Bischof Gföllner
Auch sei des katholischen Bischofs der Stadt Linz, des
hochwürdigen Herrn Gföllner nicht vergessen, sonst ein scharfer NS-Gegner, der
in einem Hirtenbrief vom 21.1.1933 feststellte:
„Zweifellos üben viele gottentfremdete Juden einen
überaus schädlichen Einfluß auf fast allen Gebieten des modernen Kulturlebens
. . . Das entartete Judentum im Bunde mit der Weltfreimaurerei ist auch
vorwiegend der Träger des mammonistischen Kapitalismus . . . Diesen schädlichen
Einfluß des Judentums zu bekämpfen und zu brechen, ist nicht nur ihr gutes
Recht, sondern strenge Gewissenspflicht eines jeden überzeugten Christen, und
es wäre zu wünschen, daß auf arischer und christlicher Seite die Gefahren und
Schädigungen . . . nicht, offen oder versteckt, gar nachgeahmt oder gefördert
würden. In früheren Zeiten hat man . . . der jüdischen Bevölkerung ein eigenes
Wohngebiet, ein sog. Getto angewiesen, um jüdischen Geist und Einfluß
tunlichst zu bannen; die moderne Welt sollte in Gesetzgebung und Verwaltung
einen starken Damm aufrichten gegen all den geistigen Unrat und die unsittliche
Schlammflut, die vorwiegend vom Judentum aus die Welt zu überschwemmen
drohen.“
Adolf Eichmann gehörte damals zu den jungen Diözesanen des
Bischofs Gföllner, die seinen Hirtenbrief zur Kenntnis nahmen und dann wenige
Jahre später als „überzeugte Christen“ ihrer „strengen Gewissenpflicht“
nachkamen und gleich ihren Mitchristen aus dem Mittelalter mit dem Mord Andersgläubiger
begannen.
Quelle: „Bevor Hitler kam“ von Dietrich Bronder, 2.
Aufl., Genf 1975, S. 360 (Zitat aus Gföllners Hirtenbrief ist entnommen
„Ordnung in der Judenfrage“ von E. Czermak / O. Karbach, 1933, S. 137 ff)