Es tickt eine demographische Zeitbombe

 

Was wir brauchen, ist eine Kulturrevolution.

Die Wertschätzung von Familie und Kindern muß dramatisch steigen.

 

Die schon jetzt sichtbaren Finanzierungsschwierigkeiten bei Rente und Krankenversicherung sind harmlos im Vergleich zu dem, was bevorsteht.

 

- Die Altersgruppe der 20‑ bis 60jährigen, die das Bruttosozialprodukt erzeugt, beginnt schon jetzt zu schrumpfen. Die eigentliche Bevölkerungsexplosion bei den über 60jährigen und die Implosion bei den 20­bis 60jährigen steht aber erst noch bevor. Damit wird sich die Pro‑Kopf­-Belastung der arbeitenden Menschen verdoppeln. Ein ausgeglichener Staatshaushalt wird unmöglich.

 

‑ Zur Bestandserhaltung sind im Durchschnitt pro Frau 2,1 Kinder nötig. In der Bundesrepublik Deutschland liegt die Zahl gegenwärtig zwischen 1,3 und 1,4.


Tiefer liegt sie bei den Deutschstämmigen (1,2), höher bei den Zugewanderten (1,9) und am tiefsten auf dem Gebiet der ehemaligen DDR (1 bis 1,1). Zum Vergleich: Frankreich 1,8 bis 1,9 und in den USA 2 bis 2, 1.

 

‑ In der Bundesrepublik Deutschland haben ein Drittel der Frauen und sogar 40 Prozent der Akademikerinnen überhaupt keine Kinder Mit Kindergeld und finanziellen Anreizen allein läßt sich der Trend nicht umkehren, allenfalls läßt sich damit die Kinderzahl pro Frau um 0,2 erhöhen. Was wir brauchen, ist eine Kulturrevolution. Die Wertschätzung von Familie und Kindern muß dramatisch steigen.

 

- Letzten Endes steht jedes Land vor der Wahl zwischen eigenen Geburten und Zuwanderung. Die Bundesrepublik hat eine jährliche Brutto‑Zuwanderung zwischen 800.000 und einer Million zu verkraften. Bei EU‑Bürgern ist eine Netto‑Abwanderung festzustellen, bei Menschen aus der Dritten Welt eine Netto‑Zuwanderung.

 

‑ Die Behauptung ist falsch, daß die Zuwanderer unter dem Strich mehr einbringen als sie kosten.

In Wirklichkeit findet eine Umverteilung von Einheimischen zu Zuwanderern statt. Wenn man empfangene und geleistete Zahlungen (Steuern, Abgaben etc.) gegeneinander aufrechnet, kommt folgendes heraus:

 

Zuwanderer, die bis zu zehn Jahre im Land bleiben, kosten pro Kopf und Jahr netto 2.367,80 Euro. Wenn sie zehn bis 25 Jahre bleiben, kosten sie netto 1.330,90 Euro pro Jahr. Der Grund ist bekannt: Ein überproportional großer Teil der Einwanderer lebt von Arbeitslosen‑ und Sozialhilfe. Dabei sind die politischen Kosten der Einwanderung noch gar nicht berücksichtigt: gesellschaftliche Desintegration, höhere Kriminalität, Verlust der kulturellen Identität.

Quelle: "Deutschlandbrief" Nr. 5 / 2003 (Prof. Herwig Birg /Symposium in Fulda)