Reaktionen nach dem Rudolf Heß‑Film auf "n‑tv"

 

Vor zwei Wochen wiesen wir darauf hin, daß der Nachrichtensender "n‑tv" unter folgender Sendung "Technik & Trends" folgenden Film

 

"Churchills Friedensfalle, der mysteriöse Flug des Rudolf Heß"' ausstrahlte.

 

Es handelte sich hier um einen Dokumentarfilm über den Heß‑Friedensflug am 10. Mai 1941 nach Schottland um Friedensverhandlungen mit den Briten aufzunehmen.

 

In diesem Film kam auch der frühere US‑Kommandant des Spandauer Gefängnisses" Eugene K. Bird" zu Wort" der klar und deutlich aussprach, daß Heß ermordet wurde.

 

Der Grund: Deutschland wollte den Frieden, England wollte den Krieg, um das Deutsche Reich mit seinen Einwohnern zu zerstören. Es ging nicht um die Nationalsozialisten, sondern um die Vernichtung des Deutschen Volkes.

 

>         Der britische Historiker Martin Allen ‑ ein Experte für Außenpolitik ‑ hat nämlich in langen Recherchen neue und noch nie veröffentlichte Belege gefunden ‑ trotz der Schwierigkeit, daß sämtliche Originalakten noch teilweise bis in das Jahr 2017 gesperrt sind.

(Warum wohl?)

 

>        Auch der deutsche Geschichtsprofessor Rainer F. Schmidt (kommt auch in diesem Film zu Wort) von der Universität Würzburg, ein renommierter Heß-Biograph, hat diese Unterlagen überprüft und hält sie für Schlüsseldokumente, die einen wissenschaftlichen Durchbruch bringen sollen.

 

Soweit zu dem brisanten Inhalt des 20minütigen Films der mehrere Male auf "n‑tv" ausgestrahlt wurde.

 

Doch auf einmal treten mehrere Seltsamkeiten auf.

 

1. Am 7.8.2004 sollte eine Wiederholung des Films auf "n‑tv" um 17h05 gesendet werden. Auch die 17h00 Nachrichtensprecherin kündigte jenen Film für die Sendung "Technik & Trends" an. Doch er kam nicht!

 

Ein technischer Beitrag folgte und kein Wort mehr über den Heß‑Flug. Dieser Film wurde einfach "gestrichen". Hatte es damit zu tun, daß zuviel Reklame dafür gemacht wurde?

 

2. Da man den Film, unter dem Titel "Geheimakte Heß", auch bei Polarfilm (www.polarfilm.de) beziehen kann, wiesen wir auf jene Internetseite hin. Doch wenn man heute auf der Polarfilmseite diesen Titel unter "suchen" eingibt, erscheint nichts! Es hat daher den Anschein, als habe jemand mächtigen Druck auf jene mutige kleine Filmfirma ausgeübt, denn das Video "Geheimakte Heß" hätte am 18. August erscheinen sollen.

 

3. Im Magazin "Stern 35/2004" war über den Filmbeitrag auf "n‑tv" folgendes zu lesen: "Einen rechtslastigen Film über den Englandflug von Hitlers‑Stellvertreter Rudolf Heß im Jahr 1941 hat der Fernsehkanal "n‑tv" in der vorletzten Woche mehrfach ausgestrahlt.

 

Der damalige britische Premier Winston Churchill sei Schuld, so die These, daß der Zweite Weltkrieg nicht schon 1941 beendet wurde, weil er auf ein angebliches Friedensangebot von Heß nicht eingegangen ist.

 

Über Hitlers Eroberungs‑ und Vernichtungskrieg in Osteuropa verloren die Autoren (unter ihnen der Herner Stadtarchivar Olaf Rose, der wegen seiner Kontakte zur rechtsextremen Szene gefeuert wurde) kein Wort.


 

Der Film sei wissenschaftlich geprüft und basiere auf "neuen Dokumenten", verteidigte n‑tv-­Chefredakteur Markus Föderl den Beitrag. Bei den neuen Dokumenten handelt es sich um das Buch "Churchills Friedensfalle" des Briten Martin Allen ‑ ein gern gesehener Interviewpartner der "National‑Zeitung". Sein Buch ist im rechtsextremen Druffel‑Verlag erschienen.

 

Gerade von den Briten kommen immer wieder geschichtskorrigierende Veröffentlichungen, da sie in Archiven nachforschen und versuchen die Wahrheit zu ergründen. Gewisse Kreise in Deutschland wollen aber, daß diese Wahrheit nicht publik wird und leugnen selbst authentische Beweise und Zeugenaussagen.

 

Auf n‑tv‑Mitarbeiter wird anscheinend mächtiger Druck ausgeübt. Interessant ist festzustellen, daß das Magazin "Stern" nichts über den Geschichtsprofessor Rainer F. Schmidt oder den US­-Kommandant Eugene K. Bird schreibt. Sind jene Personen auch rechtsextrem? Ist auch der ehemalige arabische Betreuer von Heß, der auch im Filmbeitrag zu Wort kam, eine dubiose, rechtsextreme Person? Und ist auch der Chefredakteur M. Föderl ein rechtsextremer Anhänger?

 

Wer entscheidet eigentlich wer nun rechtsextrem ist oder nicht? Etwa Magazine, wie der "Stern"? Hatten jene verantwortlichen Personen für diesen Filmbeitrag etwa "extrem Recht"? Ist eine neue dokumentierte Erkenntnis "rechtsextrem", wenn diese nicht in das gegenwärtige Geschichtsbild paßt?

 

Welche Gruppe fühlt sich von solchen Beiträgen angegriffen, daß sie sofort etwas dagegen unternehmen muß?

 

Fragen über Fragen, über die man sich wahrlich Gedanken machen sollte. Die wichtigste Frage am Schluß ist aber: Wer hat die Macht und das Recht, in einem demokratischen Staat, Filmfirmen und Journalisten unter Druck zu setzen und Filme sogar zu zensieren, denn laut Artikel 5 des GG findet eine Zensur in Deutschland nicht statt. (Existiert etwa das GG seit 14 Jahren nicht mehr und darum hält man sich auch nicht daran?)

 

Tatsächlich ist die Dokumentation "nicht mehr" im Angebot, von Polar‑Film zu finden.

 

Quelle: Flugblatt von Rüdiger Kahsner / Beilage zu den UNABHÄNGIGEN NACHRICHTEN