Übergeordnete Interessen
Großindustrie oder "Agrarsteppe" ‑
wo liegt die Zukunft wirklich ?
Am Sonntag, dem 2. November
dieses Jahres stimmten die Nickelsdorfer (Österreich) über die Ansiedlung von
Großindustrie ab. Die Errichtung einer Flachglasfabrik von beeindruckender
Größe, Leistungsfähigkeit und Energieverbrauch stand zur Frage. Vor der
Volksabstimmung hatten sich zwei Meinungsgruppen gebildet. Die eine Gruppe
argumentierte hauptsächlich mit der Schaffung von Arbeitsplätzen und der
Erhaltung des Wohlstands. Die anderen hielten Lebensqualität und Umwelt für
wichtiger. Das Ergebnis lautet 52% zu 48% für die Errichtung einer Glasfabrik.
Die Auseinandersetzung für und
gegen dieses Projekt ging quer durch die gesamte Ortsbevölkerung. Alte
Freundschaften zerbrachen und in mancher Familie eskalierte der Streit. Während
einige Grundeigentümer in Goldgräberstimmung verfielen, fürchtet so mancher
Bauer die Beeinträchtigung seiner Ernten durch vermehrte Ozon und
Schadstoffbelastung. Auch bei Arbeitern und Angestellten gehen die Meinungen
weit auseinander. Während die einen auf einen Arbeitsplatz für sich oder ihre
Nachkommen hoffen, fürchten die anderen vermehrten Ausländerzustrorn und
verstärktes Lohndumping. Doch das Problem kann nicht auf die Frage: lieber arbeitslos
und gesund ‑ als Arbeit und krank reduziert werden.
Übergeordnete Interessen
Das in Wahrheit ganz andere
Interessen im Spiel sind, zeigt uns die renommierte ‑ zum System
gehörende Zeitschrift "Umweltschutz". In der Ausgabe neun, dieses
Jahres, wurde die einzigartig artenreiche Naturlandschaft rund um Nickelsdorf
als "Agrarsteppe" abqualifiziert. In dem Artikel mit der Überschrift
"Glasfabrik oder Scherbenhaufen?" wurde der Großindustrie das Wort
geredet und die dem Projekt kritisch gegenüber stehenden Nickelsdorfer als
Quasi Dummköpfe hingestellt. Das ist auch ein Schulbeispiel dafür, wie unter
dem Deckmantel einer "Umweltzeitung" Brüsseler Großraumwirtschaft das
Wort geredet wird. Das Grundkonzept dieser Großraumwirtschaft ist denkbar
einfach. Es folgt den Prinzipien des Global‑Kapitalismus.
Einführung des Globalkapitalismus.
Als erster Schritt werden
ganze Wirtschaftszweige zu Großindustrien zusammengeballt. Als Folge der dabei
erzielten Effizienzsteigerung werden viele Arbeitskräfte überflüssig. Die
Erzeugung von Massenarbeitslosigkeit drückt die Löhne. Der dadurch gewonnene
Kostenvorteil des Großbetriebes wird sogleich für Expansion genützt. Durch die
ungehemmte Ausdehnung wird aber in anderen Ländern ebenfalls Arbeitslosigkeit
erzeugt. Auf diese Weise werden sozial bedingte
"Wanderungsbewegungen" in Gang gesetzt die weiteren Lohndruck zur
Folge haben. So laufen die grenzenlosen Pläne für Profit Maximierung. Das
programmierte Ende ist der völlige Zusammenbruch jeder Sozial‑ und
Wirtschaftsordnung. Dieser Vorgang wird durch die privaten Eigentümer der
weltgrößten Banken gesteuert und in Gang gehalten. Internationalisierung
bedeutet Lohnkürzung und Sozialdumping. Das ist die Fratze des
Globalkapitalismus.
Zerstörung des Volksstaates durch die Politiker
Um den Menschen in Zukunft
jede Möglichkeit zur Gegenwehr gegen Lohnsenkung und Sozialabbau zu nehmen,
wird ihnen Stück für Stück der Schutz des eigenen Staates geraubt. Dies
geschieht indem die Volksstaaten unter Mithilfe vieler Parteipolitiker systematisch
entmachtet und schließlich aufgelöst werden. Die Zerstörung des Schutzes durch
den eigenen Staat erfolgt über die sogenannte "Regionalisierung".
Diese sogenannte "Regionalisierung" läuft im wesentlichen über die
politischen und über die wirtschaftlichen Kanäle. Zur Irreführung der Bürger
wird dieser Vorgang als scheinbare "Demokratisierung" dargestellt.
Ein dubioser "Verfassungskonvent" ist ohne Volksauftrag gerade dabei,
Österreichs Rechtsordnung den Prinzipien des Brüsseler Kapitalismus unterzuordnen.
Dies geschieht indem unsere staatliche Souveränität einerseits an die Zentrale
in Brüssel und andererseits an die im Aufbau befindlichen jeweiligen
multinationalen Regionalverwaltungen abgetreten wird. Auf diese Weise hoffen
die Befürworter der Einheitlichen Europäischen Akte, das traditionelle Muster
der Trennung der Bevölkerungsgruppen nach ihrer ethnischen Herkunft zu
durchbrechen. Der menschliche Austausch innerhalb der neuen Vereinigung wird
das Gesicht Europas während einer einzigen Generation grundlegend verändern.
Falls es dann überhaupt noch nationale oder ethnische Gruppierungen gibt, die
eine solche Einigung nicht gutheißen, wird ihr politischer Einfluß so gering
sein, daß sie ein Ausbrechen ihres Landes aus den Vereinigten Staaten von Europa
unmöglich durchsetzen können." (David Krivine,
"Jerusalem
Post", Seite 3, 3. Juli 1986.)
Umbau Europas über die Wirtschaft
Die radikale Umgestaltung
unseres Kontinentes wird in den abhängigen Medien immer wieder mit der Code‑Formel
"Baustelle Europa" bezeichnet. Um den "menschlichen Austausch
innerhalb der neuen Vereinigung" voranzutreiben werden massiv auch die
ökonomischen Rahmenbedingungen der "Baustelle Europa" neu geordnet.
Ganze Wirtschaftszweige werden nun in strategisch wichtigen Zonen zu Großindustrien
zusammengefasst und räumlich konzentriert. Dabei folgt man dem Muster der
ehemaligen Sowjetunion auf dem Fuß. Auch die bäuerliche Landwirtschaft wird
finanziell ausgezehrt und zugrunde gerichtet. Gleichlaufend werden die
niederbrechenden Strukturen vom Großkapital der Privatbankiers aufgesaugt und
in eine Agrarindustrie umgewandelt.
An den sensiblen ethnischen
Schnittstellen ‑ den ehemaligen Staatsgrenzen ‑ werden unter
Aufbietung riesiger Beträge aus den Taschen der Steuerzahler künstlich neue
Industrie-
Zentren aus dem Boden
gestampft. Um diese so erschaffene künstliche industrielle Struktur herum,
werden die künstlich gebildeten multi ‑ ethnischen Brüsseler
Verwaltungseinheiten (Regionen) installiert. Diese radikale Umstrukturierung
soll den künstlich erschaffenen Regionen dauerhaften Bestand sichern. So lassen
sich im Bedarfsfall zur Ablenkung von anderen Schwierigkeiten, wie z.B.
fortgesetzte Lohnsenkungen, Sozialabbau und gesteigerte Arbeitslosigkeit, auch
nationale Streitigkeiten schüren, denen wie seinerzeit in der Sowjet ‑
Union entsprechende Einsätze multi‑ethnischer Spezial ‑ Einheiten
(Speznaz) zur Herstellung von "Ruhe und Ordnung" folgen.
Errichtung einer zentralistischen autoritären
Herrschaft
So werden die Volksstaaten
aufgespalten. Die abgespaltenen Teile der einzelnen Staaten werden den
neuerschaffenen sogenannten Regionen zugeteilt. Keine dieser Regionen ist
nunmehr rechtlich Bestandteil eines der bisherigen europäischen Staaten. Die
Regionen sind de facto rechtlich Bestandteil eines neuen, bisher nicht
existenten Staates geworden. Sie sind alleiniger Bestandteil des künstlich
errichteten europäischen Zentralstaates mit dem Herrschaftszentrum in Brüssel.
Die straffe Lenkung sämtlicher Regionen erfolgt daher in Zukunft aus Brüssel.
Deshalb wird auch die Steuerhoheit über die künstlich geschaffenen Regionen in
absehbarer Zeit Zug um Zug von der Zentralregierung in Brüssel übernommen.
Ohne die Menschen der
verschiedenen Völker zu fragen oder überhaupt zu informieren wurden sie ihrer
Identität und ihrer natürlichen Rechte beraubt. Sie sind zu Regionalbürgern in
einem Staat geworden, den sie gar nicht wollten. Mit Ausnahme von
pseudodemokratischen Scheinaktivitäten. auf Regionalverwaltungsebene ist ihnen
keine wesentlich politische Mitbestimmung mehr erlaubt. Die Menschen sind damit
zu Entmündigten auf dem Heimatboden ihrer Vorfahren geworden.
Wo liegt die Zukunft wirklich
So wird unsere Zukunft in 10
bis 15 Jahren möglicherweise aussehen, wenn wir uns mit der bornierten Formel ‑
Großindustrie oder Agrarsteppe weiterhin einseifen lassen. Das warten auf einen
Großinvestor, der uns aus reiner Menschenliebe mit Arbeitsplätzen versorgt,
erscheint ebenso naiv, wie die Hoffnung auf einen politischen Magier, der uns
selbständiges Denken und darauf aufbauendes Handeln abnimmt. Diese eingefahrene
Denkweise hat uns dorthin gebracht wo wir heute sind. In eine Sackgasse! Das
kapitalistische Modell ist auf Staatsebene am Ende und in Auflösung begriffen ‑
wollen wir uns nun wirklich an den Globalkapitalismus ausliefern lassen?
Internationalisierung in Wirtschaft und Politik bedeutet immer eine
Hyperkonzentration an Macht. Internationalisierung bedeutet, das einige wenige
Unwählbare über das Schicksal vieler Millionen beliebig schalten und walten.
Wem nützt eigentlich eine
riesige Glasfabrik in unmittelbarer Grenznähe wirklich, wenn sich dort Ungarn,
Slowaken, die Bürger aus allen anderen EU Staaten und Menschen aus der ganzen
Welt gemeinsam mit Österreichern um Arbeitsplätze anstellen dürfen?
Wird die Ernährung besser und
gesünder, wenn die bäuerliche Landwirtschaft ruiniert und an ihrer Stelle eine
Agrarindustrie errichtet wird?
Wer verdient eigentlich an den
vielen Milliarden vergeudeter Leerkilomenter der Transportindustrie zu Lande,
zu Wasser und in der Luft?
Warum müssen die Menschen bei
uns, die Hälfte ihrer Arbeitsleistung opfern, nur um den Zinskapitalismus und
eine überflüssige Bürokratie zu mästen?
Eine fundamentales Umdenken ist notwendig.
Wie kommen wir zu einem
vernünftigeren sozial gerechten, Energie und Arbeitskraft sparenden,
effizienten Volkswirtschaftssystem, das die geistige und moralische Potenz des
Menschen fördert, statt ihn zu einem materiell verkrüppelten und egoistisch
verformten Individuum zu verunstalten? Diese Frage ist gestellt!
Glasfabrik ‑ ja oder
nein, Agrarsteppe ‑ hin oder her, vollkommen neuartige Ideen und Lösungen
für eine menschenwürdige Arbeits- und Lebenswelt sind gefordert. Das Tor in
eine bessere Zukunft steht weit offen ‑ nur die Ideenlosigkeit unserer politischen
Auslese ist nicht mehr zu ertragen. Das größte Hindernis auf diesem Weg ist das
dumpfe Weiterrattern auf den ausgeleierten Geleisen sämtlicher Altideologien.
Diese haben ihre Lebensenergie längst aufgezehrt und leiden heute allesamt an
Altersdemenz. Sie können deshalb den mit ungestümer Elementarkraft
hereinbrechenden Globalkapitalismus keinen wirksamen Widerstand entgegensetzen.
(siehe Semperit, Post, Voest, Alpine, Transit, usw.)
Politische Geistesschwäche und Parteienstarre überwinden wir nur mit
dynamischem Denken und gemeinschaftlichem Handeln.
Quelle: Robert Dürr, Mittlere Hauptstraße 36, A-2425 Nickelsdorf,
Österreich - Flugschrift aus November 2003
www.luebeck-kunterbunt.de