NPD – Verbot

Das Gerangel um ein NPD-Verbot hat erneut die Vorstellungen geweckt, als sei der Nationalsozialismus nur darum an die Macht gekommen, weil man ihn nicht rechtzeitig verboten habe. Das Gegenteil läßt sich nachweisen. Tatsächlich wurde die NSDAP bereits 1922 verboten, als sie außerhalb Bayerns noch gar nicht bekannt war. Ein Reichsverbot, das Reichskanzler Wirth im Interesse seiner Politik gegenüber der Sowjetunion anstrebte, scheiterte an Bayern, das von einem Verbot mehr Schaden als Nutzen erwartete. Ein Jahr später erfolgte dann auch Verbot für Bayern. Das Verbot trieb die Anhänger jedoch nur in den Untergrund. Darum hob man 1924 das Verbot wieder auf. Es gab damals noch ein SA-Verbot; da auch andere Parteien eigene Wehrverbände hatten, brachte das den Nazis Sympathie statt Ablehnung. Da sich die SPD nicht von ihrem Reichsbanner trennen wollte, mußte man bald danach auch das SA-Verbot wieder aufheben. Unterm Strich erbrachten die Verbote den Nazis nur Erfolg.

Quelle: IKC Presse, Mendelssohnstr. 10, 45966 Gladbeck (G. Schmalbrock)

Anmerkung: Es gibt sicherlich etwa 20 maßgebliche Gründe, warum Hitler mit seiner Nazipartei an die Macht kam. Der entscheidende Grund wird allerdings "zur Kultivierung einer (angeblichen) Kollektivverantwortung des deutschen Volkes" verschwiegen: Die Finanzierung von Hitler/NSDAP durch den Ölmagnaten Sir Henry Detering und Wallstreet-Kreise (von denen man es auf Grund ihrer Abkunft am wenigsten erwartet hätte) mit dreistelligen (!!!) Millionen Reichsmark-Beträgen.

Otto Schilys vollständige Kehrtwendung in Sachen NPD-Verbot ist bemerkenswert. Sollte er oder die gesamte Bundesregierung ihre Befehle etwa von der "amerikanischen Ostküste" erhalten? Äußerungen von Kohl zur Frage der Errichtung des Holocaust-Mahnmals in Berlin deuten jedenfalls massiv darauf hin.