Wortpolizei gegen kritische Wahrheitssucher
Eva Herman prägte das Wort des Jahres 2007:
„Ich muß einfach lernen, daß man über den Verlauf unserer
Geschichte
nicht sprechen kann, ohne in Gefahr zu geraten.“
So die
ehemalige Tagesschausprecherin Eva Herman am 9.10.2007 im ZDF
bei »Kerner«, worauf sie mehr oder weniger höflich gebeten wurde,
ihren Platz vor der Kamera zu räumen.
Es ist
immer das Gleiche bei den »Tabu«-Themen«: Philipp Jenninger,
Bundestagspräsident von 1984 bis 1988, mußte seinen Platz räumen,
weil man seine Worte anläßlich einer Gedenkstunde böswillig
mißdeutete. Jenningers Erkenntnis schon vor nunmehr zwanzig
Jahren (vgl. UN 11/1988):
»Man muß daraus lernen: In Deutschland darf man nicht alles beim Namen nennen.«
Leider
gilt das nicht nur für die BR Deutschland und für Österreich, auch
in Frankreich und in anderen Staaten verfolgt die Wortpolizei kritische Wahrheitssucher.
In
einem Aufruf französischer Historiker, der von Hunderten Universitätsbediensteten
unterschrieben wurde, heißt es dazu:
»Bestürzt
über die immer häufigeren politischen Eingriffe bei der Beurteilung
geschichtlicher Ereignisse und betroffen über die Gerichtsverfahren
gegen Historiker,
Forscher und Verfasser, wollen wir an
folgende Grundsätze erinnern (...):
Die Geschichtswissenschaft
ist keine Religion. Der Historiker akzeptiert
kein Dogma, er respektiert keine Verbote, er kennt keine Tabus. (...)
Die
Geschichtswissenschaft kann nicht Objekt der Justiz sein. In einem
freien Staat steht es weder dem Parlament noch der Justiz zu, die historische Wahrheit festzulegen. (...)
Wir verlangen die Abschaffung dieser gesetzlichen Bestimmungen, die eines demokratischen
Regimes unwürdig sind.«
Dem ist
nur noch hinzuzufügen: Alle Gesetze und Strafrechtsparagraphen, die bestimmte
»offenkundige historische Tatsachen« festlegen
und Zweifel an diesen oder gar gegenteilige Aussagen unter
Ablehnung aller angebotener Beweisvorlagen mit Existenzvernichtung,
Geld- oder Haftstrafen belegen, sind abzuschaffen.
Solange dies nicht geschieht,
werden wir unserem Motto »Wahrheit - Klarheit - Offenheit« im
Hinblick auf zeitgeschichtliche Fragen in diesem
»freiheitlichsten Rechtsstaat aller Zeiten« (George Orwell '1984'
läßt grüßen ... !) nur sehr begrenzt folgen können, wofür wir um Verständnis bitten.
Quelle: UNABHÄNGIGE NACHRICHTEN 1 / 2008 / 5