Verräter und Kollaborateure

 

Auch der spätere "Siegeszug" Napoleon Bonapartes quer durch Deutschland, verlief nicht ohne aktive Unterstützung der deutschen Freimaurer. So kapitulierte der Hochgradfreimaurer Generalfeldmarschall v. Möllendorf bei Erfurt, noch bevor ein einziger Schuß gefallen war. Ebenso unterwarf sich dem französischen Feind die starke Festung Stettin unter General v. Romberg mit seinem gleichrangigen Generalquartiermeister und Chef des Pionierwesens der Festung, Generalleutnant v. Geusau. Geusau war Freimaurer, und zwar Meister vom Stuhl der zur Großen Landesloge gehörenden Stewards‑Loge "Levin v. Geusau" von 1782 bis zu seinem Tode, außerdem Ordensmeister der Großen Landesloge. Auch die besonders starke Festung Magdeburg wurde durch die Freimaurer General v. Kleist und Generalleutnant v. Wartensleben, Meister vom Stuhl der Großen National‑Mutterloge zu den "Drei Weltkugeln" in Berlin, unter schmählichsten Bedingungen ausgeliefert. Die Festung Hameln kapitulierte unter dem Freimaurer Generalmajor v. Schoeler. General Friedrich Adolf Kalkreuth, der völlig verfreimaurerten Berliner Hofkamarilla zugehörig, kapituliert nach der Niederlage von Auerstedt als Führer eines völlig intakten, mit dem Feinde noch gar nicht in Berührung gekommenen, Reservekorps und setzte sich persönlich sofort bis nach Magdeburg ab, wo er den preußischen König Friedrich Wilhelm III. veranlaßte, sein Heer zu verlassen und nach Ostpreußen zu gehen. "Die Abreise des Monarchen schlug den Mut aller Soldaten vollends nieder" (v. Boyen) Alles geschah unter Umgehung der strengen Vorschrift, daß zum Beschluß einer Kapitulation erst der Kriegsrat einberufen werden sollte (Riegelmann Hans: "Die europäischen Dynastien in ihrem Verhältnis zur Freimaurerei", Struckum, 2/1985; und Maler Juan, "Die sieben Säulen der Hölle", S. 104).

 

Quelle: "Die Freimaurerei als Politischer Faktor" von Manfred Jacobs, Durach 1993, S. 40 f