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"Demokratie und Freimaurerei"
".
. . Die Demokratie ist bei den Westvölkern das geworden, was sie bei der Macht
des Geldes in unserem modernen, vom Materialismus übersättigten Kulturleben
immer zu werden pflegt, eine plutokratische Oligarchie, bei der die Börse und die
Freimaurer freie Bahn zur Betätigung ihrer Machtgelüste finden. Wir wollen
nicht vergessen, dass der Mammonismus, der in den demokratischen Weststaaten
eine unbeschränkte Herrschaft sich erringen konnte, uns aus Handels‑ und
Konkurrenzneid den Krieg beschert hat, und dass die Freimaurerei geschäftig und
dienstbeflissen ihm die Fäden gesponnen hat, mit denen die Völker in den
Weltkrieg hineingezogen wurden. Diese Mächte sind auch heute wieder am Werke,
um Amerika zu militarisieren und als letzten Helfer in dem verlorenen Spiel des
Weltkrieges einzusetzen. Unter den Mitgliedern des amerikanischen
Repräsentantenhauses befinden sich 213 und unter den Senatoren 48 Freimaurer. Das
Repräsentantenhaus besteht demnach fast zu zwei Drittel und der Senat zu mehr
als der Hälfte aus Freimaurern, wie der gründliche Kenner des Logentums, P.
Hermann Gruber S. J. im Maiheft der Monatsschrift "Das Neue
Oesterreich" feststellt. In Washington selbst üben die Freimaurer des
schottischen 33 Grade‑Systems einen grossen Einfluss aus. Ihre voriger
Chef Richardson war Präsident des demokratischen Wahlkomitees. In englischen
Logenblättern selbst wurde wiederholt hervorgehoben, dass die guten Beziehungen
zwischen England und den Vereinigten Staaten durch das freundschaftlich-brüderliche
Verhältnis zwischen englischen und amerikanischen Freimaurern wesentlich
gefördert werde. ("The Freemason", Febr. 1916, S. 185.)
Im brüderlichen Einklang
begünstigten England und die Vereinigten Staaten regelmässig revolutionäre
Erhebungen, welche im Dienste der geplanten freimaurerischen Weltrepublik
standen. Mazzini und Garibaldi waren in England und Amerika gefeierte Männer.
Die Stellung, die England zu Palmerstons Zeiten gegenüber der revolutionären
Bewegung in Europa einnahm, ist allbekannt. Und der englische Ministerpräsident
Asquith stellte anlässlich seines Besuches in Rom, 1. bis 3. April 1916, in
drei amtlichen Reden, die er in der Consulta, auf dem Kapitol und im Hotel "Exzelsior"
hielt, fest: "Trotz, der Verschiedenheit des Temperaments verfolgen
England und Italien seit mehr als einem halben Jahrhundert auf Grund gleicher
Grundsätze gleichartige politische Interessen. Es ist keine Uebertreibung, wenn
ich sage, dass die Vorkämpfer der nationalen Erhebung Italiens, Mazzini,
Garibaldi und Cavour, in jeder Phase ihres Kampfes unablässig von dem
beständigen Interesse der uneingeschränktesten Sympathie und den lebhaftesten
Hoffnungen des britischen Volkes begleitet waren. In der Tat ist das nationale
Leben unserer beiden Völker bei aller Verschiedenheit in mancher Hinsicht
grossenteils aus denselben Quellen gespeist und vom selben Geiste
beseelt." (Hotel Exzelsior, 3. April 1916.)
Die revolutionäre Sache in den
Balkanstaaten, in Spanien, in Portugal, in Brasilien, Russland und selbst in Persien
und China (Bruder Freimaurer S u n y a t s e n) hatte sich gleichfalls des
Interesses und der Unterstützung durch die britischen und amerikanischen Logen
zu erfreuen. Der revolutionäre portugiesische Grossmeister Magelhaens Lima,
Freimaurer des 33. Grades, einer der Hauptschuldigen an der portugiesischen
Revolution, wurde seitens der englischen Grossloge ebenso brüderlich
aufgenommen, wie seinerzeit G a r i b a 1 d i (33. Grad) und jüngst noch der italienische
Logengrossmeister Ferrari (33. Grad) und sein Kanzleidirektor Ulisse Bacci (33.
Grad), welche letztere notorische Vertreter der republikanisch‑mazzinistischen
Revolutionspartei sind und sich als solche auch bei ihren im Londoner
Logenhause gehaltenen Rede offen zu erkennen gaben. (Vgl. Rivista, 1911/12, S.
717 ff.)
Bei solchen Gesinnungen wird
es, so meint die "Reichspost", verständlich, dass Massonica (1912, S.
308 bis 312) The Freenmason die englisch-romanische Logenwelt sowohl in der
Alten als in der Neuen Welt im Weltkrieg gegen die Kaisermächte Stellung nimmt
und eine Beilegung desselben, welche unter dem Gesichtspunkte der
Verwirklichung ihrer Ideale als unerwünscht schien, nach Kräften zu verhindern
sucht. Wäre bei der Macht, die das Geld und die Börse heute schon auch bei uns
im politischen Leben, in erster Linie durch eine von ihr abhängigen Presse,
auszuüben vermag, nicht auch zu befürchten, dass bei einem rein demokratischen System
der Mammonismus und andere finstere Mächte in deutschen Landen einen
übermächtigen unheilvollen Einfluss auf unsere politische wirtschaftliche und
insbesondere auch kulturelle Entwicklung gewännen?"
Quelle: "Bayer. Kurier" (München) vom 14. April 1917
Anmerkung: Wie sich die Zustände 1917 einerseits
und 2003 andererseits gleichen. USA und Groß Britannien im Gleichschritt in den
Irak-Krieg. In den parlamentarischen Gremien beider Länder haben die Freimaurer
großes Gewicht. Das Völkerrecht und die große Mehrheit der Weltbevölkerung
interessiert weder George W. Bush noch Tony Blair. Wir - machtlos wie wir sind
- trösten uns mit der historischen Tatsache, daß alle großen (imperialistischen)
Reiche untergingen und daß die USA in den nächsten Jahrzehnten das selbe Schicksal ereilen wird wie
Alexander der Große, der an einem Insektenstich starb und das römische Reich,
das an seiner Dekadenz, Feigheit und Ungerechtigkeit zerbrach.