Aufgabe: Unterstützung
eines literarischen Projekts (Schlüsselroman / Mischung aus Dokumentation und
Fiktion) zum Thema: "BRD-DDR-Zusammenarbeit bei Einrichtung und Betrieb
der Mülldeponie Schönberg/Mecklenburg. Entwicklung der daraus resultierenden Umweltprobleme"
Erstellung
eines Datenträgers (CD) mit insgesamt 63 Beiträgen aus Presse, Internet und
Unterlagen der in diesem Bereich tätigen Bürgerinitiativen mit folgenden
Inhalten:
Schönberg und
kein Ende: Die
größte Skandalkette im Nachkriegsdeutschland - und zwar im geteilten und
wiedervereinigten - "feiert" ihr 25jähriges "Jubiläum".
Parteipolitische und andere Hintergründe.
Adolf Hilmer
- Der Müll - Die alte wenig ehrwürdige Hansestadt - Der Trinkwassergifttod "Der Sumpf. Korruption in
Deutschland" von Jürgen Roth, PIPER-Taschenbuch
(Buch des Monats), München Januar 1997, ISBN 3-492-22336-2, S. 170ff
Klage gegen
Kubicki neu verhandelt. Seit dieser Woche wird der Vorwurf der fehlerhaften Beratung und des
Parteiverrats im Zusammenhang mit der Privatisierung der früheren
DDR-Mülldeponie Schönberg vor der 6. Zivilkammer des Kieler Landgerichts völlig
neu verhandelt. Kieler Nachrichten vom
12. Oktober 2002
Mehrere Stadtvertreter verlangen von der
Bürgerinitiative "Stoppt die Deponie Schönberg", Schönberg aus ihrem
Namen zu streichen, weil es dem Ruf der Stadt schade. Ostsee Zeitung vom 25.9.2002
Drei
Leserbriefe zur Giftmülldeponie Schönberg-Ihlenberg:
Name war
Synonym für DDR-Devisengeschäfte.
Kampf gegen
Müllindustrie ist eine Frage der Ehre.
Zurück zu den
Inhalten. Im Interesse der Bürger Konsequenzen ziehen in puncto Deponie. Ostsee
Zeitung vom 10.10.2002
Giftmülldeponie Sohönberg/DDR ‑ eine
Gefahr für Lübeck!
Ein "historisches" Flugblatt, welches auch nach zwei
Jahrzehnten seine volle Berechtigung hat!
Drei grüne
Politiker durften erstmals die bisher streng geheimen DDR-Akten zur Mülldeponie
Schönberg einsehen. Vieles, was sie fanden, bestätigte die schlimmsten
Befürchtungen westdeutscher Umweltschützer. Aber sie fanden noch mehr. HR vom
15. März 1990
Beschlußempfehlung und Bericht des 3. Untersuchungsausschusses nach
Artikel 34 der vorläufigen Verfassung des Landes MecklenburgVorpommern
und dem vorläufigen Untersuchungsausschußgesetz zur
Klärung von Sachverhalten im Zusammenhang mit dem Kauf und dem Betrieb der
Deponie Ihlenberg/Schönberg gemäß Beschluß des
Landtages vom 04. Mai 1993. 107. Sitzung des Landtages M-V am 30. Juni 1994
Die
Öffentlichkeit und das Parlament mußten sich mit der Deponie Ihlenberg/Schönberg immer wieder befassen, und ich fürchte,
daß dies auch in Zukunft noch der Fall sein wird, weil die schlimmen
"Knebelverträge" der Deponie uns dazu zwingen werden. Landtag
Mecklenburg-Vorpommern - 1. Wahlperiode - 107. Sitzung am 30. Juni 1994, S.
6540 - 6542
Erstens das
Gewinnabschöpfungssystem um die Deponie in vollem Umfang aufzuklären und die
Voraussetzungen für seine Beseitigung zu schaffen, zweitens den Beweis für eine
rechtswidrige Ausbuchung der Ausgleichsverbindlichkeiten in Höhe von 76,5
Millionen DM durch die Treuhandanstalt zu Lasten der landeseigenen IAG (Deponiebetreiberin)
zu führen. Landtag
Mecklenburg-Vorpommern - 107. Sitzung am 30. Juni 1994
Wir haben heute einen Bericht
gehört, der deutlich macht, wie der Steuerzahler vermutlich mit Hilfe
konservativer Politiker ausgeplündert wird, um private Taschen zu füllen. Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 107.
Sitzung am 30. Juni 1994
Nachdem westdeutsche
Unternehmen jahrzehntelang schamlos ihren zum Teil hochgiftigen Müll über die
deutsch‑deutsche Grenze nach Schönberg gekarrt und alle Bedenken
hinsichtlich einer Gefährdung der Umwelt auch westlich der DDR‑Grenzen
immer wieder vom Tisch gewischt hatten, drohte sie nach dem Fall der Mauer die
eigene Gleichgültigkeit und durch Gewinn bestimmte Sorglosigkeit einzuholen.
Die alten Seilschaften verstanden es jedoch, geschickt die Verantwortung für
die Folgelasten des Müllbergs der Allgemeinheit aufzuerlegen, ohne auf
ansehnliche Gewinne verzichten zu müssen. Überdies gelang es einer
eingespielten Gemeinschaft aus Müllhändlern und Lokalpolitikern, die
eingeführten Geschäftsbeziehungen über die Wende zu retten und weitsichtig
fortzuschreiben. Auf Kosten vernünftiger und dringend gebotener ökologischer
Maßnahmen. "Neue Skandale der
Republik", herausgegeben von Georg M. Hafner und Edmund Jacoby / Autor:
Andreas Frost, rororo-Sachbuch, Reinbek bei Hamburg
September 1994
Wie ein Staatssekretär auf
Landeskosten einen Müllhändler zum Milliardär macht. "Dem Gesetz zuwider: wie bundesdeutsche Behörden Umweltverbrechen
zulassen" von Jürgen Streich (mit Gastbeiträgen), Zebulon-Verlag,
Düsseldorf 1993, ISBN 3-928679-12-0, S. 58 ff
In der Umweltszene steht
Schönberg, Europas größte Deponie, als Synonym fürs Geldscheffeln im
Müllgeschäft und für Mülltourismus. Schönberg steht aber auch beispielhaft für
die Umweltpolitik des Landes Mecklenburg‑Vorpommern. Dessen Maxime ist
der Ausverkauf der gesamten Müllwirtschaft an private Entsorger. Dr. Edmund Haferbeck,
Umweltdezernent der mecklenburg-vorpommerschen
Landeshauptstadt Schwerin
Pressespiegel
über die Berichterstattung der "Ostsee-Zeitung" (OZ) zur Arbeit des
Deponiebeirats (Juni / Juli 2003)
Frühjahr 2002, hoch schlagen die Wellen der
Empörung. Korruption! In Köln steht die ganze sozialdemokratische Partei am
Pranger. In Bonn wird der CDU-Fraktionschef vor der Rathaustür verhaftet. Der
Chef des rheinischen Abfallimperiums Trienekens
erleidet einen Kollaps. SPD-Generalsekretär Franz Müntefering gerät mit in den
Strudel. Es geht um Schiebereien im großen Stil, um schwarze Kassen in der
Schweiz, um Millionen teure Geschäfte mit dem Müll, um Bestechung,
Parteispenden und um einen Verdacht. Der Verdacht lautet, ganz
Nordrhein-Westfalen könnte in die Hände der Müllmafia geraten sein. DIE ZEIT vom 10.7.2003
Arsen im Grundwasser sei kein
Grund zur Panik, wird uns mitgeteilt; denn wieder einmal hat der liebe Gott
eine ganz dicke Mergelschicht zwischen das Gift und das vorläufig für unser
Trinkwasser noch ausreichende, tiefer fließende Grundwasser gelegt. Diese
Mergelschicht sei überall dick und ohne Löcher, vermuten die Experten. Leserbrief von Helmut Scholz, Fleischhauerstr. 76, 23552 Lübeck - Lübecker Stadtzeitung
vom 11. April 2000
Mehr als die Hälfte der
Lübecker Brunnen sind gefährdet. Deshalb prozessiert der Senat gegen den Giftmüll‑Tourismus
nach Schönberg in der DDR. Als Gralshüter des lübischen
Trinkwassers ging SPD‑Umweltsenator Hansludwig Gerlach an die
Medienfront. Gegen eine gigantische Grundwasserverseuchung in Lübeck aber tat
Gerlach nichts. STERN (ELVIRA SPILL) 50
/ 1988
Warum, fragt (Joachim) Hess
(CDU) weiter, werde immer noch versucht, die Angelegenheit zu verschleiern und
warum werde nach wie vor behauptet, das Trinkwasser sei nicht in Gefahr, wenn
dazu keine Meßdaten veröffentlicht werden? Er zweifele daher an, daß keine
Gefahr besteht, zumal nach seinem Kenntnisstand sogenannte Polycyclische
aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) im Grundwasserleiter III gefunden worden
seien. Aus diesem Leiter bezieht Lübeck sein Trinkwasser. Lübecker Stadtzeitung vom 18.4.2000
Die Spur führt nach Lübeck.
der "Giftmüllkönigin Europas". Wer immer in der EG verschwinden oder
illegal verladen wollte, fand hier jahrelang sichere Umschlagsplätze, vom Seveso-Gift bis zu NUKEM‑Transporten. Der Transnuklear‑ Untersuchungsausschuß hat die
Hafenakten angefordert, um illegalen Exporten auf die Spur zu kommen. Er wird
diese Akten niemals erhalten. taz -
Donnerstag, 13.10.1988
Geheime DDR-Unterlagen belegen: Auch radioaktiver
Müll wurde in das Klo Europas gekippt! - Drei grüne Politiker durften erstmals
die bisher streng geheimen DDR-Akten zur Mülldeponie Schönberg einsehen.
Vieles, was sie fanden, bestätigte die schlimmsten Befürchtungen westdeutscher
Umweltschützer. HR vom 15. März 1990
Die
bisher bekannt gewordenen, sehr lückenhaften Meßdaten aus Überwachungsbrunnen
und die neueste Fotodokumentation über die Bodenverhältnisse auf dem
Deponiegelände Schönberg/M‑V legen den dringenden Verdacht nahe, daß der
Untergrund durchlässig ist und die extrem gefährlichen Schadstoffgemische des
Deponiekörpers bereits weitflächig das Grundwasser kontaminiert haben. Klinikum der
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel - Institut für Toxikologie -
Direktor: Prof. Dr. O. Wassermann - Presseerklärung zur Giftmülldeponie
Schönberg in Mecklenburg-Vorpommern
Umfangreiche
Wasseruntersuchungen zum Herrentunnel fordert Günter Wosnitza,
Mitglied des Umweltausschusses der Grünen. Vor Tunnel‑Baubeginn sei ein
Wasserüberwachungsprogramm vertraglich zwischen Stadt und Herrentunnel GmbH
vereinbart worden. Wosnitza stuft "das
Unterlassen der ausdrücklich vereinbarten Wasseranalysen als grob fahrlässig
oder sogar vorsätzlich" ein. "Lübecker
Nachrichten" vom 26. August 2004
Von entscheidender Bedeutung für die Hansestadt ist
jedoch der bereits in mehreren Pegeln festgestellte Schadstoffeintrag in das
Grundwasser. Nicht veröffentlichter
Leserbrief vom 24.1.2004
Offenbar alle oben genannten
Ermittlungen des Rekultivierungsaufwandes haben die Kosten für die Sanierung
des AOX-Austritts zum Bockholzberg nicht
berücksichtigt. Diese Kosten werden unverzüglich zu ermitteln sein. Sofern Ihnen
insoweit etwas von der Ursächlichkeit einer Fliegerbombe (Herr Bruckschen) oder von einer fast ebenso abenteuerlichen
Gasdrucktheorie eines Haussachverständigen der IAG erzählt werden sollte, haben
Sie freundlicherweise den Mut, es nicht zu glauben. Herr Prof. Dr. Pekdeger sagte dazu anläßlich einer Sitzung des
Umweltausschusses der Bürgerschaft der Hansestadt Lübeck, "den Mann würde
ich rausschmeißen". Brief des
juristischen Sachverständigen der Bürgerinitiativen vom 14.6.2003 an den
Landesrechnungshof des Landes Mecklenburg-Vorpommern
Nach den bedauerlichen Krebsfällen und
Krebstoten, der Verpestung der Luft mit unerträglichem Gestank und hochdosierten Schadstoffen (nicht nur Ozon) und der
Verseuchung von Boden und Grundwasser (nicht nur am Bockholzberg), scheint die
äußerst labile Situation der Standsicherheit der Deponie-Halde eine
unverzügliche Revision der insoweit vorliegenden "Gutachten" zu
erfordern, damit nicht eines Tages Starkregenfälle, wie wir sie letztes Jahr in
Böhmen mit bis zu 300 mm/qm hatten, den Müllberg den Hang nach Schönberg
hinunter rutschen lassen. Brief des
juristischen Sachverständigen der Bürgerinitiativen vom 9.6.2003 an den
zuständigen Abteilungsleiter im Umweltministerium des Landes
Mecklenburg-Vorpommern, Ministerialdirigenten Dr. Beckmann
In mehreren Schreiben hatte ich Ihnen detailiert dargelegt, wie katastrophal es um die Deponie Ihlenberg bestellt ist und zwar wegen "diffundierter" Rekultivierungsrücklage, wegen höchst
bedenklicher Standsicherheit der Halde, wegen zumindest einer Sickerwasserfahne
im Hauptgrundwasserleiter, wegen ignoranter Pseudogutachten zur AOX-Problematik am Bockholzberg, wegen offenkundig
jahrelanger Mißachtung der Geruchsimmissions-Richtlinie usw. Brief des juristischen Sachverständigen der
Bürgerinitiativen vom 9.12.2003 an Ministerialdirigenten Dr. Beckmann
Letztlich wäre dem Verwaltungsgericht
auch in aller Ausführlichkeit darzulegen, warum die Bürgerinitiativen und der
Unterzeichnende vermuten, daß man ihnen wahrscheinlich brisantes Material vorenthalten
will und daß wahrscheinlich eine weitgehende deponiebedingte
Kontaminierung des Grundwassers durch Sickerwasser eingetreten sein dürfte. Brief des juristischen Sachverständigen der
Bürgerinitiativen vom 27.12.2004 an das Staatliche Amt für Umwelt und Natur (StAUN) Schwerin vom 27.12.2004
Einwendungen gegen den Antrag der RABA auf
Genehmigung einer Mechanisch-Biologischen-Abfallbehandlungsanlage (MBA) Peter Wolter u.a. im Januar 2004
Lübeck sorgt vor: Für zehn
Millionen Euro entsteht in Geschendorf ein neues Wasserwerk. Damit wollen die
Stadtwerke verhindern, dass die Lübecker Wasservorräte immer salziger werden. Andreas Meyer in den "Lübecker
Nachrichten" vom 12.4.2005
Dass die von der
Bürgerinitiative "Stoppt die Deponie Schönberg" (www.stoppt‑deponie-schoenberg.de)
aufgedeckten 18 Krebserkrankungen unter Deponiemitarbeitern immer noch nicht
durch unabhängige Wissenschaftler abgeklärt wurden (zwei Jahre nach
Bekanntwerden), spricht für sich. Leserbrief
von H.-H. Uilderks in den Lübecker Nachrichten vom
23.1.2004
Die geforderten Richtwerte in
den Anlagen 2‑5 entsprechen im wesentlichen den B‑Werten der
ehemaligen "Holland‑Liste". Sie sind der Auswertung der
geologischen und hydrogeologischen Standortverhältnisse, sowie der bisher seit
1979 vorliegenden Untersuchungsergebnisse den lokalen Gegebenheiten des
Standorts Ihlenberg angepaßt. Eine Überschreitung
eines in der Anlage 2‑5 vorgegebenen Richtwertes begründet einen
Gefahrenverdacht, der durch Wiederholungsproben entweder ausgeschlossen oder
bestätigt werden muß. 8. Nachträgliche Anordnung des StAUN Schwerin vom 6.5.1996 gegenüber der IAG (landeseigene
Deponiebetreiberin) / Sachbearbeiter: Helge Ziolkowski
/ Amtsleiter: Hansjürgen Engel (Die angeordneten Analysen ergaben zumindest 41
Überschreitungen der Richtwerte!)
Aus den mir überlassenen
Unterlagen, die angesichts der aus ganz Westeuropa eingelagerten
Sondermüllmenge in Schönberg und deren extrem komplexer Zusammensetzung nur als
kleine, beispielhafte Auswahl zu betrachten ist, kann folgendes festgestellt
werden: Rückstände aus der Pestizidherstellung, der Elektrofluorisierung,
der Methanchlorierung, der allgemeinen chlororganischen Chemieproduktion (u.a.
der PCB‑Produktion) sind in den Papieren dokumentiert. Das
Gefahrenpotential ist daraus eindeutig zu erkennen. Professor Dr. O. Wassermann - Toxikologe an der Universität Kiel - am
27.11.1991
Erstmals wurde jetzt
zugegeben, daß in den oberen Grundwasserleitern im Bereich von Europas größter
Giftmülldeponie im mecklenburgischen Schönberg Überschreitungen der Grenzwerte
für Blei‑ und Chloridionen gefunden wurden. Monika M. Metzner
in der Frankfurter Rundschau vom 5.2.1992
In der idyllischen Palinger Heide, südwestlich der Deponie im ehemaligen
Sperrgebiet der Grenze präsentierten sie vergessene Trinkwasserbrunnen, die im
Zweiten Weltkrieg von NS‑Rüstungsbetrieben genutzt und von der DDR
stillgelegt worden waren. Die Schönberg‑Gegner werten diese Brunnen als
Beweis, daß es die behauptete eiszeitliche Gesteins-"Barriere"
zwischen den Schönberger und Lübecker
Grundwasserleitern nicht gibt. Sie wurde bisher als
"Sicherheitsgarantie" vorgeführt, daß Deponiegifte das Lübecker
Trinkwasser nicht erreichen können. Irene
Jung im Hamburger Abendblatt vom 30.1.1992
Doch auch in Schönberg trügt
der Schein. Denn besonders in den ersten Jahren gelangten große Mengen auch
hochkonzentrierter Gift‑Abfälle, etwa aus dem dioxinträchtigen Hamburger
Insektizid‑Werk der Firma Boehringer, unkontrolliert auf die Kippe. Der
erste Ausbauteil der Anlage, so resümierte das Hamburger "Ökopol"‑Institut in einem Gutachten für
Greenpeace, sei "durchaus vergleichbar" mit der giftdurchtränkten
Hamburger Sondermüll-Deponie Georgswerder, die jetzt
mit Millionen‑Aufwand saniert werden muß. DER SPIEGEL 3 / 1990 / 64 + 66 ("Ausverkauf an den
Klassenfeind")
Lübecks Trinkwasser ist nach
Ansicht des Kieler Umweltministers Berndt Heydemann durch hochgiftige
Sickerwässer der Sondermüll‑Deponie Schönberg gefährdet. Das erklärte
Ministeriumssprecher Wolfgang Götze gestern gegenüber den LN. Der Minister sehe
sich deshalb erneut in seiner Forderung zum Sofortausstieg aus der Deponie
bestärkt. Lübecker Nachrichten vom
18.1.1992
Die Ökologie verbietet eine
Untertunnelung der Trave. Das erklärte Bausenator Dr. Volker Zahn beim
kommunalpolitischen Frühschoppengespräch des SPDOrtsvereins
Rangenberg gegenüber Vertretern verschiedener Verbände und Vereine. Lübecker Nachrichten vom 2.3.1993
Der Kieler FDP‑Politiker
Wolfgang Kubicki ist mit dem Müllunternehmer Adolf Hilmer
weit stärker verfilzt, als er bislang zugegeben hat. DER SPIEGEL 23 / 1993 / 47 + 49 ("Unkündbar bis '94")
Weiter schreibt der Minister
an die Lübecker Grünen über eine Versalzungsgefährdung und daß deshalb neue
Brunnen in Lauenburg und Ostholstein, in Richtung Bad Segeberg und Bad Oldesloe
gesucht würden. Merkwürdig nur, daß dabei kein Wort über die bereits
geschlossenen Brunnen auf dem östlichen Traveufer fällt ‑ und daß wie
selbstverständlich keine Bohrung in Richtung Mecklenburg erwähnt wird.
Gleichzeitig hören wir, die Deponie Schönberg sei absolut sicher. So sicher wie
BSE und Urangeschosse reine Hirngespinste waren. Peter Wolter / Lübeck - in einem Leserbrief an die Lübecker
Stadtzeitung vom 13. Februar 2001
Die devisenhungrige DDR läßt auch direkt, ohne Zwischenhändler, mit
sich reden. DER SPIEGEL 9 / 1989 / 64 f
("Bodos Gehalt") Über den zu Adolf Hilmer
gewechselten Ministerialdirigenten im hessischen Umweltministerium Bodo Baars
Der Krisenstab diskutierte
auch die Möglichkeit, die Bevölkerung der Stadtteile zu evakuieren, die durch
herüberwehende Stoffe betroffen sein könnten. "Wir haben für solche Fälle
aber keinen Katastrophenplan", meinte ein Experte. Lübecker Nachrichten vom 25. Mai 1988 (Über einen Brand auf der Deponie
Schönberg und die beinahe angeordnete Evakuierung der Einwohner von
Lübeck-Eichholz)
"Wir sehen uns durch das
Gutachten des Landesamtes in unserer Auffassung bestätigt, daß von der Deponie
Schönberg eine Gefährdung für das Lübecker Grundwasser ausgeht." Diese
Meinung vertreten derzeit Fachleute im Umweltamt und bei den Stadtwerken. Lutz Ziegler in den Lübecker Nachrichten
vom 26.3.1987
Deponieleitung verweigert
Herausgabe des Gutachtens - Umweltsenator Döhring: Müllmafia - Grüne sahen
Schönberg-Akten in Ost-Berlin ein. Justus
de Cuveland in den Lübecker Nachrichten vom 10.3.1990
Noch in seiner
Regierungserklärung hatte Ministerpräsident Björn Engholm, selbst Lübecker, von
einem Risiko für das Lübecker Grundwasser gesprochen und konkrete Schritte
gegen den Hamburger Mülleimer angekündigt. taz
- Hamburg vom 10.6.1989
Welche Karrieren und
Verbindungen aus DDR-Zeiten bis heute gute Geschäfte mit der Deponie Schönberg
bei Lübeck sichern. Ulrich Deupmann in "Süddeutsche Zeitung" vom 10.9.1992
Der Müllimport, der gegenüber
der Bevölkerung so weit wie möglich geheimgehalten werden sollte, brachte
dringend benötigte Devisen ein. Organisiert wurden die Geschäfte von der
Ostberliner Firma Intrac, Teil des vom Stasi‑Oberst
Alexander Schalk‑Golodkowski geführten
Devisenbeschaffungsunternehmens "Kommerzielle Koordinierung (KoKo)". Intrac akquirierte den Westmüll, kassierte dafür in
westlicher Währung und verteilte ihn auf die Großdeponien Schönberg in
Mecklenburg sowie Vorketzin, Schöneiche und Deetz in Brandenburg ... "Milliardengeschäft Müll" von Martin Runge, 1994, S. 170 -
173
Das Seveso-Gift auf der
DDR-Müllkippe Schönberg: Wie konnten 150 Tonnen tödlicher Dioxin-Abfälle 1982
dort heimlich vergraben werden? Das Gift brauchte dafür ganz verschwiegene
Paten: Im Osten die Stasi-Firma "Intrac",
im Westen Geschäftsleute und Politiker. War Uwe Barschel auch darunter? Lassen
seine rätselhaften Todesumstände am 11. Oktober 1987 im Genfer "Beau Rivage"-Hotel heute diesen Schluß zu? Hier sind acht
Spuren, die für einen Stasi-Mord an Uwe Barschel sprechen: ... Wolf Schöne
in NEUE REVUE vom 5.11.1993
Land
Schleswig-Holstein zieht sich nach neun Jahren endgültig von der DDR-Deponie
zurück. Holmar Knörzer in den
Lübecker Nachrichten vom 30. April 1988
Die 41
Fässer mit dem dioxinhaltigen Müll aus Seveso sollen
nach einem Bericht des ARD-Fernsehmagazins "Monitor" doch auf der
mecklenburgischen Deponie Schönberg vergraben worden sein. Lübecker Nachrichten vom 19.11.1993
Die 41 Fässer mit dem Seveso-Dioxin, deren Spuren in den letzten Wochen immer
deutlicher nach Schönberg führten, befinden sich auf Europas größter Müllkippe
auf dem mecklenburgischen Ihlenberg. Das weiß Arno
Link, ehemaliger Abteilungsleiter für Wirtschaft der SED‑Bezirksleitung
Rostock, mit ziemlicher Sicherheit. Evelyn
Koepke in der Ostsee Zeitung vom 25.11.1993
Der Grüne Europa‑Abgeordnete
Paul Staes und der Journalist Ekkehard Sieker sind davon überzeugt, daß ein Teil des Seveso‑Gifts Dioxin auf der Deponie Schönberg
gelandet ist. CARSTEN MALTZAN im
Flensburger Tageblatt vom 22.10.1993
Stasi-Berichte über schwere
Havarien aufgetaucht - Doch Gefahren durch Deponie Schönberg? Lübecker Wochenspiegel vom 23.9.1992
Ministerpräsidentin Simonis soll laut
"Lübecker Nachrichten" - die mehrfach und ziemlich ausführlich
berichteten - insgesamt drei verschiedene und sich widersprechende Begründungen
für den Abgang von Frau Berg (Staatssekretärin im Kieler Umweltministerium)
genannt haben. Also eine weitere Parallele zum Vorgang Methling/Glitz. Leserbrief
vom 10.5.2003 an den SPIEGEL zum fast gleichzeitigen Abgang der
Umweltstaatssekretäre in Kiel und Schwerin
Die verschenkte Deponie - Wenn
die Politik schläft, werden mit Staatseigentum Milliardäre gemacht. EVELYN KOEPKE in der Ostsee-Zeitung im März
1993
Wird die Deponie ein Fall für
den Staatsanwalt? - SPD spricht von Wirtschafts- und Umweltkriminalität. Evelyn Koepke in
der Ostsee-Zeitung vom 27.3.1993
Unterlagen, sagt die Feuerwehr heute, seien später
bei einem Brand vernichtet worden, der radioaktive Müll soll auf die
DDR-Giftmülldeponie Schönberg gekarrt worden sein. Süddeutsche Zeitung vom 2. November 2004
Um seine Bewertung der
örtlichen Besonderheiten abzusichern, zog Jurist Tanneberg den Geochemiker
Ulrich Förstner von der Technischen Universität
Hamburg‑Harburg hinzu. Der Professor habe sich mit dem geheimen
Statusbericht, schildert ein Tanneberg‑Mitarbeiter, "in ein
Kämmerlein" zurückgezogen und dann über die Deponie geurteilt: "Das
Ding ist ein Sieb." Giftige Sickerwässer, so habe Tanneberg nach einem
Gespräch mit Förstner berichtet, liefen "wie an
einer Treppenleiter" ins Grundwasser hinab. DER SPIEGEL 12 / 1993 / 30 f
Schleswig‑Holsteins
Umweltminister Klaus Müller (Grüne) hat durch seinen Auftritt bei einer
Podiumsdiskussion seine Parteifreunde in Lübeck nachhaltig verprellt. "Er
vergrault uns die letzten Wähler", befürchtet Carl Howe,
Chef der Grünen-Bürgerschaftsfraktion. ... Bis Mitte Januar will das LandesUmweltministerium alle Erkenntnisse, die zur
Trinkwasser-Situation in Lübeck vorliegen, aufarbeiten. Lübecker Nachrichten vom 28.11.2000
In Lübecks Grundwasser wurden
erhöhte Arsen‑Konzentrationen gemessen, zudem gibt es ungewöhnlich hohe
Blei‑ und Kupfer‑Werte. Die Grünen sind besorgt, die Stadt sagt:
keine Gefahr. Lübecker Nachrichten vom
13./14. Februar 2000
Sind in der Umgebung der Deponie Ihlenberg
mehr Menschen an Krebs erkrankt als andernorts? Das soll eine in Auftrag
gegebene Studie klären. JÜRGEN LENZ
(Ostsee-Zeitung vom 5.11.2005)
Mehr als 8000 Tonnen, zum Teil hochgiftige mit Arsen
und Dioxin belastete Stoffe aus einer stillgelegten Munitionsfabrik im
Landkreis Uecker-Randow, Altlasten aus dem 2.
Weltkrieg, gelangen in diesen Tagen auf Europas größte Giftmülldeponie am Rande
der Stadt Schönberg. Uwe Lembcke, Schönberg in "Blitz" GVM vom 6.11.2005
Es war ganz offensichtlich
eine schwierige Geburt - oder wie ein Kollege korrigierte: "eine
schwierige Abtreibung", die Umweltministerin Petra Uhlmann und ihren
Staatssekretär Peter-Uwe Conrad aus dem Amt in den einstweiligen Ruhestand zu
befördern. Lübecker Nachrichten vom
1.4.1993