Israel-Lobby
"Wenn das amerikanische Volk wüßte, wie diese
Leute unsere Regierung im Griff haben, würde es einen bewaffneten Aufstand
geben ..." Mit diesen Worten umreißt der ehemalige Stabschef der
vereinigten amerikanischen Streitkräfte, Admiral Moorer, jene Machenschaften,
die der langjährige US-Kongreßabgeordnete Paul Findley in seinem jetzt in
deutscher Ausgabe erscheinenden Buch anprangert.
Als Kongreßabgeordneter der Republikaner konnte
Findley nach 22jähriger Tätigkeit in Washington nicht mehr länger schweigen.
Zum Wohle seines Landes und zur Erhaltung des Friedens wollte er nach
umfangreichen Recherchen endlich kundtun, was sich im geheimen hinter den
Kulissen des Weißen Hauses abspielt. Kein Wunder, wenn Paul Findley wegen
seines Buches als "Israels Staatsfeind Nr. 1" gebranndmarkt wurde.
Mittlerweise hat die von Findley seit jeher erhobene
Forderung "Frieden gegen Land" auch seine ehemaligen Widersacher wie
den US-Präsidenten George Bush zur Einsicht bewegt.
Findleys sorgenvolle Visionen von ehedem, die er in
seinem Buch mit Insider-Informationen aus amerikanischen Regierungskreisen
untermauert, werden angesichts der explosiven Entwicklung im Nahen Osten auch
von mutigen Publizisten wie Rudolf Augstein nachempfunden, der in einem
SPIEGEL-Kommentar die verzweifelte Frage stellte: "Ist Israel noch zu
retten?"
Wer als kritischer Beobachter wissen will, welche
Mächte hinter den Kulissen der US-Politik agieren, dem bietet Findleys
amerikanischer Bestseller wertvollste Erkenntnisse.
Paul Findley
Die Israel-Lobby
Hinter den Kulissen der amerikanischen Politik
Burg: REPORT-Verlag-2000
ISBN 3-933343-30-5
Qualitätsurteil: lesenswert
Zufälle über
Zufälle!
Merkwürdige personelle Zusammensetzung der
Clinton-Regierung
Washington
D.C. Politische Beobachter in den USA wiesen kürzlich auf eine bemerkenswerte
Häufung von Zufällen bei der Besetzung höchster amerikanischer
Regierungsstellen hin.
Zum Glück sind
die "Protokolle der Weisen von Zion" lediglich eine plumpe
antisemitische Fälschung. Darüber setzen uns sämltliche auf dem Markt
erhältlichen Lexika ins Bild; daran erinnern uns im Bedarfsfalle immer wieder
neu das Fernsehen, der Rundfunk oder die Zeitungen.
An irgendwelchen diskreten, aber planmäßig wirkenden
Ursachen kann es darum unmöglich liegen, daß sich US-Präsident Bill Clinton in
seiner derzeitigen, zweiten Amtsperiode von lauter hoch- und höchstgestellten
Regierungsmitgliedern umgeben sieht, die sich selbst als Angehörige des
jüdischen Volkes betrachten bzw. der jüdischen Glaubensgemeinschaft angehören.
Wie das Leben so spielt, haben also die folgenden 57
alphabetisch aufgeführten Vertreter einer Minderheit, die in den USA nur ca.
2,5 Prozent der Bevölkerung ausmacht, rein zufällig in so beeindruckender Zahl
den Weg in führende Regierungsposten gefunden:
1)
Madeleine
Albright, Außenministerin
2)
Karen
Alder, Direktor der Abt. Politik im Außenministerium
3)
Kenneth
Apfel, Chef der Behörde für soziale Sicherheit
4)
Charlene
Barshefsky, US-Handelsvertreterin
5)
Samuel
Berger, Vorsitzender des Nationalen Sicherheitsrates
6)
Alan
Blinder, Vizepräsident der Zentralbank
7)
Sidney
Blumenthal, Sonderberater der Präsidentengattin
8)
Robert
Boorstine, Kommunikations-Adjutant
9)
Lanny
Breuer, Sonderberater des Präsidenten
10)Carol Browner, Chef der
Umweltschutzbehörde
11)William Cohen, Verteidigungsminister
12)Lanny Davis, Sonderberater
des Weißen Hauses
13)Stuart Eizenstat,
Unterstaatssekretär für Europa
14)Jeff Eller, Sonderassistent
des Präsidenten
15)Rahm Emanuel, Politischer
Berater des Präsidenten
16)Tom Epstein, Nationaler
Gesundheitsvorsorgeberater
17)Judith Feder, Mitglied des
Nationalen Sicherheitsrates
18)Richard Feinberg,
Assistierender Sekretär für Veteranen-Angelegenheiten
19)Jay Footlik,
Sonderkontaktmann zur Jüdischen Gemeinschaft
20)Dan Glickman,
Landwirtschaftsminister
21)Hershel Gober,
Stellvertretender Chef der Bundes-Arzneimittelbehörde
22)Alan Greenspan, Präsident
der Zentralbank
23)Margaret Hamburg, Leiterin
der Pressekonferenz
24)Richard Holbrooke,
NATO-Sonderbotschafter
25)Sally Katzen, Minister für
Management und Haushalt
26)David Kessler, Chef der
Bundes-Arzneimittelbehörde
27)Steve Kessler, Berater des
Weißen Hauses
28)Ron Klain, Stabschef des
Vizepräsidenten
29)Joel Klein, Vizeberater des
Weißen Hauses
30)Ron Klein, Stellvertretender
Erziehungsminister
31)Kathleen Koch, Chefin des
FBI-Gleichberechtigungsbüros
32)Sandy Kristoff, Chef der
Gesundheitsbehörde
33)Jack Lew, Vizedirektor für
Management und Haushalt
34)Samuel Lewis, Mitglied des
Nationalen Sicherheitsrates
35)Evelyn Lieberman, Chef des
Rundfunksenders "Stimme Amerikas"
36)David Lipton,
Unterstaatssekretär im Finanzministerium
37)Ira Magaziner, Leiterin der
Nationalen Gesundheitspolitik
38)Robert Nash, Personalchef
des Präsidenten
39)Mark Penn, Asien-Experte im
Sicherheitsrat
40)John Podesta,
Stellvertretender Stabschef
41)Alice Rivlin,
Vorstandsmitglied des Wirtschaftsrates
42)Stanley Ross, Mitglied des
Nationalen Sicherheitsrates
43)James Rubin,
Unterstaatssekretär
44)Robert Rubin, Finanzminister
45)Dan Schifter, Leiter des
Friedens-Corps
46)Eli Segal, Stellvertretender
Stabschef
47)Howard Shapiro, Allgemeiner
Berater des FBI
48)Jane Sherburne, Anwältin des
Präsidenten
49)Doug Sousnik, Berater des
Präsidenten
50)Gene Sperling, Chef des
Nationalen Wirtschaftsrates
51)Jim Steinberg,
Vizevorsitzender des Nationalen Sicherheitsrates
52)Peter Tarnoff,
Stellvertretender Außenminister
53)George Tenet, CIA - Chef
54)Susan Thomases,
Chefadjutantin der Präsidentengattin
55)Seth Waxman, Amtierender
zweiter Kronanwalt
56)Robert Weiner, Koordinator
der Drogenpolitik
57)Janet Yellen, Vorsitzende
des Rats der Wirtschaftsberater
Wenn der Zufall schon so massiv zuschlägt wie hier,
macht er keine halben Sachen. Die vorstehende Liste ist deshalb durch die
folgende Aufstellung 24 derzeitiger US-amerikanischer Botschafter zu ergänzen,
die allesamt der mosaischen Religion bzw. israelischer Volksgemeinschaft
zuzuzählen sind:
1)
Josiah
Beeman, Botschafter in Neuseeland
2)
Alan
Blinken, Botschafter in Belgien
3)
Donald
Blinken, Botschafter in Ungarn
4)
Timothy
Chorba, Botschafter in Singapur
5)
Jeffery
Davidow, Botschafter in Mexiko
6)
Edward
Elson, Botschafter in Dänemark
7)
Daniel
Fried, Botschafter in Polen
8)
Gordon
Giffin, Botschafter in Kanada
9)
Marc
Ginsberg, Botschafter in Marokko
10)Marc Grossman, Botschafter
in der Türkei
11)David Hermelin, Botschafter
in Norwegen
12)James Joseph, Botschafter in
Südafrika
13)Curt Kamman, Botschafter in
Bolivien
14)John Kornblum, Botschafter
in Deutschland (BRD)
15)Michael Kozak, Botschafter
in Kuba
16)Madeleine Kunin,
Botschafterin in der Schweiz
17)Daniel Kurtzer, Botschafter
in Ägypten
18)Melvin Levitsky, Botschafter
in Brasilien
19)Alfred Moses, Botschafter in
Rumänien
20)Arlene Render, Botschafterin
in Sambia
21)Felix Rohatyn, Botschafter
in Frankreich
22)Thomas Siebert, Botschafter
in Schweden
23)Frank Wisner, Botschafter in
Indien
24)Kenneth Yalowitz,
Botschafter in Weißrußland
Recht und Wahrheit
Nr. 11 + 12/1998/Seiten 28 + 29
Albert Bosse
Hohensteinstraße 29
D-38440 Wolfsburg
Israel-Lobby
(...)
In unserer wirklichen Welt sind es nicht die Polizei-Sirenen, die die
kriminellen Akteure der Weltmacht in Panik versetzen, sondern die Totenglocken,
die für sie im Irak und in Afghanistan läuten. Dies erkennt man besonders
daran, daß sie zum ersten Mal seit Jahrzehnten in den Systemmedien ganz offen
als jene Machtgruppe angeprangert werden, die die USA wie einen Hund an ihrer
Leine führen. "In dieser Woche wurden wir wieder einmal an die
ehrfurchteinflößende Macht der jüdischen Lobby in Amerika erinnert. Das
American Israel Public Affairs Committee (AIPAC) brachte mehr als 6.000
Aktivsten zu seiner Jahreskonferenz nach Washington. Und sie führten sich auf,
daß die dunkelsten Ängste seiner Kritiker bestätigt wurden. Die mächtigsten
Leute aus der Washingtoner Regierung riefen den versammelten Juden zu: 'Die
Vereinigten Staaten und Israel: gemeinsam schaffen wir alles'." (The
Economist, 15.3.2007)
Mit
dieser Offenbarung ließ es der "Economist" nicht genug sein. Die
Wochenzeitung beschreibt, was in Jahrzehnten vorher nie denkbar gewesen wäre,
wie nämlich die Macht der Judenlobby anfängt zu zerfallen, da die USA kaputt
sind. "Ganze 77% der liberal-linken Juden sagen heute, daß der
Irak-Krieg ein Fehler war. … Plötzlich wird es für seriöse Menschen, für
Politiker und politische Strategen und sogar für Akademiker denkbar, Amerikas
Verhältnis mit Israel scharf zu hinterfragen. Verfolgt Amerika im Mittleren
Osten seine eigenen Interessen, oder nur die Interessen Israels? …. Amerika
wird heute im Mittleren Osten als 'im Namen Israels handelnd gesehen'."
(The Economist, 15.3.2007)
Nur
vor diesem Hintergrund ist es zu erklären, daß die älteste und einstmals
mächtigste Judenorganisation, der Jüdische Weltkongreß, vor dem
Auseinanderbrechen steht. Kaum vorzustellen, wenn man bedenkt, daß der Jüdische
Weltkongreß bis heute die Geschicke im Weißen Haus bestimmt und er es einstmals
vermochte, die USA in den Weltkrieg gegen das Deutsche Reich zu treiben. Der
jetzt gefeuerte Generalsekretär des Jüdischen Weltkongreß', Rabbi Israel
Singer, offenbarte gemäß M. Wolffsohn (Die Deutschlandakte, 1995, S. 343)
während der Clinton-Ära folgendes: "Der jüdische Weltkongreß verfügt
über beträchtlichen politischen und wirtschaftlichen Einfluß und besitzt bei
allen politischen Entscheidungen in den USA ein Mitspracherecht." (...)
Quelle:
National Journal
Israel Lobby
(...)
ausgerechnet am 11. September ... erscheint in den USA (und gleichzeitig auch
in Deutschland) ein Buch von einiger Sprengkraft (John J. Mearsheimer,
Stephen M. Walt: „Die Israel-Lobby. Wie die amerikanische Außenpolitik
beeinflusst wird“. Campus Verlag, Frankfurt am Main; 504 Seiten; 24,90 Euro.).
Unter anderem versuchen zwei Autoren nachzuweisen, dass es einer kleinen Gruppe
überwiegend jüdischer Intellektueller und Mitglieder der Regierung gelungen
sei, Amerika in diesen Krieg hineinzutreiben, weil ihnen das Schicksal Israels - mindestens -
ebenso sehr am Herzen liege wie das ihres
Vaterlands.
Der Vorwurf ist nicht gerade neu. Dass eine „kosher nostra“, bestehend aus den üblichen Verdächtigen Paul Wolfowitz, dem
einstigen Stellvertreter von Pentagon-Chef
Donald Rumsfeld, dessen Staatssekretär Douglas Feith, dem Verteidigungsexperten Richard Perle, der sich seit Ronald
Reagans Zeiten über seinen Spitznamen „Fürst der Finsternis“ freut, und
etwa zwei Dutzend weiteren Neocons, mit Hilfe bewusster Verdrehung der Tatsachen den Sturz des Diktators Saddam Hussein betrieben
hat, gehörte schon lange zu den Washingtoner Gewissheiten an der Schnittstelle zwischen Verschwörungstheorie
und Tatsachenbericht.
Die Autoren der jüngsten Version dieses Vorwurfs möchten mehr. John
Mearsheimer, Politologe an der University of Chicago,
und Stephen Walt, Professor an der zur Harvard-Universität gehörenden John F. Kennedy School of Government, wollen
empirisch belegen, dass es einem effektiven
Netzwerk von Israel-Lobbyisten, neokonservativen Intellektuellen, aber auch christlichen Fundamentalisten in den USA gelungen ist, Washingtons Außenpolitik so weit zu beeinflussen, dass das nationale Interesse Amerikas zweitrangig geworden ist, ja, dass etliche politische Entscheidungen, die zugunsten Israels gefällt wurden, die nationale Sicherheit der Vereinigten
Staaten gefährden.
Ihre Kernthese lautet: Der Israel-Lobby sei es gelungen,
„die Außenpolitik so weit von dem abzubringen, was die Rücksicht auf
das nationale Interesse eigentlich diktieren würde, und gleichzeitig
viele Amerikaner
davon zu überzeugen, dass das amerikanische
und das Interesse des anderen Landes
- in diesem Fall Israel - im Wesentlichen identisch ist“.
Die Identität
der Interessen aber bestreiten die beiden
Autoren, und damit ist ihr Buch ein Politikum.
Als die beiden Politologen die Kernthesen
ihrer Recherche im vergangenen Jahr als Essay in der „London Review of Books“ veröffentlichten, brach ein Sturm der
Entrüstung los. Vertreter jüdischer Gruppen in den USA bezeichneten die
Wissenschaftler, die sich eigentlich im Mainstream
ihrer Zunft bewegen, als Antisemiten.
An den Universitäten und in den Medien
vollzog sich eine Schlammschlacht aus
wechselseitigen Vorwürfen und Verdächtigungen.
Es ging damals und es geht heute darum, ob Intellektuelle an einem
neuen Verschwörungsmythos weben - der
Vergleich mit den rassistischen „Protokollen der Weisen von Zion“ tauchte
schon mehrfach auf. Die angesehene
Fachzeitschrift „Foreign Affairs“
hingegen hält es für möglich, dass die Thesen von Mearsheimer und Walt einen „nützlichen
Paradigmenwechsel in der amerikanischen Nahost-Politik herbeiführen könnten“.
Schon jetzt geht
es hoch her: Gleich reihenweise wurden Lesetermine der Professoren abgesagt.
So luden sowohl die New Yorker City University als auch das Chicagoer Council
on Global Affairs die beiden Autoren wieder aus. Universitätsverwaltungen
setzen sich vorsichtig von den Debattanten ab, weil sie um Zuwendungen für ihre
Institutionen fürchten. Und die Autoren klagen, eine rationale Debatte sei kaum
noch möglich, weil genau jene Kräfte, die sie in ihrem Buch beschreiben, den
Angriff auf sie mit einem Angriff auf Israel verwechselten und nun versuchten,
die Kritiker mundtot zu machen.
Die Sorge, nicht
genügend Beachtung zu finden, ist allerdings unbegründet. Was ihre Thesen zur
israelischen Lobbyarbeit für den Nahen Osten und zum neokonservativen
Urheberrecht am Irak-Krieg betrifft, stehen Mearsheimer und Walt längst nicht
mehr allein da.
Dass etwa der
Irak-Krieg auch etwas damit zu tun hat, dass sich in Washington zeitweilig die
Hoffnung durchgesetzt hatte, den Kernkonflikt des Nahen Ostens durch den
Versuch zu umgehen, in den Staaten der Region eine demokratische Modernisierung
voranzutreiben, wird niemand mehr bestreiten. Auch nicht die These der beiden
Politologen, wonach Amerikas Kriegsbefürworter den Sturz Saddams als
Verbesserung der strategischen Position Israels und Amerikas ansahen und darauf hofften, dass beide Vorteile
aus der regionalen Modernisierung ziehen würden.
Dass Saddam keine
wirkliche Bedrohung für Amerika darstellte, wohl aber für Israel, ist eine
Tatsache, die selbst Mitglieder der Bush-Regierung zugegeben haben, wenn auch
nur sehr selten in aller Öffentlichkeit. Und dass sich die Parameter der
amerikanischen Nahost-Politik ändern müssen, ist keineswegs die exklusive Erkenntnis
zweier Politologen. Die Einsicht teilen so unterschiedliche Politiker wie Ex-Präsident
Jimmy Carter oder Tony Blair.
Und
die Parameter, sie ändern sich ja schon: Auch bekehrte Neocons wie Francis
Fukuyama („Das Ende der Geschichte“) räumen ein, das große missionarische Projekt
der Neokonservativen sei einstweilen gescheitert. Von einigen prominenten Kriegsbefürwortern ist
bereits ein vorsichtiges „mea culpa“ zu vernehmen. Die Mehrheit ist allerdings
der Überzeugung, der strahlende Glanz ihrer Vision sei vor allem deshalb
erloschen, weil eine inkompetente Regierung sie so verheerend umgesetzt habe.
Schließlich
hat sogar die Bush-Regierung selbst, allem Pathos á la Kansas City zum Trotz,
in ihrer Nahost-Politik den Umweg über Bagdad aufgegeben. Außenministerin
Condoleezza Rice pendelt wieder wie ihre Vorgänger zwischen Jerusalem und
Ramallah, wenn auch noch nicht in der gebotenen Frequenz. Dass sich Washington
entschieden hat, die Gegner Irans aufzurüsten, darunter auch so zweifelhafte
Diktaturen wie Saudi-Arabien, ist ein - häufig kontraproduktives - Mittel aus
dem Arsenal traditioneller
Außenpolitik, auf jeden Fall aber eine Todsünde wider den Geist
neokonservativer Demokratielehre.
Ob
deswegen Israel mehr oder weniger die gesamte Außenpolitik der USA in
„strategische Haftung“ genommen hat, wie die Autoren behaupten, ist allerdings
eine ganz andere Frage. Die Isolation der Vereinigten Staaten in der
muslimischen Welt ist für die Autoren auch eine Folge der bedingungslosen
Unterstützung Israels.
Das ist, selbstverständlich, vermintes
Terrain. Natürlich hüten Mearsheimer und Walt sich, die Terroranschläge vom 11.
September 2001 mit der Washingtoner Israel-Politik zu begründen. Ganz deutlich
aber schreiben sie, dass der Einfluss der Lobby „die terroristische Gefahr
vergrößert“. Die USA hätten genau deshalb ein Terrorismusproblem, „weil sie so
eng mit Israel alliiert sind“. Die Angst, dass eines nicht fernen Tages die
amerikanische Öffentlichkeit deshalb die Schuld am islamischen Terror Israel
oder den Interessenvertretern amerikanischer Juden geben könnte, macht
erklärlich, warum das Echo auf dieses Buch so alarmistisch ausfällt. (...)
Quelle: Hans Hoyng in DER
SPIEGEL 35 / 2007 / 96 – 98 (Auszug aus „So erloschen der Glanz“)
Max-Planck-Str. 13
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Sehr geehrte Damen und Herren!
Ihr ansonsten ausgewogener Artikel bedarf einer Ergänzung.
Der Kongressabgeordnete Paul Findley konnte nach 22jähriger Tätigkeit in
Washington nicht länger schweigen und veröffentlichte bereits 1985 „They dare
to speak out: People and Institutions confront Israel’s Lobby“. Die deutsche
Übersetzung erschien unter dem Titel „Die Israel-Lobby. Hinter den Kulissen der
amerikanischen Politik“. Dort wird im Klappentext der ehemalige Stabschef der
US-Streitkräfte Admiral Moorer zitiert: „Wenn das amerikanische Volk wüsste,
wie diese Leute unsere Regierung im Griff haben, würde es einen bewaffneten
Aufstand geben ...“ Im übrigen sollte man den Streit um die Echtheit der
erwähnten „Protokolle der Weisen von Zion“ nicht überbewerten, da nur Blinde
und Taube bestreiten können, nach welchem Strickmuster das Weltgeschehen des
vergangenen Jahrhunderts abgelaufen ist. Solche Einsichten werden zwar
regelmäßig als rechtsradikal, antisemitisch, verschwörungstheoretisch und irre
denunziert, aber wenn’s halt die Wahrheit ist ...
Mit freundlichen Grüßen