Juden und Freimaurerei in Ungarn

 

"Abgeordneter Georg Hegedüs interpellierte in einer Februarsitzung der (ungarischen, d.V.) Nationalversammlung über die Freimaurer. Die Interpellation wurde vom ganzen Hause mit stürmischen Ovationen zur Kenntnis genommen; nur der Demokrat und Jude Petö versuchte mitunter mit gehässigen Zwischenrufen den Redner zu stören, konnte aber gegen die allgemeine Entrüstung des Hauses nicht aufkommen.

 

Georg Hegedüs interpelliert über die Juden‑ und Freimaurerfrage. Was er mitteilte, fusst auf Dokumenten und amtlichen Schriften der Freimaurerei. Er halte es für eine grosse Nachlässigkeit, dass die Nationalversammlung sich bisher mit dieser Frage nicht befasst habe. Mit Entrüstung habe er, die Äusserung des katholischen Prälaten Alexander Giesswein über die Freimaurer gehört.

 

Die Freimaurerfrage muss mit grösster Energie und Entschlossenheit gelöst werden. Auch Graf Andrassy (kennen wir aus den "Sissy-Filmen", d.V.) hat eingesehen, dass die Zuschauerrolle heute nicht mehr genügt, denn die unterirdischen Mächte sind schon wieder an der Arbeit.

 

Solange das ungarische Volk nicht eine gründliche Lösung der Judenfrage sieht, wird und kann es nicht zur Ruhe kommen. Das Land, das wir gegründet und gegen tausend Feinde verteidigt haben, hat das Judentum zugrunde gerichtet. Auf allen Seiten des Hauses ruft man: "So ist  es, so ist es!" Nur der Jude  Petö schreit: "Es ist nicht wahr!" und bearbeitet mit der Hand die Bank. Wie ein Mann springen die Abgeordneten von ihrem Sitze auf und rufen Petö mit Entrüstung zu: "Jüdische Gemeinschaft, jüdische Präpotenz".

 

Ladislaus B u d a v a r y: "Warum waren Sie nicht während des Kommunismus so couragiert?"

 

Hegedüs: "Die Judenfrage muss gelöst werden, haben doch auch die Juden das Christentum erledigen wollen."

 

Budavary: "Auch heute noch wollen sie uns erledigen."

 

H e g e d ü s: "Es ist nicht nur  unsere Aufgabe, sondern auch unsere Pflicht, die Judenfrage zu lösen, denn wenn wir jene, die das Vaterland zugrunde gerichtet haben, nicht bestrafen, so begehen wir eine Sünde. Auch in den letzten Tagen war es die Judenpresse, die mit Hochdruck auf eine Spaltung zwischen den beiden Parieien hingearbeitet hat. Sie wollen die Konsolidierung nicht.

 

Die Juden waren die Verbreiter der Sünde und des sittlichen Niederganges unseres Volkes. Die Juden haben die Revolution und die Proletardiktatur versucht und die Ehre des Volkes vor der Welt beschmutzt.

 

In den Händen der Juden sind heute über fünf Millionen Joch (1 Joch = 0,3 bis 0,65 ha, d.V.) Grund, sie haben die Leitung der Arbeiterschaft an sich gerissen und prinzipiell die Unzufriedenheit geschürt. Auch die Leitung der Freimaurerei war gänzlich in den Händen der Juden. Seitdem waren sie erst recht eine Gefahr für das Land. Judentum und Freimaurerei ist eigentlich eins und dasselbe."

 

P e t ö: "Das ist nicht wahr."

 

Hegedüs verliest die Verfassung der Freimaurerlogen, die in jüdischem Geist abgefasst ist. Die Dekorationen der Logen sogar sind jüdischen Stils. 90 % der ungarischen Freimaurer waren Juden. Hegedüs weist dann in einem Werke ‑ betitelt: "Der Weg der Juden" ‑, aus dem er mehrere Sätze vorliest, nach, dass die Freimaurer die ungarische Regierung hinters Licht geführt haben. Sie reichten von den 12 Paragraphen ihrer Regeln nur 8 Paragraphen zur Gutheissung ein, selbstverständlich jene, in denen sich keine gefährlichen Stellen nachweisen lassen. Die Freimaurerei ist vom Grunde aus destruktiv. Die französische Revolution war eine Arbeit der Freimaurer.

 

Der Attentäter Franz Josefs in Triest, Wilhelm Oberdank, war ein Freimaurer. Der Attentäter des spanischen Königs war Freimaurer. Die Mörder des Thronfolgers waren Freimaurer. Dann verliest Hegedüs einige Stellen aus freimaurerischen Schriften, die sich auf die Religion und auf Gott beziehen. Eine freimaurerische Zeitung hat das Fest des Heiligen Stephans so hingestellt, als stünde es im Gegensatze zur ungarischen Volksseele.

 

Zwischenrufe auf allen Seiten des Hauses: "Und der Redakteur ist auf freiem Fusse! Unerhört!"

 

Hegedüs skizziert dann die Auffassung der Freimaurerei über den Schwur und über ihre Tätigkeit während des Kommunismus. Dann richtet er an die Regierung eine Interpellation, in der er "die Beschlagnahme der Freimaurerlogen, wie auch Einleitung des gerichtlichen Verfahrens gegen die Freimaurer fordert."

 

Quelle: "Rheinischer Merkur" vom 11. März 1921 ("Judentum und Freimaurerei ist eins")