Wiener Nachrichten Online: Grundsätzlich muß dem Trugschluß, daß die
Beschäftigungspolitik im Dritten Reich in erster Linie über die
Rüstungsindustrie aktiviert worden sei, entgegengehalten werden, daß es
vollkommen unlogisch und budgetmathematisch widersprüchlich wäre, eine solche
Politik zu verfolgen. Jeder volkswirtschaftlich interessierte und gebildete
Mensch weiß, daß die Wehrkosten im Haushalt eine wirtschaftliche und soziale
Belastung bedeuten. Bis zum Jahre 1937 war der prozentuelle Anteil der
Heeresausgaben im Gesamtbudget des Deutschen Reiches gering. Wenn aber im
Rahmen der Wirtschaftspolitik es möglich wurde, innerhalb von 5 Jahren den
Lebensstandard des Volkes stark anzuheben und dann ab 1938 auch noch die
Wehrausgaben entsprechend zu steigern, um die außenpolitische Sicherheit des
Deutschen Reiches zu festigen, dann war das doch eine einmalige volks- und
sicherheitspolitische Leistung. Mit dem gesellschaftspsychologischen Begriff der
Volksgemeinschaft, in Verbindung mit dem Grundsatz, daß das Kapital der
produktiven Wirtschaft und diese wiederum dem Menschen :zu
dienen hat, wurden die entscheidenden politischen Veränderungen in Deutschland
herbeigeführt. So war Adolf Hitler nicht nur der entscheidende Gegner der
bolschewistischen Weltrevolution, sondern auch des westlichen Geldkapitalismus.
Nach dem Kausalprinzip der Geschichte war also der Nationalsozialismus eine
Reaktion auf den zeitlich vor ihm weltrevolutionär auftretenden Bolschewismus
(1917 in Rußland). Während die NSDAP mit dem Mittel
der demokratischen Wahl zur Macht kam, hat der Bolschewismus mit den brutalsten
Methoden Millionen Menschen vom Leben zum Tod befördert. So hat zum Beispiel
Stalin vom Jahre 1932 – 1938 7 Millionen “Klassenfeinde” mit dem berühmten Genickschuß liquidiert; also genau in der Zeit, in welcher
in Deutschland 7 Millionen Arbeitslosen Arbeit und Brot gegeben werden konnte.
Das gleiche Zahlenverhältnis betrifft auch die Inhaftierten. Laut Solschenyzins Buch “Archipel Gulag” befanden sich in
Hunderten von Lagern Millionen Gefangene, von denen Hunderttausende zu Grunde
gingen. Im Großdeutschen Reich 1939 als Vergleich gab es ganze 20.000 und davon
war der größere Teil kriminell, nicht politisch. (1994 betrug die Zahl der
Häftlinge in den USA über eine Million, d.h. fünfzig Mal mehr als in
Deutschland 1939. Der Krieg bedeutet eine Ausnahme, was KL, Gefangenen- und
Arbeitslager betrifft – dies gilt für jeden kriegführenden Staat.)
Bemerkenswert zu diesem Thema sind
einige Ausführungen von Persönlichkeiten, die zwar eine Kontrastellung zu
Deutschland und Adolf Hitler eingenommen haben, aber trotzdem nicht umhin
konnten, seine wirtschafts- und währungspolitischen Maßnahmen richtig zu
beurteilen. GENERAL FULLER war im 1. Weltkrieg der Erfinder der englischen
Tankwaffe. In seinen 1938 erschienenen Buch, “Der erste der Völkerbundkriege”
schreibt er: “Das gegenwärtige Finanzsystem gründet sich nicht auf die
Produktionskraft (Produktion und Reichtum) sondern das Mittel der Verteilung
(Geld) wurde in eine Ware verwandelt, die man kaufen und verkaufen kann. Mit
einem Wort: die Krankheit, an der die Welt leidet, heißt: Wucher. Frankreich
ist ein Reich, das auf Geldmacht aufgebaut ist, und England ist das
Hauptquartier des internationalen Anleihekapitals; daher auch die ‘Entente’
zwischen ihnen. Beide sind von internationaler Gesinnug,
weil beide unter der Herrschaft zentraler Banken stehen, die internationale
Geldorgane sind… Da Deutschland außerhalb dieses goldenen Ringes steht, ,,ist es verdächtig. Deutschland beginnt bereits mehr mit
den Begriffen der Arbeit zu operieren, als mit den Begriffen des Geldes.
Angenommen, Deutschland führt ein vernünftiges Finanzsystem ein, in welchem
kein Geld , aufgekauft(=gehortet!) werden kann, dann
wird die Goldblase platzen und die Grundlagen des Staatskapitalismus brechen
zusammen. Daher muß es um jeden Preis, daran
gehindert werden. Daher auch die fieberhaften Vorbereitungen zu seiner
Vernichtung. Solange der Reichtum auf Gold beruht, werden die Kriege das
Finanzsystem bereichern, wenn sie auch die Industrie zerstören. Denn während
der wahre Reichtum vernichtet wird, wird das Gold, das nicht vernichtet werden
kann, von den Finanziers aufgekauft und nach dem Kriege zum Wiederaufbau der Industrie
mit großem Profit der Verleiher ausgeliehen… Sollte ihr System bedroht werden,
so haben sie nichts zu verlieren und alles zu gewinnen, wenn sie zu einem
Kriege schüren, um eine Reform zu gewinnen, wenn sie zu einem Kriege schüren,
um eine Reform zu zerschlagen. Das geschieht heute, und Deutschland ist das
auserkorene Opfer.”
Der sowjetische Botschafter in London
und Paris KRISTJAN JURJEWITSCH RAKOVSKI wurde am 26.1.1938 in Moskau vom
Stalin-Vertrauten Gabriel Kuzmin wegen seiner Trotzki-Verbindung einvernommen.
Er war als Hochgradfreimaurer sowohl mit den Finanzmagnaten der Wallstreet wie
auch den kommunistischen Vertretern des Staatskapitalismus in enger Verbindung.
Bei dieser Einvernahme kam unter anderem auch die Rede auf Adolf Hitler und
warum er keinen Tag länger als unbedingt notwendig an der Macht bleiben dürfe:
“Einer dieser Gründe ist, daß Hitler, dieser ungebildete Elementarmensch, aus
natürlichen Intuitionen und sogar gegen die Opposition des Technikers Schacht,
ein höchst gefährliches Wirtschaftssystem geschafffen
hat. Als Analphabet jeder Wirtschaftstheorie, nur der Notwendigkeit gehorchend,
hat er die internationale wie die private Finanz ausgeschaltet… Er hat uns
überholt-, denn wir haben dieses System in Rußland
unterdrückt und lediglich durch einen groben Apparat, genannt
Staatskapitalismus ersetzt. Das war ein teurer Sieg für die vorrevolutionäre
Demagogie… Das Schicksal hat Hitler begünstigt: er besaß fast kein Gold, und so
konnte er gar nicht in Versuchung geraten, es zu einer Währungsgrundlage zu
machen. Da er als einzige Sicherheit für sein Geld nur über die technische
Begabung und die machtvolle Arbeitskraft des deutschen Volkes verfügt, wurden
Technik und Arbeit sein Goldschatz, etwas so wesenhaft Gegenrevolutionäres, daß
es, wie Sie wissen, radikal wie durch Zauberkunst, jene Arbeitslosigkeit von
mehr als 6 Millionen Technikern und Arbeitern beseitigte.”
Hier warf Kuzmin ein, was man bis heute
immer noch behauptet, daß die Arbeitlosen doch nur durch die beschleunigte
Aufrüstung beseitigt werden konnten; doch Rakovski
widersprach: “Ach wo, keine Spur! Wenn Hitler dazu gekommen ist, im Gegensatz
zu allen bürgerlichen Wirtschaftlern seiner Umgebung, könnte er sehr wohl fähig
sein, ohne Kriegsgefahr sein System auf die Friedensproduktion anzuwenden.
Können Sie sich ausmalen, was dieses System bedeuten würde, wenn es eine Anzahl
Völker ansteckt, die einen wirtschaftlich starken Kreis bilden? Etwa das
britische Commonwealth? Stellen Sie sich vor,es funktionierte in einer konterrevolutionären Art.
Diese Gefahr ist nicht drohend, noch nicht; denn wir haben das Glück gehabt,
daß Hitler sein System nicht auf eine ihm vorausgegangene Theorie aufgebaut
hat, sondern ganz empirisch und in keiner Weise wissenschaftlich formuliert.
Das heißt, daß es keinen rational-deduktiven Prozeß
durchlaufen hat, es gibt darüber keine wissenschaftliche These, man hat auch
keine davon formuliert. Aber die Gefahr ist latent. Jeden Augenblick kann sich
auf dem Wege der Induktion eine Formel ergeben. Das ist sehr ernst, ernster als
alles Theater und alle Grausamkeit beim Nationalsozialismus. Unsere Propaganda
greift das auch nicht an – denn aus der polemisierenden Kontroverse könnte die
Formulierung und Systematisierung der gegenrevolutionären Wirtschaftslehre
erwachsen. Da gibt es nur eine Rettung: Den Krieg.”
Abgesehen von der menschlichen Bewertung
Adolf Hitlers, die ja vom Gesichtspunkt eines Hochgrad-Freimaurers nur negativ
sein kann, hat Rakowski sicherlich den wichtigsten Kern der
nationalsozialistischen Wirtschafts- und Sozialordnung erfaßt.
Wenn Stalin in der Zeitschrift der “Roten Fahne” vom 10. 10. 1923 schreibt:
“Die kommende Revolution in Deutschland wird für das Proletariat in Europa und
in Amerika eine größere Bedeutung haben, als der Sieg der russischen Revolution
vor sechs Jahren. Der Sieg des deutschen Proletariats wird ohne Zweifel das
Zentrum der Weltrevolution von Moskau nach Berlin versetzen”, dann ist daraus
zu erkennen, welche Tragweite im innenpolitischen Kampf KPD gegen NSDAP
bestand.
Der deutsche Historiker RAINER ZITELMANN
hat in seinem Buch “Hitler, Selbstverständnis eines Revolutionärs” auf
wissenschaftlicher Basis wertfrei geschrieben, eine Biographie Adolf Hitlers verfaßt, die für die Gegenwart und Zukunft ein völlig
anderes Bild über die geschichtliche Gestalt Adolf Hitlers entstehen läßt. Die “Salzburger Nachrichten” vom 26.5.1990 haben wie
folgt dieses Buch besprochen: “…Dazu schreibt Zitelmann ohne Abwertung anderer
Autoren: ‘Man hat Hitler jahrelang als Teufel und verabscheuungswürdiges Monstrum
dargestellt und es gerade so der Jugend unmöglich gemacht, die Motive jener zu
verstehen, die damals in ihrer großen Mehrheit ihre ganzen Hoffnungen auf
Hitler setzten.’… Folgerichtig machte sich Zitelmann an die gigantische Arbeit,
sämtliche Schriften und Erklärungen Hitlers und die nicht minder gewaltige
Fülle von Augenzeugenberichten (…) systematisch durchzuackern, um die
Weltanschauung Hitlers ohne jede Bewertung zu rekonstruieren. Der Ertrag stellt
etliche Thesen über Hitler buchstäblich auf den Kopf. So gelingt Zitelmann der
Nachweis, daß Hitler durchaus kein konservativer Nationalist, sondern ein
sozialer Revolutionär war, der sich keineswegs dem konservativen Bürgertum
anbiederte, sondern es wegen seiner Schwäche und Feigheit verachtete. So tritt
aus dem Schatten der ‘Volksgemenischaft’ ein neues
Element hervor, wenn Hitler sagt, Zweck seiner Politik sei das Leben seines
Volkes, alles andere seien Mittel dazu. Unter diesem Motto sollte die soziale
Ungerechtigkeit beseitigt und vor allem den talentierten Köpfen der
Arbeiterschaft Chancengleichheit für den Aufstieg zur Elite gegeben werden.
Damit bekam aber die Parole ‘Freie Bahn dem Tüchtigen’ ihren sozialen und
politischen Akzent. Andererseits dachte Hitler sehr wohl in den Größenordnungen
einer ‘permanenten Revolution’, da es mit der Machtübernahme allein nicht getan
sei. Die Führungsschicht der Tapferen und Tüchtigen bedürfe ständig der
‘Blutzufuhr von unten’. Und dabei gebe nicht die sonst vom Nationalsozialismus
so groß herausgestellte erbbiologische Komponente den Ausschlag, sondern
beständige Erziehung der neuen Elite. Gründlich zerstört Zitelmann mit
erdrückender Beweisfülle die Ansicht, daß Hitler von Wirtschaft nichts
verstanden habe. Seine Exkurse über die rechte Mischung von Privatinitiative
und staatlicher Planung verdeutlichen, warum er so schnell die
Massenarbeitslosigkeit beseitigte und die massive Aufrüstung ohne nennenswerte
Einbußen der Lebensqualität des Volkes schaffte. … So kommt Zitelmann zum Schluß, daß Hitler eine in sich geschlossene, umfassende
und logische Weltanschauung hatte und wesentlich rationaler vorging, als bisher
angenommen wurde. Rainer Zitelmann: ‘Hitler, Selbstverständnis eines
Revolutionärs’. (Klett-Cotta,Stuttgart) Rainer
Zitelmann: ‘Adolf Hitler, eine politische Biographie’.(Muster-Schmidt Verlag,
Göttingen)”
Die wenigen o.a. Auszüge betreffend
Adolf Hitler und das Dritte Reich, welche von Gegnern formuliert wurden, zeigen
ganz eindeutig auf, um welche weitreichenden welt- und gesellschaftspolitischen
Probleme es in Wirklichkeit gegangen ist. Adolf Hitler war die markanteste
Herausforderung für den westlichen Kapitalismus und den östlichen Kommunismus.
Die Konfrontation mit beiden Extremsystemen war national und international
unausbleiblich.
DIE “INTERNATIONALE” PROPAGIERT DEN
KRIEG
So sind die nachstehenden Zitate, zu
denen es unzählige weitere gibt, bezeichnend für die wirkliche Lage der
damaligen Zeit:
LORD ROBERT G. VANSITTART, 1933: “Wenn
Hitler scheitert, wird sein Nachfolger der Bolschewismus sein; wenn er Erfolg
hat, wird er innerhalb von fünf Jahren einen europäischen Krieg bekommen.”
(Robert Vansittart, Even now, London 1949, S. 69)
“DAILY-EXPRESS”, 24. März 1933: “Das israelische Volk der ganzen Welt erklärt
Deutschland wirtschaftlich und finanziell den Krieg. Das Auftreten des
Hakenkreuzes als Symbol des neuen Deutchlands hat das
alte Streitsymbol Judas zu neuem Leben erweckt. 14 Millionen Juden stehen wie
ein Mann zusammen, um Deutschland den Krieg zu erklären. Der jüdische
Großhändler wird sein Haus verlassen, der Bankier seine Börse, der Kaufmann
sein Geschäft und der Bettler seine Elendshütte, um sich in einem heiligen
Kriege gegen die Leute Hitlers zusammenzuschließen.”
WINSTION CHURCHILL, 1936: “Deutschland
wird zu stark, wir müssen es vernichten (1936)” (Ludwig Leher,
Das Tribunal, 1965, S. 161.) “Wir werden Hitler den Krieg aufzwingen, ob er
will oder nicht!” (“Das Neue Reich”, NR. 15 vom 11.4.1959) “Was wir wollen ist
die restlose Vernichtung der deutschen Wirtschaft. (1938)” (Dietrich Aigner:
“Winston Churchill”, 1975, S. 141.) Churchill weiter: “Dieser Krieg ist ein
englischer Krieg, und sein Ziel ist die Vernichtung Deutschlands! (1939)” (Sven
Hedin, Amerika im Kampf der Kontinente, 1943, S.175, Hans Grimm,
Warum-Woher-aber Wohin?, 5. Aufl, S. 350.) “Über 400
Jahre ist es das Ziel der Außenpolitik Englands gewesen, sich der stärksten,
aggressivsten, vorherrschenden Macht auf dem Kontinent entgegenzustellen. Die
Frage ist nicht, ob es Spanien oder die französische Monarchie oder das französische
Kaiserreich oder das deutsche Kaiserreich oder das Hitlerregime war. Es hat
nichts zu tun mit Herrschern oder Nationen, sondern es richtet sich einfach
danach, wer jeweils der stärkste oder möglicherweise der beherrschende…ist.”
(“Memoiren”, 1952, Weltkrieg II, Bd. 1, S. 162/163.) BULLIT, US-Botschafter in
Paris, am 25.4.1939: “Der Krieg in Europa ist eine beschlossene Sache… Amerika
wird nach Großbritannien und Frankreich in den Krieg eintreten.” (Generalmajor J. F. C.
Fuller, The Decisive Battles of the Western World and their Influence upon
History, Bd.III – nach:
Ludwig Leher, Das Tribunal, 1965, S. 162.)
DUFF COOPER, Erster Lord der Admiralität
und britischer Minister für wirschaftliche
Kriegsführung, am 25.4.1940: “Der kommende Friedensvertrag muß
weit härter und mitleidsloser werden als Versailles. Wir dürfen keinen
Unterschied machen zwischen Hitler, und dem deutschen Volk!” (Pater E. J.
Reichenberger, “Wider Willkür und Machtrausch”, 1955, S. 114.)
Und damit war die Auslösung des zweiten
Weltkrieges gegeben. Dem voraus gingen unerträgliche Provokationen und
Drangsalierungen der Polen gegen Deutsche, die ihren Höhepunkt in der Ermordung
von tausenden deutschen Volksgenossen gefunden haben. Die historisch bedingten
deutsch-polnischen Spannungen waren aber nur der Auslöser für eine weitaus
größere global bedingte Kampfstellung zwischen deutschen Volksinteressen und
internationalen kapitalistischen Machtspekulationen. In der letzten Konsequenz
ging es um gesellschaftspolitisch bedingte Wertfragen: Ist der Mensch bzw. das
Volk der Mittelpunkt einer politischen Ordnung oder hat dasselbe der Macht des
Geldkapitals zu dienen?
Ein klassisches Beispiel für die oben
aufgeworfene Frage bieten die geheimnisvollen Verhandlungen zwischen den
englischen und deutschen Außenministerien in der Zeit zwischen der Beendigung
des Polenfeldzuges 1939 und dem Beginn des Angriffes der deutschen Wehrmacht im
Mai 1940 gegen Frankreich. Dazu gibt uns eine Schrift mit dem Titel “Untergang
des Abendlandes?” erschienen in Island folgenden Hinweis: “Nun trat eine für
Kriegsverhältnisse seltsame Situation ein, die den politischen Beobachter
nachdenklich stimmte und ihm Rätsel aufgab. Obwohl zwischen Deutschland und
seinen Gegnern offener Kriegszustand herrschte, fanden während der dem
Polenfeldzug folgenden neun Monate keinerlei Kampfhandlungen statt. An der
Westfront hatten die Deutschen ihre Siegfriedlinie bezogen und die Franzosen ,
die gigantischen Festungswerke der ‘uneinnehmbaren 1 Maginot-Linie’ bemannt,
hinter denen sie sich vollkommen sicher fühlten. Die Gegner lagen sich aber friedlich ,gegenüber, und während der ganzen Zeit wurde
keine Patrone verschossen. Im Gegenteil, die Soldaten auf beiden Seiten
spielten einander im Lautsprecher die neuesten Schlager vor. Was hatte das zu
bedeuten? Es hatte viel zu bedeuten, doch sickerte die Wahrheit über die
Ursachen dieser Stillstandsperiode (die vom Weltgewissen mit größter Sektretesse behandelt wurde) erst nach Beendigung des 2.
Weltkrieges an das Tageslicht, als der englische Oberstleutnant CREAGH SCOTT in
einer Rede im Stadthaus von Cnelsea am 11.8.1947
nähere Angaben hierüber machte. Das englische Magazin ‘Tomorrow’ brachte in
seiner Folge Nr. 6/1947 die Rede vollinhaltlich. Creagh
Scott sagte u.a. folgendes: ‘Während der Dauer des Schein-Krieges (phony war)1939/40 (womit er die erwähnte Stillstandsperiode
meinte) wurden zwischen den englischen und deutschen Außenministerien
weitläufige Verhandlungen geführt, während welcher wir (England) uns erboten,
den Krieg gegen Deutschland abzublasen, wenn dieses sich bereit erklärte, zum
Goldstandard zurückzukehren. Später tagte dann die Atlantic Charta-Sitzung, der
auch der Chef der englischen Reichsbank, Mr. Montague
Norman, beiwohnte und während welcher Churchill gelobte, Deutschland zur Rückkehr
zum Goldstandard zu verpflichten, nachdem Hitler geschlagen sei.’ – Creagh Scott bezog sich in seiner Rede auch auf eine
Veröffentlichung in ‘Members Bulletin’ im Juli 1949. Hier lag also der Hund
begraben. Die Verhandlungen während des Telefonkrieges hatten nicht etwa Polen
und dem Schicksal der Kleinstaaten gegolten, für welche England behauptete, in
den Krieg gezogen zu sein, sondern der Rettung des Goldenen Kalbes und der
Beseitigung der Gefahr, daß die übrigen Länder evtl. von den Prinzipien der
‘goldlosen’ deutschen Wirtschaft infiziert und sich fortan weigern würden, am
Tanz um das Goldene Kalb teilzunehmen. Die Gefahr war latent. Was hätte England
im Falle einer solchen Katastrophe in den Kolonien, in welchen 100.000 Arbeiter
für einen minimalen Lohn schufteten, anfangen sollen? Und Amerika mit seinen im
Fort Knox tief unter der Erde gehorteten Gold, wenn
sich die Wahrheit durchsetzte, daß dem Gold keine entscheidende Rolle in der
Wirtschaft mehr zufiele und daß seine Unersetzlichkeit eine reine Fiktion sei?
U.a. wurden für die Erhaltung dieser Fiktion große Teile von Europa in Trümmer
gelegt. Glaubt aber jemand, daß die Welt ärmer geworden wäre, wenn etwa durch
eine Naturkatastrophe die Goldvorräte im Fort Knox verschwunden wären? Auf
deutscher Seite hatte man klar erkannt, daß die Rückkehr zum Goldstandard nur
auf Kosten der neugewonnenen, wirtschaftlichen Freiheit und der politischen
Unabhängigkeit gehen konnte und lehnte schließlich die englischen Vorschläge
ab. Da Deutschland keine nennenswerten Goldvorräte besaß, wäre es gezwungen
gewesen, bei den Weltbanken große Goldkäufe auf langfristige Kredite zu
tätigen, d.h. sich freiwillig wieder die kaum abgeschüttelten goldenen
Handschellen anlegen zu lassen und in die Zinsknechtschaft zurückzukehren. Ein
beträchtlicher Teil der deutschen Wirtschaftserträge wäre als Zins in, die
Geldbeutel der Internationalen Hochfinanz zum Nachteil der deutschen
Lebenshaltung geflossen. Man verfügte über eine reichliche Erfahrung auf diesem
Gebiete, die Jahre nach Versailles waren eine harte Schule gewesen. Man wollte
nicht noch einmal in die Hände der Räuber fallen. An Stelle der nicht
angenommenen englischen Vorschläge bot Deutschland den Frieden an und gab zu
verstehen, daß es keine Forderungen an den Westen habe, worauf die Alliierten
überhaupt nicht reagierten. Im Lager der überstaatlichen Mächte war man erbost
über die teutonische Hartnäckigkeit, die Deutschland an den Tag gelegt hatte,
und beschloß, alttestamentarische Rache zu nehmen für
die lange Reihe von Niederlagen, die man hatte hinnehmen müssen. Es ging um
Sein oder Nichtsein.” Soweit der Auszug aus der Schrift: “Untergang des
Abendlandes?”
In dieser Dimension ist auch der Flug
des Führerstellvertreters Rudolf Hess nach England am 10.5.1941 einzuordnen, der
den einmaligen Versuch unternommen hat, mit England als noch einzigen
kriegführenden Staat gegen Deutschland, einen Sonderfrieden herzustellen. Er wußte von der endgültigen Angriffsbereitstellung der Roten
Armee in Ostpolen und damit von der Unvermeidbarkeit des Krieges gegen den
Bolschewismus. Es war der letzte heroische Versuch, auf der Ebene
politisch-diplomatischer Verhandlungen, das verbrecherische kommunistische
System zum Vorteile Deutschlands und Europas abzuwehren. Aber die Macht der
Wallstreet in London war stärker, als die nationalen Interessen Englands.
Und so entstand aus einem europäischen
Bruderkrieg der 2. Weltkrieg mit den bekannten Dimensionen, die letztlich
einmündeten in einen Sieg der bis dorthin als Peripheriemächte geltenden USA und
Sowjetunion. Das heißt: Es war der Sieg des Kapitalismus und des Kommunismus!
Damit hat nicht nur Deutschland diesen
2. Weltkrieg verloren, sondern mit ihm Europa. Heute müssen sich Frankreich und
England fragen lassen: Warum haben sie am 3. September 1939 Deutschland den
Krieg erklärt? England verlor seine Weltmachtposition und reduzierte sich von
Großbritannien zu Kleinbritannien. Frankreich büßte seine koloniale
Machtstellung ein und die afrikanische Gegenküste wurde zur zukünftigen
islamisch-fundamentalistischen Frontküste.
Jeder denkende Deutsche stellt sich
naturgemäß die Frage: Wo lag und liegt der Sinn dieses einmaligen Opferganges
einer ganzen Generation? Wissentlich oder instinktiv spürte der deutsche Soldat
und die große Mehrheit des Volkes, daß dieser Krieg nicht nur einer unter
vielen der Geschichte ist, sondern gewaltig dimensionierte grundsätzliche
Lebensentscheidungen mit sich bringt, die europa- und weltweite Auswirkungen
haben müssen. Vor allem die bolschewistische Weltrevolution trat aus der
staatlichen Begrenzung der Sowjetunion in das Stadium der Expansion über
Gesamteuropa. Nach Öffnung der Archive in Moskau ab 1991 steht fest, daß der
Angriffsbefehl Stalins in Richtung Mittel- und Westeuropa für den 6. Juli 1941
festgelegt war. Somit war der Angriff der deutschen Wehrmacht am 22.6.1941 ein
erzwungener Präventivschlag. Den ca. 200 bereitgestellten Sowjetdivisionen
waren auch 4 KGB-Divisionen beigeordnet, deren Auftrag die totale politische
Unterwerfung Mittel- und Westeuropas war und zwar mit der gleichen Konsequenz,
wie die bolschewistische Revolution von 1917-1938 latent verlaufen ist:
Liquidation der europäischen Führungsschichten. Das “Ergebnis wäre das gleiche
gewesen, wie in der Sowjetunion. “Die Welt” vom 20.8.1990 schreibt darüber:
“…Durch die von Lenin begonnene und von Stalin bis zu grausamster Meisterschaft
vollendete physische Vernichtung ganzer Gesellschaftsschichten sind in der
Sowjetunion gewissermaßen die ‘Gene’ manipuliert worden. Der Kommunismus begann
schon im russischen Bürgerkrieg mit der systematischen Ermordung oder
Vertreibung aller Begabten, Fleißigen, der unternehmerischen, vorausdenkenden
Bevölkerungsschichten. ‘Hunderttausende von Angehörigen der Mittel- und
Oberschichten, die gesamte Klasse der Kaufleute, unzählige Intellektuelle
wurden außer Landes gejagt oder ermordet. Ein hoher sowjetischer Funktionär
bezeichnete neulich in einem Gespräch mit einem westlichen Rußlandkenner
die Austreibung der ‘weißen’ russischen Emigranten, die nach Lenins
Machtergreifung in aller Herren Länder flüchten mußten,
als einen Schlag, von dem sich die Sowjetunion bis heute nicht erholt habe.
Unter den vierzig bis sechzig Millionen Opfern Stalins -die Kriegsverluste
nicht mitgezählt – befanden sich die ‘Kulaken’, also die fleißigen Bauern, die
Handwerker – jene Schicht, von der schon Lenin sagte, daß sie permanent den
Kapitalismus gebiert…”
Der deutsche Soldat errang zwar nicht
den Sieg, weil seine Kräfte im Westen und Süden Europas zum Teil stark gebunden
waren, aber er schwächte im entscheidenden Ausmaß die Stoßkraft der
bolschewistischen Armeen. Er ermöglichte nach 1945 die Atempause für Europa, um
den gesellschaftspolitischen Wahnsinn des Bolschewismus überwinden zu können.
Allein diese Erkenntnis gibt dieser Generation den Sinn für ihr erbrachtes
Opfer.
[30. Januar 2006]