Einweihung in eine Freimaurerloge
"Der soziale Sinn der
Einweihung ist ... die Beerdigung der christlichen und die Auferstehung der
hebräischen Welt. Und das Mittel zur Erreichung dieses Ziels ist, wie in der
Einweihung selbst als deren unmittelbarste und klarste Lehre offenbart wird,
die Zerstörung der ganzen auf dem Christentum beruhenden Ordnung der Dinge. Der
persönliche Sinn liegt darin, daß der Eingeweihte in einen Sarg gebettet wird
und als Christ als Bürger einer Welt, wo man Christus kennt und verehrt,
mausetot ist. Kein Atom seines Fleisches hängt mehr an einem nach dem Gebot
Gottes, des Gottes der Christen, gestalteten Leben. Wir wissen von Gott, daß er
der Weg, die Wahrheit und das Leben ist. In diesem Sinne wird erklärt, der
Eingeweihte habe sein Leben verloren, und zwar so real, wie das Leben eines
Tieres dessen bereits in Verwesung übergehenden Kadaver verlassen hat. Der
hebräische Name, den man ihm gibt, wenn man seine Auferstehung feiert, weist
auf die neue Welt hin, deren Bürger er geworden ist, die neue Zivilisation,
deren Triumph er sich weihen muß. ‑ Wer diese Dinge begreift, ist ein
potentieller Mitkämpfer der Hinter‑Logen [= Hochgradlogen], deren Anzahl, Zusammensetzung und
jeweiliger Auftrag je nach den Umständen, dem Marschtempo der Revolution und
den Fortschritten beim Bau des Tempels variiert"
Quelle: Monsignore Henri Delassus (1836-1921)
in "Le problème de l'heure
présente", S. 152