Deutsche Verbrechen unter Adolf Hitler
Frei nach einem Vortrag von Dipl.-Ing. Reinhold Leidenfrost
"Recht und Wahrheit" Nr. 11 + 12 / 2004 / 36
Als Adolf Hitler 1933 zur
Führung des Reiches demokratisch gewählt wurde, übernahm er einen absolut
bankrotten Staat mit 6‑7 Mio. Arbeitslosen, hohen
Reparationsverpflichtungen, verschuldet und ohne Goldreserven. Die Kassen waren
leer. Er hatte im Wahlkampf Arbeit und Brot versprochen und stand damit im
Wort. Man mußte dringend neue Wege der Arbeits- und Wirtschaftspolitik suchen.
Das Programm nannte man damals "Volkswirtschaft". Wie funktionierte
die ohne Devisen für dringend benötigte Importe?
Zur Ankurbelung der Wirtschaft
benötigten die Stahlwerke dringend Eisenerze, doch für die hochprozentigen
Eisenerze aus Schweden standen keine Dollars zur Verfügung. Es wurde nun ein
neues Verfahren, das sogenannte Krupp‑Renn
Verfahren, entwickelt; hiernach war es möglich, daß auch die
niedrigeisenhaltigen Erzvorkommen des Siegerlandes und des Salzgittergebietes,
mit nur 23‑26% Eisengehalt, verhüttungsfähig wurden. Deutsche Bergleute,
deutsche Stahlwerker sowie alle metallverarbeitenden
Betriebe bekamen nun wieder Arbeit ‑ ohne daß wir uns an die Hochfinanz
verschulden mußten, und ohne uns in deren Zinsknechtschaft zu begeben,
Um das millionenfache Heer der
Arbeitslosen in Arbeit und Brot zu bringen, wurde das Programm
"Motorisierung" Deutschlands entwickelt, u.a. durch dem Bau von
Autobahnen mit deutschen Werkstoffen. Wie Sie alle wissen, besteht der
Straßenbelag aus Asphalt (Bitumen). Bitumen hätte aus dem Ausland eingeführt
und mit Dollars bezahlt werden müssen. Dollars hatten wir nicht! Die
"Betonplattenbauweise" wurde erfunden: Die Fahrbahndecke bestand aus
Betonplatten, die an Ort und Stelle auf verfestigtem Boden gegossen wurden.
Alle hierzu notwendigen Werkstoffe standen in Deutschland zu Verfügung. Die Erfinder
und Erbauer waren Dr.‑Ing. Todt und Dr. Dorpmüller. Auf den Autobahnen sollten deutsche Arbeiter,
das Volk, fahren. Die deutschen Autowerke legten ihre Angebote vor. Die Preise
lagen zwischen 1.350 und 1.600 Reichsmark je Auto. Diese Preise waren Adolf
Hitler doch zu hoch. Es sollte daher nach seinen Vorstellungen ein neues und
modernes Auto für das Volk geschaffen werden. Professor Ferdinand Porsche
konstruierte dieses neue Auto ‑ den Volkswagen. Dieses Auto war in jeder
Hinsicht neu und wurde das preisgünstigste und meistgebaute Auto der Weit. Es kostete
damals 995 Reichsmark und konnte in kleinen Ratenzahlungen angespart und
erworben werden. Das Wort "Volkswagen" wurde von Adolf Hitler
persönlich geprägt.
Um Deutschland weiter von
Importabhängigkeit zu befreien, haben deutsche Chemiker ein Herstellungsverfahren
für Autoreifen aus dem heimischen Rohstoff Kohle, durch Polymerisation erdacht
und entwickelt. Das Werk "Buna" in Merseburg wurde eigens hierfür
gebaut. Die Reifen aus deutschem künstlichem Kautschuk waren sogar noch
verschleißfester als Reifen aus natürlichem Kautschuk.
Autos benötigen bekanntlich
Benzin, und dieses ist ein Destillationsprodukt aus Erdöl. Erdöl konnte nur mit
Dollars vom Ausland gekauft werden ‑ und diese hatten wir ja nicht.
Deutscher Erfinder‑ und Unternehmergeist machten aus heimischer Kohle
durch Kohleverflüssigung Benzin. Das Werk "Leuna" bei Merseburg
entstand. Nach diesem Verfahren wird auch heute noch in Südafrika Benzin
hergestellt. Die Erfinder waren die deutschen Chemiker Fischer und Tropsch.
Der Bau von Eigenheimen und
Wohnungen für die Arbeiter und Angestellten wurde überall begonnen. Die
Finanzierung war äußerst günstig. Neuverheiratete Paare mit Kindern erhielten
großzügige Darlehen mit einer Rückzahlung von 10 Jahren, so daß sie ein
Eigenheim mit Garten oder eine großzügige Wohnung kaufen konnten. Bei Geburt
eines jeden Kindes wurde ein Viertel des Darlehens gestrichen, so daß bei vier
Kindern die Rückzahlung ganz erlassen war. Die Ansicht Hitlers war folgende:
Über einen Zeitraum von 10 Jahren bringt eine Familie mit vier Kindern mehr als
nur das Darlehen ein, und zwar durch Steuern, mit denen hunderte von
Gebrauchsgegenständen belegt sind. In wenigen Jahren verdreifachten sich die
Steuereinnahmen. Noch bevor das Jahr 1933 zu Ende ging, waren neue 202.119 Wohnungen
gebaut worden. Innerhalb von vier Jahren wurden nahezu 1,5 Millionen (1.458.128)
Wohnungen für das deutsche Volk errichtet. Die Monatsmiete war gesetzlich
vorgeschrieben und durfte 26 Reichsmark nicht übersteigen ‑ ungefähr ein
Achtel des damaligen Arbeiterlohnes; Angestellte mit höheren Gehältern zahlten
maximal 45 Reichsmark.
Es fehlte auch an Kleidung,
doch für den Import von Baumwolle waren ebenfalls keine Dollars vorhanden. Es
wurden daher die ersten spinnfähigen Kunstfasern, die "Zellwolle"
entwickelt. Das Werk steht noch heute in Schwarza in
Thüringen. In Verbund mit der deutschen Schafwolle entstanden so angenehm zu
tragende Kleidungsstücke. (Nach dem verlorenen Kriege bekamen wir in
Deutschland die nach unseren Patenten gefertigten Fasern, bzw. die mit diesen
Fasern gefertigten Kleidungsstücke, aus US‑Amerika wieder zurück.
Natürlich mußten wir diese jetzt mit Dollars den Amerikanern abkaufen. Deutsche
Patente im Billionenwert waren Kriegsbeute der USA geworden, womit diese u.a.
ihren wirtschaftlichen Aufschwung finanzierten.)
Sie fragen sich sicher, was
das alles mit dem Titel "Deutsche Verbrechen" zu hat? Aus deutscher
Sicht natürlich nichts Aus der Sicht der internationalen Hochfinanz war die
deutsche Volkswirtschaft jedoch eine Bedrohung ihrer Finanzmacht, falls das
Beispiel weltweit Schule machen sollte. Und es begann Schule zu machen,
besonders in ärmeren Ländern.
Alles Phantasie, alles nur
Paranoia? Befragen wir einen unverdächtigen Zeugen: Winston Churchill. Dieser
schrieb bin seinen Memoiren nach dem Kriege:
"Das unverzeihliche Verbrechen Deutschlands vor dem Zweiten
Weltkrieg war der Versuch, seine Wirtschaft aus dem Welthandelssystem herauszulösen
und ein eigenes Austauschsystem zu schaffen, bei dem die Weltfinanz nicht mehr
mitverdienen konnte."
Diesem apologetischen Vortrag stellen wir die Stichwörter
"Arbeitslosigkeit" und "Autobahnen" aus "Legenden
Lügen Vorurteile" von Wolfgang Benz (Hg.) gegenüber:
Arbeitslosigkeit
Im
Gefolge der Weltwirtschaftskrise verzeichnete das Deutsche Reich im Januar 1932
einen Höchststand von 6,04 Millionen Arbeitslosen. Beim Machtantritt Hitlers
ein Jahr später war ihre Zahl nur leicht, auf 6,01 Millionen, zurückgegangen
(im Jahresdurchschnitt 1933 auf 4,8 Millionen). Auch wenn die Abnahme bereits
das allmähliche Nachlassen der Weltwirtschaftskrise signalisierte, war in allen
wirtschaftlich mit Deutschland vergleichbaren Ländern bis in den Zweiten
Weltkrieg hinein eine überdurchschnittliche Arbeitslosigkeit festzustellen. Am
raschesten sank die Arbeitslosigkeit dank ausgedehnter staatlicher
Arbeitsbeschaffungsprogramme in Deutschland. Solche Programme waren schon von
den konservativen Kabinetten Brüning, Papen und Schleicher durchgeführt worden,
allerdings in keinem gesamtwirtschaftlich erheblichen Umfang. Hemmschuh war die
nach damals herrschender volkswirtschaftlicher Lehrmeinung nicht vertretbare
zusätzliche Verschuldung der öffentlichen Haushalte, die nicht zuletzt wegen
der Reparationsleistungen Deutschlands ohnehin höchst prekär war. Die von
Hitler und dem Reichsbankpräsidenten und zeitweiligen Wirtschaftsminister
Schacht gesteuerte Politik des »Deficit spending« in bisher nicht gekanntem Ausmaß ließ die
Arbeitslosigkeit (jeweils Zahl der gemeldeten Arbeitslosen) auf
Jahresdurchschnitte von 1934: 2,71 Millionen (Höchststand: 3,61 Millionen),
1935: 2,15 Millionen (2,97 Millionen), 1936: 1,59 Millionen (2,52 Millionen)
und 1937: 912.000 (1,85 Millionen) sinken.
Waren die
Arbeitsbeschaffungsprogramme in den ersten beiden Jahren noch von
nationalsozialistischer Mittelstandsideologie beherrscht (Belebung der
Bauwirtschaft, Wiedereinführung der Handarbeit, Arbeitsdienst), so folgte bald
eine Phase rasanter Aufrüstung mit entsprechendem Einsatz von Arbeitern in der
Rüstungswirtschaft. Die Steigerung der Rüstungsausgaben von 1932/33 mit 7,5
Prozent der Staatsausgaben auf 1938/39 mit 60 Prozent erklärt den mit der
massierten Aufrüstung ab 1936 erkennbaren starken Rückgang der
Arbeitslosenzahl.
Für die wieder in den
Arbeitsprozeß Eingegliederten bedeuteten die schon im Mai 1933 durchgeführte
Zerschlagung der Gewerkschaften und die Einführung des Führerprinzips auch in
den Betrieben den Verlust des Koalitions- und Streikrechts und jeder Art von
Mitbestimmung. Staatliche »Treuhänder der Arbeit«, die aus Industrieverbänden
und der Beamtenschaft, nicht aus der Arbeiterschaft kamen, setzten Löhne und
Arbeitsbedingungen fest; gesetzliche Regelungen des »Arbeitseinsatzes«
ermöglichten dem Staat die von ihm gewünschte Verteilung der Arbeitskraft.
Mochte die Aufgabe persönlicher Freiheiten und Rechte manchen ehemaligen
Arbeitslosen als Solidarbeitrag zur Bekämpfung der Krise vertretbar erscheinen,
so entzog sich die letztlich unsolide Finanzierung des Wirtschaftsaufschwungs
der Kenntnis der breiten Masse. Schacht hatte mit dem System der sogenannten Mefo-Wechsel den größten Teil der Arbeitsbeschaffungs- beziehungsweise
Rüstungsmaßnahmen finanzieren können, allerdings unter der Voraussetzung, daß
ab 1938 die Steuereinnahmen des Staates dank einer wiedergesundeten
Volkswirtschaft und stagnierender Rüstungsausgaben die Rückzahlung der Wechsel
in Höhe von 12 Milliarden Reichsmark ermöglichen würden. Sein Rücktritt 1939
kennzeichnet die Grenzen der nationalsozialistischen Wirtschafts‑ und
Arbeitspolitik. Durch den Krieg wurde ihre Unseriosität zwar zunächst
verschleiert, sie mußte aber schließlich auch vom deutschen Arbeiter mit der
Währungsreform von 1948 bezahlt werden.
Hermann Weiß
Autobahnen
Mit der wachsenden
Motorisierung im Transport‑ und Verkehrswesen und der Zunahme des
Individualverkehrs auch im Fernverkehrsbereich wurden in den westlichen
Industrieländern seit den 20er Jahren unseres Jahrhunderts Fern‑ und
Schnellstraßen mit getrennten Richtungsfahrbahnen, Ortsumgehungen,
kreuzungsfreien Trassenführungen und geeigneten Fahrbahndecken von privaten
Interessenverbänden der Industrie und des Verkehrsgewerbes, aber auch von
Gemeinden und Kommunalverbänden aus Ballungs‑ oder
Fremdenverkehrsgebieten propagiert und gefordert. Amerikanische »Highways« und
die 130 Kilometer lange »Autostrada« von Mailand zu
den oberitalienischen Seen, 1922/23 gebaut, waren die wichtigsten Vorbilder
für solche Überlegungen auch in Deutschland, das mit der Berliner »AVUS«
(Automobil‑Verkehrs‑ und Übungsstraße) die vermutlich älteste
Autobahn der Welt besaß (Baubeginn 1913, Fertigstellung 1921). Die
»Studiengesellschaft für den Automobilstraßenbau« (Stufa)
beschäftigte sich seit 1924 mit den theoretischen Grundlagen von Autostraßen,
die »Hafraba«, ein »Verein zur Vorbereitung der
Autostraße Hansestädte‑Frankfurt‑Basel«,
legte schon 1927 Pläne für ein deutsches Automobilstraßennetz vor (die
Bezeichnung »Autobahn« wurde vom Pressechef der »Hafraba«,
Kurt Kaftan, durchgesetzt, der eine gleichnamige Zeitschrift herausgab).
Die Wirtschaftsrezession am
Ende des Jahrzehnts verhinderte die Verwirklichung der meisten
Autobahnplanungen, so bei der 1927 fertig projektierten Main‑Neckar-Strecke
der Autobahn Hamburg-Basel oder der Autobahn Köln‑Ruhrgebiet. Zudem trat
in den meisten Fällen die öffentliche Hand für den Ausbau des vorhandenen
Straßen‑ und Eisenbahnnetzes und für Finanzhilfen im Wohnungsbau und bei
der Energieversorgung ein. Noch war das Auto als Massenverkehrsmittel erst im
Kommen und im Individualverkehr ausgesprochener Luxus. Immerhin wurde die
teilweise aus Mitteln der Arbeitslosenfürsorge im Zuge von
Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen finanzierte Autobahn Köln-Bonn noch 1932
fertiggestellt. Die Möglichkeit großzügiger Arbeitsbeschaffungsprogramme durch
den Bau eines europäischen Autobahnnetzes sah auch der noch 1931 zustande
gekommene Erste Internationale Autobahnkongreß in Genf.
Führende Funktionäre der NSDAP
wie Gregor Strasser und ihr Wirtschaftstheoretiker, der Ingenieur Gottfried
Feder, hatten vor der Machtübernahme den Autobahnbau abgelehnt; an dem seit
1930 allen Parteien zugesandten Informationsmaterial der Hafraba
zeigte die Reichstagsfraktion der NSDAP keinerlei Interesse. Sofort nach der
Machtübernahme jedoch ging der technikbegeisterte
Autoliebhaber Hitler daran, die Motorisierung Deutschlands voranzutreiben. Die Hafraba wurde im August 1933 gleichgeschaltet und ging in
der »Gesellschaft zur Vorbereitung der Autobahnen« (GEZUVOR) auf. Dem im Juni
1933 zum »Generalinspektor für das deutsche Straßenwesen« ernannten
Bauingenieur Dr. Fritz Todt, der sich Hitler zu
Beginn des Jahres durch Pläne für eine Autobahn zwischen München und dem
Chiemsee empfohlen hatte, war es damit möglich, auf das gesamte Erfahrungs‑
und Planungsmaterial der Hafraba und auf deren
Mitarbeiter zurückzugreifen. Nur so ist zu erklären, daß Hitler schon im
September 1933 den ersten Spatenstich an »seinen« Autobahnen vornehmen konnte.
Der Ausbau eines
Autobahnnetzes von 3000 Kilometern bis Ende 1938 war zweifellos eine große
technische Leistung (bis zum Kriegsende kamen noch einmal 832 Kilometer hinzu).
Bewußt irreführend war allerdings die Methode der NS‑Propaganda, Hitler
zum Erfinder der Autobahn schlechthin zu stilisieren, der sich bereits während
seiner Festungshaft in Landsberg mit Autobahnplänen beschäftigt habe. In einer
mit dem Goebbelsschen Propagandaministerium abgesprochenen Sprachregelung ȟber
die gemeinsam durchzuführende Propaganda« schrieb der Direktor der GEZUVOR im
Oktober 1933: »Als einer der besten Straßenkenner Deutschlands (die vom Führer
in den letzten zehn Jahren zurückgelegte Strecke auf den deutschen Straßen
beträgt zirka 1,3 Millionen Kilometer ... ) hat unser Führer in genialer Weise
den Plan für die Reichsautobahnen selbst aufgestellt ... «
Abgesehen von der
propagandistischen Selbstbeweihräucherung läßt sich unter arbeitspolitischen
Gesichtspunkten darüber streiten, ob der beim damaligen Stand der Motorisierung
keineswegs notwendige Ausbau der Autobahnen richtig war, da sich auch mit
anderen Baumaßnahmen konjunkturwirksame, schnell greifende Arbeitsbeschaffungs-programme
aufstellen ließen, die sozialpolitisch sinnvoller gewesen wären. Die Mittel für
die Finanzierung des Autobahnbaus, bis 1944 etwa 6,5 Milliarden Reichsmark,
kamen ohnehin zu einem großen Teil aus dem Vermögen der »Reichsanstalt für
Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung«, also von den Arbeitnehmern.
Außer dem Zweck der Arbeitsbeschaffung, der mit höchstens 130.000 Arbeitsplätzen
im Autobahnbau bei einem Arbeitslosendurchschnitt von fast 1,8 Millionen im
Jahre 1936 (1937: 1,2 Millionen) allerdings nicht überschätzt werden darf, ist
die militärische Zielsetzung, die Hitler bereits in der Kabinettssitzung vom 8.
Februar 1933 für alle »öffentlichen Maßnahmen zur Arbeitsbeschaffung« beachtet
wissen wollte, eindeutig zu belegen. Die Wehrmachtsführung griff aktiv in die
Trassenführung der Autobahnen ein ‑ der Autobahnbau war außerdem eine
strategisch äußerst wertvolle Ergänzung bei der Motorisierung des Heeres im
Zuge der Gesamtaufrüstung Deutschlands. Schließlich müssen die Planungen
europäischer Fernautobahnen vor allem nach Osten (Berlin‑Frankfurt a. d. Oder-Posen‑Lodz, Berlin‑Stettin‑Elbing,
Berlin‑Breslau‑Wien, Königsberg‑Lodz‑Wien, Graudenz‑Thorn‑Lodz, ab 1941 auch Polen‑Minsk
und Riga‑Leningrad, Lemberg‑Kiew‑Rostow
und Charkow‑Krim), aber auch nach Norden und
Westen (Lübeck-Kopenhagen‑Malmö und Ruhrgebiet‑Niederlande,
Luxemburg‑Paris, Saarland‑Nancy, Aachen‑Maastricht-Brüssel)
unter dem Gesichtspunkt der militärischen, aber auch der wirtschaftlichen
Expansion gesehen werden, die während des Zweiten Weltkriegs eine Zeitlang
realisierbar schienen. Die in den 20er Jahren aktuelle Vorstellung von der tourismusfördernden, völkerverbindenden Wirkung der
Autobahnen degenerierte unter der NS‑Herrschaft schließlich zur Planung
einer technisch perfekten Infrastruktur für das halb Europa umfassende ganz
Europa beherrschende »Großdeutsche Reich«.
Hermann Weiß