Schuschniggs Schizophrenie

Die Außenminister Großbritanniens, der USA und der Sowjetunion (Eden, Hull und Molotow) haben in ihrer Moskauer Erklärung vom 30. Oktober 1943 die De-Facto-Anerkennung des österreichischen 'Anschlusses' annuliert und die "Befreiung Österreichs von der faschistischen Herrschaft" als eines ihrer Ziele proklamiert.

Für Kurt Schuschnigg war hiermit die "Rechtswidrig­keit der Ereignisse vom 13. März 1938" unzweideutig be­zeugt und "unanfechtbar festgestellt." (Kurt Schuschnigg: „Im Kampf gegen Hitler – Die Überwindung der Anschlussidee“, Wien – München 1988/Neuauflage, S. 314)

 

Als Kurt Schuschnigg lange nach Kriegsende diese "Rechtsbilanz" gezogen hatte, mußte er gewußt haben, daß

1.)

US-Präsident Woodrow Wilson 1918 den Waffenstill­stand mit den Mittelmächten unter Zusicherung des Selbst­bestimmungsrechts der Völker erreicht hatte,

2.)

das Verbot des Staatsnamens "Deutsch-Österreich" so­wie des Anschlusses an Deutschland durch die Siegermäch­te des Ersten Weltkrieges, wie es beides bereits am 12. November 1918 von der Provisorischen Österreichischen Nationalversammlung einstimmig gefordert und als Ge­setz verkündet worden war, eindeutigen Völkerrechtsbruch bedeutet, und der im März 1938 vollzogene Anschluß die Wiederherstellung des Völkerrechts für Österreich wie für Deutschland realisiert hatte,

 3.)
  
Präsident F.D. Roosevelt bereits "Deutschland zermal­men wollte", noch bevor Hitler legal Reichskanzler wur­de. (Vgl. Historische Tatsachen Nr. 57, S. 4 ff) Österreich wäre zweifellos in diesen völkerrechtswidri­gen "Zermalmungsprozeß" mit hineingezogen worden. Ge­gen derartige Völkerrechtsbrüche hatte Schuschnigg von Anfang an keine Einwände! Die solches veranstalteten wa­ren für ihn jene "internationalen Sicherungsmächte" seiner Herrschaft, auf deren "Hilfe" er hoffte,

4.)

dieser US-Präsident Großbritannien und Frankreich trotz des ganz Europa bedrohenden Bolschewismus unab­lässig zum Krieg gegen Deutschland aufgeputscht und den jüdischen Organisationen in seinem Land "Heilige Kriegs"-hetze und umfangreiche Boykottmaßnahmen gegen Deutschland gestattet und unterstützt hatte,  (Vgl. Historische Tatsachen Nr. 57, S. 4 ff)

5.)

Großbritannien seinerseits Polen zum Krieg gegen Deutschland angefeuert, Deutschland den Krieg erklärt und alle Friedensvorschläge Hitlers abgelehnt hatte, statt dessen auf seiner Vernichtung bestand, (Udo Walendy: „Wahrheit für Deutschland – Die Schuldfrage des Zweiten Weltkrieges“, Vlotho 1965; Historische Tatsachen Nr. 39 + 71 + Nr. 80, S. 30 f)

6.)

die Sowjetunion, der größte Massenmörderstaat der Weltgeschichte, sich bereits zu einer Zeit, da Adolf Hitler noch total unbekannt war, ihre 250 Millionen Menschen bereits restlos enteignet und entrechtet hatte sowie mit rücksichtslosem Terror der Weltherrschaft zustrebte.

7.)

die alliierten Mächte - nicht nur die Bolschewisten - mit ihrer "Befreiungsterminologie" Österreich die Rolle ei­nes "Opfers faschistischer Aggression" zudiktierten, derzufolge seine Einwohner als charakterlose "Kollaborateu­re eines kriegsverbrecherischen Regimes" gebrandmarkt wurden, also "Täter" nach wie vor seien, war doch ihr Kampfeinsatz für Deutschland nicht zu leugnen,

8.)

sowohl Großbritannien als auch Frankreich und die USA bereits vor der Volksbefragung vom 10. April 1938 die Rechtsgültigkeit des vollzogenen Anschlusses anerkannt hatten.

Kurt Schuschnigg akzeptierte die alliierten Kriegspo­litiker des Ersten sowie des Zweiten Weltkrieges vorbe­haltlos als "Rechtsbringer und Befreier".

 

Quelle: Historische Tatsachen Nr. 97, S. 40