Kalter Krieg - Spielerei
Großindustrie oder "Agrarsteppe" ‑
wo liegt die Zukunft wirklich ? (Teil IV)
Den in allen innereuropäischen
Grenzbereichen geplanten Kombinaten liegt der Leitgedanke der Globalisierung
zugrunde: "Europa soll an den Grenzen zusammenwachsen." Diesem Ziel
soll auch durch die Errichtung eines grenzübergreifenden Kombinates in
Nickelsdorf (Glasfabrik usw.) Vorschub geleistet werden. Schließlich geht es ja
um "...die Verwirklichung eines gemeinsamen europäischen
Arbeitsmarktes." (Zitate aus: "Wirtschaft im Alpenraum" März
2004) Eine Absicht, die den hinterhältigen "Kalten Krieg" des
Kapitalfaschismus aus dem Untergrund widerspiegelt. Dieser richtet sich
fortwährend gegen die Völker der Welt. Für das internationale Kapital geht es
dabei nur um den größten Profit. Für Völker die Freiheit und Zukunft haben
wollen, geht es jetzt aber um sein oder nicht sein! Ein grenzenloser
"Arbeitsmarkt" ist die Grundlage für den Ausbeutungsglobalismus.
Daher verlangt der Ex ‑ ÖVP Parteiobmann und jetzige Industrie ‑
und Finanz Magnat Josef Taus: "Die Jugend von heute muss lernen zu
arbeiten. Und zwar, bis sie vom Hocker fällt." ("Der Standard",
Wien, 24./25. Mai 2003)
Ausschaltung und "Neustrukturierung"
Europas
Was geschah überhaupt alles
seit Mitte des vorigen Jahrhunderts mit Europa? Im Februar 1945 beschlossen die
westalliierten Staatsoberhäupter Roosevelt und Churchill, gemeinsam mit ihrem
sowjetischen Kriegskumpanen Stalin in Jalta auf der Krim bei Sekt und Kaviar
die Teilung Europas. Die Einverleibung der Hälfte Europas in den jeweiligen
Machtbereich wurde für mindestens vierzig Jahre festgeschrieben. Für
Deutschland wurde eine Teilung und Besetzung von mindestens fünfzig Jahren
vereinbart. Um Europa nachhaltig in seiner Vitalität zu schwächen wurde der
größte Landraub, Vertreibungs ‑ und Völkermordplan der Weltgeschichte für
die Zeit nach Beendigung des Krieges beschlossen. Nach dem Ende des sogenannten
Zweiten Weltkrieges trafen sich die Repräsentanten der Besatzer im königlichen
Schloss zu Potsdam bei Berlin um die weitere Vorgehensweise gegen Europa
auszuhandeln und abzustimmen. Aufgrund dieser Beschlüsse wurden 20 Millionen
Deutsche von ihrem Heimatboden vertrieben und 7 Millionen ermordet.
Anschließend wurde mitten durch Deutschland und Europa der "Eiserne
Vorhang" aufgerichtet. Damit war die ideale strategische Voraussetzung für
die "Neustrukturierung" der entmachteten und somit entmündigten
Europäischen Völker geschaffen. Unter Kuratel der jeweiligen neuen Machthaber
wurde mit Hilfe willfähriger Handlanger zu beiden Seiten des Eisernen Vorhanges
rasch ein neues Regime installiert. Dieses unterstand in West und Ost einem
Hochkommissar, der die Anordnungen der Besatzer befehligte und überwachte. In
der Ost‑Zone wurden die Länder wirtschaftlich im COMECON und militärisch
im Warschauer Pakt zusammengefasst. In der West ‑ Zone wurden die Länder
spiegelverkehrt wirtschaftlich in EG und EFTA und militärisch in der NATO
gebündelt und ebenfalls zwangsweise fusioniert. Den Völkern im Ostblock
erklärte man von Moskau aus: Ihr lebt von nun an im Paradies der werktätigen
Arbeiter und Bauern. Den Völkern "in der Westzone erklärte der
Hochkommissar aus den USA: Ihr lebt von jetzt an in der Demokratie des goldenen
Westens!
Nach Teilung: Kalte Kriegs ‑ Spielerei
Ab nun
stellten sich die Kriegsalliierten, die Europa geteilt, ausgeschaltet und in
ihr duales Herrschaftssystem hineingezwungen hatten, von einem Tag auf den
anderen als erbitterte Todfeinde dar. Auf beiden Seiten des Eisernen Vorhanges
propagierten die Medien den "Kalten Krieg" und trieben die Menschen
mit viel Geschick in eine Angstpsychose, indem sie den Dritten Weltkrieg als
unvermeidlich an die Wand malten. Mit dieser Finte wurde auf beiden Seiten die
rasche und bedingungslose Unterwerfung der Völker unter das neue Regime vollzogen.
Als
die freiheitsliebenden Ungarn 1956 versuchten, das System von Jalta zu kippen, hielt
das alliierte Bündnis stählern. Die Panzerkommunisten in Moskau mit dem roten
fünfzackigen Stern, konnten den Volksaufstand ohne die Yankees fürchten zu müssen,
blutig niederwalzen. Die Westkapitalisten in Washington mit dem weißen fünfzackigen
Stern, dachten zu keiner Stunde daran, den aufständischen Ungarn beizustehen.
Ebenso war es beim Volksaufstand in der sogenannten "DDR" 1953 und
beim Aufstand von 1968 in der Tschechoslowakei.
Auch
umgekehrt währte das Bündnis von Jalta. Als der Arzt und Volkssozialist Ernesto
Che Guevarra meinte, ganz Südamerika von Kuba aus den Washingtoner Kapitalisten
entreißen zu können, zog Moskau ihm den Teppich unter den Füßen weg und
lieferte ihn kurzum dem US‑ Geheimdienst ans Messer.
Während
das einfache Volk mit Falschinformationen und Kalter Krieg ‑ Spielerei Jahrzehntelang
an der Nase herumgeführt wurde, lief es auf "höherer Ebene" ganz anders.
Politbonzen, schlitzohrige Diplomaten und gerissene Finanzbosse aus Ost ‑
und West ‑ Block feierten nicht nur alljährlich gemeinsam die
Unterwerfung Europas und das völkerverachtende Diktat von Jalta, sondern fädelten
gleichzeitig Geschäfte von nie gekanntem Ausmaß ein.
Geschäfts ‑ EI Dorado hinter den Kulissen
Schon in den sechziger Jahren
wurde damit begonnen, Mittel ‑ und Westeuropa an die sibirischen
Erdgasfelder anzuschließen. Zur selben Zeit wurde auch der elektrische Energieverbund
mittels Hochspannungsleitungen zonenüberschreitend für den wechselseitigen
Export und Import in Angriff genommen. Bald nach dem Ungarnaufstand im Jahre
1956 begannen westliche Großkonzerne sich die billige Arbeitskraft im
sogenannten Ostblock nutzbar zu machen. Die nach 1945 verstaatlichte Kühne ‑
Fabrik in Ungarisch Altenburg (Moson ‑ Magyarovar) z.B. fertigte über
Jahrzehnte großteils Komponenten für Bau ‑ und Landmaschinen des US ‑
Konzerns International Harvester Corporation (IHC).
Ein
weiteres Beispiel einer verlängerten Werkbank westlicher Konzerne stellten die volkseigenen
Betriebe (VEB) "Ernst Thälmann" in der ehemaligen DDR dar. Sie fertigten
gut und billig technische Präzisionsteile für Konzerne des Westkapitals an. Auch
auf dem Futtermittel ‑ und Ernährungssektor trieb das Big Business zwischen
den hochgerüsteten "Todfeinden" erstaunliche Blüten. Millionen Tonnen
exportgestütztes West ‑ Getreide landeten Jahr für Jahr in den Veredelungsbetrieben
der Ostkolchosen. Veredelungsprodukte wie Milch, Milchpulver, Butter, Fleisch, Gänseleber,
Schinken, Geflügelteile usw. made in COMECON fanden wieder den Weg in die Mägen
der West‑Bürger.
Ein
hoch begehrtes Handelsgut aus dem Osten waren aber auch gefährliche Chemieprodukte.
Dafür erhielt der "Ostblock" im Gegenzug fortschrittliche Technologien.
Zur selben Zeit als der Hollywoodschauspieler und vierzigste Präsident der USA Ronald
Reagan, die Sowjetunion zum "Zentrum des Bösen" erklärte, erreichte
das Zinsvolumen der Sowjetunion für Kredite bei Westbanken seinen Höchststand.
Über dieses Geschäfts ‑ El Dorado einiger Auserwählter der Ost ‑
West ‑ Connection war in den abhängigen Medien nichts zu erfahren. Dort
wurde nur immerzu Kriegshysterie geschürt und das Feindbild Kommunismus bzw.
Kapitalismus am Leben erhalten.
Erst
Ende der siebziger Jahre als die Kolaboration der Nutznießer von Jalta durch den
Betrieb einer gemeinsamen Raumstation namens Skylab vor aller Welt nicht mehr
zu leugnen war, begannen die Systemmedien auf beiden Seiten des "Eisernen Vorhanges"
verschämt von "Tauwetter" und "Annäherung" zu heucheln.
Spätestens jetzt lagen für Jedermann sichtbar die gezinkten Karten der
Falschspieler auf dem
Tisch.
Die Ost ‑ West Connection baut um
Im. Frühjahr 1981 wurden die
Nickelsdorfer durch das Dröhnen bulliger Motoren und das Rasseln von
Gleisketten direkt am Eisernen Vorhang aufgeschreckt. So mancher ältere
Jahrgang erinnerte sich sofort an das Jahr 1956, als Sowjetpanzer bei der
Niederschlagung des Volksaufstandes der Ungarn bis zum Eisernen Vorhang
vorrollten. Ist das ein Militärmanöver von Panzertruppen oder gar ein
Überraschungsangriff des Ostblocks? ‑ fragten sich die Leute. Als in
weiterer Folge keine Panzertürme sondern schwere Baumaschinen und umfangreiche
Erdbewegungen an der Grenze sichtbar wurden, entspannte sich die Lage wieder.
Weil von offizieller Seite nichts zu erfahren war, konnten die Nickelsdorfer
nur Mutmaßungen anstellen. Um so größer war für manchen die Überraschung, als
klar wurde, dass hier keine moderne Befestigungsanlage entsteht, die vielleicht
den alten, verrosteten "Eisernen Vorhang" ersetzen sollte. Ein Jahr
später konnte aber jeder sehen: Hier wird kein neues militärisches Sperrobjekt
gebaut, sondern im Gegenteil eine 16 spurige Zollabfertigungstelle auf dem
Gebiet des Warschauer Paktes. Der Bau dieser großen, modernen Anlage,
willkürlich mitten auf freiem Feld eines angeblichen politischen und
militärischen Todfeindes, versetzte viele Menschen in offenes Staunen.
Besonders als bekannt wurde, dass das Geld dafür vom österreichischen Steuerzahler
stammt. Auf des Rätsels Lösung wozu diese Anlage überhaupt gebraucht wird,
mußte die Öffentlichkeit noch mehr als zehn lange Jahre ‑ bis zum Bau der
Ost‑Autobahn warten. Denn bis die Ost‑West‑Connection den
Vorhang für das neue Bühnenbild heben konnte, mußte hinter den Kulissen noch ein
gröberer Umbau (Glasnost und Perestroika) vorgenommen werden.
Die Satelliten "Staaten" werden
ausgeliefert
Erinnern wir uns: Zeitgenau
mit dem Ablauf des Abkommens von Jalta wurden im Jahre 1985 in der vormals
gefürchteten Sowjet ‑ Union Glasnost und Perestroika also Öffnung und
Umbau ausgerufen. Kein geringerer als der Kremlchef und KPdSU ‑ ZK
Sekretär Michail Gorbatschow selbst wurde dafür in den Hauptstädten der
kapitalistischen Sphäre durch organisierte Massenkundgebungen wie ein Held
gefeiert. Auch der US‑Amerikanische Saatgutmonopolist Pioneer freute sich
und benannte seine neueste Hybridmais ‑ Züchtung nach Gorbatschows
Ehefrau "Raissa". Um von den in der Sowjetunion vertragstreu in Gang
gesetzten Veränderungen abzulenken und die Figur Gorbatschow öffentlich noch interessanter
zu machen, bewies der Kremlchef hohes schauspielerisches Talent. Er reiste samt
Gattin und Mitarbeiterstab für einige Tage auf die sonnige Krim. Indessen
überboten sich die Medien mit obskuren Spekulationen und wilden
"Putsch" ‑ Gerüchten. Als selbst der allmächtige KGB keine
Auskunft über den Verbleib des Chefs gab, erreichte die Spannung ihren
Höhepunkt. Um so erleichterter war die "Weltpresse" als ihr
"Gorbi" wenige Tage später braungebrannt und kerngesund sein Werk
pflichtbewußt fortsetzen konnte.
Das erste politische Opfer des
abgelaufenen Vertrages von Jalta war der rumänische Staatschef Nicolai
Ceausescu. Sein Fehler war es, dass er nach dem Ende der Bevormundung durch die
Sowjets auch noch das drückende Joch des westlichen Bankkapitals los werden
wollte. Um sein Land in die Unabhängigkeit führen zu können, begann er die
Kredite aus der Zeit des sogenannten "Kalten Krieges" bei den
westlichen Banken zu begleichen. Bis Jahresende 1989 wollte er: "...die
gesamten Westschulden zurückzahlen.". ("Die Presse", Wien, 17.
2. 1989) Das war zugleich sein Todesurteil. Sein eigener
Staatssicherheitsdienst (Securitate) inszenierte in Eintracht mit den
westlichen Geheimdiensten den "Volksaufstand" in Bukarest. Unter dem
Vorwand, das Ehepaar Ceausescu vor der planmäßig aufgepeitschten Menge in
Sicherheit zu bringen, wurden beide am 22. Dezember 1989 abgeführt und im
Schnellverfahren exekutiert. Die westlichen Kredithaie hatten wieder einmal ihr
Ziel erreicht. Das "neue Rumänien" bekam frische Kredite zugeteilt
und bleibt weiterhin in Schuld und Zinsknechtschaft gefangen.
Auf dem Weg in die Kapital ‑ Diktatur
Ein weiterer Dominostein des
ehemaligen Ostblocks war die sogenannte DDR. Dieses Staatsgebilde von Jalta mit
seinem SED Regime wurde auf originelle Weise liquidiert. Im Sommer 1987 wurden
Urlauber aus der sogenannten DDR rund um den Plattensee via ungarischer Medien
in deutscher Sprache ermutigt, dass vertragsgemäß in Auflösung befindliche
Paradies der Werktätigen in Richtung "Goldener Westen" zu verlassen.
Ab diesem Zeitpunkt war klar: Das offiziell noch dem Warschauer Militärpakt
angehörende Ostblockland Ungarn war von der Regie der Ost West Connection
längst als großes Sammel ‑ und Durchschleusungsgebiet für DDR Bürger
auserkoren. Mit tatkräftiger Unterstützung der ungarischen KP-Nomenklatura
kehrten so viele DDR‑Bürger dem von Erich Honecker verwalteten
"Arbeiter und Bauernstaat" den Rücken, dass dieser von Moskau
gänzlich ausgeliefert im November 1989 wie ein Kartenhaus zusammenbrach. Das
Großkapital hatte wieder einmal ein wichtiges Etappenziel erreicht. Die
Wirtschaftsstruktur der ehemaligen DDR teilten die internationalen
Kapitalhyänen unter sich auf. Außerdem genehmigten sie sich bei dieser
Gelegenheit mit Hilfe dummer und korrupter Politiker unter der Lug und Trug
Formel "Aufbauhilfe Ost" hunderte Milliarden D-Mark
"Anschubfinanzierung" aus den Taschen der deutschen Steuerzahler.
Die Beispiele von Moskau,
Bukarest, und Berlin‑Ost zeigen alle eines: Der Fall des "Eisernen
Vorhanges" war kein Zufall vom Himmel herab, sondern das Werk irdischer
Regisseure. Das "Wunder" der "Ostöffnung" steht nur am Ende
eines in Jalta niedergeschriebenen Aktes einer trügerischen Welt‑Bühne.
Mit dem offiziellen Bühnenbild der EU ‑ "Osterweiterung" am 1.
Mai 2004 ist nur der nächste Akt einer überkommenen altbekannten
"Weltordnung" eröffnet. Ihr Symbol bleibt deshalb weiter wie gehabt
der alte fünfzackige Stern.
Quelle: Robert Dürr, Mittlere Hauptstraße 36, A-2425 Nickelsdorf /
Österreich (5/04)
Anmerkung: Weitere Einzelheiten zur Stützung der oben entworfenen Theorie
finden sich bei Gary Allen "Die Insider" Band 1 und 2. Hinsichtlich
der Einleitung des Zusammenbruchs der DDR durch Grenzöffnung in Ungarn ist
darauf hinzuweisen, daß Stasi-Papiere Hinweise enthalten, wonach die BRD an
Ungarn für diese Hilfeleistung drei Milliarden DM über das Rote Kreuz haben
soll.