Anti-Globalismus
Zum Abschluß noch ein Wort des
russischen Nobelpreisträgers Alexander
Solschenizyn: "In jüngster Zeit wurde es Mode, von der Nivellierung
der Nationen zu sprechen, von Gleichheit, vom Aufgehen der Völker im
Schmelztiegel der Weltzivilisation. Dem stimme ich nicht zu. Das Verschwinden
der Nationen würde uns nicht weniger arm machen, als wenn alle Menschen gleich
würden mit einem Charakter, einem Gesicht. Die Nationen sind der Reichtum der
Menschheit, ihre kollektive Persönlichkeit. Noch die geringste von ihnen hat
ihre besonderen Farben und trägt in sich eine besondere Facette des göttlichen
Plans."
Octavio Paz: mexikanischer Schriftsteller. Geboren 1914 in
Mexiko (Stadt). Er gründete zahlreiche literarische mexikanische Zeitungen,
kämpfte im Spanischen Bürgerkrieg auf der Seite der Roten und wurde 1944 in den
USA mit dem Guggenheim‑Preis ausgezeichnet. In den 50er und 60er Jahren
übernahm er diplomatische Missionen für Mexiko und wirkte unter anderem als
Botschafter in Indien und Frankreich. Zeitweise sympathisierte er mit dem
Marxismus. 1984 erhielt Paz den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels und
sagte in seiner bemerkenswerten Dankesrede unter anderem: "Der Friede, der
dadurch entsteht, daß allen Nationen ein einziger Wille aufgezwungen wird,
würde bald zu Einförmigkeit und Wiederholung, Masken der Sterilität entarten.
Während die Abschaffung des Staates uns zum ständigen Krieg zwischen den
Parteien und Individuen verdammen würde, würde die Gründung eines einzigen
Staates auf der Erde zu weltweiter Knechtschaft und zum Tode des Geistes
führen. Die Imperien sind zur Zersplitterung verurteilt wie die Orthodoxien und
die Ideologien zur Spaltung."