Kardinal Rampolla del Tindaro
Der erste Versuch der Freimaurerei, einen Logenbruder zum Papst zu
machen, schlägt fehl
Beim Tode Leos XIII. hielt die
Freimaurerei den Augenblick für gekommen, einen der ihren auf den Thron des
heiligen Petrus zu bringen. Ihr "Handlanger" war Kardinal Rampolla
del Tindaro!
Kardinal Rampolla, unter Leo
XIII. Staatssekretär, war ein hoher Eingeweihter, der in den von ihm besuchten
Logen die luziferischen Instruktionen entgegennahm, welche er dann bei der
Leitung der Kirche ausführte. Er begründete im Vatikan eine Hinterloge, welche
die höchsten Würdenträger des Heiligen Stuhls rekrutieren sollte.
Während seiner Ferien in der
Schweiz besuchte Rampolla jeden Samstag eine Hinterloge unweit der Abtei
Einsiedeln sowie alle vierzehn Tage die Loge von Zürich, um dort die
Anweisungen der Geheimen Macht zu empfangen: die Entwaffnung der Katholiken
Frankreichs durch ihren Anschluß an die freimaurerische Republik sowie die
Gründung einer Hinterloge innerhalb der Kirche, aus der hohe Würdenträger der
Kurie (wie die Kardinäle Ferrata, Gasparri, Ceretti, Bea etc.) hervorgehen
sollten.
Die Zürcher Loge war Bestandteil
des O.T.O (Ordo templi orientis ‑ Orden des östlichen Tempels), dem
Kardinal Rampolla selbst angehörte. Er hatte es geschafft, bis in die höchsten
Grade der luziferischen Kulte vorzurücken, nämlich den acht und den neunten
Grad des O.T.O. Nur wer diesen Graden angehört, darf sich an den allgemeinen
nationalen Großmeister sowie an den obersten Chef des Ordens wenden, der die
Bezeichnung "Brother superior" ["Bruder Oberer"] oder O.H.O
("Outer head of the order" ‑ ["Äußeres Oberhaupt des
Ordens"]) trägt.
Bezeichnenderweise war der
Ordo Templi Orientis von Aleister Crowley gründet worden, der als größter
Satanist der Moderne gilt und den Spitznamen "der Cagliostro der
gegenwärtigen Freimaurerei" erhalten hat. Crowley, Sohn eines britischen
Reeders, wurde in England in die Loge aufgenommen und erreichte während einer
Mexikoreise den 33. Grad. Er wurde aus allen möglichen Ländern ausgewiesen und
starb 1947.
Crowleys Rolle muß im Rahmen
der universalen Verschwörung gesehen werden. Die Theosophie und die New‑Age‑Bewegung,
die daraus hervorgegangen sind, sowie die luziferische Freimaurerei stehen tatsächlich
miteinander in Verbindung. Der Anstand verbietet es uns, hier die luziferischen
Orgien und Riten näher zu schildern, die ‑ wie in vielen heidnischen
Religionen ‑ bis hin zum Menschenopfer gehen.
Msgr. Jouin, Gründer und
Herausgeber der "Revue
Internationale des Sociétés Secrètes" (R.I.S.S.) ["Internationale Zeitschrift für Geheimgesellschaften"], der
die Beweise für die Logenmitgliedschaft Kardinal Rampollas in den Händen hatte,
beauftragte seinen Chefredakteur, den Marquis de la Franquerie, damit, sie den
französischen Kardinälen und Bischöfen vorzulegen.
Félix Lacointa, Herausgeber
der Zeitschrift "Le Bloc Anti‑révolutionnaire"
["Der gegenrevolutionäre Block"] (ehemaliger Katholischer Block),
bezeugte seinerseits im Jahre 1929: "Im Verlauf unserer letzten
Unterredung [mit Msgr. Marty, dem Bischof von Montauban], bei der wir ihn über
die unlängst gemachten Entdeckungen unterrichteten und dabei auch auf Kardinal Rampolla del Tindaro zu sprechen kamen, berichtete dieser
lebhaft, er sei anläßlich seines Ad‑limina‑Besuchs in Rom einige
Zeit nach dem Tod des ehemaligen Staatssekretärs Leos XIII. zu einem Kardinal
(Merry del Val, Staatssekretär des heiligen Pius X.) bestellt worden ... Dieser
habe ihm mit zahlreichen Einzelheiten geschildert, wie man nach dem Tode
Kardinal Rampollas in seinen Papieren den formellen Beweis für seinen Verrat
gefunden habe. Diese belastenden Dokumente wurden Pius X. vorgelegt. Den heiligen
Papst traf dies wie ein Keulenschlag, doch da er den Namen des abtrünnigen
Prälaten vor der Schande bewahren und einen Skandal vermeiden wollte, sagte er
tiefbewegt: 'Der Unglückliche! Verbrennt
das!' Und die Papiere wurden in seiner Gegenwart ins Feuer geworfen"
(Virebeau, "Prélats et francs‑macons" ["Prälaten und Freimaurer"], Paris
1978, S. 28).
Im Konklave hatte Kardinal
Rampolla die Mehrzahl der Stimmen auf sich gezogen, doch der Kardinal des
österreichisch‑ungarischen Kaiserreiches, Pusyna, trat dazwischen und
erklärte, seine Regierung widersetze sich der Wahl Rampollas. So wählte das
Heilige Kollegium an dessen Stelle Kardinal Giuseppe Sarto, der den Namen Pius
X. annahm.
Es wäre den Freimaurern also
um ein Haar geglückt, bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts "ihren
Papst" in Gestalt des Kardinals Rampolla del Tindaro an die Spitze der
Kirche zu bringen. Nach seiner Wahl verlangte Pius X. zur Verhütung der
feindlichen Infiltration in den Klerus von jedem Priester zum Zeitpunkt seiner
Weihe die Ablegung des Antimodernisten‑Eids.
Quelle: "Verfinsterung der Kirche", Durach 2004, S. 62 f
Bezugsquelle: Verlag Anton A. Schmid, Postfach 22, D-87467 Durach