Patriot Friedrich Ebert
Worte eines deutschen Sozialdemokraten
Am 11. August 1922 proklamierte Reichspräsident Friedrich Ebert (SPD) mit
dem Inkrafttreten der Verfassung das »Lied der Deutschen« zur Nationalhymne.
Zum Jahrestag 1925 würdigte er dies mit folgenden Worten:
»Vor drei Jahren, am 11.
August, hat sich das deutsche Volk seine Verfassung gegeben, das Fundament
seiner Zukunft.
Diesen Tag wollen wir, trotz
aller Not der Gegenwart, mit Freude und Hoffnung begehen. An ihm wollen wir
unsere Liebe zum Vaterland bekunden. Deutschland soll nicht zugrunde gehen! Das
ist unser Schwur solange wir atmen und arbeiten können.
Wir wollen keinen Bruderkrieg,
keine Trennung der Stämme. Wir wollen Recht. Wir wollen Frieden. Recht soll vor
Gewalt gehen. Wir wollen Freiheit. Recht soll uns Freiheit geben. Wir wollen
Einigkeit. Recht soll uns einig zusammenhalten. So soll uns die Verfassung
Recht, Einigkeit und Freiheit gewährleisten.
Einigkeit und Recht und
Freiheit! Dieser Dreiklang aus dem Liede des Dichters gab in Zeiten innerer
Zersplitterung und Unterdrückung der Sehnsucht aller Deutschen Ausdruck; er
soll auch jetzt unseren harten Weg zu einer besseren Zukunft begleiten.
Sein Lied, gesungen gegen
Zwietracht und Willkür, soll nicht Mißbrauch finden im Parteikampf; es soll
nicht der Kampfgesang derer werden, gegen die es gerichtet war; es soll auch
nicht dienen als Ausdruck nationalistischer Überhebung. Aber so, wie einst der
Dichter, so lieben wir heute "Deutschland über alles".
In Erfüllung seiner Sehnsucht
soll unter den schwarz‑rot‑goldenen Fahnen der Sang von Einigkeit
und Recht und Freiheit der festliche Ausdruck unserer vaterländischen Gefühle
sein. (..)
Es lebe die deutsche Republik!
Es lebe das deutsche
Vaterland!
Es lebe das deutsche Volk!«