Ein SPD‑Stadtrat aus Bayern
Zwischen 1977 und 1990 soll
ein SPD‑Mitglied etwa 50 Millionen Euro zwischen Konten in Ostberlin und
der Schweiz bewegt haben. Nach der Wende flogen die Transaktionen auf. Er
behauptete, nur für Hintermänner aus der DDR tätig gewesen zu sein. Das
zuständige Finanzamt sah 1991 von der Besteuerung der rund 50 Millionen Euro
ab, obwohl das SPD‑Mitglied weder seine Hintermänner preisgegeben oder
anderweitig zur Aufklärung des Falls beigetragen haben soll.
Die zuständige Staatsanwaltschaft
gab bekannt, dass sowohl das Ost-Berliner als auch das Schweizer Konto als
Privatkonten des Beschuldigten anzusehen seien. Seine Selbstanzeige, sowie die
Entscheidung des Finanzamtes, den Betrag nicht zu versteuern, wurden durch die
Erkenntnisse der Staatsanwaltschaft unwirksam. Ebenfalls sll es Einkünfte in
Millionenhöhe von einem Geschäft mit Brasilien gegeben haben, die nicht
versteuert worden sein sollen.
1993 fiel der SPD‑Politiker
auf, da das Bonner Gesundheitsministerium extra für ihn die Regeln bezüglich
der Hygiene außer Kraft gesetzt haben soll. Er soll tonnenweise Rindfleisch
nach Russland verschifft haben, das nicht verpackt gewesen sein soll. Für den
deutschen Markt wäre dieses Fleisch nicht geeignet. Für den SPD-Politiker soll
es ein Millionengeschäft gewesen sein. Die Einsparung durch die fehlende
Verpackung wurde ebenfalls auf Millionen geschätzt.
Nach dem Mauerfall gab es in
der ehemaligen DDR zu viele schlachtfähige Tiere, die, auf den Markt gebracht,
durch die niedrigen Preise die Existenz der DDR‑Genossenschaftsbauern
zerstört hätten. Daher wurde diesen Betrieben für den Export in die GUS höhere
Subventionen als üblich zugewiesen. Die EG zahlte insgesamt ca. 210 Millionen
Euro, die Bundesregierung ca. 150 Millionen Euro. Die zuständige Staatsanwaftschaft
soll jedoch herausgefunden haben, dass die Gelder an jenen SPD‑Politiker
aus West‑Deutschland gegangen seien. Er sei widerrechtlich in das
Geschäft eingeschaltet gewesen. Die Ermittler sollen Unmengen gefälschter
Ursprungszertifikate gefunden haben ‑ Bedingung für die Subvention war,
dass einwandfrei nachgewiesen sein musste, dass das Fleisch aus Ost‑Deutschland
stammte.
Im Nachhinein kam es 1993 zu einem
Sondererlass, wonach Unterlagen aus der Buchführung des Viehhandelsunternehmers
aus der SPD ausgereicht haben sollen, wenn die erforderlichen Unterlagen für
das Schlachtvieh nicht mehr vorhanden waren. Die Augsburger Staatsanwaltschaft
stellte ihre Ermittlungen ein.
Die Zusammenarbeit zwischen
zuständigen Ministerien scheint in dieser Sache Tradition gehabt zu haben. 1992
wurde einem Finanzminister vorgeworfen, den Viehhandelsunternehmer unterstützt
und die Untersuchungen gegen diesen behindert zu haben.
1984 werden die
Fleischgeschäfte des SPD‑Politikers mit der DDR überprüft mit dem Ergebnis,
er habe sich schwerwiegender Zuwiderhandlungen und Wirtschaftsstraftaten
schuldig gemacht. Natürlich habe er davon profitiert. Die zuständige
Staatsanwaltschaft ermittelte. 1981 wird eine Durchsuchungsaktion der
Firmenräume angeordnet. Doch der zuständige Staatsanwalt soll so lange durch
Krankheit o. ä. verhindert gewesen sein, bis der Beschuldigte von der geplanten
Durchsuchung erfahren haben soll. Die Staatsanwaltschaft begnügte sich 1982 mit
Unterlagen, die der Konzern freiwillig übergab. Dennoch fanden die Ermittler
Fälle, die für eine Anklage ausreichend gewesen wären: Zum einen ging es dabei
um Fleischimporte aus der DDR, bei welchen die Gewichtsbeschränkungen deutlich überschritten
worden sein sollen. Außerdem fielen zwei Zahlungen von insgesamt ca. 13
Millionen Euro des Fleischkonzerns an die Ostberliner Firma AHB-Nahrung auf.
Diese gehört zur Kommerziellen Koordinierung von Alexander Schalck‑Golodkowski
(jüdischer Abkunft). Wieder soll die Staatsanwaltschaft von Vertretern des
Bonner Landwirtschaftsministeriums und der Landeszentralbank Bayerns
beschwichtigt worden sein. Verfolgt wurde letztlich nur eine
Ordnungswidrigkeit. Die Oberfinanzdirektion stellte ihr Verfahren ebenfalls
ein. Die Verjährungsfrist für die hier vorliegende Ordnungswidrigkeit soll
kurzerhand von drei auf zwei Jahre heruntergesetzt worden sein.
Auch 1987 wurde ein Verfahren
der zuständigen Staatsanwaltschaft eingestellt. Zunächst war ein Strafbefehl
von ca. 22.000 Euro bei dem Amtsgericht beantragt worden ‑ wegen
Subventionsbetrug. Die Ermittler wollten herausgefunden haben, dass zwischen
1984 und 1985 Fleischexporten nach Italien auf Betreiben des SPD‑Politikers
Schlachtabfälle beigemischt worden sein sollen. Gewinn dieser Aktion sollen ca.
11.000 Euro EG‑Mittel gewesen sein.
Kurz vor der Währungsunion mit
der ehemaligen DDR soll der SPD-Politiker, so sollen Ermittler der zuständigen
Zollfahndung herausgefunden haben, fast 2.000 Tonnen tiefgefrorenes Rindfleisch
aus Südamerika, Polen und Prag bei der Ostberliner AHB‑Nahrung
eingelagert haben. So soll das Fleisch nach dem 1. Juli 1990 zollfrei in die EG
gelangt sein. Geschätzter Schaden: etwas mehr als 8 Millionen Euro. Wieder soll
das Bundesfinanzministerium eingegriffen haben, mit dem Vermerk, dass dieser
Fall vor der Presse heruntergespielt werden solle.
Von 1972 bis 1978 saß das SPD‑Mitgtied
für seine Partei in einem Stadtrat. Später soll sich sein politisches
Engagement in Form von nicht gerade niedrigen Spenden gezeigt haben, die
allerdings nicht nur an die eigene Partei geflossen sein sollen. In seiner
Heimatstadt soll ihm dafür nachsichtig eine fällige Abwassergebühr von immerhin
rund 150.000 Euro erlassen worden sein. Für die FDP soll er illegal, weil
verdeckt, mindestens 90.000 Euro gespendet haben. Er wird sein Geld mit diesen
Spenden gut angelegt haben, denn gerade in diesem Zeitraum ist ein FPD‑Mitglied
Bundeslandwirtschaftsminister.
Ende der siebziger Jahre trat
ein ehemaliger OFD‑Beamter, der zuvor gegen den SPD‑Unternehmer
ermittelt haben soll, in dessen Dienst. Später soll auch ein Ex‑Zolloberinspektor
dort zu arbeiten angefangen haben.
Bestechen lassen sich jedoch
nicht nur die Politiker im Westen. Die Ausgaben des SPD‑Mitgtieds für die
Bestechung der SED‑Potitiker sollen in den siebziger Jahren bei mehreren
hunderttausend Euro gelegen haben. Das SPD‑Mitglied soll bei dem
zuständigen Finanzamt den Antrag gestellt haben, die Schmiergelder pauschal als
abzugsfähige Betriebsausgaben anzuerkennen, solange sie 0,5 Prozent des
konzerneigenen Auslandsumsatzes nicht überschreiten. In seiner Begründung soll
er sich nicht geziert haben, die Gelder auch als das zu betiteln, was sie
gewesen sein sollen ‑ Schmiergelder! Dieser Antrag soll jedoch abgelehnt
worden sein, auch wenn es den Fleischgeschäften nicht geschadet haben soll.
Nach der Wende sollen sich die
Beziehungen zur ehemaligen DDR noch einmal bezahlt gemacht haben. Er soll
Firmen im Osten gegründet und dafür die gesamten Führungsriegen der KoKo‑Unternehmen
von Schalck-Golodkowski übernommen haben. Die eigentlichen Firmen, von dem SPD‑Politiker
so ausgeschlachtet, soll er der Treuhand überlassen haben. Natürlich wurden sie
liquidiert. So soll der ehemalige Generaldirektor von Schalck‑Golodkowski
einen Vertrag von dem SPD-Politiker erhalten haben. Dessen Firma wanderte an
die Treuhand. Der Vorstandsvorsitzende des Unternehmens des SPD‑Politikers
soll über die Berliner Treuhand die Übernahme der Rindermastanlage der Ex‑DDR
geplant haben. Das Bundesfinanzministerium lehnte dies ab, da keine
marktbeherrschenden Strukturen gefördert werden sollten. Käufer wird ein 21
Jahre alter Student, wie sich herausstellte, soll er der Sohn des
Vorstandsvorsitzenden des Unternehmens gewesen sein.
1992 fusionierte das
Unternehmen mit seinem Konkurrenz‑Unternehmen. Der Inhaber des ehemaligen
Konkurrenz‑Unternehmens soll in den achtziger Jahren zusammen mit Strauß
und Schalk den Milliardenkredit für die DDR arrangiert haben, von dem Schalck
sein Rentnerleben (am Tegernsee und in Israel) bestreiten konnte. Schalcks
Anwalt wird später Mitglied im Aufsichtsrat des Unternehmens.
Quelle: VAWS-Pressebüro: SPD - Eine kriminelle Organisation, S. 9-13; Bräuninger,
Freidrich u. Hasenbeck, Manfred: Die Abzocker. Selbstbedienung in Politik und
Wirtschaft. S. 207‑226; Süddeutsche Zeitung, 9.5.2001; Süddeutsche
Zeitung, 30.11.1993
Anmerkung: Die
oben beschriebenen gehäuften Strafvereitelungen erinnern frappant an die Begünstigungen
für den Müllmakler Adolf Hilmer und sein kriminelles Umfeld. Offenbar sind fast
alle "Geschäftspartners" des Juden Schalck-Golodkowski in den Genuß
solcher illegalen Vorzugsbehandlungen gekommen. August Bebel und Kurt
Schumacher drehen sich im Grabe um und Gerhard Schröder fährt mit dem Rotarier
Ferdinand Piech in Frack und Fummel zum Debütantenball nach Wien!