Ein freimaurerischer Plan für den Umsturz in der
katholischen Kirche
Die
Alta Vendita
war im frühen 19. Jahrhundert die höchste Loge der Carbonari,
einer italienischen Geheimgesellschaft mit Verbindungen zur Freimaurerei.
Das von dieser Loge verfasste Geheimdokument gelangte seinerzeit in die Hände
von Papst
Gregor XVI.
und wurde auf sein Verlangen veröffentlicht. Ebenso die nachfolgenden Päpste
ordneten die Veröffentlichung an. Papst Pius IX.
bestätigte am 25. Februar 1861 die Echtheit dieser Dokumente. Die in diesen
Dokumenten dargelegte Strategie beschreibt einen Prozess, der Jahrzehnte zur
vollständigen Verwirklichung brauchen werde - „In unseren Reihen stirbt der
Soldat, aber der Kampf geht weiter“.
„Neben dem Reich
Gottes auf Erden, der wahren Kirche Christi, gibt es noch ein anderes Reich,
das des Satans,
unter dessen Herrschaft alle stehen, die dem ewigen göttlichen Gesetz den
Gehorsam verweigern [...]. In unseren Tagen scheinen alle diejenigen, die
dieser zweiten Fahne folgen, miteinander verschworen zu sein in einem überaus
erbitterten Kampf unter der Leitung und Hilfe des Bundes der sogenannten
Freimaurer.“
Enzyklika
Leo XIII.
Humanum genus,
20. April 1884
Auszug:
Unser
letztes Ziel ist jenes von Voltaire und der französischen Revolution: Die
vollkommene Vernichtung des Katholizismus und selbst der christlichen Idee...
Der Papst, welcher es auch sei, wird nie zu den Geheimgesellschaften kommen; es
ist Sache der Geheimgesellschaften, den ersten Schritt auf die Kirche hin zu tun
mit dem Ziel, sie beide zu besiegen. Die Arbeit, an die wir uns machen wollen,
ist nicht das Werk eines Tages, noch eines Monats, noch eines Jahres; sie kann
mehrere Jahre dauern, vielleicht ein Jahrhundert; aber in unseren Reihen fällt
der Soldat und der Kampf geht weiter.
Wir
haben nicht vor, die Päpste für unsere Sache zu gewinnen, sie zu
Neueingeweihten unserer Prinzipien, zu Verbreitern unserer Ideen zu machen. Das
wäre ein lächerlicher Traum, und welchen Lauf auch die Ereignisse nehmen mögen
- falls z.B. Kardinäle oder Prälaten mit voller Absicht oder durch Zufall
hinter einen Teil unserer Geheimnisse kommen sollten -, so ist das absolut kein
Grund, um ihre Erhebung auf den Stuhl Petri zu wünschen. Eine solche Erhebung
wäre unser Verderben.
Einzig
der Ehrgeiz hätte sie zur Apostasie geführt; die Notwendigkeiten der Macht
zwängen sie, uns zu opfern. Was wir verlangen, was wir suchen und erwarten
müssen, wie die Juden den Messias erwarten, ist ein Papst nach unseren
Bedürfnissen... Damit rücken wir sicherer zum Angriff auf die Kirche vor als
mit den Schmähschriften unserer französischen Brüder oder selbst mit dem Gold
Englands. Wollen sie den Grund dafür wissen? Wenn wir dies bekommen, brauchen
wir, um den Felsen zu sprengen, auf dem Gott Seine Kirche gebaut hat, weder den
Essig Hannibals noch Schießpulver, nicht einmal mehr unsere Waffen. Wir haben
den kleinen Finger des Nachfolgers Petri in unserem Komplott, und dieser kleine
Finger wiegt für diesen Kreuzzug ebensoviel wie alle Urban II. und alle heiligen
Bernharde der Christenheit...
Wir
zweifeln nicht daran, dieses höchste Ziel unserer Anstrengungen zu erreichen.
Aber wann? Und wie? Diese Unbekannte tritt noch nicht hervor.
Nichtsdestoweniger wollen wir, da nichts uns von dem vorgezeichneten Plan abbringen
darf, sondern im Gegenteil alles dorthin streben muß,
so als ob der Erfolg schon morgen das noch kaum skizzierte Werk krönen könnte,
in dieser Instruktion, die für die gewöhnlichen Eingeweihten geheim bleiben
soll, den Vorgesetzten der obersten Venta (Loge)
Ratschläge geben, die sie der Gesamtheit der Brüder in Form einer Unterweisung
oder eines Memorandums einprägen sollen... Nun aber handelt es sich, wenn wir
uns einen Papst in den erforderlichen Proportionen sichern wollen, zunächst
darum, ihm, diesem Papst, eine Generation heranzubilden, die der Herrschaft,
dir wir erträumen, würdig ist. Laßt das Alter und die
reifen Jahre beiseite, haltet euch an die Jugend und, wenn es möglich ist,
sogar an das Kindesalter (...). Ist einmal euer guter Ruf in den Kollegien,
Gymnasien, Universitäten und Seminaren fest begründet, habt ihr einmal das
Vertrauen der Professoren und Jünglinge gewonnen, so sorget dafür, dass
besonders die Kandidaten des geistlichen Standes euren Umgang suchen...
Dieser
Ruf wird unseren Doktrinen Zugang mitten hinein in den jungen Klerus und in die
Tiefen der Klöster verschaffen. In ein paar Jahren wird durch die Gewalt der
Tatsachen dieser junge Klerus alle Posten überschwemmt haben; er wird regieren,
verwalten, richten, er wird den Rat des Souveräns bilden, er wird berufen
werden, den Papst zu wählen, der herrschen soll, und dieser Papst wird wie der
größte Teil seiner Zeitgenossen notwendigerweise mehr oder weniger von den
italienischen und humanitären Prinzipien durchdrungen sein, die wir jetzt in
Umlauf zu setzen beginnen. Ein kleines Senfkörnlein
vertrauen wir der Erde an, aber die Sonne der Gerechtigkeiten wird es zur
größten Pracht entwickeln, und ihr werdet eines Tages sehen, welche reiche
Ernte dieses kleine Körnlein hervorbringen wird.
Auf
dem Weg, den wir für unsere Brüder abstecken, sind große Hindernisse zu
besiegen, Schwierigkeiten von mehr als einer Art zu überwinden. Erfahrung und
Scharfsinn werden darüber triumphieren; aber das Ziel ist so schön, dass es
alle Segel zu setzen gilt, um es zu erreichen. Ihr wollt Italien
revolutionieren? Sucht nach dem Papst, dessen Porträt wir soeben entworfen
haben. Ihr wollt die Herrschaft der Auserwählten auf dem Thron der
babylonischen Hure errichten? Sorgt, dass der Klerus unter eurer Fahne
marschiert und dabei immer noch glaubt, er marschiere unter dem Banner der
Apostolischen Schlüssel. Ihr wollt die letzte Spur der Tyrannen und
Unterdrücker verschwinden lassen? Spannt eure Netze aus wie Simon Bar Jona,
spannt sie aus auf dem Boden der Sakristeien, der Seminare und der Klöster
statt auf dem Meeresgrund, und wenn ihr nichts überstürzt, versprechen wir euch
einen wunderbareren Fischfang als der seine war. Der Fischer wurde
Menschenfischer, und ihr werdet Freunde um den Apostolischen Stuhl gruppieren.
Ihr werdet eine Revolution in Tiara und Chorrock in eurem Netz haben, die mit
dem Kreuz und der Kirchenfahne marschiert, eine Revolution, die nur ein klein
wenig angestachelt zu werden braucht, um die Welt an ihren vier Ecken in Brand
zu setzen.
Quelle: Kathpedia