Nichts wie weg!
Wir vergraulen die Besten
Kundengewinnung
und Kundenbindung sind das zentrale Thema jedes Wirtschaftsbetriebes. Nehmen
wir einmal einen Zeitungsverlag. Jeder Verlag will die Zahl der Bezieher einer
Zeitung halten und idealerweise steigern. Die Verkaufsabteilungen setzen
Energie und Kapital in das Werben neuer Abonnenten. Übrigens auch diese
Zeitung.
Mindestens genauso wichtig wie
die Werbung neuer Leser ist aber die Frage, wie lange diese bei der Stange
gehalten werden können. Simpel dargestellt: Konzentriert man sich alleine oder
überwiegend auf die Neukundenwerbung, dann ist es, als kippe man ständig neues
Wasser in einen Metalleimer, der es aber durch die fortschreitende Korrosion
seiner Wände immer schneller verliert. Ist es also nicht lohnend, auch die
Wände abzudichten, anstatt immer nur neues Wasser hinterherzuschütten? Im
Verlagswesen hat sich diese Erfahrung längst durchgesetzt.
Nicht anders verhält es sich
bei einem Staat wie Deutschland, der gerne Spitzenkräfte, quasi Top-Kunden im
Land halten möchte. Politiker der Großen Koalition bis hin zur CSU glauben nun
die Probleme unseres Sozialstaates lösen zu können, indem sie einfach für
weitere Zuwanderung sorgen, also schlicht weiter Wasser in einen poröser
werdenden Eimer kippen. Nur: Seit Jahrzehnten wurden durch eine sorglose
Ausländerpolitik Millionen Einwanderer mit überwiegend schlechter Ausbildung
ins Land gelockt, die nun mit Transfermilliarden alimentiert werden müssen. Sie
sind ein entscheidender Nagel zum Sarg eines der komfortabelsten Sozial‑
und Gesundheitssysteme der Welt.
Parallel
zu dieser Zuwanderung in die Sozialsysteme, dem ethnischen Umkippen von
Großstadtbezirken kamen nicht nur dank 68er Laissez
faire deutsche Bildungsstandards vor die Hunde, sondern als Konsequenz
verläßt inzwischen auch die pragmatisch‑flexible Créme unseres Volkes entnervt
in Scharen das Land. 145.000 erstklassig ausgebildete Deutsche im besten Alter
kehrten 2005 ihrem Land teilweise für immer den Rücken, um ihre Intelligenz und
Arbeitskraft anderen Ländern zur Verfügung zu stellen. Das ist ein Alarmzeichen
für die Politik. Statt nun aber endlich alle Energie auf die Analyse zu
richten, weshalb die Besten aus unserer Mitte die Koffer packen und ihrer
Heimat Lebewohl sagen, und zu überlegen, wie man die Abwanderung stoppen
könnte, bricht eine einfallslose Diskussion darüber aus, wie die Zuwanderung
noch weiter gesteigert werden könnte.
Sicherlich ist die Zuwanderung
von Spitzenkräften zu begrüßen. Aber: Sind nicht die notwendigen Bedingungen
hierfür dieselben, die hochqualifizierte, aber abwanderungsbereite Deutsche
wiederum zum Bleiben im Land ermuntern würden? Haarsträubende Bürokratie,
Unternehmerfeindlichkeit, das komplizierteste Steuersystem der Welt,
Forschungsbarrieren und mangelnder öffentlicher patriotischer Enthusiasmus (von
positiven Anzeichen bei der WM mal abgesehen) sind die großen Bremsklötze
Deutschlands.
Mein Alternativvorschlag zur Zuwanderung
von Ausländern: Deutschland sollte eine patriotische "Rückrufaktion"
starten, um weltweit gezielt Auslandsdeutsche in die Heimat zurückzurufen. Das
wäre ein völlig neuer Ansatz.
Quelle: DIETER STEIN (Chefredakteur) in JUNGE FREIHEIT vom 11.8.2006
Anmerkung: Es gibt - außer den oben genannten - noch weitere Gründe,
diese korrupte und verlotterte Bananenrepublik schnellstmöglich zu verlassen:
Das sind nämlich staatsterroristische Maßnahmen vom Kaliber der Nazis gegenüber
strikt rechtstreuen - aber kritischen - Bürgern!