Von Johann Valentin Andreä zu Robert Walpole
Als Libau ihn (Andreä, d.V.)
scharf angreift: "Das ist nicht mehr Christentum, das ist Kabbala",
da kneift er und in seinen weiteren Arbeiten ließt man kein Wort mehr von den
Rosenkreuzern, bemüht sich aber nach wie vor "mit reformatorischem Eifer,
die Welt zu verbessern ... Es war stets sein eigensinniges Bestreben, im
Widerstand gegen die Kirche eine Ecclesiola in der Ecclesia zu schaffen, wenn
nicht gar eine dritte Confession neben der alten und der reformatorisch‑neuen,
eine christlich-pansophische, eine christosophische" (Hans Schick: "Das ältere Rosenkreuzertum", Berlin 1942, S.
85). Denn die Rosenkreuzer, als sie merken, daß Luther mit seiner
Organisation erneut den Weg der katholischen Kirche geht, distanzieren sich
scharf von ihm, bezeichnen den Landesfürsten als protestantischen Papst und das
Staatskirchentum als papistisch, und gehen erneut ihre eigenen Wege, einen großen
Namen mißbraucht beiseite schiebend, wie es dann ja so typisch ist auch für die
spätere Freimaurerei, wenn sie es fertigbringt, in jungen Jahren Männer wie den
späteren Friedrich den Großen, Simon Bolivar, San Martin, Kemal Pascha und so
unendlich viele andere an sich heranzuziehen, allesamt im Alter in Erkenntnis
ihres Irrtums dann einen tiefen Graben zwischen sich und diesen unehrlichen Brüdern
ziehen.
Nicht die Tübinger Initiatoren,
sondern andere führen das Werk weiter. Johann‑Amos Comenius, protestantischer
Pfarrer aus Böhmen hat begriffen, welche Macht in dem Gedankengut der
Rosenkreuzer steckt und geht nach England, wo er dann diese Gedanken, eingeführt
von seinem Gesinnungsgenossen Samuel Hartlib, 1641 im Parlament (!) vorträgt.
Man erkannte, was damit möglich war, und aufbauend auf dem von Hartlib gegründeten
'Unsichtbaren Kollegium' (Invisible College) und vor allem auf der zusammen mit
Robert Boyle 1662 gegründeten Royal Society, dem eigentlichen Nest der
aufbrechenden Weltverschwörung, schmiedet dann ... Walpole 1717 anstelle der in
gleichem Atemzuge verbotenen Piraterie die Freimaurerei.
Quelle: "Das verschleierte Bild zu Sais" von Juan Maler, Buenos
Aires 1974, S. 70