Roeder, Manfred geb. 1929 in Berlin.

Mit 16 Kriegsfreiwilliger, im Einsatz von Posen bis zum Endkampf um Berlin. Der Gefangenschaft durch Flucht entgangen. Studium der Germanistik, Kunstgeschichte, Philosophie und Jura in Berlin, Münster und Bonn. Übersetzer auf internationalen Kongressen in Europa und Amerika. Verheiratet, 6 Kinder. 1966-68 Rechtsberater im US-Hauptquartier Berlin. Aktiv als Kirchenältester, öffentliche Auseinandersetzungen mit Marxisten und Sexisten in der Gemeinde. Kirchenkampf. Ab 1971 Rechtsanwalt in Bensheim a.d. Bergstraße und Beginn der Öffentlichkeitsarbeit. Gründung der "Deutschen Bürgerinitiative" zum Schutz von Jugend und Familie. Herausgabe regelmäßiger Streitschriften. Musterprozesse gegen Pornohändler, Kinobesitzer und Regierungen vor deutschen und internationalen Gerichten mit großer Anerkennung und Unterstützung der Kirchen. Im Kampf gegen die Liberalisierung des Sittenstrafrechts erhielt Roeder 1,3 Millionen Unterschriften. Sein Flugblatt "In aufrichtigem Zorn" gegen Brandts Ausverkauf der Ostgebiete erreichte Millionenauflage. Den damaligen Bundespräsidenten Scheel forderte er deshalb zum Duell.

Immer wieder setzt Roeder auf Aktionen, vor allem, wenn Rechtsmittel erschöpft oder nicht möglich sind. So kippte er 1972 zusammen mit Thies Christophersen einen Misthaufen vor die Documenta in Kassel aus Protest gegen die Verhöhnung der Kunst und gegen die Verschleuderung von Steuergeldern. 1973 Veröffentlichung der "Auschwitz-Lüge" Verurteilung zu 7 Monaten wegen Volksverhetzung. Weitere Prozesse mit Wiesenthal und Entlarvung von dessen falschen Angaben über Herkunft, akadem. Titel und angebliche KZ-Aufenthalte. Roeder organisierte Demonstrationen für unschuldig verurteilte Soldaten, für den todkranken Baab, der daraufhin entlassen wurde und für Leopold Wundisch. Zum 80. Geburtstag von Rudolf Heß marschierte Roeder mit hundert Leuten nach Spandau, verbrannte eine Besatzerfahne und schoß 80 Raketen über das Gefängnis. Nach Absprache mit Dönitz berief er einen Reichstag nach Flensburg, um gegen die Einmischung der Alliierten in innerdeutsche Angelegenheiten zu protestieren und wurde dafür zu 6 Monaten ohne Bewährung verurteilt.

Aufgrund dieser Aktivitäten erhielt er die Ehrenmitgliedschaft im Deutschen Kulturwerk durch Herbert Böhme, in der Deutschen Division von Prinz Schaumburg-Lippe, in der Europaburschenschaft Arminia zu Zürich von Dr. Manz sowie einen Sonderpreis mit Ehrenurkunde von Christian Henke (Schlesien).

Roeders Aktionen sind gewaltlos, aber, wie bei Gandhi, immer eine bewußte Provokation der Behörden. Generalbundesanwalt Rebmann erklärte, Roeder müßte endlich hinter Gitter, um "Ruhe an der ideologischen Front" zu bekommen. Als es 1980 eine Reihe von Anschlägen auf Auschwitz-Ausstellungen und Asylantenheime gab, wurde Roeder verhaftet und als Rädelsführer angeklagt. Da keinerlei Tatbeteiligung oder Anstiftung vorlag, verurteilte man ihn als "Mittäter durch Unterlassen". Er hätte aufgrund seiner Autorität die Pflicht gehabt, die Anschläge zu verhindern, auch wenn er nichts davon wußte.

Aber es gab keine Ruhe. In jahrelanger Haft setzte Roeder seine Überzeugungsarbeit fort. Und nach der Entlassung provoziert er das linke Meinungskartell mit immer neuen Auftritten. Am 8. Mai 1995 kam er in Berlin mit seinem Protest gegen die Befreiungslüge ins Fernsehen und verschiedene Zeitungen. 1996 schockierte er mit seinen 95 Thesen zum Lutherjahr, die in Eisleben und hunderten von Kirchen angeschlagen und zu zigtausenden verteilt wurden. Die Hessische Allgemeine (450.000 Auflage) brachte sie als ganzseitige Anzeige zum Entsetzen von Kirche und Staat. Der Papst aber bedankte sich ausdrücklich dafür. Roeder hält es für wichtiger, in den Medien und auf der Straße präsent zu sein als in Parlamenten. Die Öffentlichkeit ist seine Hauptwaffe.

An Freunde und Mitarbeiter verschickt er regelmäßig Rundbriefe und einen Deutschen Jahrweiser. Außer der (verbotenen) "Auschwitz-Lüge" (1973) erschienen: "Der Auschwitz-Betrug" (1974), "Ein Kampf ums Reich" (1978) - Korrespondenz mit Dönitz und Dokumentation um die Nachfolge des Reiches, "Unser Kampf gegen eine widernatürliche Justiz" (1972), Schriften über Luther, Hutten, die Staufer.

Seit 1975 lebt Roeder auf einem Hof in Schwarzenborn auf dem Knüll in Hessen.

 

Anmerkung: Bereits in anderen Beiträgen dieser Homepage wurde das notwendige zu den "Auschwitz-Leugnern" gesagt und all denen, die hinsichtlich der finstersten Kapitel der deutschen Geschichte die Augen verschließen, um "wie die Lemminge in den Nordatlantik zu springen, um zu ersaufen". Der verstorbene, zuletzt von Dänemark aus operierende Thies Christophersen gehörte zu diesen schlimmen Auschwitz-Leugnern.

Im übrigen muß man der Unerschrockenheit und Gradlinigkeit Roeders Respekt zollen. Da können sich Legionen von "bundesrepublikanischen Weicheiern" eine gewaltige Scheibe abschneiden, auch wenn man mit vielen seiner politischen Thesen nicht übereinstimmt.

Der Umgang der bundesrepublikanischen Justiz mit Roeder ist weniger durch die Vorgaben der Grundrechte und der verfassungsmäßigen Ordnung geprägt, als durch das gebrochene Rückgrat, was schon Hitlers Sondergerichtsunwesen erklärte (Zitat: Güde, weiland Generalbundesanwalt). Was Generalbundesanwalt Rebmann dazu gesagt haben soll, ist für die Mißstände in der BRD bezeichnend, auch wenn man den Worten dieses Trunkenbolds aus dem Lions-Club keine große Bedeutung beimessen sollte.

Wenig hilfreich erscheint es aber, Menschen wie Roeder als "rechtsradikal" abzustempeln und dann in eine "Extremistenecke" zu stellen. Dies zeigt doch nur die Unfähigkeit zum Dialog und - im Einzelfall - die Schwäche der eigenen Argumente. Das Denken im "Links - Rechts - Schema" ist absolut hirnrissig und unfruchtbar. Damit kann man sich nicht ernsthaft vor den Problemen im Einzelfall drücken und immerhin gab es in Berlin gemeinsame Aktionen zwischen KPD und SA. Diesen gemeinsamen sozialrevolutionären Nenner des Antikapitalismus und Antiimperialismus zu finden, wollen natürlich gewisse Kreise um jeden Preis verhindern.