Strategiewechsel der Freimaurerei im Kampf gegen die katholische Kirche

 

Schon nach dem 1. Weltkrieg hat man in der Gegenkirche (die Weltfreimaurerei) erkannt, dass das bisherige, von geistiger Polemik und militanter Konfrontation bezeichne­te Verhältnis zur katholischen Kirche dringend einer strategischen und tak­tischen Korrektur bedarf. Die massive antikirchliche Propaganda war nicht geeignet, die Kirche zu vernichten und brachte der Freimaurerei nicht den gewünschten Erfolg und den erhofften Fortschritt auf dem Wege zur Oneworld (Weltrepublik) und zur universalen Religion. So hat der „Fürst der Welt“ (Johannes 12, 31. 14, 30. 16, 11) einige seiner Meisterschüler in den Logen inspiriert und motiviert, eine neue Langzeitstrategie zu entwerfen, die den schon 200 Jahre andauernden unfruchtbaren Auseinandersetzungen und nutzlosen Streitereien zwischen Freimaurern und Katholiken ein Ende setzen und gleichzeitig ein erfolgreiches und wirksames Land zur Zersetzung der Katholischen Kirche ihres Glaubens entwickeln sollte. Genau zu diesem Zweck hat man gleichzeitig als Wunderdroge die neue revolutionäre Metho­de entdeckt, die man Dialog nennt. Durch den brüderlichen Dialog sollte es endlich gelingen, die Kirche entscheidend zu schwächen und sie im Sinne der „freimaurerischen Humanität“ geistig umzufunktionieren.  Der Geist der Finsternis, der es meisterhaft versteht, sich als „Engel des Lichtes“ (2. Korin­ther 11, 14) zu tarnen, hat deswegen die Parole „Auf zum Dialog“ ausgege­ben.

Diese neue Masche war in mehrfacher Hinsicht genial. Der überlegene Stra­tege Satan weiß sehr wohl, dass die Kirche weder durch die Errichtung des korrupten vatikanischen Wirtschafts- und Finanzsystems noch durch die herkömmlichen Finanzattacken aufgeklärter Logenbrüder entscheidend ge­schlagen und geschädigt werden kann. Er setzt deshalb höher an, indem er nunmehr versucht, im Geiste gegenseitiger „Toleranz“ das sogenannte „Freund-Feind-Denken“ abzubauen. Wenn Kirche und Freimaurerei näm­lich eines Tages keine Feinde mehr sind, dann sind sie vielleicht Freunde. Aber selbst wenn sie dieses nicht werden sollten, so sind sie jedenfalls keine Feinde mehr. Und wenn dieses erste Planziel auf dem Wege des Dialogs einmal erreicht ist, dann hat die Freimaurerei die Schlacht gegen die Kirche bereits gewonnen. Daher der Ruf der Loge nach dem Dialog. Denn eine Kirche, die mit anders Denkenden - Nichtkatholiken, Nichtchristen, Atheisten und Antichristen - auf allen Ebenen und weltweit demü­tige und „brüderliche Dialoge“ führt, muss ihre missionarische Sendung und ihr missionarisches Wesen mit seinem unabdingbaren Anspruchs- und For­derungscharakter notgedrungen abschwächen und vergessen. Allem Anschein nach ist nämlich die missionierende Kirche in demselben Maße auf dem Rückzug, wie die dialogisierende Kirche auf dem Vormarsch ist. Gewisse Vorgänge auf dem 2. Vatikanischen Konzil haben dieser Fehl­entwicklung zweiffellos Vorstoß geleistet. Damals ist der Begriff von der „dialogisierenden Kirche“ geprägt worden.

Ein nur als unverbindliche Information oder Kommunikation verstandener „Dialog“ genügt dem Anspruch ebenso wenig wie eine „Mission“, die Glaubensverkündung durch Befreiung und Erlösung von innerweltlichen Not- und sonstigen Zuständen ersetzt und umdeutet und verfälscht. Jesus Christus hat niemals und nirgendwo einer innerweltlichen Erlösung im Sinne einer gewaltsamen Befreiung von Elend, Hunger, Unfreiheit, eine ir­dische Heilsutopie verkündet, wie dies etwa Freimaurer und Marxisten ge­tan haben und immer noch tun.

 

Quelle: Manfred Adler zit. bei Wolfgang Bittner: „Satans verschworene Brüder. Angriffe und Antithesen gegen die Deutsche Freimaurerei 1970 – 2000“, S. 45 f

 

Anmerkung: Dialog ist grundsätzlich nichts Schlechtes, sondern etwas Positives. Das gilt selbstverständlich auch im Verhältnis der christlichen Kirchen untereinander, gegenüber anderen Religionsgemeinschaften oder weltanschaulichen Ersatzvereinigungen. Unabhängig davon, ob man sich in der Sache näher kommt (wie beispielsweise Katholiken und Protestanten in der alten Streitfrage der Rechtfertigungslehre), wäre es schon ein Erfolg, wenn ein Verhaltenskodex der Fairness im Umgang und der gegenseitigen Achtung erreicht werden kann. Das bereitet allerdings Schwierigkeiten, wenn sich zwei Parteien gegenüberstehen, die beide – jede auf ihre Art – nach Weltherrschaft bzw. globaler Geltung streben und die sich in den letzten 270 Jahren mit nicht immer den feinsten Methoden bekämpft haben, was nicht eben vertrauensbildend gewirkt hat. Von der intellektuellen Leistungsfähigkeit her muß die Kirche keine Angst haben, von den Logenbrüdern beim Dialog über den Tisch gezogen zu werden. Allerdings können seit geraumer Zeit keine Verhandlungen auf Augenhöhe mehr stattfinden, weil die weltweiten Medien weitgehend von der Freimaurerei und ihren Metastasen und Hampelmännern gelenkt werden. Im übrigen hat die katholische Kirche es relativ leicht, sich aus der Affäre zu ziehen, ohne den Dialog zu verweigern. Es bleibt zu prüfen, ob die Gründe, die seit 270 Jahren zur Verurteilung der Freimaurerei durch mehrere Päpste geführt haben, heute noch fortbestehen oder nicht. Ich glaube, daß es der Freimaurerei bei dem erdrückenden Material gegen sie äußerst schwer fallen wird, nachzuweisen, aus dem Saulus sei ein Paulus geworden. Die Anglikanische Kirche, die lange Zeit ein ziemliches enges Verhältnis zur Freimaurerei pflegte, hat es sich einfach gemacht, wenn auch theologisch sauber: Einige Riten der FM sind blasphemisch! Das können wir nicht akzeptieren. Ende der Durchsage.