D
e r M a r s h a l l - P l a n
„Es sei einmalig in der
Weltgeschichte gewesen, daß
Amerikas Staatskasse und
Vorratslager sich für einen
in Trümmern daniederliegenden
Feindstaat öffneten."
(Aus Präsident Bill Clintons Rede
im Mai 1997 in
Amsterdam bei der Feier „50 Jahre
Marshall-Plan")
Wie kann man nur so dreist lügen? Außerdem:
Selbstlob stinkt, heißt ein deutsches Sprichwort. Aber es ist auch gut möglich,
daß dieser erotomane Präsident darüber keine Kenntnisse hat und das sagt, was
man ihm an der Universität im Laufe seiner Studienzeit eintrichterte. Mit den
Tränen kämpfend sagte der Historiker und
Kanzler Helmut Kohl: „Der
Marshall-Plan ist ein Dokument staatsmännischer Weitsicht und mitmenschlicher
Anteilnahme. Wir Deutschen werden das niemals vergessen, ... danke Amerika. Es
gibt kein anderes welthistorisches Beispiel, in der die siegreiche die besiegte
Nation so großzügig ausgeholfen und
sie (die Aussätzigen der Weltpolitik) dabei
unterstützt hat, in den Kreis der (zivilisierten) Völker zurückzukehren." [1]
Mir kommen auch die Tränen! Dem Kanzler
Kohl, dem Historiker, kann es doch nicht unbekannt geblieben sein, daß
Deutschland ursprünglich vernichtet werden sollte und US-Präsident Franklin D.
Roosevelt schon während des Weltkrieges veranlaßte, daß „alles deutsche Eigentum in den Vereinigten Staaten beschlagnahmt wurde
und in amerikanischen Händen verbleiben
soll.“
Was die Amerikaner heute nicht wissen, ist
– und auch nicht gesagt bekommen: Die amerikanische Regierung hat im Zweiten
Weltkrieg nicht nur das deutsche Reichsvermögen in ihrem Machtbereich
entschädigungslos enteignet, sondern auch das Privatvermögen der deutschen
Staatsbürger. Die amerikanische Regierung hat an diesem Rechtsbruch auch
festgehalten, nachdem die BRD gegründet war und zum Verbündeten der USA wurde.
Der deutsche Bankier Hermann Josef Abs versuchte vergeblich – noch bis 1962 –
mit dem amerikanischen Finanzministerium zu verhandeln, um dieses Vermögen frei
zu bekommen. Ein Buch von Hans-Dieter Kreikamp, erschienen bei DVA Stuttgart
1979, berichtete ausführlich über die Verhandlungen in aller Breite.
Es gibt auch kein anderes welthistorisches
Beispiel, wo ein Staat den Gegner schon
vor Beginn der Kampfhandlung vernichten wollte, die bedingungslose Kapitulation
forderte, deren Bewohner massenweise durch Bombardements (auch Frauen und
Kinder) ermordete (body count), das Land verwüstete, nach dem Krieg die Gefangenen im wahrsten Sinne des Wortes
verrecken ließ (z. B. auf den Rheinwiesen),[2] das
Eigentum stahl, Fachleute zum Auswandern
zwang und die noch nicht zerbombten
Industrieanlagen demontieren ließ.
Abgesehen von dem phantastischen Plan des
Juden Theodor N. Kaufmans, [3] die deutschen
Männer zu kastrieren, war das Kriegsziel
„die Vernichtung der deutschen
Industrie und die Verwandlung Deutschlands in ein Weideland. Das State Departement ging davon aus, daß es
20 Mill. Deutsche zu viel gibt und nahm in Kauf, daß die deutsche Bevölkerung
einfach verhungern sollte.“ [4]
Bernard Baruch, Woodrow Wilsons wichtigster Berater im Ersten
Weltkrieg, der damals schon
Schadenersatzansprüche Amerikas an Deutschland in Versailles stellte
(Arthur Krock in New York Times), hat nun Truman und Churchill einen neuen
Schadenersatzplan vorgelegt: „Wir müssen verhindern, daß Deutschland und
Japan ihre große Industrie wieder aufbauen und ihren alten Platz auf dem Gebiet
des Exports wieder erreichen." [5]
Der US-Neu-Bürger Thomas Mann war über diese Politik sogar sehr erfreut: „Eindrucksvoll die Rede Baruchs vor dem
Congress über die Entindustrialisierung Deutschlands und das Aufbrechen des
Junker-Besitzes.“ [6]
Hernry Morgenthau jun. Forderte in einem
Referat vor dem Senat: „Deutschland und Japan werden vom Welthandel
vollständig ausgeschlossen." [7]
Daher diente der Plan, der seinen Namen
trug, der Ausschaltung der deutschen Industrie: „Morgenthaus Kälte (besser: Brutalität) ging so weit, daß er – vielleicht in Erinnerung an das Wort
Clemenceaus: ‚20 Millionen Deutsche zuviel' – es zulassen wollte, daß als Folge
einer Umstrukturierung der deutschen Wirtschaft bis zu 30 Millionen Menschen,
die Hälfte der deutschen Bevölkerung, verhungerten. Er hielt ein solches Opfer
im Dienst einer ‚höheren Sache', des Weltfriedens, zu dessen Sicherung diese
Maßnahmen ergriffen werden sollte, für gerechtfertigt." [8]
William H. Chamberlain bestätigte dies in:
„America’s Seconde Crusade“: „Man kann
ohne Übertreibung sagen, daß der Morgenthau-Plan, wie er von Roosevelt und
Churchill in der Konferenz in Quebec im September 1944 angenommen wurde, bei
uneingeschränkter Anwendung das Todesurteil für Millionen Deutsche bedeutet haben würde.“ [9]
In großer Aufmachung schrieb am 24.
September 1944 der „Völkische Beobachter“ in Kenntnis, was auf Deutschland nach einem
verlorenen Krieg zukommen werde: „Morgenthau
übertrifft Clemenceau: 40 Millionen Deutsche zu viel! Roosevelt und Churchill
machten sich Judas Mordplan in Quebec zu eigen.“
So waren es ja fast ausschließlich Juden,
die zum Morgenthau-Freundes-Kreis gehörten: La Guardia, Bürgermeister von New
York; Bernard Bernstein, Colonel im SHAEF; David Marcus, Colonel in der Civil
Affairs Division des SHAEF; L.C. Aaron, Finanzberater von Botschafter Winant;
William Shirer, bekannter Publizist und Historiker und die Emigranten Albert
Einstein und Emil Ludwig Cohen.
Daher forderte Adolf Hitler am 15. April
1943 von Admiral Horthy, strenger gegen Juden vorzugehen. Denn „solange sie noch im Lande verblieben, seien
sie potentielle Gerüchtemacher, Verbreiter von Defätismus, Saboteure, Agenten
des Secret Service und Verbindungsleute zum Weltjudentum, das im Kampf gegen
Deutschland stehe.
Horthy: Aber ermorden oder sonstwie umbringen kann man
sie wohl nicht?
Hitler: Das ist auch nicht nötig. Aber genauso wie in
der Slowakei müsse man sie in abgelegenen Konzentrationslagern isolieren, so
daß sie den gesunden Volkskörper nicht mehr infizieren können, es sei aber auch
möglich, sie in Bergwerken arbeiten zu lassen... (Seite 114) ... (Hier litt Hitler sicherlich an dem Trauma von
1917, wo kommunistische Juden nichts unterließen, die kaiserliche Regierung zu
stürzen)
Die Juden hätten den Krieg begonnen; der
internationale Jude sei der Feind; die gefährlichsten Bolschewisten, z. B.
Stalins Propagandist Ilja Ehrenburg, seien Juden; Ehrenburg und die Juden um
Roosevelt predigen die totale Vernichtung der germanischen Rasse. Die
Bombenmassen auf deutsche Städte, die Ruinen und Brände, seien erst der Anfang.
Eine Handvoll Bomber zerstörten die Ruhrtalsperren, die Wassermassen
überfluteten die unterhalb schlafenden Menschen. Goebbels informierte Hitler,
daß die feindliche Presse behauptet, der Plan stamme von Lindemann (dem Juden aus Mannheim)." [10]
Morgenthau jun. wollte nun durchführen, was
seinem Vater nach dem Ersten Weltkrieg nicht gelang: „To go through to
Berlin", um Deutschland endgültig zu vernichten. Nach dem Ersten Weltkrieg
verhungerten nur 500 000 Deutsche.
Dies waren die Ursachen zur Kriegsverlängerung,
zum Kampf bis zum bitteren Ende, welche nicht nur Millionen von Deutschen das
Leben kostete, sondern auch Millionen von amerikanischen und britischen
Bürgern; Juden eingeschlossen.
Heute behaupten viele, Morgenthau hätte
keinen Einfluß gehabt; er wäre nur ein Außenseiter gewesen wie auch Kaufman.
Aber „die persönliche Initiative (dieses
Außenseiters) bedeutete zweifellos einen
außerordentlichen Eingriff in die Entwicklung
der Washingtoner Politik. Alle Ergebnisse vieljähriger Planung wurden mißachtet, um das Anliegen eines
Außenseiters durchzusetzen. ... Trotz des energischen Widerstandes seiner
Berater legte Roosevelt die Vorschläge Morgenthaus auf der Quebecer Konferenz (10.
- 16. September 1944) als
Verhandlungsgrundlage vor." [11]
Mit Genugtuung stellte Henry Morgenthau
jun. dann fest: „Die Grundprinzipien
dieses Programms wurden zu einem offiziellen Dokument der Regierung der USA." [12]
Der amerikanische Historiker John Gimbel
schrieb: „Auf der Grundlage von Trumans
‚Executive Order 9604’ wurde die ‚Field Information Agency Technical’ aktiv.
Diese Organisation führte vom Januar 1946 ab an ein gigantisches
Mikroverfilmungsprojekt durch, bei dem etwa 100 Amerikaner mit 600 ihnen
unterstellten Deutschen die wichtigsten wissenschaftlichen Forschungs- und
Produktionsstätten, Verfahrensvorschriften, Niederschriften über
wissenschaftliche Fragen, Konstruktionspläne und vieles mehr von rund 400
Firmen und Forschungseinrichtungen verfilmten. Zunächst waren 20 000 geplant
gewesen, aber auch bei 400 kam noch etliches zusammen: bei den Leitzwerken 198
000 Seiten, bei Merck 4000, Degussa 14 000,IG-Farben in Höchst 311 000, Krupp
in Essen 60 000. Als eine Goldgrube im wahrsten sinne des Wortes erwies sich
das Reichspatentamt in Berlin. Mehr als 30 Kilometer Film benötigte man für die
Verfilmung der wichtigsten Patente. Das deutsche wissen sollte, so
Außenminister Marshall, der ganzen Welt zur Verfügung gestellt werden, was
natürlich nicht zutraf.“ [13]
Welche Gewinne die US-Industrie schon
allein an den Raub der Patente machte, die Adenauer auf einer Rede in Bern am
23. März 1949 bescheiden als Diebstahl bezeichnete, zeigte C. Lester Walker in
„Secrets by the Thousends" an einigen Beispielen: „Nachdem eine amerikanische Flugzeugfabrik ausgesuchte Dokumente über
Patente erwarb, hat sie ohne Zweifel viel Geld gespart. Die Kosten für die
Ablichtung betrugen einige Dollars, aber die Gesellschaft (company) sparte
dabei hunderttausend Dollar.
Ein Forschungsleiter einer anderen Fabrik brauchte 3
Stunden um sich die notwendigen Dokumente beim OTS (Office of Technical
Services) zu beschaffen. Als er ging sagte er: ‚Diese Aufzeichnungen sind für
meine Firma eine halbe Million Dollar wert.'
Ein amerikanischer Textilfabrikant bekräftigte, nachdem
er die Patente der deutschen, synthetischen
Faserindustrie abgelichtet hatte: ‚Diese Dokumente ersparen meiner Firma
20 Millionen Dollar'." [14]
Über die Tätigkeit dieser Plünderer
berichtete uns auch der christlich-soziale Wirtschaftspolitiker Johannes
Semmler, den Carl Friedrich Goerdeler (der von den Widerständlern vorgesehene
Reichskanzler) zum Reichswirtschaftsminister machen wollte. Er sagte im Januar
1948 auf einer Tagung seiner Partei in Erlangen: „In der gesamten Stahlindustrie hat kein einziger Deutscher noch etwas
zu sagen. Die Wirtschaftspolitik der
Alliierten betreibt die bewußte Auseinandereißung der gewachsenen,
einzigartigen Verbundsindustrie zwischen Kohle und Stahl. Man muß es ihnen
abgewöhnen, noch drei Jahre nach dem Krieg die deutsche Wirtschaft
auszuplündern. … Die Amerikaner versuchen heute, sich aus der Verantwortung für
die Zerreißung Deutschlands herauszuziehen. Die Konferenzen, auf denen
Deutschlands Zerreißung beschlossen wurde, sind Viermächte-Konferenzen gewesen.
… Man hat gewußt, daß der deutsche Osten der Lebensmittellieferant für die
deutsche Bevölkerung ist. Die Importe, die jetzt hereinkommen, muß Deutschland
in Dollar aus deutscher Arbeit und deutschen Exporten bezahlen und sich dafür
noch bedanken. Geschenkt wird Deutschland nichts. Es ist an der Zeit, daß deutsche
Politiker darauf verzichten, sich für diese Ernährungszuschüsse, in denen sich
auch umfriesiertes Hühnerfutter befindet, zu bedanken…“
Johannes Semmler wurde dann, obgleich
frisch ernannt, als „Direktor für Wirtschaftsfragen in der Bizone“ sofort
abgesetzt.
So weiß ich aus eigener Erfahrung, daß wir
Bohnenkaffee kauften, deren Bohnen wir mit den Fingern zerdrücken konnten, weil
sie von den Maden schon ausgehöhlt waren. Der Kunstdünger war abgestanden. Der
war hart wie Stein und mußte mit einem großen Hammer zerbröselt werden.
Diese Plünderungen wurden schon 1944 vorbereitet. In den USA
wurde eine Gruppe von Fachleuten in Zivil zusammengestellt (Joint Intelligence
Objectives Committee), die unter militärischer Leitung die Aufgabe hatten, im
Verlauf des Vormarsches der Alliierten militärische, wissenschaftliche und
industrielle Geheimnisse ausfindig zu machen, um diese dann in Beschlag zu
nehmen.
Zu diesen Plünderungen gehörten außer den
Tonnen von Gold, Demontagen ganzer Industrieanlagen, militärisches Gut auch
Patente, Bargeld, Kunst, Literatur und vieles andere.
Der US-Hauptmann Kathleen Durand „raubte
die hessischen Kronjuwelen.“ [15]
Ein Oberst, im Privatleben Rechtsanwalt,
stahl das silberne Tafelgeschirr Kaiser Wilhelms II., ein Geschenk der
deutschen Städte zu seinem 25-jährigen Regierungsjubiläum. Es wiegte allein
sieben Tonnen. Er betrachtete es als Kriegstrophäe. Auch die Kronjuwelen des
Hauses Glücksburg, ließen die Westalliierten mitgehen. Aus dem Bamberger Dom
wurde der wertvolle Kirchenschatz gestohlen, der später teuer zurückgekauft
werden mußte. [16] Schließlich die Bibel des
Welfenherzogs Heinrich des Löwen, welche die BRD für mehrere Millionen
zurückkaufen mußte. General Lucius Clay, dieser Kriegsverbrecher, raubte unter
dem Decknamen „Westward Ho" 220 Gemälde aus dem Kaiser-Friedrich-Museum in
Berlin. Die lebensgroße Holzfigur des Tilman Riemenschneiders, die trauernde
Maria, wurde aus einer Kirche gestohlen.
Sie wurde jetzt großzügig für eine Ausstellung in Würzburg ausgeliehen.[17] Was
die Generäle machten, machten auch die gemeinen Soldaten. Aus allen Kapellen
meiner Heimatgemeinde, die Jahrzehnte unverschlossen waren, wurden die heiligen Figuren, die von den
Bürgern verehrt wurden, geraubt. So aus der Pfarrhofkapelle auch die Figur des
Johannes Nepomuk.
Mein Vater durfte, weil er
Schwerkriegsbeschädigter war, das Motorad, eine 200 DKW, behalten.
Amerikanische Soldaten wollten ihm dieses wegnehmen. Da er sich weigerte, es
herzugeben, schlugen sie ihn zusammen. Außerdem stahlen sie, nebst zwei
Vorderlader, die in der Wohnstube hängten,
seine Firmungsuhr mit Taler.
Folgende Valuten wurden nach dem Kriege von
den Amerikanern in Thüringen geraubt: „Insgesamt
befanden sich in der Schachtanlage ‚Kaiserroda II/III’ 8527 Goldbarren mit
einem Gewicht von 100,35 t; 144,82 t
Goldmünzen, die sich wie folgt zusammensetzten: Goldmünzen des Deutschen
Reiches für 39,7 Millionen Reichsmark, 68,8 Millionen französische Goldfranc,
18,6 Millionen Golddollar, 17,7 Millionen österreichische Goldkronen, 26
Millionen holländische Goldgulden, 5,7 Millionen Schweizer Goldfranken sowie
weitere Währungen. An Papiergeld wurden eingelagert 3 Milliarden Reichsmark, 2
Millionen US-Dollar, 98 Millionen französische Franc, 4 Millionen norwegische
Kronen und über 200 000 englische Pfund.“ [18]
Durch einen Schadenersatzprozeß in den
Vereingten Staaten erfuhren wir, daß US-Soldaten einen aus Ungarn kommenden
Goldzug ausgeraubt haben: „Dieser Zug,
der aus 24 Güterwaggons bestand, war gegen Ende des Zweiten Weltkriegs von den
Deutschen mit Gold, Kunstwerken, Juwelen, Teppichen und Haushaltsgütern beladen
worden, um diese Gegenstände vor Kriegseinwirkungen zu retten. Er wurde 1945
von amerikanischen Truppen in Österreich beschlagnahmt und anschließend geplündert. Der Wert der
verschwundenen Gegenstände ist umstritten. Schätzungen reichen von 50 bis 200
Millionen $.“ [19]
So schreibt Karl-Bernd Esser: „Wenn man sämtliche von den Alliierten nach
1945 bekanntgegebenen Goldfunde addiert, kommt man ebenfalls auf 361 Tonnen.
Dies läßt nur den Schluß zu, daß die Alliierten sämtliche von der
Reichsbank versteckten Goldbestände
aufgespürt haben. Eine andere Geschichte freilich ist, daß sie bis heute nur
233 Tonnen an Deutschland zurückgegeben haben (die sich aber im Fort Knox
befinden).“ [20]
So vertraut Joseph Goebbels am 9. April
1945 seinem Tagebuch an: „Eine traurige Nachricht kommt … aus
Mühlhausen in Thüringen. Dort sind in den Salzbergwerken unsere gesamten
Goldreserven in Höhe von hundert Tonnen und dazu noch ungeheure Kulturschätze,
u. a. die Nofretete, in die Hand der Amerikaner gefallen.“
Laut Spiegel-TV vom 23. Nov. 1997 „beschlagnahmten die Amerikaner Gold im Werte
von 2 Milliarden und schafften dieses in die USA. So haben sie auch den
Goldschatz der ungarischen Juden im Werte von 2 Milliarden Dollar geraubt, der
in Linz deponiert war (der heute von Juden von den Deutschen
zurückgefordert wird). [21]
Einer Notiz der Frankfurter Allgemeinen
entnahm ich, daß ein amerikanisches Bundesbezirksgericht einen Vergleich zwischen
der amerikanischen Regierung und ungarisch-jüdischen Opfern billigte, die bei
der Plünderung des sogenannten ‚Goldzugs’ durch der amerikanischen Armee 1945
in Österreich Kunstgegenstände, Schmuck und andere Wertsachen verloren. ‚In dem
Vergleich verpflichtet sich die Regierung in Washington, bis 2010 25,5
Millionen Dollar an soziale Einrichtungen für bedürftige ungarisch-jüdische
Opfer der Nazidiktatur zu zahlen.’ Dem Vergleichsvorschlag hatten mehr als 350
Holocaust-Opfer widersprochen.“ [22]
Die Alliierten beschlagnahmten nicht nur
Eigentum, das sich in Deutschland befand, sondern auch das, was sie in den vier
neutral gebliebenen Ländern Schweden, Schweiz, Spanien und Portugal habhaft
werden konnten. So möchte ich dies am Beispiel
Schweden demonstrieren, weil ich dies dort persönlich erlebte. Die
schwedische Regierung berichtete an den Reichstag über die Verhandlungen, die
sie mit den Westalliierten über die Auslieferung deutschen Eigentums führte: „In den letzten Jahren haben die alliierten
Regierungen bei verschiedenen Gelegenheiten Ansprüche auf deutsches Eigentum in
den neutralen Ländern gestellt. Im Herbst 1944 wurde in Bretton Woods eine Resolution verfaßt, woraus
hervorging, daß die neutralen Länder mitwirken sollten, daß feindliches
Eigentum, vor allem deutsches, an die Nachkriegsbehörden ausgeliefert wird.
Dies wurde damit begründet, daß die Führer und Bürger der feindlichen Länder
versuchten, ihr Vermögen in neutrale Länder zu überführen, um damit in Zukunft
eine Weltherrschaft (världshegemoni) zu
errichten.
Diese Resolution wurde am 2. Oktober 1944 der
schwedischen Regierung durch die britische und amerikanische Botschaft
zugestellt. Im Winter 1944/45 wurden mit der schwedischen Regierung
Verhandlungen geführt, wobei die Alliierten Kontrolle über das deutsche
Eigentum forderten. Von schwedischer Seite war man bereit, eine interne
Kontrolle durchzuführen und das Resultat dann den Alliierten mitzuteilen.
Zu diesem Zwecke wurde in Schweden am 29. Juni 1945
das Gesetz geändert, so daß man die Möglichkeit hatte, Kontrollen durchzuführen
und gestohlenes Gut aus besetzten Ländern zurückzugeben.
In diesem Zusammenhang wurde deutlich, daß durch den
Zusammenbruch Deutschlands und die Aufteilung in verschiedenen Besatzungszonen
große völkerrechtliche Probleme entstehen. Man gab an, diese gelöst zu haben
und begann, deutsches Vermögen zu verkaufen, vor allem die Warenlager. Das
erworbene Kapital wurde auf ein schwedisch/deutsches Clearingkonto überwiesen.
Die Alliierten erhoben nun aufgrund der Potsdamer Beschlüsse vom 5. Juni 1945,
wonach sie die staatsrechtlichen Rechte Deutschlands übernommen haben, Anspruch
auf deutsches Eigentum; vor allem auf das Botschaftsgebäude einschließlich
Archiv und in einem Schreiben vom Anfang August auch auf das deutsche
Privateigentum. Sie verschanzten sich hinter dem aseptisch klingenden Begriff,
dieses Eigentum sei während des Krieges in Schweden angelegt worden. …
Daraufhin antwortete das schwedische Außenministerium,
daß sie wohl wüßten, daß die Alliierten die ganze Macht in Deutschland
übernommen haben, aber daß nicht einmal
eine nationale deutsche Regierung das Recht hätte, über privates Eigentum
verfügen zu dürfen. Die Schweden erhielten keine Antwort, aber als sie
damit anfingen, deutsches Eigentum zu verkaufen, verbaten die Alliierten dies
und erpreßten die Schweden mit Handelsboykott (svartlistning) und Beschlagnahme
(kvarstad) von schwedischen Guthaben in den alliierten Ländern.
In ihrer Antwort unterstrich die schwedische
Regierung, daß nach internationalem Recht die Verwaltung und die Kontrolle von
deutschem Eigentum in Schweden eine schwedische Angelegenheit sei und sie sich
nicht verpflichtet sehen, die alliierte Zustimmung einzuholen. Kurz darauf
erhielt die schwedische Regierung durch die amerikanische, britische und
französische Botschaft die Aufforderung, Delegierte nach Washington zu
Verhandlungen über deutsches Eigentum zu schicken. Denn laut Gesetz des Alliierten Kontrollrats vom 30. Oktober 1945
befinden sich die Alliierten im Besitz des gesamten deutschen Eigentums im
Ausland. Durch diesen Beschluß sollte verhindert werden, daß die Deutschen
mit diesem Eigentum wieder einen Krieg beginnen und außerdem sollte dieses
Eigentum dazu verwendet werden, in den von den Deutschen zerstörten Ländern
Schadenersatz und Wiederaufbau (relief, reparation and rehabilitation) zu leisten. Der Wiederaufbau kann nur
durchgeführt werden, wenn die betreffenden Länder Möglichkeit haben, die
Importe zu bezahlen. Außerdem würde dies auch den Handel mit Schweden fördern.
Am 28. Februar
1946 antwortete die schwedische Regierung, daß sie nach internationalem Völkerrecht, nach Zivilrecht und nach schwedischem konstitutionellem Recht nicht berechtigt ist, an die Alliierten
deutsches Eigentum zu überlassen. Außerdem wird bestritten, daß der Kontrollrat das Recht hat, Gesetze
zu erlassen, die gegen das Völkerrecht (Haager Landkriegsordnung) verstoßen und
somit auf die schwedischen Gerichte keinen Einfluß nehmen können. Außerdem
schlug die schwedische Regierung vor, auch über das in Deutschland
beschlagnahmte schwedische Eigentum zu verhandeln.
Die schwedische Regierung wurde noch einmal darauf
verwiesen, Delegierte nach Washington zu schicken, damit die vorgeschlagenen
Verhandlungen im Mai beginnen können. Dabei sollten folgende Themen behandelt
werden:
1.
Eigentum in Schweden im Besitz und kontrolliert von
deutschen Bürgern; Eliminierung der deutschen Interessen und die dabei gewonnenen
Mittel sollten für den Wiederaufbau verwendet werden.
2.
Geraubtes Eigentum inklusive Gold und Kunstwerke;
3.
Die Auslieferung von in Schweden nicht erwünschten,
deutschen Bürgern;
4.
Auslieferung von deutschen Patenten und Markenzeichen;
5.
Kontrolle der schwedischen Verwaltung über deutsches
Eigentum.
Nach einer befriedigenden Lösung dieser Probleme wären
die Alliierten bereit über folgende Probleme zu verhandeln:
1.
Die schwarzen Listen (svartlistning);
2.
Die gesperrten (kvarstad) schwedischen Guthaben in den
USA;
3.
Die schwedischen Guthaben in Deutschland.
Die
Regierung beschloß, sicherlich aufgrund dieser Erpressung, das Angebot anzunehmen und schickte am 27.
Mai 1946 eine Delegation unter Leitung von Justizminister Sandström in die USA.
Diesen Verhandlungen mit den Schweden ist ein
Übereinkommen mit der Schweiz vorausgegangen. So stellte die Schweiz den
Alliierten 250 Millionen Franken in Gold zur Verfügung.
Bei den Verhandlungen mit den Schweden, die am 31. Mai
1946 begannen, erklärten die Delegierten der USA, Großbritannien und
Frankreich, daß sie auch die übrigen Signatarmächte vertreten und daß die
Sowjets auf ihre Anteile im Westen verzichteten, weil sie sich ihre Anteile im
Osten holen. Die Alliierten forderten jetzt eine vollständige Kontrolle über das
deutsche Eigentum in Schweden, was von den Schweden wiederum abgelehnt und auf
frühere Erklärung hingewiesen wurde. Man war bereit, die Alliierten über den
Verkauf vom deutschen Eigentum zu informieren. Die Schweden schätzten den Wert
des deutschen Eigentums auf 378 Millionen Kronen. Diese Schätzung wurde von den
Alliierten anerkannt. Die Alliierten wiesen noch einmal darauf hin, daß sie
nicht nur als kriegführende Besatzer zu betrachten seien, sondern als die wirklichen Rechtsnachfolger Deutschlands, da diese
bedingungslos kapitulierten und die Haager Landkriegsordnung von 1907 hier
nicht mehr anwendbar sei.
Die Deutschen haben durch ihre totale Kriegsführung
eine totale Wiedergutmachung verursacht. Somit steht ihnen auch das gesamte
deutsche Eigentum im Ausland zu. Es wäre nicht zu vertreten, daß in Deutschland
Privateigentum für den Wiederaufbau beschlagnahmt wird und dies im Ausland
unberührt bliebe. Es ist somit nicht zu verstehen, daß die Schweden aufgrund
von formal juristischen Gründen sich weigern, an der Aufbauarbeit mitzuwirken.
Sollten die Schweden dabei bleiben, würde man dies als eine unfreundliche
Haltung gegenüber den Alliierten betrachten.
Die Schweden erklärten, daß ihre Forderungen an
Deutschland höher seien als die der Deutschen an Schweden. Darauf ließen sich
die Alliierten gar nicht ein. Schließlich einigte man sich und faßte folgende
Beschlüsse:
‚Das deutsche Eigentum wird von den Schweden
beschlagnahmt und vom Fluchtkapitalbüro verwaltet. Die wie bisher übliche
Information über die Liquidation wird den Alliierten zugestellt. Das Eigentum
von den in Schweden bleibenden Bürgern wird nicht beschlagnahmt. Von den 378
geschätzten Millionen verbleiben den Alliierten nach Abzug der schwedischen
Forderung 150 Millionen. Diese sollten der deutschen Wirtschaft zur Verfügung
gestellt werden. Es wird auch erwartet, daß die schwedischen Eigentümer in Deutschland kompensiert werden.
Außerdem erklärte sich die schwedische Regierung bereit, Gold im Werte von 30
Millionen Dollar den Alliierten zur Verfügung zu stellen.
Was die schwarzen Listen betrafen und die Sperrung der
schwedischen Guthaben, so sollten diese nach der Lösung der verhandelten
Probleme automatisch aufgehoben werden. Was das schwedische Eigentum in
Deutschland betrifft, so wurde darauf nicht eingegangen, weil diese Probleme
den deutschen Gesetzen unterliegen.’
Trotzdem befand die schwedische Regierung in ihrem
Antrag an den Reichstag, daß das Abkommen für Schweden annehmbar und auch mit
dem schwedischen Recht vereinbar sei.“
[23]
Ich kann mich an die Debatte im
schwedischen Reichstag noch sehr gut erinnern, weil ich diese mit
Aufmerksamkeit verfolgte. Es war ein einziger Abgeordneter, ein Abgeordneter
der Volkspartei aus Eskiltuna, ein Professor der Rechtswissenschaft, der
dagegen stimmte und dieses Abkommen für schändlich hielt, weil es ganz einfach
dem herkömmlichen Völkerrecht widersprach.
Nebenbei bemerkt: Weniger Skrupel hatte der
schwedische Reichstag das Gold der baltischen Staaten
(statt es und andere Guthaben zu blockieren, wie es fast alle Staaten taten), 1940 an die Sowjetunion auszuliefern. Auch die
baltischen und deutschen Soldaten, die bei Kriegsende in Schweden gestrandet
sind, wurden an die Sowjetunion ausgeliefert. Davon wollen gewisse Schweden
heute nichts wissen. Noch Anfang 1991 wies der
sozialdemokratische Außenminister Sten Andersson jede Aufarbeitung dieser
politischen Altlast brüsk zurück: „Es
dient heute keinem - weder ist es von Nutzen für das Baltikum, noch hat es
einen Nutzen für Schweden -, daß man in der Vergangenheit wühlt." [24]
Nach Harmssens Bericht belief sich die
Summe der geraubten deutschen Güter auf rund
101,5 Milliarden Dollar. 1,4 Milliarden Dollar erhielt die BRD
an Marshallplan-Hilfe. Das Vorkriegsvermögen der Deutschen in Mittel- und Südamerika
wurde auch beschlagnahmt. Es belief sich auf annähernd 600 Millionen
Golddollar. Der Harmssen-Bericht wurde damals im Auftrag der
Ministerpräsidenten der Länder erstellt. [25]
Eine ausgezeichnete, ausführliche
Zusammenfassung aller Werte der Plünderungen und Ausbeutungen durch die
Alliierten verfaßte Dipl. Ing. Karl Bassler. [26]
Dann kam es im April 1948 zum
Marshall-Plan, dem die deutsche Regierung, wie die Oststaaten, sich nicht entziehen konnte. Vorausgegangen war
die gescheiterte Moskauer Konferenz der Außenminister der vier Großmächte im März 1947. Er sollte die Demontagen abschließen aber diese dauerten noch bis 1951
an. So wurde noch am 13. Juni 1949 ein britisches Panzerregiment in Unna
alarmiert, um die Demontage der Chemischen Werke in Bergkammen gegebenenfalls
mit Gewalt zu erwingen. Am 31. Oktober 1949 erklärte der britische
Oberkommissar Sir Brian Robertson auf einer Pressekonferenz an seinem neuen Amtssitz Wahn bei Bonn, daß
Anträge Dr. Adenauers, Reparationen der laufenden Produktion zu entnehmen von
der britischen Regierung zurückgewiesen
worden seien. [27]
Der Marshall-Plan wurde nach dem Brigadier
General und US-Außenminister George C. Marshall
(Amtszeit 1947–1949) benannt, auf dessen Initiative er zurückgeht. Das
12,4-Milliarden-Dollar-Programm wurde am 3. April 1948 vom Kongreß
der Vereinigten Staaten verabschiedet und am selben Tag von
US-Präsident Truman in
Kraft gesetzt und sollte vier Jahre dauern.
Darüber berichtete die „Neue Zürcher Zeitung“ vom 14. Januar 1949: „Erst
nachdem der Marshallplan, dieser Knebelungsplan
des US-Kapitals, unterzeichnet war,
wurde die Demontageliste der deutschen Industrie bekannt gegeben. 496
Industrieanlagen wurden in der britischen Zone und 186 in der amerikanischen
Zone abmontiert. Bei der Demontage ging
es um Konkurrenzunternehmen.“ [28]
Der Marshall-Plan diente nicht dem
deutschen Volke. Er war ein Instrument des Kalten Krieges. Er trug erheblich
zur Vertiefung der deutschen Teilung bei: Die Eingliederung der BRD in den
amerikanischen Wirtschaftsbereich (Bretton Woods) und schließlich in die NATO
wäre ohne den Marshall-Plan kaum möglich gewesen. Insoweit stellt die
Marshallhilfe ein Handgeld dar, wie man es früher Landsknechten gab, um sie in
Dienst stellen zu können.
Auch die Franzosen mußten an die USA
Gegenleistungen erbringen. Vor allem mußte es amerikanische Lieferungen
entgegennehmen und Einfluß in die Haushalts- und Währungspolitik gewähren.
Außerdem mußte Frankreich sich außenwirtschaftlich der Front der
antibolschewistischen Staaten anschließen und auf Exporte in den Osten
verzichten.[29]
Politisch stand hinter dieser Hilfe bereits
jener als „rolling back“ (Dulles) bezeichneter Versuch, die Macht der Sowjets
nicht nur einzudämmen, sondern sie aus Osteuropa, wo man sie zuerst
hineingelassen hat, wieder hinauszuwerfen. [30]
Lord Francis Packenham sagte in einem
Gespräch mit Henric Wuermeling: „Hätten
die Russen sich nicht so unmöglich benommen, wäre Deutschland wohl eher schlechter
behandelt worden. Rußlands schlechtes Benehmen wurde quasi zum Rettungsanker
für Westdeutschland. Verstehen Sie, was ich sagen will?" [31]
So war es ja auch der Koreakrieg, der die
Westalliierten veranlaßte, das Besatzungsstatut in Deutschland aufzuheben, um
es dann mit Statthaltern (Hohen Kommissaren)
zu regieren.
Der wichtigste Empfänger der Marshallhilfe
war aber nicht Westdeutschland mit 10,8 % (1,4 Mrd. Dollar), sondern Großbritannien 24,7 % (3,6 Mrd.), Frankreich
21 Prozent (3,1 Mrd.) und Italien 11,7 (1,6 Mrd.). „Nur gegenüber Westdeutschland, das Anfang 1948 zur Teilnahme am
Marschallplan eingeladen worden war, behielt sich Washington das Recht auf eine
spätere Rückzahlung vor." [32]
Der Marshall-Plan diente also nicht, dem
deutschen Volke, wie die Amerikaner und ihre Vasallen heute immer wieder
behaupten, sondern wie Stephan Bierling richtig schrieb, „um zu verhindern, daß
Deutschland aufgrund der Ausplünderung durch die Alliierten wirtschaftlich so
weit absackt, daß es im Kommunismus die einzige Rettung von diesem Kapitalismus sehe. Dieser Politik ging es
natürlich nicht nur darum, Deutschland zu immunisieren, sondern Deutschland in
dem von den Amerikanern dominierten Welthandels- und Weltwährungs-System
einzubinden.“ [33]
Nach mehr als 60 Jahre wird der
Marshall-Plan als ein Zauberelixier hingestellt. Moderne „Marketing-Werbung“ brachte das Wunder und den Glauben an die
Gutheit der amerikanischen Regierung unter das Volk. Von 1948 bis heute
entstanden an die 200 Filme, liefen auch als Beiprogramm in den Kinos, welche
nicht an Lobgesängen auf den großen Zaubermeister sparten. Ein
Marshall-Plan-Ausstellungszug rollte durch die BRD und machte in 50 Städten
Station. Bei einem Marshall-Plan-Plakatwettbewerb beteiligten sich mehr als 10
000 Bürger. Der Oberbürgermeister der Stadt München ließ am Uppenbornkraftwerk
II eine Tafel zur „dankbaren Erinnerung“
an George C. Marshall anbringen. George
C. Marshall findet sich auf der Stufe des Weihnachtsmannes. Es gibt heute
keinen deutschen Politiker, keinen Publizisten, der sich nicht in Lobgesängen
auf die amerikanische Großmut ergeht. Daher auch die Verpflichtung, aus
Dankbarkeit, die verbrecherische Kriegspolitik der amerikanischen Regierungen
mitzumachen.
Es gliche also einer Blasphemie den Erfolg
Marshalls zu bezweifeln. Immer wieder fordert man heute, man möge doch
Marshall-Pläne zur Behebung der Not in Afrika, Asien oder in Südosteuropa
einsetzen. Aber nichts geschieht dergleichen. Warum! Weil sie dort nichts
stehlen konnten. Außerdem bedenkt man
nicht, daß das deutsche Volk über ein hohes Bildungsniveau, über ein
technologisches und ein wirtschaftliches
Wissen und vor allem über eine große Arbeitslust verfügte.
Alle Bundesregierungen haben es seit
Gründung der BRD (eine Organisationsform einer Modalität der Fremdherrschaft,
Carlo Schmid) in Feigheit und Verantwortungslosigkeit unterlassen, darauf
hinzuweisen, daß der Marshall-Plan „kein
Geschenk mitmenschlicher Anteilnahme“, sondern
ein Oktroy, ein Knebelvertrag, [34] der
Wallstreet-Mafia ist.
Georg
Wiesholler 85521 Ottobrunn
[1] Hans Jürgen Küsters, Der Integrationsfriede, Oldenbourg , 2000, siehe Alexander Discher, Die SU und die
deutsche Frage 1945-1949, Göttingen 1987!
[2] James Bacque, Der geplante Tod: deutsche Kriegsgefangene in amerikanischen und französischen Lagern,
Frankfurt am Main 1989.
[3] Th. Nathan
Kaufman, Germany must Perish, New Jersey 1941.
[4] Henric
Wuermeling, Die weiße Liste. Umbruch der polit. Kultur in Deutschland,
Berlin 1988, S.249.
[5] Dagens Nyheter, 26.5.1945.
[6] Thomas Mann, Tagebucheintragungen 1944 – 1.4.1946, S. 218.
[7] Dagens Nyheter vom 8. Juni 1945.
[8] W. Treue, Die Demontagepolitik der Westmächte nach dem Zweiten Weltkrieg, Hannover 1967, S. 17.
[9] Arundheti Roy, Wut ist der Schlüssel, Frankfurter Allgemeine, 25.9.2001.
[10] David Irving, Führer und Reichskanzler. Adolf Hitler
1933 – 1945, München 1989. S. 131.
[11] Treue, a.a.O., S.15.
[12] H.Morgenthau, Germany is our Problem, London
1945, S. 1.
[13] Siehe ausführlicher in: John Gimbel, Science,
Technology and Reparations. Stanford University Press, 1990!
[14] Harper’s Magazine, October 1946, S.329.
[15] Neue Zürcher Zeitung, 1.10.1946.
[16] Musik aus dem Weihnachtsland, ZDF, 24.12.2004.
[17] Bayrisches Fernsehen, 24.3.2004.
[18] Ulrich Brunzel, Beutezüge in Thüringen, Heinrich Jung Verlagsgesellschaft, Zella-Mehlis, S. 119.
[19] Streit um den Goldzug im Zweiten Weltkrieg beigelegt, Neue Zürcher Zeitung, 15./16.10.2005.
[20] Karl Bernd Esser, Hitlers Gold, Devisen und Diamanten. Die geheime Kriegsbeute der USA, ISBN 3-00-
8897-0.
[21] Frankfurter Allgemeine, 10.5.2001.
[22] Vergleich Washingtons mit Holocaust-Opfern, Frankfurter Allgemeine, 28.9.2005.
[23] Kungl. Maj:ts Proposition Nr. 367/368, 1.November 1946
[24] Der Spiegel, Nr. 51/1991
[25] G. W. Harmssen, Am Abend der Demontage. Sechs Jahre Reparationspolitik, Dokumentanhang, 1951.
[26] Karl Baßler, Die Ausraubung des deutschen Volkes, Dt. Kulturgemeinschaft, Strauchergasse 23, 8020 Graz.
[27] Oberkommissar Robertson zur Demontage, Frankfurter Allgemeine, 1.11.1949.
[28] Bericht der Neuen Zürcher Zeitung vom 14.1.1949.
[29] Siehe Gerard Bossuat, La France, l’aide
americaine et la construction
européenne, Paris 1992!
[30] Von Churchill stammt der Spruch, daß sie das falsche Schwein geschlachtet haben und nun soll das richtige geschlachtet werden. Aus jüngst in britischen Archiven freigegebenen Dokumenten ergibt sich, daß der britische Generalstab im Auftrag Churchills am 22. Mai 1945 einen Plan für einen „totalen Krieg“ gegen die Sowjetunion vorgelegt hat, genannt Operation Unthinkable. 47 britische und US-Divisionen sollten am 1. Juli 1945 mit umgehend wiederaufgestellten 10 deutschen Divisionen die Sowjetunion angreifen und den Bolschewismus besiegen. Der Plan wurde aber angesichts des gescheiterten deutschen Unternehmens Barbarossa, wegen der durch die US-Rüstungshilfen bewirkten militärischen Stärke der Sowjetunion und der allgemeinen Kriegsmüdigkeit in Europa aufgegeben. (The Sydney Morning Herald, 3.10.1998)
[31] Die Weiße Liste, S.206.
[32] Stephan Bierling , Privatdozent für Politische Wissenschaft an der Universität München „50 Jahre
Marshallplan“, Beilage der Süddeutschen Zeitung vom 5.6.1997.
[33] ebd.
[34] Neue Zürcher Zeitung, 14. 1. 1949.