Vor Zeitwechsel, rund (i.F.: r.) 1550: Vertreibung der Hyksos aus
Ägypten. Die Hyksos waren asiatische Eroberer, die Ägypten von r. 1700—r. 1550
regierten (nach Manetho 15.—17. Dynastie. Chian oder Jannas war auch Beherrscher
von Syrien). Der Name Hyksos „Fürsten
der Wüstenländer“ nach Manetho „Hirtenkönige“.
Stützpunkt: Auaris am Rande
des östlichen Deltas. Hauptgott Seth (Sutech) soll der semitische Baal sein.
Zu vergleichen Seth (s. Genesis 4, 25 f.). Den Hyksos wird Einführung des Pferdes
und des Streitwagens zugeschrieben. Zeitlich vgl. Entstehung der ältesten Lieder
des Rgveda.
1555—1350: Die 18.
Dynastie der Könige von Ägypten.
Epoche der Großmacht
Ägyptens. Amenophis. Thutmosis. Eroberungen bis Nubien und Syrien. Palästina unter babylonischem
Kultureinfluß. Semitische (kanaanäische) Bevölkerung unter Kleinkönigen.
r.
1475: Erwähnung
von Jakob und Joseph in der Palästinaliste des Pharao Thutmosis III.
r.
1375: Auftreten
der Chabiru (Hebräer) in den Briefen von Tell el Amarna.
r. 1290: Schlacht am
Orontes. Bündnisvertrag zwischen Chattusilis III. (Hethiterreich) und Ramses
II. (Ägypten).
r. 1225: Erwähnung des Namens
„Israel“ in der Siegeshymne des Pharao Meneptah.
r. 1220: Eindringen der Israeliten in
Palästina. Hauptgeschichtsquelle ist die unter dem Namen Thora oder Pentateuch
zusammengefaßte Büchersammlung (gemeinsam mit dem Buche Josua auch als
Hexateuch „Sechsrollenwerk“ bezeichnet) . Jedoch kommt ihr für die tatsächlichen
Ereignisse geringerer historischer Wert zu, als meist angenommen wurde.
r. 1200: Ägäische
Wanderung.
Ansiedlung von Philistern (hebr. Pelistim, vom kretisch-mykenischen Raum her) an der südlichen phönikischen Küste. Nach ihnen Benennung des Landes (Philistäa, vgl. arabisch Filistin). Nördlicher die Thekel.
Die Bevölkerung
Palästinas setzt sich um diese Zeit neben den Philistern hauptsächlich aus
Ammonitern, Moabitern, Edomitern (alle im Ostjordanland), Kanaanäern und
Hethitern zusammen.
r.
1150: Kampf
der Nordstämme gegen die Kanaanäer (Deborahschlacht Richter 4, 5).
r. 1050: Kampf der
mittelpalästinischen Stämme gegen die Philister. Königtum des Saul über Israel.
r. 1000: David gewinnt
zu dem (judäischen) Königtum von Hebron das israelitische Königtum; Hauptstadt
der Doppelmonarchie nach der (späten) Quelle Jerusalem.
948: Tempelbau des Salomo.
926:
Sog.
Reichsspaltung: Reich Juda (Rehabeam), Reich Israel (die Nordstämme, Jerobeam),
Landtag in Sichem.
Seit
r. 920: Kämpfe gegen die Aramäer von Damaskus. Stammeszwistigkeiten.
r.
870: Erstes
Auftreten der prophetischen Reaktion (Elias, Elisa) gegen die mit Tyrus
verschwägerte Dynastie des Omri von Israel.
854: Schlacht bei Qarqar. Der
Versuch des assyrischen Reiches, nach Syrien hinüberzugreifen, scheitert an
dem vereinigten Widerstand der Staaten.
845: Jehu stürzt die Dynastie
des Omri.
842: Tribut Jehus an Salmanassar
von Assur.
r.
750:
Auftreten des Arnos in Beth-el gegen Jerobeam II. von Israel.
735: Mißlungener Versuch des
Resin von Damaskus und des Pekah von Israel, Juda mit Waffengewalt zum Anschluß
an ein assurfeindliches Bündnis zu zwingen (syrisch-ephraimitischer Krieg).
722: Ende des Reiches Israel.
Eroberung von Samarien durch Sargon II. von Assur. Das Land assyrische Provinz.
701: Hiskias Weigerung Tribut zu
zahlen wird mit Verwüstung und Teilung Judäas beantwortet. Jedoch vergebliche
Belagerung von Jerusalem durch Sanherib von Assur. Jesaias. Juda assyrisches
Aufmarschgebiet in den Kämpfen gegen Ägypten.
622: Reform
des Josia auf Grund des Deuteronomiums (?).
612: Eroberung von Ninive.
609:
Josia fällt
bei Megiddo gegen Pharao Necho II. Josias Werk bricht zusammen. Necho setzt
Jojakin zum König ein. Necho von Nebukadnezar geschlagen. Palästina
babylonisches Gebiet.
597: Erste Übergabe Jerusalems
an Nebukadnezar II.; Jojakin mit den Vornehmen und den Handwerkern in die Verbannung
geführt. Ezechiel unter den Weggeführten. Jeremia
in Jerusalem.
587: Zweimalige Belagerung
Jerusalems.
586: Ende des judäischen
Staates.
Zedekia kann sich trotz dringender Mahnung des Jeremia nicht zu rechtzeitiger Übergabe Jerusalems entschließen. Die Stadt wird durch Nebukadnezar erstürmt, der Tempel zerstört, der König gefangen. Nebukadnezar versucht, einen Reststaat unter Gedalja bestehen zu lassen. Gedalja wird ermordet.
538: Freilassungsedikt des Kyros
von Persien. Nur ein Bruchteil der in Babylon befindlichen Judäer macht
Gebrauch davon.
515: Weihe des neuen Tempels in
Jerusalem.
445:
Verpflichtung der Jerusalemer Gemeinde auf das von Esra aus Babylon mitgebrachte
Gesetz.
Die persische Regierung
brauchte während der Aufmärsche gegen Ägypten in der Flanke ein befriedetes
und zuverlässiges Volk.
Esras Werk scheitert, wird
durch Nehemia vollendet.
r. 440: Judengemeinde in Jerusalem in Kultus und Religionsgesetz von der persischen
Regierung bevorrechtet. Das „Gesetz“ schließt alle zerstreuten Juden zusammen.
„Verheißung“ lockt das Gesetz anzunehmen. Daraus Proselytenfrage, jüdische
Absonderung. Quellen: Bücher Esra und Nehemia. Papyrusurkunden von
Elephantine. Diese in aramäischer Sprache. Juden und Samaritaner zur persischen
Satrapie „Syrien“. Verschiedene Unterstatthalter.
336—323: Alexander der Große.
334, Mai: Schlacht am Granikus. Sieg Alexanders über die Perser.
333, Nov.: Schlacht bei Issus. Niederlage des Darius III. Kodomannus.
331, 1. Okt.: Schlacht bei Gaugamela. Alexander besetzt Babylon und Susa.
330, Juli: Tod des Darius III.
Kodomannus.
323, 13. Juni: Tod Alexanders des Großen.
323—301: Diadochenkämpfe.
301: Teilung
des Reiches: Syrien zum Seleukidenreich. Hauptstadt Seleukia. Judäa unter den
Ptolemäern (— 189).
189—167: Seleukidenherrschaft
über Judäa.
175—163: Antiochos IV.
Epiphanes.
167—165:
Makkabäeraufstand.
Judas Makkabi
aus dem Geschlechte der Hasmonäer. Der Aufstand führt zu einem von den Römern
geförderten judäischen Königtum unter hasmonäischen Herrschern.
167—135: Selbständigkeit
Judäas unter hasmonäischen Königen.
135—107:
Johannes Hyrcanus, Hoherpriester und Fürst. Haupt der Pharisäerpartei.
83:
Eroberung
eines großen Teiles von Syrien durch Tigranes von Armenien.
69:
Der
römische Konsul L. Licinius Lucullus besiegt Tigranes.
63:
Palästina
wird von Pompejus Rom angegliedert.
63:
Hyrcanus
II. als Hoherpriester von den Römern eingesetzt. Die Juden den Römern
zinspflichtig.
47:
Hyrcanus
II. (Hasmonäer) von Julius Caesar zum Ethnarchen ernannt.
Der Idumäer (Edomiter) Antipater als leitender
Minister und dessen Söhne Phasael und Herodes als Tetrarchen (Vierfürsten) eingesetzt.
37—7: Herodes König des
judäischen Reiches.
7:
Tod
Herodes' d. Gr. Seine Söhne Archelaos, Herodes Antipas und Philippos werden
Vierfürsten von Judäa, Galiläa und dem Norden des Ostjordanlandes.
r.
7 v. Zw.—39 n. Zw.: Herodes Antipas Tetrarch von Galiläa.
Nach
Zeitwechsel, 6: Archelaos abgesetzt. Judäa römische prokuratorische Provinz.
41—44:
Agrippa I., Enkel Herodes' d. Gr., König von Judäa.
44: Judäa wieder römische
prokuratorische Provinz.
66: Aufstand der Juden.
70: Zerstörung Jerusalems durch
Titus.
117—138: Kaiser Hadrian.
Hadrian will Jerusalem als
„Aelia Capitolina“ wieder aufbauen. (Aus „Aelia“ entstand der arabische Name
Iliya für die Stadt.)
132—135: Aufstand des Bar Kochba, der niedergeschlagen wird. Der Name der Provinz
Judäa wird in „Syria Palaestina“ umgewandelt.
193—211: Kaiser Septimius Severus.
Der Name der Provinz in den
Quellen von jetzt an kurz als „Palaestina“ aufgeführt.
r. 300: Neue
Einteilung:
Palaestina
prima, Westjordanland südlich von der
Ebene Jesreel und dem Karmel bis Beerseba samt der Küste und einem kleinen
nördlichen Teil des Ostjordanlandes Jericho gegenüber.
Palaestina
secunda, die Ebene Jesreel, das alte
Galiläa und der nördliche Teil des alten Gilead usw.
Palaestina
tertia oder salutaris, besonders das
Land zwischen den beiden Meerbusen des Roten Meeres im Süden bis Beerseba im
Norden und der größere südliche Teil des Ost Jordanlandes.
324—337: Kaiser Konstantin d. Gr.
326: Besuch
Jerusalems durch die Kaiserin-Mutter Helena. Beginn der Wallfahrten nach
Jerusalem.
335:
Vollendung
der Kreuzeskirche in Jerusalem. (Von Konstantin erbaut.)
361—363: Kaiser Julian.
Julian erlaubt den Juden den
Tempel in Jerusalem wieder aufzubauen.
395: Teilung des Römischen Reiches.
Palästina kommt zum
östlichen Teil (Byzanz).
451—453: Konzil von
Chalcedon.
Das Bistum von
Jerusalem wird als selbständiges Patriarchat anerkannt.
460: Besuch Jerusalems durch die
Kaiserin Eudokia.
Bau der Stefanskirche und
einer Kirche am Siloahteiche.
527—565: Kaiser
Justinian.
Es entstehen
Kirchen und Hospitäler, in Jerusalem Nosokomium und Theotokoskirche.
571—632: Mohammed.
614: Einfall der Perser in
Palästina.
622, 16. Juli: Mohammeds Flucht (Hedschra).
623:
Rückeroberung
Palästinas durch Heraklius.
628:
Thronbesteigung
des Kawadh II. Sheroe. Die persischen Truppen räumen Palästina.
629, 14. Sept.: Rückführung des „heiligen Kreuzes“.
Wiederherstellung
der Kirchen in Jerusalem durch den Mönch Modestius.
633: Die
angeblichen Reste des heiligen Kreuzes werden durch Heraklius nach Konstantinopel
geschickt.
634: Abu
Bekr schickt ein Heer unter 'Amr ben al-'Asi über Aila nach Westpalästina.
Juli: Beginn der Belagerung
Caesareas.
Schlacht bei Adjnadain. Sieg
der Mohammedaner. Der kaiserliche Anführer Aretion muß in Jerusalem Schutz
suchen. Eroberung von Samaria, Sichem, Lydda, Jahne, 'Amwas, Bait-djibrin und
Raphia.
636, August: Schlacht am Jarmuk.
Palästina fällt in die Hand
der Araber. Eroberung durch Omar.
637/8: Übergabe Jerusalems. Omar läßt auf dem verödeten „Tempelplatz“ eine einfache
Moschee bauen.
638: Einnahme von Antiochia.
640/1: Caesarea fällt durch Verrat.
Einnahme durch Mu'awija. Eroberung Askalans. Damit ist der Besitz der Provinz
Palästina prima endgültig
auf die Araber übergegangen. Hauptstadt Lydda,
später Lamla.
660: Mu'awija
läßt sich in Jerusalem zum Herrscher ausrufen.
661—750: Omaijadenherrschaft.
Hauptstadt Damaskus.
685—705: 'Abd el-Malik.
Er verlangte, daß die Syrer
anstatt nach Mekka nach Jerusalem pilgern.
691: Kuppelbau Kubbat al-Sakhra.
Aksa-Moschee.
746:
Marwan II., der letzte Omaijadenkalif, läßt wegen Aufruhrs in Palästina die
Mauern Jerusalems schleifen.
748: Erdbeben in Jerusalem.
750: Beginn der
Abbasidenherrschaft.
755: (? 771): Besuch
Jerusalems durch den Kalifen Al-Mansur.
Ausbesserung der durch
Erdbeben verursachten Schäden.
780:
Besuch Jerusalems durch den Kalifen Al-Mahdi.
Wiederaufbau der
Aksa-Moschee nach einem weiteren Erdbeben.
813—833: Kalif Al-Ma'mun.
Bauarbeiten an der
Aksa-Moschee in Jerusalem.
878: Palästina kommt unter die
Tuluniden.
905: Palästina kommt unter die
Fatimiden.
936:
Die Moslems
sperren in Jerusalem durch den Bau einer Moschee die Hälfte des Eingangs zur
christlichen Grabeskirche ab.
966: Moslems
und Juden stecken in Jerusalem die Tore der christlichen Basilika und der
Anastasis (Auferstehungskirche) in Brand. Sie plündern die Kirchen, unter
anderen die Sionskirche.
1009/08, Okt.: Der Kalif Al-Hakim läßt
christliche Kirchen in Jerusalem zerstören. Kalif Al-Zahir.
Friedensschluß mit dem
byzantinischen Kaiser Romanos III. Wiederaufbau der Auferstehungskirche.
1016: Ein
Erdbeben beschädigt die Felsenmoschee in Jerusalem.
1034: Ein
Erdbeben zerstört die Auferstehungskirche in Jerusalem.
1048: Die
Auferstehungskirche in Jerusalem wird durch Kaiser Konstantin Monomachos
wiederhergestellt.
1055: Seldjukenhäuptling
Tughril Bey wird in Bagdad als Sultan anerkannt.
1070:
Der türkische Heerführer Atsiz erobert Jerusalem mit Ramla und dem umliegenden
Lande. Zug gegen Filistin (Palästina).
1074, März: In Europa
Aufruf zum Kreuzzug.
1076/7: Empörung gegen die türkische Herrschaft. Atsiz belagert die Stadt aufs
neue und veranstaltet ein Blutbad nach der Einnahme.
1091:
Der
Seldjukensultan Tutush in Damaskus läßt Atsiz töten und übergibt Jerusalem
Sukman, dem Sohn eines Turkomanenoffiziers.
1096:
Der
Fatimidensultan Al-Musta'li nimmt Jerusalem ein.
1096—1099: Erster Kreuzzug.
1099, 15. Juli: Jerusalem durch die Kreuzfahrer erobert.
Gottfried von Bouillon
(gest. 18. Juli 1100) „Beschützer des heiligen Grabes“, König von Jerusalem.
Balduin I.
(Gottfrieds Bruder, gest. 1118), zweiter König von Jerusalem. Lateinisches
Patriarchat an Stelle des bisherigen griechischen. Auf dem Boden Palästinas
werden christliche Feudalstaaten gegründet. Der bedeutendste ist das
Königreich Jerusalem.
1147—1149: Vergeblicher
Kreuzzug Konrads III. und Ludwigs VII.
1149:
Einweihung
des Neubaues der Grabeskirche, Beisetzungsort der Könige von Jerusalem.
1169:
Der
Aijubide Salah ed-Din (Saladin) erwirbt die Herrschaft über Ägypten.
1187:
Kapitulation
Jerusalems. Die Stadt ergibt sich Saladin. Dieser gestattet Abzug gegen ein
Kopfgeld. Zusammenbruch des Königreiches Jerusalem. Es entstehen mehrere
kleinere, von Ägypten abhängige Herrschaften in Damaskus, Gaza, Kerak und
Safed.
1189, Mai: Kreuzzug Barbarossas.
1190, 14. Mai: Barbarossa siegt bei
Ikonium.
1190, 10. Juni: Tod Barbarossas im Kalykadnos in Kilikien.
1190—August 1191: Kreuzzug
Philipps II.
1190—Sept. 1192: Kreuzzug
Richard Löwenherz'.
1192: Tod Saladins.
1202—1204: Vierter Kreuzzug.
1204, 12. April: Erstürmung Konstantinopels.
1213: Kreuzzug der Kinder von
Paris aus.
1217: Kreuzzug Andreas' II. von
Ungarn.
1219:
Zerstörung
Jerusalems durch Al-Mu'azzam.
1228—18. März 1229: Kreuzfahrt Friedrichs II.
1229,
18. März: Einzug
Friedrichs II. in Jerusalem.
Zehnjähriger
Waffenstillstand mit dem Sultan Al-Kamil von Ägypten, der dem Kaiser Jerusalem,
Bethlehem, Nazareth, Tyrus und Sidon abtritt. Friedrich II. krönt sich selbst
ohne priesterlichen Beistand in der Grabeskirche.
r.
1239: Überfall
auf Jerusalem durch einen Sohn Al-Mu'azzams, Kapitulation.
1244:
Die
Christen kommen wieder in den Besitz Jerusalems, dadurch, daß sie in den
Streitigkeiten der Aijubiden für Salih Isma’il von Damaskus Partei ergreifen.
Die Khwarizmier, von dem ägyptischen Aijubiden Al-Salih Nadjm ed-Din gerufen,
verheeren Syrien und Palästina.
Jerusalem wird geplündert.
As-Salih Nadjm ed-Din
erobert Jerusalem, das seitdem in der Hand der Muslime bleibt. (Das
eigentliche Ende der Kreuzzüge.)
1248—1254: Kreuzzug Ludwigs IX., der 1249 Damiette erobert, aber 1250 gefangengenommen,
1254 zurückkehrt.
1260: Kutuz
schlägt in der Schlacht bei 'Ain Djalut die vordringenden Mongolen zurück.
Syrien mit Palästina wird Provinz im Mamlukenreich.
1263: Sultan
Baibars I. läßt die Akaä-Moschee in Jerusalem restaurieren und errichtet einen
Khan nordwestlich der Stadt mit der Verpflichtung, für die Armen zu sorgen.
14. Jahrhundert: Neue Einteilung Palästinas:
1. Filastin, Hauptstadt Ilija (aus
Aelia [Capitolina], = Jerusalem.
2. Hauran, Hauptstadt Tabarije am See Genezareth.
1468—1495:
Sultan Al-Ashraf Ka'it-Bey.
Er trägt viel
zur Verschönerung und Verbesserung der sanitären Einrichtungen Jerusalems bei.
Besonders war er bedacht auf Ausbau der Moscheen und der Wasserversorgung
(Brunnenbau usw.).
1517: Ende
der Mamlukenherrschaft durch den Osmanenfürsten Selim I.
1518: Syrien
und Palästina fällt an die osmanischen Türken.
1520—1566:
Sultan Sulaiman I.
Rege Bautätigkeit in den
Städten Palästinas.
1798—1799:
Napoleons Feldzug nach Ägypten und Palästina. Schlacht in der Ebene
Jizre'el.
Der Plan, Jerusalem zu
erobern, wird aufgegeben.
1831: Jerusalem ergibt sich
Muhammed 'Ali.
1840: Sultan
'Abd el-Madjid kommt durch Unterstützung Englands und Österreichs in den Besitz
Palästinas mit Jerusalem.
seit 1840: Reformen der türkischen
Regierung.
1841-1887: Bestehen des
deutsch-englischen Bistums zu St. Jakob in Jerusalem. Es wurde auf Anregung
Friedrich Wilhelms IV. von Preußen gegründet, um das protestantische Element
zu fördern. Da es sich nicht halten konnte, wurde es 1887 aufgehoben.
1848:
Das
lateinische Patriarchat in Jerusalem wird erneuert. Seitdem wächst der Einfluß
Roms wieder.
1854—1856: Krimkrieg.
Nach dem Krimkrieg
Modernisierung des Landes und Anbahnung freundlicherer Beziehungen zu
europäischen Höfen. Die Absperrung des Tempelplatzes in Jerusalem wird für alle
Nichtmohammedaner aufgehoben.
Einführung von Post,
Telegraph, Eisenbahn (Jerusalem—Jaffa). Schaffung von Hotels, Schulen,
Pilgerhäusern, Hospitälern, Aussätzigenasylen, Waisenhäusern usw.
1856:
Sultan 'Abd
el-Madjid schenkt Napoleon III. die Annenkirche in Jerusalem.
1869:
Der König
von Preußen erhält den Muristan zum Geschenk. Hier ersteht die Erlöserkirche
neu.
1881—1891: Die Zahl der
Juden in Jerusalem verdoppelt sich.
1914—1918: Weltkrieg.
1917—1918: Palästina von den Engländern erobert.
Das Land kommt
unter englische Mandatsregierung. Jerusalem Hauptstadt des mittleren Bezirks
Jerusalem-Jaffa.
1917, 2. Nov.: Balfour-Deklaration.
1920:
Palästina
erhält Zivilverwaltung unter einem englischen Oberkommissar. (High
Commissioner).
1922,
24. Juli: Das
Mandat Großbritanniens vom Völkerbundsrat gebilligt.
1923,
29. Sept.: Das
Mandat Großbritanniens tritt in Kraft.
1924—1925:
Mehr als
40.000 Juden nach Palästina gebracht.
1929, August: Blutige Unruhen in Palästina, durch den Gegensatz zwischen Juden und
Arabern herbeigeführt.
1931, Nov.: Jüd. Bevölkerungsziffer
175.000.
1934: Jüdische Bevölkerungsziffer
250.000.
1935: Bewilligung eines
langfristigen 4%igen Kredites für die Jewish Agency for Palestine durch die
Lloyds Bank und die Anglo-Palestine Bank.
1936:
Erneute
Unruhen. Jüdische Bevölkerungsziffer 320.000.
1937: Bericht
der Palästinakommission (Peel-Bericht): Eine Lösung des Palästinaproblems auf
Grund des gegenwärtigen Mandats ist nicht möglich. Teilungsplan. Protest der
Regierung des Iraks gegen den Teilungsplan. Der Zionistenkongreß lehnt den
Teilungsvorschlag ab. Die Jewish Agency schlägt eine neue Untersuchung der
durch die Balfour-Deklaration gegebenen Möglichkeiten vor.
1937,
Sept.: Panarabischer
Kongreß in Bludan bei Damaskus: Das arabische Volk zu friedlicher Zusammenarbeit
mit den Juden bereit, vorausgesetzt, daß diese keine politischen Ansprüche auf
Palästina erheben und hier als geachtete Minderheit zu leben gesonnen seien.
1938:
Ein Brief
des Kolonialministers Ormsby-Gore erscheint als Weißbuch. Ablehnung des Peel-Planes
offiziell. Neue Palästinakommission unter Vorsitz von Sir John Woodhead.
1939,
7. Febr.: Eröffnung
der Palästinakonferenz in London.
Eine arabische Delegation
verlangt die Aufgabe des Versuches, ein jüdisches Nationalheim in Palästina zu
schaffen und die Aufhebung des Mandats. Ablehnung der jüdischen Einwanderung
durch die Araber.
Neuer Plan der britischen
Regierung für die Regelung der Palästinafrage. Die „Jewish Agency“ beschließt,
den Plan bedingungslos abzulehnen.
3. März: Weißbuch der britischen Regierung über die Korrespondenz im Jahre 1915,
die das Versprechen der Schaffung eines unabhängigen arabischen Staates enthält
(MacMahon-Brief).
15. März: Britischer
Vermittlungsvorschlag am
16. März: von den jüdischen
Vertretern, am
17. März: von den arabischen Delegierten
abgelehnt.
Die Palästinakonferenz ergebnislos beendet.
Britisches Weißbuch: Einwanderungsquote für Juden in fünf
Jahren 75.000 Personen. Illegale
Einwanderung soll nicht geduldet werden. Infolge des Weißbuches jüdische
Protestkundgebungen und Unruhen. Blutige Zusammenstöße mit der Polizei.
1940, Sept.: Jüdische Bevölkerungsziffer
in Palästina 490.000 Personen (das Dreifache der Zahl vom November 1931).
Die Ursache für
die Zunahme ist in der elastischen und ungerechten Handhabung der
Einwanderungsgesetze durch die britischen Behörden zum Schaden der arabischen
Bevölkerung zu suchen (Deutsche Zeitung in Norwegen v. 24. 1. 41).
Quelle:
WELTKAMPF – Heft 1/2 Januar – August
1943, S. 41 - 47