Der heilige Pius X. (1903 - 1914)
Der heilige Pius X. war ein
erbitterter Gegner der modernen Häresien, was ihm eine Verschwörung des
Verschweigens eintrug. Seine Werke werden nur noch von ein paar Grüppchen
traditionalistischer Katholiken gelesen. Wir sind dem Abbé de Nantes Dank dafür
schuldig, daß er in Vergessenheit geratene antifreimaurerische Texte dieses
Heiligen ausgegraben hat, die noch aus seiner Zeit als Kardinalpatriarch von
Venedig stammen (Er liefert eine
erregende Biographie des heiligen Pius X. in den Nummern 237 vom November 1987
und 243 vom Mai 1988 seiner Zeitschrift "Die katholische Gegenreformation
im 20. Jahrhundert" - "La contre-réforme catholique au Xxe siècle";
die antifreimaurerischen Texte finden sich auf S. 13 von Nr. 237).
Anläßlich des antifreimaurerischen Kongresses, der Ende September 1896 in
Trient abgehalten wurde, organisierte er in Venedig Diözesanversammlungen, um
die Arbeiten des Kongresses vorzubereiten. Unter dem Datum des 29. August 1896
schrieb er an Professor Don Antonio De Angelo, den Delegierten des
Diözesanausschusses für den antifreimaurerischen Unterausschuß: «Es ist meine
Pflicht, jede zur ungeschmälerten Bewahrung des Glaubens organisierte
Zusammenkunft zu fördern; deshalb begrüße ich mit wahrer Genugtuung die Bildung
eines antifreimaurerischen Unterausschusses in Venedig im Hinblick auf die
Teilnahme am internationalen Kongreß von Trient, und ich umarme herzlich als
meine liebsten Mitarbeiter alle jene, die sich [als Teilnehmer] einschreiben
werden, um die Reihen der friedlichen Soldaten des Glaubens zu verstärken. Die
Freimaurerei zu bekämpfen, ist ein religiöses und zugleich eminent soziales
Werk, denn diese Sekte steht nicht nur unserer heiligen Religion in allen ihren
Ausdrucksformen feindselig gegenüber, sondern will auch die Ruhe der Ordnung
beseitigen. Ich empfehle den Mitgliedern dieser Liga, sich ganz besonders
dieser armen jungen Leute anzunehmen, die ‑ von eingängigen Parolen
verführt ‑ sich zur Ehre anrechnen, der antiklerikalen Sekte anzugehören,
die unter dem Vorwand von Vernunft und Wissenschaft direkt den Glauben
bekämpft. Gebe der Himmel, daß die Arbeit des Unterausschusses, indem sie sich
einzig von der Nächstenliebe leiten läßt, den armen Irregeführten die Augen
öffne und daß endlich aus Venedig die Namen der antireligiösen Gesellschaften
verschwinden, die ihm zur Schande gereichen.»
Auf einer bei ihm abgehaltenen
Vollversammlung zum Zeitpunkt dieses internationalen Kongresses wandte sich der
zukünftige Papst an die Jugend: «Meine lieben jungen Leute, bringt mir jene
eurer Kameraden zurück, die sich verirrt haben; nehmt diese heilige Sendung auf
euch, die ich euch anvertraue. Kämpft, kämpft allezeit gegen die Maurerei,
entlarvt diese abscheuliche Sekte. Ehemals
habe auch ich selbst für übertrieben gehalten, was man von ihr behauptete, doch
inzwischen' hatte ich, gerade durch mein Amt, Gelegenheit, den Finger auf die
von ihr geschlagenen Wunden zu legen; seitdem bin ich davon überzeugt, daß
alles, was über diese höllische Vereinigung schon veröffentlicht worden ist,
noch nicht einmal die ganze Wahrheit enthüllt hat. Ihr Jugendlichen, ihr
seht die Kirche bedrängt, den Papst als Gefangenen der Maurerei, von ihr
behindert in der Erfüllung seiner göttlichen Sendung; sie hat ihm Rom entrissen,
jenes Rom, das Christus von den Höhen Jerusalems aus zum unantastbaren Sitz
seines Stellvertreters bestimmte, auf dessen Haupt er, der göttliche Meister,
die dreifache heilige Krone gesetzt hat, weil er unser Herrscher ist. Kämpft,
ihr Jugendlichen, kämpft gegen die Maurerei; ihr habt meine volle und ganze
Billigung, denn dadurch macht ihr euch reichlich um die Familie, das Vaterland
und die Menschheit verdient.»
Papst
geworden, ermutigte Pius X. die französischen Katholiken, die unter der
Verfolgung der maurerischen Regierung der III. Republik litten (vgl. XVI.
Kapitel Nr. 3).
Quelle: "Die zehn Gebote Satans" von
Johannes Rothkranz (Hg.), Durach 2004, S. 170 f