Ex-Nazis und Loge
In dem "Weißbuch der
Nationalen Front des demokratischen Deutschland über die amerikanisch‑englische
Interventionspolitik in Westdeutschland" vom 4. August 1951 lesen wir:
"Die FAZ vom 9. April 1951 meldet: Der Vorsitzende der 'Deutschen Union',
Baron von Stauffenberg, hat einige Erklärungen über die 'Bruderschaft'
abgegeben, die beweisen, daß diese eine Agentenzentrale der Westalliierten ist.
Die 'Bruderschaft' habe die Aufgabe, 'die Bildung einer politischen Elite zu
ermoeglichen'. Der Baron vertrete die Auffassung, dass die westdeutsche
Situation geheime Untergrundorganisationen rechtfertige und auch gestatte. ...
Die Mehrheit der 'Untergetauchten' sei ein 'brauchbares' politisches Element.
Sie verfügten über eine nennenswerte fachliche und organisatorische Fähigkeit,
die sie schon dem nationalsozialistischen Staat zur Verfügung gestellt
hätten... Sie arbeiteten mit denen zusammen, die früher ideologisch ihre
Gegner gewesenseien!"
Ist dieser Absatz eine Bestätigung
für das, was ich mit Herrn Max Christoph N. und seinen Förderern im konkreten Einzelfall
erlebt habe, so läßt sich das Folgende unschwer auf Herrn Oberst Rudel münzen
(von ihm wird in dem gleichen Weißbuch mitgeteilt, dass er nach einer dpa‑Meldung
vom 6. Februar 1951 eine Verbindung mit der 'Bruderschaft' eingegangen sei):
"Abschließend wies Stauffenberg
darauf hin, dass 'die Männer der 'Bruderschaft' ihre Möglichkeiten maßvoll dazu
benutzen, in ihren Kreisen die Notwendigkeit eines europäischen
Zusammenschlusses zu fördern und sich gegen die Sinnlosigkeit einer deutschen
Bewaffnung auf nationaler Basis wenden', das heißt, ungestört für die Aufstellung
eines westdeutschen Söldnerheeres in der westeuropäischen Armee zu
arbeiten".
Das Bündnis zwischen Hochofen
und Rittergut trieb uns in den I. Weltkrieg. Wer uns in den zweiten trieb, darf
ich nicht schreiben. Das Bündnis zwischen Exnazis und Loge treibt uns in den
dritten.
Anmerkung: Auf die Vielzahl von Altnazis - insbesondere SS-Leuten - die
nach 1945 schnurstracks den Weg in die Loge fanden, hat unter anderem G.
Schmalbrock nachdrücklich hingewiesen. Ähnliches hat der Bearbeiter im Hinblick
auf Rotary festgestellt, wobei aus regionaler Sicht Namen wie Gaul, Eschenburg,
von Jagow, Schlegelberger und Lemke exemplarisch genügen sollen. Um dieses äußerst
merkwürdige Kapitel der Nachkriegsgeschichte - ohne den Logenhintergrund -
aufzuhellen, empfiehlt es sich, "Im Namen des Staates - CIA, BND und die
kriminellen Machenschaften der Geheimdienste" von Andreas von Bülow zur
Hand zu nehmen. Maßgeblich in diesem Zusammenhang ist insbesondere das Kapitel
"Mit Naziveteranen zum Kampf" (S. 370 - 406).
(...) Südamerika ist auf dem
gleichen Wege (wie Afrika, d. V.) ins fürchterlichste Massenelend. Was sich
dann so langsam als Einwelt ergibt, das wird nicht mehr sein als ein Plagiat
auf die ursprüngliche großartige Idee davon. Je mehr man dennoch an ihr
arbeitet, dafür Gesundes opfert, um so elender wird das Ergebnis sein. Doch niemals
wird man eingestehen, daß man etwas Unmögliches angeht. Während man mehr und
mehr Gewicht darauf gelegt hat, eine Verteidigungsmöglichkeit der Völker zu
verhindern, sie mehr und mehr in Abhängigkeit vom nackten Leben gebracht hat, Volksführer
und Generäle entweder wie Sadat in den Tod hetzt oder wie Marcos davonjagt, die
"Demokratie" bis zum letzten Abgeordneten fest in die Hände bekommt,
wird man gleichzeitig die bessere Vergangenheit totschweigen oder entstellen,
wird die traurige Gegenwart besingen und loben, wird die Steuerschrauben weiter
anziehen, ohne daß Amnesty International darüber ein Wort verlieren wird, wird
die Gefängnisse von Gewaltverbrechern leeren und die politischen Gegner
hineinsperren, wird es möglich machen, um die Welt herum zu telefonieren,
Aktien zu kaufen und zu verkaufen, vorgeschriebenen Tourismus zu betreiben auf
vorgezeichneten Bahnen, und wird den Menschen keine Zeit mehr lassen, sich
auszusprechen, sich kennen zu lernen, sich eine eigene Meinung zu bilden und
diese zur Diskussion zu stellen. Das Bildungsniveau wird immer tiefer sinken
und vor allem auch absolute Ignoranz Besitz ergreifen von den wortführenden
Politikern. Die Familie wird zur Schablone wenn nicht zum Gespött der
"freien" Bürger. Menschliche Gefühle werden verkümmern. Alles das ist
bereits seit Jahrzehnten im Schwange. Es wird eine wahre Lust sein, noch zu
leben.
Zu leben in einer
"wahnsinnig gewordenen Menschheit" (Ernst Käsemann bei Tino Thun:
"Menschenrechte und Außenpolitik", Bremen 1985, S. 209)!
Quelle: "Frieden, Krieg und 'Frieden'" von Juan Maler, S. 496 f