Der erzwungene Krieg

 

»Völlige Klarheit über die Ursachen des Zweiten Welt­krieges kann nur erreicht werden, wenn man klar er­kannt hat, daß die britische Außenpolitik unter Lord Halifax von Oktober 1938 bis September 1939 ebenso vollständig wie energisch auf das ernsthafte und schließ­lich erfolgreiche Bemühen gerichtet war, Deutschland in einen größeren europäischen Krieg zu verwickeln. Taylor hat es versäumt, die ihm zugänglichen Doku­mente für die Darstellung der britischen Politik auszu­werten. In einer für den Hofhistoriker kennzeichnen­den Weise hat er die Strategie und die Taktik von Hali­fax in der Tschechenfrage nach München, Italien und Frankreich gegenüber im Jahre 1939, in der Danzig-und Polenfrage sowie gegenüber der Öffentlichkeit im eigenen Lande fehlinterpretiert. Trotz zahlreichem zu­gänglichem Beweismaterial kam er zu einer Fehlkon­struktion, um einen gar nicht vorhandenen Wunsch Eng­lands nach direkten Verhandlungen zwischen Deutsch­land und Polen im Jahre 1939 als Alternative zum Krieg zu bekennen. Ein Beispiel dafür ist sein Argument, daß das Versäumnis Englands, Polen mit Waffen zu belie­fern, dem Wunsch entsprang, die polnische Politik zu mäßigen. Auch hat es Taylor unterlassen, die schick­salsschweren Maßnahmen der Briten herauszuarbeiten, die einen europäischen Krieg schließlich unvermeidbar machten.«

 

So urteilt der Verfasser des vorliegenden Werkes, der amerikanische Historiker Prof. David L. Hoggan auf­grund seiner umfassenden Quellen- und Sprachkennt­nis über die aufsehenerregenden Feststellungen des eng­lischen Historikers Prof. A. J. P Taylor. Doch indem Hoggan darüber hinaus die Kriegsschuld Englands an­hand der diplomatischen Akten exakt nachweist, wird sein Geschichtswerk zu einem Schicksalsbuch für Eu­ropa und für das deutsche Volk. An der Alleinschuld Deutschlands am Zweiten Weltkrieg wird künftig nur noch festhalten können, wer der Kriegs- und Lügenpro­paganda auch weiterhin mehr Glauben schenkt als den Ergebnissen der historischen Wahrheitsforschung.

 

Quelle: Klappentext-Vorderseite aus „Der erzwungene Krieg“. Die Ursachen und Urheber des Zweiten Weltkrieges“ von David L. Hoggan, 15. Auflage, Grabert-Verlag, Tübingen 1997

 

 

 

Das deutsche Volk wird nun endlich erfahren, wie und warum es Anfang September 1939 zum Kriege kam und großen Gewinn aus dieser ebenso sensationellen wie umwälzend neuen Informationsquelle ziehen können, zu der man ihm über zwei Jahrzehnte lang den Zugang verwehrt hat.

Prof. Dr. Harry E. Barnes, Malibu, California

Das Werk Hoggans, vom Verlag der Deutschen Hoch­schullehrer-Zeitung in ausgezeichneter Übersetzung herausgebracht, ist in seiner wissenschaftlichen Durch­schlagskraft derart überzeugend, daß es einem Groß­teil der deutschen Presse beinahe den Atem nahm.

Kleine Zeitung, Klagenfurt

Wir haben Hoggan für sein Werk zu danken, und auch die Verächter Hitlers sollten einer Leistung, die mit wis­senschaftlicher Sorgfalt, seltener Noblesse und beispiel­hafter Gerechtigkeit von einem Amerikaner für Deutsch­land vollbracht wurde, ihre Achtung nicht versagen.

Dr. Frank Thieß, Vizepräsident der Akademie der Wissenschaften und der Literatur

Das Buch von Hoggan hat mir viele schlaflose Nächte bereitet, so hat es mich gepackt und nicht losgelassen. Das wahre Deutschland wird Ihnen immer danken, daß Sie in diesen Zeiten den Mut gehabt haben, dieses Buch zu verlegen.

Pastor Jürgen Spanuth

Selbst Der Spiegel schreibt über den sechs Sprachen beherrschenden US-Professor Hoggan, daß er das aus­führlichste Quellenmaterial vorweise, das je ein wis­senschaftliches Werk über den Kriegsausbruch von 1939 stützte. Allein das Literaturverzeichnis polnischer Wer­ke zählt 134 Quellen auf. Das ausführlichste Buch der deutschsprachigen Kriegsschuld-Forschung, Walther Hofers Die Entfesselung des Zweiten Weltkrieges nennt nur drei polnische Titel.

Quelle: Klappentext-Rückseite aus „Der erzwungene Krieg“. Die Ursachen und Urheber des Zweiten Weltkrieges“ von David L. Hoggan, 15. Auflage, Grabert-Verlag, Tübingen 1997

 

 

Über das von dem einschlägig bekannten Tübinger Verlag Grabert herausgegebene, im Titel (Deutsche Hochschullehrer Zeitung) leicht hochstapelnde Blatt der rechten Szene wäre allerdings etliches zu sagen, insbesondere aber zu David L. Hoggan, der 1961 in ebendiesem Verlag sein Buch Der erzwungene Krieg herausbrachte, das von der nostalgischen wie neo-rechtsextremen Szene mit Jubel als Geschicht­sbibel aufgenommen wurde. Kein Wunder: Erscheint darin Hitler doch als Staatsmann mit politischem Weitblick, als Anwalt eines schier pazifisti­schen Humanismus, dem nichts ferner lag als der Gedanke an Krieg und dessen Friedenspolitik einzig am Kriegswillen der Deutschenhasser in London und Washington scheiterte. Davon kann natürlich in solcher Einseitigkeit nicht die Rede sein. Daß gewisse Kräfte in London und Washington tatsächlich den Krieg wollten, spricht Hitler und vor allem jene Deutschen nicht frei, die mit Washington und London unter einer Decke steckten, die Welt in den Krieg hineinmanövrierten und dabei beachtlichen Gewinn aus dem Elend der Völker zogen. Hier zeigt sich in der Tat einmal mehr, wie schwierig es ist, gewisse Tatsachen, die tatsächlich im Wider­spruch zur offiziellen Historiografie stehen, ohne einen übergeordneten Ansatz wie jenen der Verbindung von offizieller, sichtbarer und okkulter, verborgener Politik mit der Wirklichkeit unter einen Hut zu bringen, ohne in eine Extremposition abzugleiten. Ungeachtet dessen besteht aber kein Grund, Hoggans Untersuchung über den Bildungsstand der Nationalsozia­listen in Zweifel zu ziehen. Man wird immer wieder den Unterschied hervorzuheben haben zwischen dem, was sich hinter dem Hitlerismus verbarg, und der »national-sozialistischen Möglichkeit«, die sich in dem Kürzel NSDAP zumindest zu verbergen schien - im Sinne Sontheimers als »Synthese der beiden mächtigsten Antriebe der Epoche« und im Sinne von Dahrendorf, nämlich als »Einbrach der Moderne in Deutschland«. Man bedenke, wie viele herausragende Intellektuelle im Banne des Nationalsozialismus gestanden haben, zumindest in dessen Anfangsjahren: Gottfried Benn beispielsweise, Arnolt Bronnen, Hans Grimm, Friedrich Sieburg, Veit Harlan, Arno Breker, Richard Strauß, Rudolf von Laban, Arnold Gehlen, Hans Frey er, Carl Schmitt, Ernst Forsthof bis hin zu Michael Schmaus (Corino, Karl [Hrsg.], Intellektuelle im Bann des Natio­nalsozialismus, mit einem Vorwort von Eberhard Jäckel, Hamburg 1980).

 

Quelle: „Das schwarze Reich. Geheimgesellschaften und Politik im 20. Jahrhundert“ von E. R. Carmin, 5. Auflage, München 2000, S. 703 f (Anm. 334)