Freimaurer-Revolution von 1909 in der Türkei
Über die bei uns längst in
Vergessenheit geratene türkische Revolution von 1909, die nach dem Weltkrieg
zum endgültigen Sturz des Paschas führte, berichtet Wichtl (Friedrich Wichtl: "Weltfreimaurerei - Weltrevolution -
Weltrepublik", München 1919, S. 100): «Um das Jahr 1900 begann sich
der "Grand Orient de France" um die inneren Zustände der Türkei zu
bekümmern. Die Jungtürken, die hauptsächlich aus Juden, Griechen und Armeniern
bestanden, kamen mit ihren politischen Bestrebungen nicht recht vorwärts. Da
fanden sie Hilfe bei den Freimaurern, die schon längst Abdul Hamids Untergang beschlossen
hatten, und nun gings mit einem Male rasch nach aufwärts: "Es wurde ein
jungtürkisches Geheimkomitee gegründet und von Saloniki aus die ganze Bewegung
geleitet. Saloniki als die judenreichste Stadt Europas ‑ von 110.000
Einwohnern sind 70.000 Juden - war hiezu besonders geeignet; außerdem bestanden
dort bereits mehrere Logen, in welchen die Revolutionäre ungestört arbeiten
konnten. Diese Bauhütten standen unter dem Schutze der europäischen Diplomatie,
gegen sie war der Sultan wehrlos, sein Untergang nicht mehr zu vermeiden."
Diese Worte der gut unterrichteten "Acacia" (Oktober 1908, Nr. 70, S.
242) erklären alles.» Die Jungtürken traten in die Logen von Saloniki ein, von
denen zwei dem italienischen und eine dem französischen Großorient unterstanden;
Meister vom Stuhl der Loge "Macedonia" war der italienische Jude
Emanuel Carasso. Indem auch umgekehrt zahlreiche Logenbrüder dem geheimen
Revolutionskomitee der Jungtürken «Für Einheit und Fortschritt» beitraten,
«bestand schließlich die jungtürkische Partei nahezu ausschließlich aus
Freimaurern, unter denen wieder die Juden die einflußreichsten Stellen
bekleideten», stellt Wichtl (S. 101) fest. Nach entsprechender Unterwanderung
des Militärs konnte man 1908 zur Tat schreiten und den Sultan absetzen.
«Wir wollen uns merken, daß
der jüdische Stuhlmeister Emanuel Carasso von der Loge "Macedonia" an
jener Abordnung beteiligt war, die dem besiegten Sultan seine Absetzung
mitteilte. ... Die revolutionäre
Freimaurerei hatte also auch im Ottomanischen Reiche gesiegt und freute sich
ihres Triumphes. Einer ihrer mächtigsten Führer,
Br. Ahmet Riza, ein aus der Türkei ausgewiesener Journalist, wurde zur
Belohnung seiner großen Verdienste Präsident des türkischen Abgeordnetenhauses,
in das naturgemäß zahlreiche Juden, Griechen und Armenier hineingewählt wurden.
Die von den jungtürkischen Brüdern angeordneten Massenhinrichtungen von
Anhängern des früheren Zustandes entsprachen nun allerdings nicht den
freimaurerischen Grundsätzen der Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit; die
Grausamkeit, mit der sie ‑ noch dazu öffentlich ‑ vollzogen wurden,
stand sogar mit dem maurerischen Humanitätsgedanken in schreiendem Widerspruch ‑
allein, was hat das zu bedeuten? ... Die
Freimaurerei hatte gesiegt und verstand es, ihren Sieg entsprechend
auszunützen; bald danach, am 1. April 1909, traten die Vertreter von 45
türkischen Logen in Konstantinopel zusammen und gründeten den "Grand
Orient Ottoman". Mahomed Orphi Pascha wurde zum Großmeister gewählt, von
den übrigen Großwürdenträgern seien folgende "Türken" besonders hervorgehoben. David Cohen, Raphaelo
Ricci, Nicolas Forte, Marchione, Jacques Souhami, Georges Sursock.» (Wichtl
1919, S. 102f)
Quelle: "Die kommende 'Diktatur der Humanität' oder Die Herrschaft
des Antichristen", Band 2: "Die Weltherrscher der Finsternis in
Aktion" von Johannes Rothkranz, 3. Auflage, Durach 1996, S. 15f
Bezugsquelle: Verlag Anton A. Schmid, Postfach 22, D-87467 Durach