Verschwörung
der Freimaurerloge P2
David Yallop behauptet in seinem Bestseller "Im
Namen Gottes", daß die vor Gericht (und einem Untersuchungsausschuß des
italienischen Parlaments) enthüllte P2-Verschwörung nur einen Teil der
unglaublichen Korruption ausmachte, in welche die Vatikanbank unter der
Präsidentschaft von Paul Kardinal Marcinkus (Spitzname: "Der
Gorilla") involviert war. Yallop behauptet weiter, daß der
Matratzenhändler Licio Gelli die Geheimloge P2 ("Propaganda due")
innerhalb der "Grand Orient of Egyptian Freemasonry" im Auftrag der
CIA gegründet hatte, um den US-amerikanischen Geheimdienst alsbald zu verraten.
Er verdingte sich (noch während des Kalten Krieges) für den KGB, den er
allerdings ebenfalls hinterging.
Die von der P2 verübten Verbrechen waren vielfältig:
Waffenschmuggel für Terrorgruppen, Geldwäsche aus Drogengeschäften für Mafia
und CIA, Vorbereitung eines faschistischen Staatsstreiches in Italien,
Vermittlung von Naziverbrechern als Killer nach Südamerika, Unterstützung des
Faschisten Juan Perón, diverse Morde, unter anderem an Mino Pecorelli und
Papst Johannes Paul I.
Pecorelli war ein Ex-Mitglied der P2, der offenbar
meinte, noch einige alte Rechnungen begleichen zu müssen. Er war Redakteur und
Herausgeber einer kleinen Postille (OP), die sich auch mit den Machenschaften
seiner ehemaligen Loge beschäftigte. In einer Ausgabe veröffentlichte er eine
Liste von 100 Freimaurern im Vatikan, darunter viele Brüder der "Grand
Loge Alpina". Papst Johannes Paul I. wurde regelmäßig mit dieser
Zeitschrift versorgt, was ihn veranlaßte, eine Revision der Vatikanbank
anzuordnen. Der plötzliche - nie umfassend aufgeklärte - Tod des Papstes am
28.9.1978 kam vielen Kriminellen im Dunstkreis der Vatikanbank sehr entgegen.
Mino Pecorelli wurde am 20.3.1979 ermordet. Der
Schuß in den Mund deutet auf die Hinrichtung eines Verräters durch die Mafia
hin.
Letztlich behauptet Yallop, daß beide Tötungen von
Licio Gelli, Roberto Calvi, Michele Sindona und Paul Kardinal Marcinkus geplant
worden seien.
Gerichtliche Schritte gegen Yallops Veröffentlichung
hat es erstaunlicherweise nicht gegeben!