Faschistische Loge

 

De Gentse rechters Smetryns en Pieters

 

De Loge is zèlf fascistisch      -      Die Loge ist selbst faschistisch

 

Meine Leib- und Magen-Zeitschrift > 't Pallieterke < brachte am 5. Mai 2004 wieder einmal Interessantes über eine sehr wichtige, sehr supergeheime Loge, die in Flandern alles in der Hand zu haben scheint, ähnlich wie die frühere Brückenbauerloge und jetzt die Stresemannloge in Berlin. Es geht um die Genter Richter Smetryns und Pieters. Die Stadt Gent ist eine Art Enklave in Flandern, in der es eine stark frankophon gesinnte Bourgeoisie gibt. In Gent hat es kürzlich ein verhängnisvolles Urteil gegeben, in dem ein Berufungsgericht die Partei "Vlaams Blok" für "rassistisch" erklärt hat. Man weiß nicht, was geschehen soll, wenn bei den Europawahlen und den innerstaatlichen Wahlen vom 13. Juni 2004 diese Partei wieder etwa 20 % der Stimmen, in Antwerpen sogar etwa ein Drittel der Stimmen erhalten wird. Kann man einfach einen Großteil der Bevölkerung von der politischen Willensbildung ausschließen? Es gibt noch eine andere flämisch-nationale - aber für "demokratisch" gehaltene - Partei, die NVA (Nieuwe Vlaamse Alliantie). Ein Mitvorsitzender der NVA, der geäußert hatte, im jetzigen Notfall müsse man für den Vlaamse Blok stimmen, wurde aus der NVA oder zumindest aus deren Vorsitz sofort ausgeschlossen. An sich handelt es sich bei den beiden genannten Richtern (Smetryns und Pieters) um untadelige Juristen. Aber sie haben sich dazu mißbrauchen lassen, das Anti-Rassismus-Gesetz von 1981 auf eine ganz dumme Weise anzuwenden. So ein Gesetz kann doch nur den Zweck haben, einzelne individuelle Fälle von Rassismus zu unterbinden oder kleine marginale Organisationen wie "zozo's" (Zotten, Doofen) im Keim zu ersticken. Aber eine ganze politische Partei, die so groß ist wie die des (liberalen) Premierministers, außerhalb des Gesetzes stellen, daß darf doch nicht die Befugnis von zwei oder drei Richtern sein, dafür ist doch die Politik der Politiker da. Ein greuliches System okkulter Gesetzgebung, versetzt Richter in eine Lage, die eine Gefahr für die Gewaltenteilung darstellt. Es kann nicht verwundern, daß nun alle Scheinwerfer auf die individuellen politischen Hintergründe von Individuen gerichtet sind, die - wenn der Kassations-Gerichtshof nicht auf die Bremse tritt - dort in Gent in schwarzer Robe das Schicksal des Vlaamse Blok besiegelt haben. Einer der drei Richter des Berufungsgerichts ist ohne Interesse.. Es ist Denys. Er hat nur seine Unterschrift unter das Urteil gesetzt. Wichtiger ist Alain Smetryns, der aus der frankophonen Bourgeoisie kommt. Er ist zum Beispiel "Chairman" (Vorsitzender) der Genter Lions-Club-Abteilung, welche die französische Sprachrolle bei ihrem Gesuch um Anerkennung benutzt hat. Seine Umgangssprache ist das Französische. Der französische Akzent klang stark durch bei der Verlesung des von ihm verfaßten Urteils. Smetryns hat sich um eine Stelle beim obersten Kassationsgerichtshof beworben; er durchläuft insoweit eine Art Stage, denn er erscheint dort jede Woche, um Gott weiß was zu tun. In Gent gibt es immer noch die gut erhaltenen Brutherde frankophoner Bourgeoisie, eine zum 19. Jahrhundert gehörende Schicht eines ehemals übermächtigen sozialen Milieus. Dieses Milieu ist extrem belgizistisch und in einer extremen Weise imstande, die Wut über die verlorene Glorie in einen schmutzigen Haß umzuwandeln. Die Wut ist nicht gegen alle Flamen gerichtet, aber sicher gegen Flaminganten im allgemeinen und gegen flämische Nationalisten im besonderen.

Aber in einem Berufungsgericht ist ein Richter nicht ausreichend. In einer Kammer mit drei Richtern benötigt man zwei Richter. Der zweite war der bärtige Vorsitzende des Gerichts, der auf den Namen Robert Pieters hört. Vielleicht ist es auch Ihnen aufgefallen, daß im Studio der Sendung "Zur Sache", eineinhalb Stunden nach der Verkündung des Urteils, Karel de Gucht saß (früherer Vorsitzender der flämischen Liberalen). Das ist sicher kein Zufall bei dem Sender VRT, wo die Loge in der Nachrichtenredaktion mit Bracke (vergleichbar mit Höfer vom "Frühschoppen") und Hellemans die Schlüsselposten besetzen. Auffallend war übrigens, daß de Gucht ungefragt den Namen "Smetryns" zu gebrauchen begann in seiner Debatte mit Frank Vanhecke (Vizevorsitzender des Vlaams Blok), aber darüber hinaus ziemlich präzies vom Inhalt des Urteils informiert war und zwar selbst von genauen Formulierungen des Urteils. Wohl gemerkt: In einem Augenblick, als Frank Vanhecke noch nicht einmal über den Text des Urteils verfügen konnte. Das ist alles kein Zufall mehr. Genauso soll es Zufall sein, daß in den letzten Tagen die Gerüchteküche voll in Gang kam, als bekannt wurde, daß Richter Robert Pieters ein guter Bekannter von Karel de Gucht ist. Sie kennen einander aus der Loge, denn Pieters ist Mitglied der Genter Loge "De Zwijger" ("Der Schweiger"), von derselben irregulären Obödienz wie die Loge "Ontwaken" ("Erwachen"), von welcher de Gucht in Aalst Mitglied ist. "Irregulär" schreibe ich, weil diese Logen in der Internationalen Freimaurerei nicht anerkannt sind. Dies wegen ihres schlechten Ansehens, das von ihrem unverträglichen Charakter und von ihren düsteren Beschäftigungen herrührt, als da sind: geschäftliche Interessenvertretung und politische Manipulation. Wer auch Mitglied ist von "Der Schweiger", das ist Siegfried Bracke. Aber, wie gesagt, das soll alles Zufall sein. ...

Eine Loge, die das Ganze patroniert und manipuliert, muß nicht - wie Karel de Gucht es getan hat - rufen, daß der "Vlaams Blok" aus Faschisten besteht. Die Loge ist selbst faschistisch. Und sehr sicher total undemokratisch. In dieser Sache ist sie mehr als einen Schritt zu weit gegangen.