Zeittafel zur Geschichte Palästinas


Vor Zeitwechsel, rund (i.F.: r.) 1550: Vertreibung der Hyksos aus Ägypten. Die Hyksos waren asiatische Eroberer, die Ägypten von r. 1700—r. 1550 regier­ten (nach Manetho 15.—17. Dynastie. Chian oder Jannas war auch Beherrscher von Syrien). Der Name Hyksos „Für­sten der Wüstenländer“ nach Manetho „Hirtenkönige“.

Stützpunkt: Auaris am Rande des öst­lichen Deltas. Hauptgott Seth (Sutech) soll der semitische Baal sein. Zu vergleichen Seth (s. Genesis 4, 25 f.). Den Hyksos wird Einführung des Pfer­des und des Streitwagens zugeschrieben. Zeitlich vgl. Entstehung der ältesten Lie­der des Rgveda.

15551350: Die 18. Dynastie der Könige von Ägypten.

Epoche der Großmacht Ägyptens. Amenophis. Thutmosis. Eroberungen bis Nubien und Syrien. Palästina unter babylonischem Kultureinfluß. Semitische (kanaanäische) Bevölkerung unter Kleinkönigen.

r. 1475: Erwähnung von Jakob und Joseph in der Palästinaliste des Pharao Thut­mosis III.

r. 1375: Auftreten der Chabiru (Hebräer) in den Briefen von Tell el Amarna.

r. 1290: Schlacht am Orontes. Bündnisvertrag zwischen Chattusilis III. (Hethiterreich) und Ramses II. (Ägypten).

r. 1225: Erwähnung des Namens „Israel“ in der Siegeshymne des Pharao Meneptah.

r. 1220: Eindringen der Israeliten in Palä­stina. Hauptgeschichtsquelle ist die unter dem Namen Thora oder Pentateuch zu­sammengefaßte Büchersammlung (ge­meinsam mit dem Buche Josua auch als Hexateuch „Sechsrollenwerk“ bezeich­net) . Jedoch kommt ihr für die tatsäch­lichen Ereignisse geringerer historischer Wert zu, als meist angenommen wurde.

r. 1200: Ägäische Wanderung.

Ansiedlung von Philistern (hebr. Pelistim, vom kretisch-mykenischen Raum her) an der südlichen phönikischen Küste. Nach ihnen Benennung des Landes (Philistäa, vgl. arabisch Filistin). Nördlicher die Thekel.

Die Bevölkerung Palästinas setzt sich um diese Zeit neben den Philistern haupt­sächlich aus Ammonitern, Moabitern, Edomitern (alle im Ostjordanland), Kanaanäern und Hethitern zusammen.

r. 1150: Kampf der Nordstämme gegen die Kanaanäer (Deborahschlacht Richter 4, 5).

r. 1050: Kampf der mittelpalästinischen Stämme gegen die Philister. Königtum des Saul über Israel.

r. 1000: David gewinnt zu dem (judäischen) Königtum von Hebron das israelitische Königtum; Hauptstadt der Doppelmon­archie nach der (späten) Quelle Jeru­salem.

948: Tempelbau des Salomo.

926: Sog. Reichsspaltung: Reich Juda (Rehabeam), Reich Israel (die Nordstämme, Jerobeam), Landtag in Sichem.

Seit r.  920: Kämpfe gegen die Aramäer von Damaskus. Stammeszwistigkeiten.

r. 870: Erstes Auftreten der prophetischen Reaktion (Elias, Elisa) gegen die mit Tyrus verschwägerte Dynastie des Omri von Israel.

854: Schlacht bei Qarqar. Der Versuch des assyrischen Reiches, nach Syrien hinüber­zugreifen, scheitert an dem vereinigten Widerstand der Staaten.

845: Jehu stürzt die Dynastie des Omri.

842: Tribut Jehus an Salmanassar von Assur.

r. 750: Auftreten des Arnos in Beth-el gegen Jerobeam II. von Israel.

735: Mißlungener Versuch des Resin von Damaskus und des Pekah von Israel, Juda mit Waffengewalt zum Anschluß an ein assurfeindliches Bündnis zu zwin­gen (syrisch-ephraimitischer Krieg).

722: Ende des Reiches Israel. Eroberung von Samarien durch Sargon II. von Assur. Das Land assyrische Provinz.

701: Hiskias Weigerung Tribut zu zahlen wird mit Verwüstung und Teilung Judäas beantwortet. Jedoch vergebliche Be­lagerung von Jerusalem durch Sanherib von Assur. Jesaias. Juda assyrisches Auf­marschgebiet in den Kämpfen gegen Ägypten.

622: Reform des Josia auf Grund des Deuteronomiums (?).

612: Eroberung von Ninive.

609: Josia fällt bei Megiddo gegen Pharao Necho II. Josias Werk bricht zusammen. Necho setzt Jojakin zum König ein. Ne­cho von Nebukadnezar geschlagen. Pa­lästina babylonisches Gebiet.

597: Erste Übergabe Jerusalems an Nebu­kadnezar II.; Jojakin mit den Vorneh­men und den Handwerkern in die Ver­bannung geführt. Ezechiel unter den Weggeführten. Jeremia in Jerusalem.

587: Zweimalige Belagerung Jerusalems.

586: Ende des judäischen Staates.

Zedekia kann sich trotz dringender Mah­nung des Jeremia nicht zu rechtzeitiger Übergabe Jerusalems entschließen. Die Stadt wird durch Nebukadnezar erstürmt, der Tempel zerstört, der König gefangen. Nebukadnezar versucht, einen Reststaat unter Gedalja bestehen zu lassen. Gedalja wird ermordet.

538: Freilassungsedikt des Kyros von Per­sien. Nur ein Bruchteil der in Babylon be­findlichen Judäer macht Gebrauch davon.

515: Weihe des neuen Tempels in Jerusalem.

445: Verpflichtung der Jerusalemer Gemeinde auf das von Esra aus Babylon mit­gebrachte Gesetz.

Die persische Regierung brauchte wäh­rend der Aufmärsche gegen Ägypten in der Flanke ein befriedetes und zuver­lässiges Volk.

Esras Werk scheitert, wird durch Nehemia vollendet.

r. 440: Judengemeinde in Jerusalem in Kul­tus und Religionsgesetz von der per­sischen Regierung bevorrechtet. Das „Ge­setz“ schließt alle zerstreuten Juden zu­sammen. „Verheißung“ lockt das Gesetz anzunehmen. Daraus Proselytenfrage, jü­dische Absonderung. Quellen: Bücher Esra und Nehemia. Pa­pyrusurkunden von Elephantine. Diese in aramäischer Sprache. Juden und Samaritaner zur persischen Satrapie „Syrien“. Verschiedene Unterstatthalter.

336—323: Alexander der Große.

334, Mai: Schlacht am Granikus. Sieg Alex­anders über die Perser.

333, Nov.: Schlacht bei Issus. Niederlage des Darius III. Kodomannus.

331, 1. Okt.: Schlacht bei Gaugamela. Alex­ander besetzt Babylon und Susa.

330, Juli: Tod des Darius III. Kodomannus.

323, 13. Juni: Tod Alexanders des Großen.

323—301: Diadochenkämpfe.

301: Teilung des Reiches: Syrien zum Seleukidenreich. Hauptstadt Seleukia. Judäa unter den Ptolemäern (— 189).

189167: Seleukidenherrschaft über Judäa.

175163: Antiochos IV. Epiphanes.

 167165: Makkabäeraufstand.

Judas Makkabi aus dem Geschlechte der Hasmonäer. Der Aufstand führt zu einem von den Römern geförderten judäischen Königtum unter hasmonäischen Herr­schern.

167135: Selbständigkeit Judäas unter has­monäischen Königen.

135107: Johannes Hyrcanus, Hoherpriester und Fürst. Haupt der Pharisäer­partei.

83: Eroberung eines großen Teiles von Syrien durch Tigranes von Armenien.

69: Der römische Konsul L. Licinius Lucullus besiegt Tigranes.

63: Palästina wird von Pompejus Rom an­gegliedert.

63: Hyrcanus II. als Hoherpriester von den Römern eingesetzt. Die Juden den Rö­mern zinspflichtig.

47: Hyrcanus II. (Hasmonäer) von Julius Caesar zum Ethnarchen ernannt.

      Der Idumäer (Edomiter) Antipater als leitender Minister und dessen Söhne Phasael und Herodes    als Tetrarchen (Vierfürsten) eingesetzt.

377: Herodes König des judäischen Reiches.

7: Tod Herodes' d. Gr. Seine Söhne Arche­laos, Herodes Antipas und Philippos wer­den Vierfürsten von Judäa, Galiläa und dem Norden des Ostjordanlandes.

r. 7 v. Zw.39 n. Zw.: Herodes Antipas Tetrarch von Galiläa.

Nach Zeitwechsel, 6: Archelaos abgesetzt. Ju­däa römische prokuratorische Provinz.

41—44: Agrippa I., Enkel Herodes' d. Gr., König von Judäa.

44: Judäa wieder römische prokuratorische Provinz.

66: Aufstand der Juden.

70: Zerstörung Jerusalems durch Titus.

117—138: Kaiser Hadrian.

Hadrian will Jerusalem als „Aelia Capitolina“ wieder aufbauen. (Aus „Aelia“ entstand der arabische Name Iliya für die Stadt.)

132—135: Aufstand des Bar Kochba, der nie­dergeschlagen wird. Der Name der Pro­vinz Judäa wird in „Syria Palaestina“ umgewandelt.

193211: Kaiser Septimius Severus.

Der Name der Provinz in den Quellen von jetzt an kurz als „Palaestina“ auf­geführt.

r. 300: Neue Einteilung:

Palaestina prima, Westjordanland südlich von der Ebene Jesreel und dem Karmel bis Beerseba samt der Küste und einem kleinen nördlichen Teil des Ostjordanlandes Jericho gegenüber.

Palaestina secunda, die Ebene Jesreel, das alte Galiläa und der nörd­liche Teil des alten Gilead usw.

Palaestina tertia oder salutaris, besonders das Land zwischen den bei­den Meerbusen des Roten Meeres im Süden bis Beerseba im Norden und der größere südliche Teil des Ost Jordanlandes.

324—337: Kaiser Konstantin d. Gr.

326: Besuch Jerusalems durch die Kaiserin-Mutter Helena. Beginn der Wallfahrten nach Jerusalem.

335: Vollendung der Kreuzeskirche in Jeru­salem. (Von Konstantin erbaut.)

361—363: Kaiser Julian.

Julian erlaubt den Juden den Tempel in Jerusalem wieder aufzubauen.

395: Teilung des Römischen Reiches.

Palästina kommt zum östlichen Teil (Byzanz).

451453: Konzil von Chalcedon.

Das Bistum von Jerusalem wird als selb­ständiges Patriarchat anerkannt.

460: Besuch Jerusalems durch die Kaiserin Eudokia.

Bau der Stefanskirche und einer Kirche am Siloahteiche.

527565: Kaiser Justinian.

Es entstehen Kirchen und Hospitäler, in Jerusalem Nosokomium und Theotokoskirche.

571—632: Mohammed.

614: Einfall der Perser in Palästina.

622, 16. Juli: Mohammeds Flucht (Hedschra).

623: Rückeroberung Palästinas durch Heraklius.

628: Thronbesteigung des Kawadh II. Sheroe. Die persischen Truppen räumen Palä­stina.

629, 14. Sept.: Rückführung des „heiligen Kreuzes“.

Wiederherstellung der Kirchen in Jeru­salem durch den Mönch Modestius.

633: Die angeblichen Reste des heiligen Kreu­zes werden durch Heraklius nach Kon­stantinopel geschickt.

634: Abu Bekr schickt ein Heer unter 'Amr ben al-'Asi über Aila nach Westpalästina.

Juli: Beginn der Belagerung Caesareas.

Schlacht bei Adjnadain. Sieg der Mo­hammedaner. Der kaiserliche Anführer Aretion muß in Jerusalem Schutz suchen. Eroberung von Samaria, Sichem, Lydda, Jahne, 'Amwas, Bait-djibrin und Raphia.

636, August: Schlacht am Jarmuk.

Palästina fällt in die Hand der Araber. Eroberung durch Omar.

637/8: Übergabe Jerusalems. Omar läßt auf dem verödeten „Tempelplatz“ eine ein­fache Moschee bauen.

638: Einnahme von Antiochia.

640/1: Caesarea fällt durch Verrat. Einnahme durch Mu'awija. Eroberung Askalans. Damit ist der Besitz der Provinz Palä­stina  prima  endgültig  auf  die  Araber übergegangen. Hauptstadt Lydda, später Lamla.

660: Mu'awija läßt sich in Jerusalem zum Herrscher ausrufen.

661750: Omaijadenherrschaft. Hauptstadt Damaskus.

685—705: 'Abd el-Malik.

Er verlangte, daß die Syrer anstatt nach Mekka nach Jerusalem pilgern.

691: Kuppelbau Kubbat al-Sakhra. Aksa-Moschee.

746: Marwan II., der letzte Omaijadenkalif, läßt wegen Aufruhrs in Palästina die Mauern Jerusalems schleifen.

748: Erdbeben in Jerusalem.

750: Beginn der Abbasidenherrschaft.

755: (? 771): Besuch Jerusalems durch den Kalifen Al-Mansur.

Ausbesserung der durch Erdbeben ver­ursachten Schäden.

780: Besuch Jerusalems durch den Kalifen Al-Mahdi.

Wiederaufbau der Aksa-Moschee nach einem weiteren Erdbeben.

813—833: Kalif Al-Ma'mun.

Bauarbeiten an der Aksa-Moschee in Je­rusalem.

878: Palästina kommt unter die Tuluniden.

905: Palästina kommt unter die Fatimiden.

936: Die Moslems sperren in Jerusalem durch den Bau einer Moschee die Hälfte des Eingangs zur christlichen Grabeskirche ab.

966: Moslems und Juden stecken in Jerusalem die Tore der christlichen Basilika und der Anastasis (Auferstehungskirche) in Brand. Sie plündern die Kirchen, unter anderen die Sionskirche.

1009/08, Okt.: Der Kalif Al-Hakim läßt christ­liche Kirchen in Jerusalem zerstören. Kalif Al-Zahir.

Friedensschluß mit dem byzantinischen Kaiser Romanos III. Wiederaufbau der Auferstehungskirche.

1016: Ein Erdbeben beschädigt die Felsen­moschee in Jerusalem.

1034: Ein Erdbeben zerstört die Auferste­hungskirche in Jerusalem.

1048: Die Auferstehungskirche in Jerusalem wird durch Kaiser Konstantin Monomachos wiederhergestellt.

1055: Seldjukenhäuptling Tughril Bey wird in Bagdad als Sultan anerkannt.

1070: Der türkische Heerführer Atsiz erobert Jerusalem mit Ramla und dem umliegen­den Lande. Zug gegen Filistin (Palästina).

1074, März: In Europa Aufruf zum Kreuzzug.

1076/7: Empörung gegen die türkische Herr­schaft. Atsiz belagert die Stadt aufs neue und veranstaltet ein Blutbad nach der Einnahme.

1091: Der Seldjukensultan Tutush in Damas­kus läßt Atsiz töten und übergibt Jeru­salem Sukman, dem Sohn eines Turkomanenoffiziers.

1096: Der Fatimidensultan Al-Musta'li nimmt Jerusalem ein.

1096—1099: Erster Kreuzzug.

1099, 15. Juli: Jerusalem durch die Kreuz­fahrer erobert.

Gottfried von Bouillon (gest. 18. Juli 1100) „Beschützer des heiligen Grabes“, König von Jerusalem.

Balduin I. (Gottfrieds Bruder, gest. 1118), zweiter König von Jerusalem. Lateinisches Patriarchat an Stelle des bisherigen griechischen. Auf dem Boden Palästinas werden christliche Feudal­staaten gegründet. Der bedeutendste ist das Königreich Jerusalem.

11471149: Vergeblicher Kreuzzug Kon­rads III. und Ludwigs VII.

1149: Einweihung des Neubaues der Grabes­kirche, Beisetzungsort der Könige von Jerusalem.

1169: Der Aijubide Salah ed-Din (Saladin) erwirbt die Herrschaft über Ägypten.

1187: Kapitulation Jerusalems. Die Stadt er­gibt sich Saladin. Dieser gestattet Abzug gegen ein Kopfgeld. Zusammenbruch des Königreiches Jerusalem. Es entstehen mehrere kleinere, von Ägypten abhän­gige Herrschaften in Damaskus, Gaza, Kerak und Safed.

1189, Mai: Kreuzzug Barbarossas.

1190, 14. Mai: Barbarossa siegt bei Ikonium.

1190, 10. Juni: Tod Barbarossas im Kalykadnos in Kilikien.

1190August 1191: Kreuzzug Philipps II.

1190Sept. 1192: Kreuzzug Richard Löwen­herz'.

1192: Tod Saladins.

1202—1204: Vierter Kreuzzug.

1204, 12. April: Erstürmung Konstantinopels.

1213: Kreuzzug der Kinder von Paris aus.

1217: Kreuzzug Andreas' II. von Ungarn.

1219: Zerstörung Jerusalems durch Al-Mu'azzam.

1228—18. März 1229: Kreuzfahrt Friedrichs II.

1229, 18. März: Einzug Friedrichs II. in Je­rusalem.

Zehnjähriger Waffenstillstand mit dem Sultan Al-Kamil von Ägypten, der dem Kaiser Jerusalem, Bethlehem, Nazareth, Tyrus und Sidon abtritt. Friedrich II. krönt sich selbst ohne prie­sterlichen Beistand in der Grabeskirche.

r. 1239: Überfall auf Jerusalem durch einen Sohn Al-Mu'azzams, Kapitulation.

1244: Die Christen kommen wieder in den Besitz Jerusalems, dadurch, daß sie in den Streitigkeiten der Aijubiden für Salih Isma’il von Damaskus Partei ergreifen. Die Khwarizmier, von dem ägyptischen Aijubiden Al-Salih Nadjm ed-Din gerufen, verheeren Syrien und Pa­lästina.

Jerusalem wird geplündert.

As-Salih Nadjm ed-Din erobert Jerusa­lem, das seitdem in der Hand der Mus­lime bleibt. (Das eigentliche Ende der Kreuzzüge.)

1248—1254: Kreuzzug Ludwigs IX., der 1249 Damiette erobert, aber 1250 gefangenge­nommen, 1254 zurückkehrt.

1260: Kutuz schlägt in der Schlacht bei 'Ain Djalut die vordringenden Mongolen zu­rück. Syrien mit Palästina wird Provinz im Mamlukenreich.

1263: Sultan Baibars I. läßt die Akaä-Moschee in Jerusalem restaurieren und errichtet einen Khan nordwestlich der Stadt mit der Verpflichtung, für die Armen zu sorgen.

14. Jahrhundert: Neue Einteilung Palästinas:

1. Filastin, Hauptstadt Ilija (aus Aelia [Capitolina],  = Jerusalem.

2. Hauran, Hauptstadt Tabarije am See Genezareth.

1468—1495: Sultan Al-Ashraf Ka'it-Bey.

Er trägt viel zur Verschönerung und Ver­besserung der sanitären Einrichtungen Jerusalems bei. Besonders war er bedacht auf Ausbau der Moscheen und der Was­serversorgung (Brunnenbau usw.).

1517: Ende der Mamlukenherrschaft durch den Osmanenfürsten Selim I.

1518: Syrien und Palästina fällt an die osmanischen Türken.

1520—1566: Sultan Sulaiman I.

Rege Bautätigkeit in den Städten Palä­stinas.

17981799: Napoleons Feldzug nach Ägyp­ten und Palästina. Schlacht in der Ebene Jizre'el.

Der Plan, Jerusalem zu erobern, wird aufgegeben.

1831: Jerusalem ergibt sich Muhammed 'Ali.

1840: Sultan 'Abd el-Madjid kommt durch Unterstützung Englands und Österreichs in den Besitz Palästinas mit Jerusalem.

seit 1840: Reformen der türkischen Regierung.

1841-1887: Bestehen des deutsch-englischen Bistums zu St. Jakob in Jerusalem. Es wurde auf Anregung Friedrich Wil­helms IV. von Preußen gegründet, um das protestantische Element zu fördern. Da es sich nicht halten konnte, wurde es 1887 aufgehoben.

1848: Das lateinische Patriarchat in Jerusa­lem wird erneuert. Seitdem wächst der Einfluß Roms wieder.

1854—1856: Krimkrieg.

Nach dem Krimkrieg Modernisierung des Landes und Anbahnung freundlicherer Beziehungen zu europäischen Höfen. Die Absperrung des Tempelplatzes in Jerusalem wird für alle Nichtmohammedaner aufgehoben.

Einführung von Post, Telegraph, Eisen­bahn (Jerusalem—Jaffa). Schaffung von Hotels, Schulen, Pilgerhäusern, Hospi­tälern, Aussätzigenasylen, Waisenhäusern usw.

1856: Sultan 'Abd el-Madjid schenkt Napo­leon III. die Annenkirche in Jerusalem.

1869: Der König von Preußen erhält den Muristan zum Geschenk. Hier ersteht die Erlöserkirche neu.

18811891: Die Zahl der Juden in Jerusalem verdoppelt sich.

1914—1918: Weltkrieg.

1917—1918: Palästina von den Engländern erobert.

Das Land kommt unter englische Man­datsregierung. Jerusalem Hauptstadt des mittleren Bezirks Jerusalem-Jaffa.

1917, 2. Nov.: Balfour-Deklaration.

1920: Palästina erhält Zivilverwaltung unter einem englischen Oberkommissar. (High Commissioner).

1922, 24. Juli: Das Mandat Großbritanniens vom Völkerbundsrat gebilligt.

1923, 29. Sept.: Das Mandat Großbritanniens tritt in Kraft.

1924—1925: Mehr als 40.000 Juden nach Pa­lästina gebracht.

1929, August: Blutige Unruhen in Palästina, durch den Gegensatz zwischen Juden und Arabern herbeigeführt.

1931, Nov.: Jüd. Bevölkerungsziffer 175.000.

1934: Jüdische Bevölkerungsziffer 250.000.

1935: Bewilligung eines langfristigen 4%igen Kredites für die Jewish Agency for Palestine durch die Lloyds Bank und die Anglo-Palestine Bank.

1936: Erneute Unruhen. Jüdische Bevölke­rungsziffer 320.000.

1937: Bericht der Palästinakommission (Peel-Bericht): Eine Lösung des Palästinaproblems auf Grund des gegenwärtigen Mandats ist nicht mög­lich. Teilungsplan. Protest der Regierung des Iraks gegen den Teilungsplan. Der Zionistenkongreß lehnt den Teilungs­vorschlag ab. Die Jewish Agency schlägt eine neue Untersuchung der durch die Balfour-Deklaration gegebenen Möglich­keiten vor.

1937, Sept.: Panarabischer Kongreß in Bludan bei Damaskus: Das arabische Volk zu friedlicher Zusammenarbeit mit den Ju­den bereit, vorausgesetzt, daß diese keine politischen Ansprüche auf Palästina er­heben und hier als geachtete Minderheit zu leben gesonnen seien.

1938: Ein Brief des Kolonialministers Ormsby-Gore erscheint als Weißbuch. Ablehnung des Peel-Planes offiziell. Neue Palästina­kommission unter Vorsitz von Sir John Woodhead.

1939, 7. Febr.: Eröffnung der Palästinakon­ferenz in London.

Eine arabische Delegation verlangt die Aufgabe des Versuches, ein jüdisches Nationalheim in Palästina zu schaffen und die Aufhebung des Mandats. Ablehnung der jüdischen Einwanderung durch die Araber.

Neuer Plan der britischen Regierung für die Regelung der Palästinafrage. Die „Jewish Agency“ beschließt, den Plan bedingungslos abzulehnen.

3. März: Weißbuch der britischen Regierung über die Korrespondenz im Jahre 1915, die das Versprechen der Schaffung eines unabhängigen arabischen Staates enthält (MacMahon-Brief).

15. März: Britischer Vermittlungsvorschlag am

16. März: von den jüdischen Vertretern, am

17. März: von den arabischen Delegierten abgelehnt.

Die Palästinakonferenz  ergebnislos be­endet.

     Britisches Weißbuch: Einwanderungs­quote für Juden in fünf Jahren 75.000 Personen. Illegale      Einwanderung soll nicht geduldet werden. Infolge des Weißbuches jüdische Protest­kundgebungen und Unruhen. Blutige Zu­sammenstöße mit der Polizei.

1940, Sept.: Jüdische Bevölkerungsziffer in Palästina 490.000 Personen (das Drei­fache der Zahl vom November 1931).


Die Ursache für die Zunahme ist in der elastischen und ungerechten Handhabung der Einwanderungsgesetze durch die bri­tischen Behörden zum Schaden der ara­bischen Bevölkerung zu suchen (Deut­sche Zeitung in Norwegen v. 24. 1. 41).

 

Quelle: WELTKAMPF – Heft 1/2  Januar – August 1943, S. 41 - 47