Sprachliche Kostbarkeiten

 

Der Engländer Adam Jacot de Boinod hat

280 Wörterbücher aus aller Welt

nach gediegenen Idiomen durchsucht.

Hier eine kleine Auswahl

 

(Einschübe in Kursivschrift vom Bearbeiter)

 

 

Age‑Otori (japanisch): Nach einem Friseurbesuch schlechter aussehen als davor.

 

Neudeutsche Unterschicht: Eh Alter, Du siehst echt Scheiße aus.

 

Aimerpok (Inuit): Jemand, der zu Besuch kommt, weil er hofft, etwas zu essen zu bekommen.

 

Klassisch: Nassauer

 

Ataoso (spanisch, Mittelamerika): Ein Mensch, der mit allem ein Problem hat.

 

Querulant, Kotzbrocken, Misanthrop, George Walker Bush

 

Bigfella iron walking Stick him go bang along topside

(Tok‑Pisin, Papua‑Neu­guinea): Gewehr.

 

Musspritze, Schießprügel, Ballermann

 

Bakku‑Shan (japa­nisch): Eine junge Frau, die von hinten viel bes­ser aussieht als von vorn.

 

Hinten Lyzeum - vorne Museum

 

Dozvonit'sya (russisch): So lange klingeln beziehungsweise es klingeln lassen, bis jemand ant­wortet.

 

sturmklingeln

 

Karoshi (japanisch): An Überarbeitung sterben.

 

totarbeiten

 

Kejeblos (indonesisch): Wenn jemand aus Versehen in ein Loch fällt.

 

Hans Guck-in-die-Luft

 

Kemayu (indonesisch): Wie eine Schönheit handeln.

 

"Durch diese Revolution tritt unser Volk in den Zustand einer wahren Freiheit, Schönheit und Würde!" (Philipp Scheidemann am 9.11.1918)

 

Kontal‑Kontil (malaysisch): Beim Ge­hen lange Ohrringe schwingen oder mit dem Kleid rascheln.

 

"... Apfelsinen im Haar und an der Hüfte Bananen"

 

Korinthenkacker (deutsch): Ein Mensch, der sich mit unwichtigen De­tails und Kleinigkeiten aufhält.

 

Zählte zu "Onkel" Herbert Wehners parlamentarischem Sprachgebrauch wie auch: "Auch der Sauberste stinkt, wenn er in einen Eimer Scheiße steigt" und in Anspielung an Willy Brandt und Walter Scheel "Die Herren baden gerne lau."

 

Koshatnik (russisch): Einer, der mit gestohlenen Katzen handelt.

 

Von Tierversuchsgegnern kastrierter Hundefänger startet neue Karriere als Belkanto-Sänger

 

Kummerspeck (deutsch): Das, was man zunimmt, wenn man auf Grund von Emotionen zu viel isst.

 

"Wer Sorgen hat, hat auch Likör." (Wilhelm Busch)

 

Liklik box you pull him he cry you push him he cry (Tok Pisin, Papua‑Neuguinea): Das Akkordeon.

 

Schifferklavier

 

Mamihlapinatapei (chilenisch): Der Blick zwischen zwei Personen, die Zuneigung für einander empfinden, von denen aber keiner bereit ist, den ersten Schritt zu machen.

 

Stiller Flirt und Liebe auf den ersten Blick

 

Mukamuka (japanisch): So wütend sein, dass man sich übergeben muss.

 

Es ist zum Kotzen Herr Major, die ganze Front steht schief!

 

Murr‑ma (Wagiman, Australien): Im Wasser gehen und dabei mit den Füßen nach etwas suchen.

 

Durch eiskalte Mittelgebirgsbäche watet Pfarrer Sebastian Kneipp auf der Suche nach der Gesundheit für seine Mitmenschen

 

Nakhur (persisch): Ein Kamel, welches nur dann Milch gibt, wenn es an den Nüstern gestreichelt wird.

 

Die Lage der erogenen Zonen ist vielfältig wie Gottes Schöpfung

 

Nylentik (indonesisch): Einen anderen Menschen mit dem Mittelfinger am Ohr kratzen.

 

Vamos da la playa - Faß mir an die Eier

 

Pana Po'o (hawaiianisch): Sich am Kopf kratzen, damit man sich an etwas Wichtiges erinnert.

 

Was man nicht im Kopf hat, muß man in den Beinen haben

 

Plimpplamppletteren (niederländisch): Steine über die Wasseroberfläche springen lassen.

 

Der Flitscher ditscht bis die Kraft in verläßt und er versinkt

 

Uitwaaien (niederländisch): Aus Spaß im Wind spazieren gehen.

 

"Dancing in the rain" oder "Sturmerprobt und erdverwachsen"

 

Waham (arabisch): Das dringliche Verlangen nach speziellem Essen während der Schwangerschaft.

 

Saure Gurken mit Vanilleeis und ähnlich ungewöhnliche Gelüste verheißen Mutterfreuden. Dem Vater wird es dann oft bang ums Herz, denn: "fünf Minuten Rittmeister heißt achtzehn Jahre Zahlmeister"

 

Quelle: Lübecker Nachrichten vom 5.7.2006