Der Weg nach Europa
Maastricht ist ein Schritt
weiter auf dem Wege, den das "Gesetz des Nomadentums" vorschreibt,
wie es Dr. Adolf Wahrmund schon 1887 nennt. Maastricht ist darum in einem
Atemzug zu sehen mit anderen Gesetzen zur gleichen Zeit, wie etwa die Abschaffung
des § 128 in Deutschland, die Beseitigung des
Schutzes der Landwirtschaft in der EG, die Abschaffung des bisherigen
Ehenamens, die Aufnahme von Verbrechern unter der Bezeichnung
"Asylanten", das Bemühen, das jus sanguinis abzuschaffen, die Sklavenhaltung
in der Neuen Welt, insbesondere in Brasilien, den Empfang der Trilateralen
Kommission durch den Papst, die Zerstörung der Kultur‑ und Wohnstätten in
Bosnien, Eritrea, Kurdistan usw. Andererseits ist Maastricht ein Kind des
Kalten Krieges und steht im Schatten einer Mauer, die gar nicht mehr besteht
(Brunner). In dieser Lage gilt die Feststellung: Mit nichts wird man mehr
fertig, denn es fehlt der fixe Punkt, die Heimstatt. Weil man von allem nur das
Vergnügen und den Spaß haben will, nicht die andere Hälfte des Lebens, versagt
man auf Schritt und Tritt. Ausgerechnet in jenem Augenblick unserer
Kulturgeschichte, da man dem geschlechtlichen Vergnügen alle Türen öffnet,
kommt der Aids‑Virus anmarschiert und findet so die besten Bedingungen,
sich zu einer zerstörenden Plage zu entwickeln, zu einem in solchen
Verhältnissen weiteren unlösbaren Problem von Weltausmaßen.
Sieht man sich rückblickend
den Weg nach diesem utopischen "Europa" an, so bemerkt man, daß er
keineswegs gradlinig verlief. Die jeweils anführenden Personen haben immer
wieder gewechselt. Dabei waren es oft Personengruppen unter bestimmten
Bezeichnungen wie etwa Paneuropa‑Union, Round Table, EG usw. Viele
Bestrebungen verliefen sogar gleichzeitig. Während die Bilderberger an Einfluß verloren
und sich auf Wege begaben, die sich als unwichtig erwiesen, bekam die
Trilaterale Kommission Oberwasser, und dann war für Augenblicke mit der
deutschen Teilvereinigung die EG (2 mal 4) in den Schlagzeilen. Und der Wegfall
der Sowjetunion erforderte eine ganz erhebliche Umstellung in den aktiven
internationalen Gremien, die alle nicht vorgesehen waren. Die NATO bekam ein
ganz anderes Gesicht. Und es war der Fall Jugoslawien, den der schon im Falle
Mugabes mitpokernde Lord Carrington dann unter seine Fittiche nahm. Diese
Veränderungen durften nicht zu einem Sieg des "Nationalismus" führen,
und doch gelang keine einhellige Verurteilung
desselben. Man ist bemüht, ihn
einzubauen anstatt zu beseitigen. Dieses ganze Zusammenspiel kann man nur
verstehen, wenn man dahinter eine Kraft sieht, die in zweierlei Richtung zieht:
1.) hin zur Einen Welt, und 2.) hin zur einheitlichen Menschheit. Um diese
Ziele zu erreichen, ist eine Zerstörungsarbeit notwendig, wie sie die
Geschichte der Menschheit bisher nicht erlebt hat. Sie ist allgegenwärtig,
macht nirgends halt, weder vor den Wohnungstüren noch vor den entferntesten
Orten. Als ihr Symbol könnte man den Zeigefinger nennen. Wenn man nicht gar
dort forscht, wo der ganze Zauber herkommt: Da heißt es nämlich in den Riten
der Freimauerei für den 19. Grad, jenem also, da die hierarchische Leiter den
Weg beginnt, der hinführt zum 30. Grad des Ritters Kadosch: "Ein einziges Licht erhellt den Tempel
im Osten, wo der 'Dreifach Mächtige Meister' seinen Platz hat. Dieser trägt auf
der Stirne eine blaue Binde, verziert durch zwölf goldene Sterne." Jetzt wissen wir, woher die Europa‑Flagge
kommt (E. Franke-Griecksch (Hg.): "Der namenlose Krieg").
Das Ergebnis ist dann kaum
noch widersprochen: "Ich sehe die
bundesdeutsche Gesellschaft in einem Prozeß der Auflösung, ja der Verwahrlosung,
dem nicht nur die Politiker in einer Art Lähmung gegenüberstehen." (Peter Schneider, "Spiegel" 3/1993).
Quelle: "Bankrott!" von Juan Maler, S. 138 f