Grundsätze zur Arbeit der
UNABHÄNGIGEN FREUNDESKREISE
Ummeln / Westfalen, am 14. Juni 1970
Die nachfolgend
zusammengefaßten Leitlinien, unter denen sich die Mitglieder der unabhängigen Freundeskreise
zusammenfinden, sollen keinesfalls ein allumfassendes Programm darstellen. Sie
sollen lediglich aufzeigen, aus welcher Grundhaltung heraus die Freundeskreise
die politischen Vorgänge bewerten, Kritik oder Zustimmung begründen und
Forderungen durchzusetzen versuchen.
Mit dem Verzicht auf ein
ausführliches Programm wollen wir erreichen, daß die politische Diskussion
nicht durch programmatische Dogmatik in Einzelfragen erstarrt und keine
unüberwindlichen Grenzen gegen Gruppen gezogen werden, die den Grundsätzen
unserer Leitlinien zustimmen.
1. Alle unsere Politik muß auf den Zusammenhalt,
das Wohl, die Sicherheit und in allen Bereichen auf die Lebensinteressen der
ganzen deutschen Nation ausgerichtet sein.
Diese Grundhaltung fordern wir
von jedem, der sich als Politiker oder Volksvertreter versteht.
Wer Teilinteressen,
insbesondere solche seines Berufsstandes, seiner Kirche, seines Verbandes oder
seiner Partei über die der Gesamtheit stellt, ist bestenfalls ein
Interessenvertreter, aber kein Politiker.
Nach diesem Maßstab sind die
Politiker und Parteien einzustufen und zu bewerten.
2. Nation und
Nationalbewußtsein sind für uns ‑ losgelöst von den Formen des 19.
Jahrhunderts ‑ keine Begriffe der Vergangenheit.
Nur ein gesundes Nationalbewußtsein
wird in der Zukunft die Völker vor der Vermassung und damit vor Beherrschung
und Unterdrückung bewahren.
3. Ziel aller deutschen Politik muß die Einheit
und Freiheit Deutschlands sein. Denn nur mit der Einheit und Unabhängigkeit
Deutschlands kann die Fesselung unseres Volkes an die ungerechten, unsozialen
und unfreien Gesellschaftsordnungen beider Seiten gelöst werden.