Bischof Dr. Rudolf Graber
Auszüge aus seinem freimaurerkritischen Buch
„Athanasius und die Kirche unserer Zeit“
„Es
existiert tatsächlich ein luziferischer Plan, den Papst Leo XXIII. andeutet,
wenn er sagt: ‚In solchen wahnwitzigen und finsteren Bestrebungen scheint sich
gewissermaßen zu offenbaren des Satans unausführbarer Haß und Rachedurst gegen
Jesu Christi’.“ (S. 22)
„Diesem Plan müssen wir
nachspüren, und damit berühren wir die
Frage nach den Ursachen der heutigen innerkirchlichen Krisis" (S.
24).
„Wir
überspringen ein ganzes Jahrtausend und stehen nun in der Aufhellung
des luziferischen Planes bei der größten geistigen Umwälzung der Geschichte,
bei Humanismus und Renaissance. Hier setzt nämlich der säkulare
Prozess ein, der seitdem die Richtung der Geschichte und des Lebensgefühls
bestimmt. Hier erfolgt die ,Kopernikanische Wende’ im umgekehrten Sinn. Während
bisher Mensch und Geschichte sich auf Gott hin ausrichteten,
steht nunmehr der Mensch im Mittelpunkt, dem dann für Jahrhunderte später
die Materie an die Seite tritt oder ihn sogar überflügelt. Der Mensch ist
von nun an Maß aller Dinge. Müssen wir hier Belege aus der Gegenwart aufführen?
Die ,Gott-ist-tot-Theologie’ ist – ganz gleich, wie man sie interpretiert
- doch nur der letzte Schrei. ... Gott ist auf die Seite gestellt...“ (S. 25 u. 36)
„In der
Aufklärungszeit entstand eine Reihe von antikirchlichen Vereinigungen,
von denen nur zwei genannt werden sollen, die Freimaurerei, 1717 in London gegründet, und der
Illuminatenorden, gegründet am 1. Mai 1776
von dem Kirchenrechtsprofessor Adam Weishaupt in Ingolstadt. Damit berühren wir das Problem der geheimen
Gesellschaften und ihrem Einfluss auf
Gesellschaft und Kirche. Immer wieder kann man lesen, dass die französische Revolution auf das Konto der
Freimaurerei zu setzen ist. Ein neues Werk jedoch stellt die Formel auf:
,Die Freimaurerei macht nicht die
Revolutionen; sie bereitet sie vor und setzt sie fort’. Wie dem auch sei, im Schoß dieser und ähnlicher
Geheimgesellschaften wurden die Keime für
das gelegt, was man später Synarchie nannte, d.h. einen einheitlichen Weltstaat
mit einer einheitlichen Regierung die als Gegenkirche geplant ist. Doch davon später. Jedenfalls stellt die
französische Revolution ein wichtiges Glied
dar im luziferischen Plan. Es ist nicht zuviel behauptet, wenn man sagt, dass manche katholische Bereiche heute erst
sich ihre Hauptideen zu eigen machen,
die Freiheit in der Auflehnung gegen die Herrschaftsstrukturen in der
Kirche.“ (S. 37)
„Bemerkenswert
ist hier vor allem die Schwenkung in der Strategie, die man ungefähr
in das Jahr 1980 setzen kann: ,Nicht mehr die Vernichtung der Kirche
ist das Ziel, sondern man sucht sie zu benutzen, indem man in sie eindringt. Mit Papst
Johannes XXIII. glaubt man, den Anfang gemacht zu haben: Von ganzem Herren wünschen wir den glücklichen Ausgang der Revolution Johannes XXIII.. An diesem Punkt zeigt
sich deutlich, wie nah hier Echtes
und Falsches beieinander liegen. Was gibt es für uns erstrebenswerteres als
den Ökumenismus in der Befolgung des Wortes Christi ‚auf dass sie alles eins seien. (Jo. 17, 21), aber nur
hauchdünn ist die Grenze zum synkretistischen Ökumenismus, der die Wahrheit
relativiert und im letzten auf die
Super-,Kirche’ hinsteuert als das große Ziel der Geheimgesellschaften
...“ (S. 40)
„Wir sind indessen weit vorausgeeilt. Noch ein Phänomen
unserer Tage müssen wir unter die Lupe nehmen. Die sexuelle Ausschweifung
und Zerrüttung. In einer Geheiminstruktion schon aus dem Jahr
1819, die wahrhaft luziferischen Geist atmet, steht die Anweisung:
,Schmeichelt allen Leidenschaften, den schlechtesten ebenso wie den
hochherzigsten’...“
„Und nun sind wir beim 2. Vatikanischen Konzil angelangt. Wir haben schon gesehen, wie sehr man in den
Geheimgesellschaften ein Konzil herbeiwünschte. Die Tätigkeit Johannes
XXIII. und des Vatikanischen Konzils werden
als Wege zur Umwertung der Werte beurteilt.“
„Was
damals vor rund 10 Jahren noch mit einem Fragezeichen versehen wurde, hat
inzwischen ganz deutliche Konturen angenommen. Der Primat des
Papstes hat schwere Einbußen erlitten, und die ,Pforten der Hölle’, die gegen
den Felsen ankämpfen, sind heute schon so weit vorgeschoben, dass sie an die
porta di bronco des Vatikans heranreichen. Der Papst hat Recht: ,Der Teufel ist
in die Kirche eingebrochen’. Noch fehlt uns freilich eine Analyse
seiner Methoden, die man hier doch leicht erkennen könnte, wenn man
sich nur an die Aussagen des Neuen Testamentes über ihn hielte. Es seien
nur einige dieser seiner Methoden genannt. Er versteht es wunderbar, sich als ,Engel des Lichtes’
(2. Kor. 11, 14) zu tarnen, indem er die Gottesgabe der Vernunft in die
Waagschale wirft.“
Diese Zitatsammlung stammt
aus Wolfgang Bittner: „Satans verschworene Brüder. Angriffe und Antithesen
gegen die Deutsche Freimaurerei 1970 – 2000“, S. 28 – 30
Anmerkung: Was die Bedeutung
des gefallenen Engels „Luzifer“ (d.i. Satan) für die Hochgrade der Freimaurerei
anbetrifft, ist auf den berühmten Brief des Albert Pike an Giuseppe Mazzini
hinzuweisen.
Die Inthronisierung Luzifers
in einer Kapelle des Vatikans hat nach dem Bericht eines katholischen
Würdenträgers, der für drei Päpste als vertraulicher Berater tätig war, am 29.
Juni 1963 stattgefunden (vgl. den Beitrag „Luzifer inter portas“).
Die vielfach beklagte
negative Entwicklung der katholischen Kirche in Folge des Zweiten Vatikanischen
Konzils lag gar nicht einmal so sehr in den Intentionen und Beschlüssen der
Konzilsmehrheit begründet, sondern in vielen unscharfen und mehrdeutigen
Formulierungen, die dann nicht (hinreichend schnell und konsequent)
konkretisiert wurden.