Die Schmiedung des freimaurerischen Komplotts
gegen die Kirche
"Der eine oder andere von euch, ehrwürdige Brüder, mag sich
vielleicht darüber wundern, daß der in unserem Jahrhundert gegen die
katholische Kirche geführte Krieg ein so großes Ausmaß angenommen hat. Doch wer
den Charakter, die Tendenzen, das Ziel der Sekten wirklich begriffen hat, ob
sie sich nun freimaurerisch nennen oder einen anderen Namen annehmen, und sie
mit dem Charakter, der Natur und der Entwicklung dieses Kampfes vergleicht, der
fast auf dem ganzen Erdball offen gegen die Kirche geführt wird, wird nicht
daran zweifeln können, daß das heutige Unheil hauptsächlich auf die Ränke und Intrigen
eben jener Sekten zurückgeht. Aus ihnen besteht die Synagoge Satans, deren
vereinigte Kräfte, wie eine zur Schlacht aufgestellte Armee, mit wehenden
Bannern zum Sturm auf die Kirche anmarschieren... Indem sie sich
einschmeichelte und sich tückisch einschlich, unermüdlich wühlte und nach
Herzenslust betrog, ist sie [die Synagoge Satans] zu einer
sichtbaren Macht geworden... Enthüllt und geißelt vor allem den Irrtum jener,
die, ob sie nun Betrüger oder Betrogene sein mögen, unverfroren behaupten,
soziale Anliegen, Fortschritt und Wohltätigkeit zum gegenseitigen Nutzen seien
das einzige Ziel, das diese finsteren Vereinigungen verfolgen" (Pius
IX., Enzyklika vom 21. November
1873).
Anläßlich des antifreimaurerischen
Kongresses von Trient Ende September 1896 wandte sich der künftige Papst Pius
X. an die Jugend: "Meine lieben
jungen Menschen, kämpft stets gegen die Freimaurerei, entlarvt diese infame
Sekte. Einst habe auch ich für übertrieben gehalten, was man über sie erzählte,
doch seither habe ich dank meines [Bischofs‑]Amtes Gelegenheit gehabt,
meinen Finger auf die Wunden zu legen, die sie schlägt, und ich bin zur
Überzeugung gelangt, daß alles, was über diese höllische Vereinigung
veröffentlicht worden ist, noch nicht die ganze Wahrheit enthüllt hat."
Dieses gegen die Kirche
geschmiedete Komplott findet sich unter anderem im Einweihungsritual der Freimaurer.
"Der sächsische Advokat
Eckert zitiert hierzu eine belgische Zeitschrift aus dem Jahre 1820: 'Wenn der
Ritter Kadosch (= Hochgradfreimaurer des 30. Grades) seinen Eid gesprochen hat,
drückt man ihm den Dolch in die Hand und legt ihm ein Kruzifix vor die Füße,
worauf der Allergrößte (= Vorsitzende der Hochgradloge) zu ihm sagt: <Trete dieses Bild des Aberglaubens mit
den Füßen, zerbrich es.>
'Wenn er es nicht tut, spendet
man ihm Beifall, damit er nichts ahnt, und der Allergrößte hält eine Rede, in der
er seine Frömmigkeit lobt. Man nimmt ihn als Mitglied auf, ohne ihm die großen
Geheimnisse anzuvertrauen. Doch wenn er das Kruzifix zertritt, läßt man ihn an
den Altar herantreten, wo drei menschliche Abbilder ‑ oder, wenn man sich
solche besorgen kann, drei Leichen ‑ liegen. Ferner liegen mit Blut
gefüllte Harnblasen dort, und man ruft ihm zu, er solle auf sie einschlagen. Er
führt den Befehl aus, bis er mit Blut vollgespritzt ist, und indem er die
abgehackten Köpfe bei den Haaren packt, schreit er: <Nekam! Die Rache ist vollzogen!>
'Nun wendet sich der
Allergrößte mit folgenden Worten an ihn: <Durch
Ihre Standhaftigkeit und Treue haben Sie es verdient, die Geheimnisse der
wahren Freimaurer zu erfahren. Diese drei Männer, die Sie geschlagen haben,
sind der Aberglaube, der König und der Papst. Diese drei Götzen der Völker sind
in den Augen der Weisen nichts als Tyrannen. Im Namen des Aberglaubens begehen
der König und der Papst alle erdenklichen Verbrechen.> ("Conservateur
belge", Band XIX, S. 258f. Eckert, "La Franc-Maconnerie", Band
I, S. 333, zitiert von Pater Deschamps, "Les sociétés secrètes", Band
2, 1881, S. 82f)
Quelle: "Die Verfinsterung der Kirche" (Originaltitel:
"L'Eglise éclipsée"), Durach 2004, S. 22f
Anmerkung: Der Befehl, auf das Kruzifix zu treten, findet seine
Entsprechung in einem gegenüber den Templern erhobenen Vorwurf der
Gotteslästerung.
Eine weitere Analogie besteht zum Übergang von den Johannisgraden zu den
Hochgraden. In jenem "Auswahlverfahren" wird dem Eleven
beispielsweise ein weißes Buch mit den Worten des bereits höher Eingeweihten
gezeigt: "Ist dieses schwarze Buch schwarz?"