Kriegsziele der Dunkelmächte

 

Bereits in dem Beitrage "Freimaurer ordnen Mitteleuropa" hatten wir zitiert:

 

"Aber noch etwas geschah im Jahre 1887. Frau Prof. Renate Riemeck schreibt in dem Buch "Mitteleuropa, Bilanz eines Jahrhunderts", Fischer Verlag, daß aus zaristischen Geheimakten hervorgeht, wie eine Gruppe Freimaurer des englisch‑französischen Großkapitals sich schon im Jahre 1887 vorgenommen hatte, Mitteleuropa zu zerschlagen. Gemeint war das Deutsche Reich, Österreich und das zaristische Rußland! Der damalige Prinz von Wales, der spätere König Eduard VII., Großmeister mehrerer englischer Logen, war die Schlüsselfigur dieser Verschwörung. Die Ursache dieses Bündnisses war der englische Handelsneid. Aus der Karte ersehen wir, wie man sich damals schon Deutschland vorstellte. Auf englischen Vorschlag erfolgte dann auch 1945 die Teilung Deutschlands zwischen Lübeck und Hof."

 

Diese Kriegsziele einer Neuordnung Europas wurde für die eingeweihten oder auch nur interessierten Kreise in Form von zumindest fünf Karten publiziert:

 

1)      Die Karte aus der Weihnachtsnummer 1890 der "Truth", London, des Hochgradfreimaurers Henry Labouchère erschien ein Jahr nach der großen Freimaurerjahrhundertfeier der französischen Revolution in Paris. Es wurden dort die neuen Richtlinien der freimaurerischen Weltpolitik festgelegt, die Labouchère den Eingeweihten wiederholen wollte. Da Karte und Begleittext zu offenherzig waren, wurde diese Nummer von den Eingeweihten sofort aufgekauft und ist ... eine große Seltenheit. Die Karte zeigt:

 

a)     Frankreich bis zur Rheingrenze bei gleichzeitiger Einverleibung Belgiens.

b)    Deutschland (Die deutschen Republiken) in 6 Teile zerrissen.

c)     Eine kleine polnische Republik.

d)    Das Gebiet von Böhmen, Mähren und Schlesien, von Österreich abgetrennt, aber noch nicht benannt.

e)     Österreuch-Ungarn eine einzige Republik.

f)      Ein sehr kleines Bulgarien mit Rumänien verschmolzen.

g)     Die "Russian Desert" (= Russische Wüste), das bolschewistische Chaos andeutend, das an ein verkleinertes Ostpreußen und an Polen grenzt.

h)     Eine finnische Republik.

i)       Eine dänische Republik, die bis zum Kaiser-Wilhelm-Kanal reicht.

j)       Eine iberische Republik, die Spanien und Portugal umfaßt.

k)     England, Schweden-Norwegen und Italien sind Republiken

Da sie noch heute (1938) Königreiche sind, so läßt sich dieser ... Plan nur durch Revolution verwirklichen.

 

2)      Die zweite Karte stammt von dem ehemaligen österreichischen Offizier, tschechischen Freimaurer Hanusch Kuffner. Der Freimaurer Klofatsch übergab diese Karte im Mai 1914 dem russischen Gesandten in Wien, eine Kopie dem russischen Konsul in Prag, der sie sofort dem Außenminister S. D. Sasanow nach Petersburg sandte. (...) Dieselbe Karte wurde im Juni 1917 während des großen Freimaurerkongresses, der auch die Statuten des zu gründenden Völkerbundes beriet, den kriegführenden Hochgradbrüdern und Freimaurerbruder Wilson übermittelt. Sie sollte für die Grenzziehung des neuen tschechoslowakischen Staates eine Grundlage bilden. (Einzelheiten bei Pauler S. 30f)

3)      Die am 13. August 1914 in Riga herausgekommene Karte zeigt die von der "chauvinistischen Abteilung" der Weltfreimaurerei gezüchteten Kriegszielen des Panslawismus, ein Schlagwort, das besonders die Tschechen gierig aufgriffen. (Einzelheiten bei Pauler S. 31)

4)      Im März 1917 veröffentlichte die von Balfour gegründete "The National Review", London, eine Karte, welche sich "The Allies' Peace Terms" (Die Friedensbedingungen der Alliierten) betitelte. Der Herausgeber Leo Maxse hat später erkannt, wessen Spiel er gespielt hatte und schrieb im August 1919: "Wer auch immer in der Downing Street sitzt, ob Konservative, Radikale, Koalierte oder Pseudo-Bolschewisten, der internationale Jude bleibt stets auf der Stange sitzen. Das ist das Geheimnis der 'Hidden Hand', für die es bisher noch keine vernünftige Erklärung gab".

5)      Als österreichische Truppen im Dezember 1914 in Belgrad einrückten, fand Hauptmann Béla Illés (heute Oberst i.R.) als provisorischer Polizeichef von Belgrad im Schreibtisch des geflüchteten serbischen Außenministers, Hochgradbruders Pasitsch, die folgende Karte:

a)     Frankreich bis zum Rhein

b)    Deutschland in Norddeutschland und Süddeutschland, das mit Rumpf-Österreich vereinigt ist, zerrissen.

c)     Polen bis zur Weichsel unter Einverleibung von Ostpreußen.

d)    Groß-Rußland einschließlich Galiziens.

e)     Die Tschechoslowakei fast mit den heutigen Grenzen.

f)      Groß-Serbien mit Albanien.

g)     Italien bis zum Brenner.

h)     Rumpf-Ungarn fast mit den heutigen Grenzen.

i)       Korridor zwischen Österreich und Ungarn. Auf der Pariser Diktatskonferenz versuchte der Hochgradbruder Benesch, diese Verbindung mit Jugoslawien durchzusetzen.

l)       Groß-Rumänien nahezu mit den heutigen Grenzen.

 

Angesichts dieser Karten, die eine einheitliche angriffslustige Kriegstendenz zeigen, beantwortet sich jede Frage nach einer (angeblichen) deutschen Kriegsschuld von selbst.

 

Quelle: "Geheimschlüssel zur Weltpolitik" von Ludwig Pauler, 1938/1993, S. 29 - 32 (Faksimile der Karten auf S. 135 - 139)