Ein schwuler
Freimaurer ist mächtigster Mann in Belgien
und ein
Logenbruder Europas Außenminister
Intrigen und
gebrochene Geheimabsprachen
Karel de Gucht, Minister
für Auswärtige Angelegenheiten, wer hat das nach den Teilstaats- und Europa-Wahlen
vom 13. Juni 2004 ahnen können? Wie hat der liberale Premier Verhofstadt (kein Logenbruder, d.V.)
es durchgestanden, eine Belastung für ihn, die Karel de Gucht
als Vorsitzender der flämischen Liberalen war, diesen Posten zu gönnen? Die
Karten waren doch anders gelegt und die Absprachen sahen anderes vor.
Was die Regierungskreise vielleicht nicht wußten,
war: Elio Di Rupo (der aus
Italien stammende schwule Sozialistenführer der Wallonen) und Louis Michel (der
Chef-Liberale der wallonischen Liberalen), die damals noch politische
Bundesgenossen waren, haben den liberalen Premier unter Druck gesetzt, Karel de
Gucht aus dem Vorsitz der flämischen Liberalen zu
vertreiben und hatten damals Erfolg damit.
Piraten
Mit einem für seine Person guten Wahlergebnis hat
Karel de Gucht auf seine Position als Vorsitzender
zurücklehnen können mit der Aussicht, die mit einem Sitz im Europa-Parlament zu
verhindern (wofür er ebenfalls gewählt ist). Plötzlich erscheinen die fremden
Piraten an der Küste: Louis Michel konnte den Eselstritt, den der schwule
Sozialist Elio Di Rupo
seiner liberalen Partei in Wallonien und Brüssel gegeben hatte, nicht verdauen
und ging hinter dem Rücken seines liberalen Premiers Verhofstadt
bei Elio Di Rupo winselnd
betteln, doch etwas für ihn tun zu wollen. Michel erinnerte Di Rupo daran, daß er ihm in einem schriftlichem Abkommen
versprochen hatte, daß Sozialisten und Liberale sowohl in Brüssel wie in
Wallonien während zweier Legislaturperioden beieinander bleiben würden. Di Rupo hat diese Verpflichtung gebrochen. Als Kompensation
fragte er Di Rupo um eine kleine Gunst: einen Posten
als Europa-Kommissar. Und so geschah es.
Di Rupo mußte dafür eine
andere Zusage brechen, die an den Flamen De Gucht.
Ein Dilemma: Wie den einen Logenbruder zufriedenstellen, ohne dem anderen zu
mißfallen? Die Lösung: Michel zur Europäischen Kommission, De Gucht zum Minister für Auswärtige Angelegenheiten machen.
Das ging gut aus für den Premier Verhofstadt.
Einen Liberalen (wenn auch Wallone) in die Kommission, ein Liberaler (wenn auch
Flame) Chef von Belgiens Diplomatie (Als Logenbruder wird dieser außerdem für
die Kontinuität von Michels Leitprogramm sorgen). De Gucht's
Sessel im Europäischen Parlament soll - uff! - durch Überläufer Johan Van Hecke
eingenommen werden können - einen Sitz, den ihm Premier Verhofstadt
bei seinem "Übertritt" (vom Christdemokraten zum Liberalen)
versprochen hatte und als Schlag auf den Feuerbolzen. De Gucht
wegschaffen aus dem Liberalen-Vorsitz und Ersatz durch Verhofstadts
Laufburschen Bart Somers.
Ein Spiel mit krummen Touren also und Wortbruch
unter der Regie der mächtigsten Figur des Landes: Elio
Di Rupo (Das Stärkste dabei ist wohl noch, daß der
Königliche Hof ihn fürs politische Überleben nötig hat). Dies erklärt die
Zurückhaltung und die Angst des Hofes vor dem Mann. Es besteht offiziell
Bundesgenossenschaft zwischen einem ultramontanen Hof und einem andersgearteten
(schwulen) Freimaurer.
Quelle:
"'t Pallieterke" vom 28. Juli 2004 (L. Bros)
www.luebeck-kunterbunt.de