Programmatischer Neuanfang
Unter dem Titel »Es geschah in Deutschland« erschienen kürzlich ein
zeitgeschichtliches Drama und zwei Novellen des Autors Dr. Jürgen Siepmann, der
sich darin mit dem erbarmungswürdigen Zustand unseres Staatswesens
auseinandersetzt. Solle ‑ so der Autor ‑ ein Ruck durch das Land
gehen, wie der vormalige Bundespräsident Herzog es gefordert habe, seien
»Denkansätze notwendig, wie sie nachfolgend entworfen sind«:
Eins: Zunächst einmal ist das von den Siegermächten
vorgegebene Grundgesetz, das die Zentralgewalt bewußt schwächt und alle
zentrifugalen Kräfte besonders stärkt, als völlig untauglich zu erkennen. An
seine Stelle tritt die alte Weimarer Verfassung von 1919, die ohnehin nie
aufgehoben wurde, provisorisch wieder in Kraft. Dagegen werden alle alliierten
Gesetze, Verfügungen und Vorbehaltsrechte, die mit der deutschen Souveränität
völlig unvereinbar sind, unter Berufung auf das Weltvölkerrecht für obsolet
erklärt.
Zwei: Die deutsche Zeitgeschichte ist vorbehaltlos aufzuklären
und von allen Diffamierungen und Verfälschungen zu befreien entsprechend sind
alle schulischen Lehrpläne umzuschreiben und die Berichterstattung in allen
Medien richtigzustellen. Nach 60 Jahren allumfassender Geschichtsklitterung muß
endlich Ausgewogenheit hergestellt werden und die nie öffentlich diskutierten
und nie gesühnten Völkerrechtsverbrechen der alliierten Kreuzzugsfanatiker,
begangen vor, während und nach dem Dritten Dreißigjährigen Krieg 1914-1945,
sind schonungslos aufzudecken und dem deutschen Volk ins Gedächtnis zu rufen.
Vergangenheitsbewältigung wird nicht mehr nur einseitig mit rechtsethisch
abwegigen Kollektivschuldphrasen betrieben und die metaphysische Lehre vom
eigenen Täterstatus, die Deutschland zum wehrlosen Spielball aller Völker der
Erde macht, wird künftig als Verunglimpfung des Reiches und als Verhetzung des
Volkes geahndet.
Drei: Jede antideutsche Propaganda in Film, Funk und
Fernsehen, auf Kongressen und Ausstellungen, im Schrifttum und Unterricht
verstößt gegen den deutschen Sittenkodex und verletzt die Gefühle der
Anständigen. Das kann ebenso wenig geduldet werden wie die überbordende
antideutsche Erinnerungskultur, die das deutsche Volksempfinden beleidigt und
jährlich an die 100 Millionen Euro verschlingt. Kein Land der Welt baut sich
Tausende von Sühnetempeln zur Feier nationalmasochistischer
Betroffenheitsspektakel und Bußorgien ‑ warum sollte ausgerechnet
Deutschland da eine Ausnahme machen? Bei dieser Gelegenheit ist auch die
Benennung von Straßen, Plätzen, Brücken, Schulen, Kasernen nach Personen, die
wegen deutschfeindlicher Umtriebe belastet sind, zugunsten solcher Männer und
Frauen zu ändern, die sich um Volk und Heimat verdient gemacht haben.
Vier: Eine Wirtschaftspolitik ist angesagt, die nicht allein
dem Kapital und dem Globalismus verpflichtet ist, sondern auch und vorrangig
den Lebensbedürfnissen der Gemeinschaft. Das geht aber nicht ohne dirigistische Eingriffe in die Eigentumsverhältnisse
und Preisbildungsprozesse, was natürlich sofort die Wettbewerbshüter des
Brüsseler Kommissariats auf den Plan ruft. Solch eine Kriegserklärung der
Internationalisten werden wir zum Anlaß nehmen, den Ausstieg aus der EU
vorzubereiten, die nach dem Wegfall des größten Nettozahlers und der
bedeutendsten kontinentalen Wirtschaftsmacht ohnehin nur noch ein Schattendasein
führen wird.
Fünf: Alle Zahlungen an nichtdeutsche Organisationen und
Personengruppen sind einer grundlegenden Überprüfung zu unterziehen und um
mindestens 50% abzuschmelzen. Wir lösen uns zwar nicht aus der internationalen
Zusammenarbeit, wohl aber beenden wir die empörende Ungleichheit der
Beziehungen, die immer und überall zu unserem Nachteil ist. Der bei jeder
Gelegenheit nach Strich und Faden ausgeplünderte deutsche Michel hat als
weltweiter Lastesel und Dukatenscheißer definitiv ausgedient. Im besonderen ist
die unendliche Geschichte der Wiedergutmachung abzuschließen, die sich im Lauf
der Jahrzehnte zu einer äußerst lukrativen Reparationsindustrie entwickelt hat,
um von Deutschland Tribute auf unbestimmte Zeit und mit immer neuen Begründungen
zu erpressen. Dabei sind dann auch die Billionenwerte einzuklagen, die
Deutschland unter flagranter Mißachtung jeglichen internationalen Rechts vor
allem durch Annexion und Demontagen geraubt wurden.
Sechs: Das Recht muß wieder volksnah werden und Gesetzgebung
und Rechtsprechung haben die Volksüberzeugung widerzuspiegeln ‑ im
besonderen ist die folgenschwere Verunstaltung des Rechts, verursacht unter
anderem durch die herrschende »politische Korrektheit«, unverzüglich zu
beseitigen, um die Justiz wieder funktionsfähig zu machen und Vertrauen
zurückzugewinnen. Als erstes sind die willkürlich Eingekerkerten, die wegen nationaler Gesinnungsdelikte
verurteilt wurden, unverzüglich aus der Haft zu entlassen, zu rehabilitieren
und angemessen zu entschädigen. Richter und Staatsanwälte, die für diese
Menschenrechtsverletzungen verantwortlich sind, haben Umschulungskurse zu
absolvieren, um sich eingehend mit den Grundsätzen einer ordentlichen Gerichtsbarkeit vertraut zu machen.
Sieben: Die Parteien, die in verfassungswidriger Weise den Staat
vereinnahmt und den Souverän, das Volk, bei Wahlen zum reinen
Mehrheitsbeschaffer degradiert haben, sind auf reine Vereinsaufgaben zu
beschränken. Nicht anders ist mit den Gewerkschaften zu verfahren, die durch
ihre klassenkämpferische Ideologie seit jeher den Arbeitsfrieden stören und
durch die Tarifautonomie Unternehmer massenhaft außer Landes jagen und so
Millionen von inländischen Arbeitsplätzen gefährden und vernichten. Die
Funktionäre dieser wuchernden Krebsgeschwüre müssen alle ihre Sessel räumen und
gehen alle ihrer fürstlichen Versorgungsansprüche verlustig.
Acht: Alle auf eine Verausländerung abzielenden Gesetze sind
auch mit Wirkung für die Vergangenheit aufzuheben und das millionenfach
verhöhnte Grundrecht des Staates auf Handlungsfreiheit ist uneingeschränkt
wiederherzustellen. Wir werden keinesfalls mehr zulassen, daß Ausländer auch
weiterhin durch millionenfache Asylgewährung ein lebenslanges Bleiberecht mit
Luxusversorgung zu Lasten der Allgemeinheit erhalten, sondern wir werden im
Gegenteil dafür sorgen, daß die hier schon eingerissenen haarsträubenden
Zustände in manchen Stadtvierteln und in chaotischen Schulen, leere
Sozialkassen und steigende Kriminalität ganz entschieden bekämpft werden. Es
liegt jenseits jedes Begreifens, daß die hier wütenden Multikulti‑Ideologen
ihre Politik soweit treiben, ein unabsehbares Konfliktpotential anzuhäufen, das
uns, die entrechteten Alteingesessenen, zu Fremden im eigenen Land macht.
Neun: Die seit Jahren dahinsiechende Bundeswehr muß ohne jede
Verzögerung zu einer schlagkräftigen Verteidigungsarmee aufgerüstet werden, die
erfüllt ist vom Wehrwillen disziplinierter, hochmotivierter Kämpfer, die
wissen, wofür sie ihre Haut zu Markte tragen. Es ist deshalb unerträglich, daß
unter dem Beifall der Justiz Anarchisten und Chaoten Soldaten als Mörder
diffamieren, wohingegen für Deserteure, die sich einst feige aus dem Staub
machten und ihre Kameraden im Stich ließen, Ruhmeskränze geflochten werden und
Ehrensold bezahlt wird. Und ebenso wenig kann toleriert werden, daß
Interventionstruppen außerhalb unserer Grenzen für sogenannte friedensichernde
Aktionen verheizt werden, die in Wahrheit nichts anderes sind als
Expansionsakte des amerikanischen Weltreichs. Da eine friedliche Nation eine
solche Aggressionspolitik nicht mittragen kann, haben die auf unserem
Territorium stationierten Besatzungstruppen Deutschland schnellstmöglich zu
verlassen und dürfen hier auch keine Manöver mehr abhalten.
Zehn: Zu guter Letzt geht es um die kulturelle Verwahrlosung,
die vorrangig auf die Entfremdung von eigenen Kulturschaffen zielt und dringend
wieder zur Normalität und zum Ebenmaß zurückfinden muß. Für abstrakte »Kunst«,
die den Betrachter provoziert und verspottet, werden alle finanziellen Zuwendungen
gestrichen. Für modernistische Sterilarchitektur aus Glas, Stahl, Beton und
Aluminium, die nur lebensfeindliche Wohnmaschinen und furchteinflößende
Bürotürme hervorbringt, wird nirgendwo mehr eine Baugenehmigung erteilt werden.
Die Totschlagsinszenierungen geisteskranker Regisseure auf Theater- und
Opernbühnen, die jeden Kunstgenuß zum Ärgernis machen, werden ein Ende haben.
Die Schund- und Radaumusik, die besonders die Jugend vergiftet, wird, wo immer
es geht, durch traditionelles deutsches Musikschaffen ersetzt. Das
sprachpantschende Engleutsch, das Texte nur noch für Eingeweihte verständlich
macht, wird mit Sanktionen bis hin zum Schreibverbot belegt. Und die idiotische
Schlechtschreibreform, die das überlieferte deutsche Schrifttum spaltet, ist
unverzüglich auf den Müll zu karren.
Quelle: UNABHÄNGIGE NACHRICHTEN 9 / 2005 / 9 f