Das letzte Geheimnis der Freimaurer
Wieder einmal geben die Freimaurer ihr letztes Geheimnis bekannt. (Hasselbacher: „Entlarvte Freimaurerei.“)
Jeder Freimaurer, der in einen höheren Grad seiner Loge eintritt, wird vor einen Tisch geführt, auf dem die Wahrzeichen seines neuen Grades liegen: Das Johannesevangelium und die Symbole der Erziehung, der Rechtwinkligkeit, der Brüderlichkeit, der Weisheit, Schönheit und Stärke. Der in den höchsten Grad seiner Loge eintretende Freimaurer aber steht vor einem Tisch, der bedeutungsvoll leer ist. Dazu wird ihm gesagt: „Strebe nach Einheit. Von einem selbsterworbenen Grundsatz sollst du all dein Denken und Handeln ausgehen lassen.“ Die Irminsul trug das ganze All und war doch leer.
Die Leere ist dem Freimaurer
der Tempel, der leer ist, weil sich in ihm nichts hervordrängt, in dem vor
allem „niemand solchen Faktoren den Primat einräumt, die irgendwie seine eigene
Existenz berühren.“ Im Preußischen Offiziersehrenverbande wurde diese
bescheidene Leere Innere-Wahrhaftigkeit genannt.
Die Freimaurer suchten durch
Erziehung, die Preußischen Offiziere durch Auslese zur Gemeinschaft, in der
sich keiner hervordrängt, zu werden. Beider Streben ging fehl. Die Freimaurer
scheiterten, weil sie irrig meinten, Menschen zur Gemeinschaft erziehen zu
können, die Preußischen Offiziere, weil für die politisch notwendige
zahlenmäßige Vermehrung ihres Standes die biologisch gemeinschaftsfähigen
Menschen, die zur Verfügung standen, nicht ausreichten. Beide Gemeinschaften
wurden unecht und verkamen, weil ihnen richtige Einsichten noch
fehlten, die heute habbar sind. (...)
Quelle: Egon von Wulffen in „Metaphysik der sozialen
Gerechtigkeit“, Lübeck Dezember 1945, S. 76 (Hervorhebung vom Bearbeiter)