Morsche Knochen
Wie bereits mehrfach hervorgehoben, nehmen alle einschlägigen Beiträge -
insbesondere diejenigen, welche in Bezug zum Nationalsozialismus oder dem
Dritten Reich stehen - das Privileg des § 86 III StGB in Anspruch!
Es
zittern die morschen Knochen
der
Welt vor dem roten Krieg.
Wir
haben den Schrecken gebrochen,
für
uns wars ein großer Sieg.
Wir
werden weitermarschieren,
wenn
alles in Scherben fällt,
denn
heute, da hört uns Deutschland,
und
morgen die ganze Welt.
Und
liegt vom Kampfe in Trümmern
die
ganze Welt zuhauf,
das
soll uns den Teufel kümmern,
wir
bauen sie wieder auf.
Wir
werden weitermarschieren...
Und mögen
die Alten auch schelten,
wir
lassen sie toben und schrein,
und
stemmen sich gegen uns Welten,
wir
werden doch Sieger sein.
Wir
werden weitermarschieren...
In Sturmes Eile verbreitete
sich das Lied über den ganzen deutschen Sprachraum. So schnell war es gegangen,
daß man zunächst noch nicht einmal wußte, von wem es kam, denn die eigentliche
Publikation ging langsamer als das Singen, das die Luft erfüllte. Die bündische
Jugend sang es und die "Spielschar", die Zeitschrift der
Reichsjugendführung druckte es ab. Als Autor war "Volker" angegeben.
Im Studentenliederbuch "Wohlauf Kameraden" schreibt der
Baerenreiterverlag noch 1934: "Aus dem Kameradschaftshaus der Kölner
Studentenschaft mündlich überliefert". Doch, dem Liede wurde dann ein Sinn
unterschoben, der uns Jungen völlig fern gelegen hatte. Das "Wenn alles in
Scherben fällt" hatte für uns den Sinn eines "selbst, wenn",
niemals eines "bis". Und Hans Baumann selbst fügte 1936 eine weitere
Strophe an, die ebenso wie die vorigen seiner Generation aus der Seele
gesprochen war:
Sie
wollen das Lied nicht begreifen,
sie
denken an Knechtschaft und Krieg,
derweil
unsere Acker reifen -
du
Fahne der Freiheit, flieg! ‑
Wir
werden weitermarschieren,
wenn
alles in Scherben fällt -
die
Freiheit stand auf in Deutschland,
und
morgen gehört ihr die Welt.
Quelle: "Frieden, Krieg und 'Frieden'", von Juan Maler, S. 14
Anmerkung: Damit werden weit verbreitete Irrtümer ausgeräumt, die
möglicherweise auf einer deutschfeindlichen Manipulation beruhen. Zum einen
handelt es sich um kein originäres "Nazi-Lied", sondern stammt aus
der Kölner Studentenschaft. Zum anderen heißt es in den ersten drei Strophen
"hört uns Deutschland" und nicht "gehört uns Deutschland";
erst in der 1936 nachträglich angefügten vierten Strophe ist von
"gehört" die Rede, aber da geht es darum, daß der Freiheit morgen die
Welt gehört!