Kurt Waldheim - schwerer Zoff zwischen Freimaurern und Juden
Doch in unseren Tagen steht die
Freimaurerei in einem sehr ärgerlichen Zweifrontenkrieg. Nicht nur die gesamte
Christenheit und die Welt des Islam empören sich gegen sie. In den Rücken fällt
ihr das konservative Judentum. Hohe Wellen schlugen diese Händel im Falle
Waldheim.
Man weiß zur Genüge, daß die
Judenemanzipation ein Werk der Freimaurerei ist. Sie war unabwendbarer
Bestandteil ihrer Philosophie vom ersten Augenblick ihrer Entstehung an. Man
konnte, selbst wenn man es wollte (wie in verschiedenen Logen geschehen) sich
dem nicht widersetzen. Doch, als die Freimaurerei sich stark genug fühlte,
diesen Schritt (Napoleon war ihnen da sehr zu Diensten) zu realisieren, da war
sie der festen Meinung, von ihrem Endsieg fest überzeugt, daß auch das Judentum
sich einordnen würde in ihre philosophischen Prinzipien. Es kam zu der
hoffnungsvollen Gründung eines jüdischen Freimaurerordens, des B'nai B'rith im
Jahre 1838. Man zweifelte nicht, dass diese Organisation es fertig bringen würde,
das Judentum in die erwünschte Koexistenz mit den übrigen Völkern überzuführen.
Der Fall "Waldheim" belegte, dass das Ziel nach 140 Jahren noch
keineswegs erreicht wurde.
Hochgradfreimaurer Kurt
Waldheim (Bei Geburt hiess er noch Waclawik, erst 1918 änderte sein Vater den
Namen, den er als Tscheche nach Wien mitgebracht hatte) war Generalsekretär der
Top-Freimaurerorganisation "Vereinte Nationen" von 1972 bis 1982. In
seine Amtszeit fällt jene UNO-Resolution No. 3379, die mit überwältigender
Mehrheit den Staat Israel als rassistisch bezeichnet., und die noch heute
unwidersprochen in Kraft ist.
Als darum Anfang März 1986 der
Jüdische Weltkongreß mit "Enthüllungen" an die Weltöffentlichkeit
trat, wonach "Waldheim ein Abwehr‑ und Vernehmungsoffizier gewesen
war, der an Säuberungsaktionen gegen Partisanen teilnahm und von den
Judenvernichtungsaktionen in Saloniki wußte", da meinte man auf jüdischer
Seite, damit zurückschlagen zu können. Sofort füllte sich die Bühne mit jenen
Figuren, die bei den sogenannten "Kriegsverbrecherprozessen"
aufzutreten pflegten. Fünf jüdische Zeugen hoben die Hand zum Eid und erklärten,
Kurt Waldheim habe sie am 26. März 1944 in der griechischen Ortschaft Larissa
mißhandelt (er war am gleichen Tage im Lazarett am Semmering). Ein Bewohner von
Beer Sheba mit Namen Jehoscha Maza, erklärte am 15. April 1986 im israelischen
Rundfunk, daß er im März 1943 bei Larissa von Waldheim geschlagen und beraubt
worden sei. Waldheim habe ihn mehrmals mit einem Knüppel geschlagen, zuvor
seien ihm seine Barmittel und sein Schmuck genommen worden. Maza sagte, er habe
Waldheim "nach einem Foto in einer Zeitung sofort wiedererkannt". So
teilt es das Oberösterreichische Tagblatt mit unter der dicken Überschrift
"Er hat mich geschlagen und beraubt". Dafür, daß er im
Partisanenkrieg Verbrechen begangen hat, genügt, daß er "unter dem Kriegsverbrecher Löhr
gedient" hat, wie die amerikanische Presse es ausspuckt. Die "New
York Times" bringt als Schlagzeile auf der Titelseite: "Akten beweisen
‑ Kurt Waldheim diente unter einem Kriegsverbrecher". In der Tat
wurde Generalfeldmarschall Löhr von den Partisanen später ermordet. Waldheim
meint zu dieser Zeit: ''Natürlich waren mir die Partisanen gegenwärtig. Sie
waren der Feind. Tausende deutscher Soldaten wurden von ihnen getötet. Aus dem
Hinterhalt tagtäglich". Waldheim kann mit Stolz darauf hinweisen, daß er
auf der jugoslawischen Kriegsverbrecherliste die Nummer 79924 trägt. Die FAZ
meint dazu: "Möglicherweise waren damals alle deutschen Offiziere, die in
diesem Raum eingesetzt waren, auf solchen Listen enthalten" Der
österreichische Außenminister Gratz meint wegwerfend: "Österreich hat
schon ab 1948 keine Kriegsverbrecherlisten mehr aus Jugoslawien entgegengenommen
und es wäre absurd, jetzt von dieser Praxis abzugehen'' und Simon Wiesenthal fügt
hinzu: "Die Jugoslawen haben damals tonnenweise Material über
Kriegsverbrechen fabriziert".
Als
sich der Rohrkrepierer abzuzeichnen beginnt, versucht man es mit Methoden, wie
sie in ihrer Rechtswidrigkeit sattsam etwa vom Nürnberger Tribunal her bekannt
geworden sind. Man versucht, "Zeugen" zu beschaffen. Es spricht für
das höhere Niveau des Österreichischen Zeitungswesens, wenn diese fiesen Vorgänge
in allen Einzelheiten sofort veröffentlicht werden. Da behauptet "klipp
und klar" der Grieche Chatzisvangelis: "Ein Kontaktmann des Jüdischen
Weltkongresses habe ihm Geld geboten, falls er eine Aussage gegen Kurt Waldheim
mache. Der genannte Betrag: 150.000 Dollar, zum Tageskurs 2,3 Millionen
Schilling". Die 'Wochenpresse' vom 3. Juni 1986 fährt fort: "Bei der
gedolmetschten Gegenüberstellung in der Halle des Grand Bretagne blieb der Ex‑Partisan
bei seiner Erklärung. Frage: "Und was haben Sie geantwortet?"
Chatzisvangelis (Ch): "Ich habe nicht nein gesagt. Ich sagte, ich werde darüber
nachdenken". Frage: "Wann wurden Sie kontaktiert? " Ch:
"Vor etwa 14 Tagen. Dann wurde ich wieder angerufen und wir haben uns
getroffen". Frage: "Was wollte dieser Kontaktmann von Ihnen?"
Ch: "Soweit ich verstanden habe, haben die einen gesucht, der in der Besatzungszeit
eine Rolle gespielt hat, um etwas gegen Waldheim aussagen zu können. Sie haben
mir gesagt, ich soll ein Interview im Fernsehen geben". Frage: "Aber
das, was Sie aussagen sollten, sollte auch bewiesen sein, oder?" Ch:
"Nein, eine Aussage hätte ihnen genügt". Man kann sich vorstellen,
was der Exekutiv‑Direktor des jüdischen Weltkongresses, Israel Singer
meinte, als er der Wiener Zeitschrift "profil" sagte: "Die
österreichische Bevölkerung sollte sich im klaren sein, daß, falls Waldheim
gewählt werden würde, die nächsten Jahre kein Honiglecken für die Österreicher
werden".
In den USA geht der Wirbel
bereits an. Der jüdische Chef des Office of Special Investigations im Justizministerium
(der bereits die Deportierung Rudolphs auf dem Kerbholz hat), forderte, daß der
Name Waldheims auf die Liste unerwünschter Ausländer zu setzen sei, die vom
Betreten der USA beim Eintreffen an der Grenze angehalten werden. Das
Wiesenthal‑Center in Los Angeles will eine Million Postkarten über
Sympathisanten an den US‑Präsidenten Reagan ins Weiße Haus senden (in wörtlicher
Anspielung an den vorjährigen Bitburgrummel), um zu erreichen, daß Waldheim
nicht in die USA einreisen darf.
Immerhin sieht sich der
derzeitige österreichische Bundespräsident, Dr. Rudolf Kirchschläger veranlaßt,
sich die Kriegsverbrecherunterlagen gegen Waldheim von den UN anzufordern. Und
kann natürlich nichts Belastendes finden. Bleibt ein Foto, das der vom
Jüdischen Weltkongreß angestellte Geschichtsprofessor an der Universität von
South Carolina, Robert E. Herzstein in den Archiven in Washington findet. So
kann man dann in "Time" den Entdecker hören: "The material was
there for anyone to see. All you had to do was to assume the improbable. I
assumed that he was an intelligence officer and it turned out that he
was". The UN's own files, leaked to the press, branded Waldheim a war
criminal who should be brought to trial." Mittelpunkt des gehobenen
Schatzes war ein Foto, welches Waldheim in der Eigenschaft eines Dolmetschers
zwischen einem italienischen und einem deutschen Offizier auf einem
jugoslawischen Flugplatz zeigt. Die Haltung eines Dolmetschers ist hier sogar
so deutlich, wie man sie sonst nicht so klar abgebildet gesehen hat: Leutnant
Waldheim steht mit geschlossenen Hacken, den Armen am Körper, und bewegt nur
den Kopf von der einen Seite zur anderen im Zuge seiner Tätigkeit des Übersetzens.
Es ist die vorgeschriebene Haltung, wie sie ein Major Jordan, Chef der
Dolmetscher‑Lehrabteilung des OKW während des letzten Krieges in diese
feste Form gegossen hatte. Das Foto ist daher weit über den "Fall
Waldheim" hinaus von übernationaler Bedeutung, denn es zeigt, wie dem
internationalen Verkehr in seinen besonders beunruhigenden militärischen
Grenzflächen auf diese Weise ein Element beigefügt wurde, das geeignet ist,
Sachlichkeit an die Stelle von Anpöbelungen zu setzen. Herrn Eisenhower fehlte
ein solches Element in Reims genauso wie den Russen in Karlshorst. Es ist ein
letztes Stück abendländischer Lebensformen. Der Dolmetscher spricht weder für
die eine noch für die andere Seite und ist beiden verpflichtet. Für die
vergiftete Atomsphäre unserer Zeit ist es sprechend, daß auf diesen positiven
Faktor niemand hingewiesen hat. Heute tritt an seine Stelle der Händedruck der
Hochgradigen mit dem zuschauenden Gesicht eines Dritten, wie es rituell von
allen Abrüstungskonferenzen vorgeführt wird.
Schon
nach dem ersten Wahlgang, der Waldheim 49,6% der Stimmen gab, wurde die sozialistische
Opposition hellhörig. Denn die jüdischen Beschimpfungen hatten einen deutlich
positiven Effekt auf die Plattform Waldheims. Man konnte nicht übersehen und
prangerte öffentlich an, dass die Freimaurerei ohne Rücksicht auf sonstige
Parteizugehörigkeit massiv zu Waldheim strömte. Kärntens Sozialistenführer
Leopold Wagner wünscht darum eine Auflösung der Koalition mit dem "blauen
Bündnispartner", der FPÖ, "wenn sich herausstellen sollte, dass die
Freiheitlichen wieder mehrheitlich Waldheim gewählt haben". Die Farbe
"blau" ist die der Freimaurerei. Die "Kronenzeitung"
spricht von der "tiefen Erbitterung in gewissen SPÖ‑Kreisen über
das Wahlverhalten, weil mehr als die Hälfte der FPÖ‑Sympathisanten
Waldheim ihre Stimme gegeben hätten". Der Wahlfang wird gleichzeitig von
Waldheim selbst betrieben wenn er in Wahlversammlungen betont: "Ich wie
Hunderttausende anderer Österreicher habe im Kriege meine Pflicht erfüllt"
und dem Antisemitismus das Tor öffnet, wenn er zu den Anwürfen meint: "Wer
diese Verleumder sind, sollen die Österreicher selbst herausfinden".
Kreisky hat recht: "Was ich für das Übelste halte, ist die Wahlkampftaktik
der ÖVP. Sie spielt ganz bewußt die Angriffe des Jüdischen Weltkongresses aus,
um damit auch die letzten virulenten Antisemiten, die ganz alten Nazis, für
sich zu gewinnen".
Und dann kam es eben zur Wahl.
Waldheim erhielt mehr als er selbst angenommen hatte. Es war ein runder Sieg
mit fast 54% der Stimmen. Israel zog seinen Botschafter zur Berichterstattung
zurück, Außenminister Schamir schlug diplomatische Schritte gegen Österreich
vor, Meir Kahane zerriß im israelischen Parlament eine rotweißrote Fahne, das
Parlament verurteilte die Wahl Waldheims zum österreichischen Staatsoberhaupt
einhellig, New Yorks jüdischer Bürgermeister Ed Koch "zählte die Wahl zu
den abstoßendsten Taten des 20. Jahrhunderts", britische Labourabgeordnete
verlangten ein Einreiseverbot für Waldheim, "Bild"/Hamburg gibt
Wiesenthal das Wort: "Der wirkliche Verlierer ist der gute Ruf Österreichs
und die österreichischen Juden, die durch die ausländische Einmischung Opfer
ihrer Volksgenossen wurden". Und Kurt Waldheim beeilte sich, (hinterher!)
davon zu reden, daß seinerzeit "die Österreicher in die deutsche Uniform
gezwungen wurden". Sinowitz zog weitere Folgerungen und trat, zusammen mit
einer Reihe weiterer Minister, zurück. Gesiegt hatte ein Mann, den "Sunday
Times" und "Der Spiegel" als "Mann ohne Eigenschaften",
Milovan Djilas als "eine Null" bezeichneten, eben ein typischer
Freimaurer.
Quelle: "Frieden, Krieg und 'Frieden'" von Juan Maler, S. 420 -
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