Vertreibungs-Mahnmal
Das Mahnmal der 15 Millionen
Ein Appell an den Bundeskanzler ‑
Der Opfer der Vertreibung gedenken!
Welches war das zahlenmäßig
größte Verbrechen am deutschen Volk nach dem Dreißigjährigen Krieg?
Die Annexion Ostdeutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg und die
Vertreibung der seit Jahrhunderten ansässigen Ostpreußen, Schlesier, Pommern,
Ostbrandenburger, Sudetendeutschen und Westpreußen.
Alle Welt redet heute über die
Verbrechen im Kosovo.
Doch 1945 bis 1948 wurden mehr
als 15 Millionen Deutsche aus ihrer angestammten Heimat systematisch
vertrieben.
Etwa 2,5 Millionen Menschen
wurden ermordet und genauso viele Frauen durch die Rote Armee brutal
vergewaltigt.
Dieser geschichtlich
einmalige, geistig und moralisch kaum faßbare Vorgang droht heute verharmlost,
in seinem Unrechtscharakter geleugnet oder bewußt "vergessen" zu
werden.
Hier gilt es ein Zeichen zu
setzen, damit sich die Vernichtung eines lebendigen Volkstums und die völlige
Auslöschung einer blühenden Kulturlandschaft niemals wiederholen können, damit
das Verbrechen an den Deutschen im Osten den nachfolgenden Generationen und
allen Völkern der Welt im Gedächtnis bleibt.
Vertreibung, Kulturzerstörung und Völkermord dürfen niemals vergessen
werden.
Es ist die Pflicht aller
Verantwortlichen, die Erinnerung daran aufzubewahren "für alle Zeit".
Wo könnte ein solches Mahnmal
noch besser stehen als in Berlin, der historischen Mitte jenes Deutschlands, zu
dem die Pommern, Schlesier und Ostpreußen genauso gehören wie Bayern, Sachsen
und Rheinländer? ‑ Natürlich in Königsberg, Breslau, Stettin oder Danzig ‑
oder in Warschau, Prag und Moskau!
Doch dies ist heute dort nicht
realisierbar, mangels Gedenkkultur und Einsicht vor Ort und auch ‑ weil
andere Völker keine Kainsmale im Herzen ihrer Hauptstadt dulden würden, um auf
ewig in Schande vorgeführt zu werden.
Deshalb bleibt allein Berlin
als der zentrale Ort des Gedenkens für die Deutschen.
Wir fordern ein Mahnmal für
die Vertreibung der Ostdeutschen in der historischen Mitte Berlins ‑ eine
Gedenkbibliothek, die über das jahrhundertelange kulturelle Leben der Deutschen
im Osten berichtet, außerdem eine Dokumentationszentrum, das über die
Grausamkeiten der Vertreibung informiert, und die Auslobung eines Wettbewerbs
für ein Vertreibungs‑Denkmal, das all die Orte benennt, aus denen
Deutsche vertrieben wurden.
Dieses Mahnmal ist um so
notwendiger, als es bisher ‑ im Gegensatz zu den Opfern des Dritten
Reiches ‑ für die Opfer der Vertreibung keine zentrale Mahn‑ und
Gedenkstätte gibt, die der Dimension des Geschehens angemessen wäre.
Hier ist eine schnelle
Entscheidung vonnöten. Die Zeit drängt. Die Überlebenden der Vertreibung warten
auf eine Geste der Politik. Ein Wort von Kanzler Schröder könnte eine Signal
sein. Es gilt, die oft einseitigen Verzerrungen der Vergangenheit abzustreifen
und dem millionenfach verübten Terror an Deutschen im Zweiten Weltkrieg und
danach endlich gerecht zu werden.
Dieses Gedenken ist keineswegs
ein Hindernis für die Aussöhnung mit unseren östlichen Nachbarn. Vielmehr
schafft die uneingeschränkte Erinnerung überhaupt erst die Grundlage für ein
künftiges vorurteilsfreies Miteinander.
Herr Bundeskanzler, setzen Sie der jahrzehntelangen Mißachtung des
Andenkens der Vertreibungsopfer eine Ende!
Aufruf
der Jungen Landsmannschaft Ostpreußen e. V.
Hamburg, v.i.S.d.P.: Stefan Rochow, Hamburg
Gleiches Maß für Recht und Unrecht
für alle Völker
und
für alle Zeiten!
Quelle: "Deutschland - Schrift für neue
Ordnung", 33. Jahrgang 9/10 - 2000, S. 15 f, Herausgeber: Vereinigung
Gesamtdeutsche Politik (VGP) e.V. Postfach 10 10 48, 42810 Remscheid - Fax: 02 191 - 33 844