Marco Picone Chiodo
Sterben und Vertreibung der Deutschen im Osten
1944‑1949
Ein
30jähriger Mailänder studiert in München neuere Geschichte und promoviert über
Italien im Zweiten Weltkrieg. Es ist Marco Picone Chiodo. Beim akribischen Quellenstudium für seine
Doktorarbeit stößt er immer wieder auf Verbrechen, die in der Zeit von 1944 bis
1949 an Deutschen aus dem Osten verübt worden sind. Diese ihm bis dahin
unbekannten grauenhaften Vorgänge lassen ihn nicht mehr los. Er schreibt
darüber das Buch "Sterben und Vertreibung der Deutschen im Osten, 1944‑1949",
(Titel der Erstauflage: "Sie werden die Stunde verfluchen...") das er
seinem Vater widmet. Taschenbuch, 15,‑ Euro
In 13 Kapiteln schildert er
das Sterben und den Leidensweg der Vertriebenen. Die dabei geschilderten
Grausamkeiten und Morde an Frauen und Kindern der durch Ilja Ehrenburgs Flugblätter zum Töten aufgeforderten Soldateska,
läßt dem Leser das Blut in den Adern stocken.
Die Tragödie, die sich auf dem
eisbedeckten Frischen Haff abspielt und die ausweglose Lage der Bewohner
Königsbergs, Danzigs und anderer Städte, wird anhand von Einzelschicksalen
aufgezeigt.
Über 200.000 Deutsche sterben
während der Vertreibung aus dem Sudetenland, in Ostdeutschland verlieren über
16 Millionen Haus, Hof, Habe und Heimat. Diese Zahl entspricht der
Einwohnerzahl von Norwegen, Schweden und Finnland zusammengenommen.
Mißhandlungen und Gewalttaten, Strapazen, Epidemien, Deportationen und
Hinrichtungen haben über 2,5 Millionen Menschen das Leben gekostet.
Ehe man das Buch ‑
erschüttert ‑ aus der Hand legt, sollte man bedenken, daß mit dem Autor
die Reihe ausländischer Historiker, die sich um eine objektive Darstellung des
Kriegs‑ und Nachkriegsgeschehens in Deutschland bemühen, einen
bedeutenden Mitstreiter gefunden hat, während die hierzulande geübte political correctness auch
manchen, der es "wissen müsste", in behüteter Deckung verweilen läßt.