Möllemanns Tod

 

Der für gelegentlich offene Worte bekannte CSU-Politiker Peter Gauweiler schrieb am 10. Juni 2003 in der BILD-Zeitung unter der Überschrift "Möllemann - die Treibjagd" einen bemerkenswerten Kommentar zum Fallschirmspringer-Tod des Jürgen W. Möllemann: "Natürlich", sagt Gauweiler, habe Jürgen Möllemann "Fehler" gemacht. Denn: "Unsere Gesellschaft ist ja bekanntlich pseudofrei, und es gibt ungeschriebene Gesetze, deren Verletzung gnadenlos bestraft" werde. "Möllemanns Streit mit dem stellvertretenden Zentralratsvorsitzenden Friedman war ein solches Beispiel: Wo der eine (Friedman) sich alles herausnehmen darf" - so Gauweiler - "und der andere (Möllemann) nichts." Wie aus Rache habe "die Staatsmacht" Möllemann schließlich mit einer Hundertschaft von Staatsanwälten und Kriminalisten "ausgelauert" und ihn zur Strecke gebracht. Eine Hundertschaft, die in anderen Fällen "aus Überzeugung überführte Gewaltverbrecher (mangels Planstellen) frei herumlaufen läßt." ... "Zu ihrer Operation" habe "die Justiz (unter Verletzung von Dienstgeheimnissen) das Fernsehen gleich mitgebracht", ... damit möglichst viele Menschen "die Zerstörung Möllemanns mit ansehen konnten."

 

"Jürgen W. Möllemann erwies sich" in diesem Kräftemessen, sagt Peter Gauweiler in seinem Kommentar, bei genauer Betrachtung "in Wahrheit als eine viel mutigere Gestalt, als ... alle Reklame und Propaganda" ... "es vermittelt" haben. - Die Todesursache wird im Fall Möllemanns (wie schon im Fall von Uwe Barschel) ungeklärt bleiben.

 

Anmerkung: Hingewiesen wird auf die Beiträge "Möllemanns Flyer" und "Ungeklärte Morde" auf dieser Homepage. In Erinnerung gerufen wird der Ausspruch des leitenden Beamten des Petitionsausschusses des schleswig-holsteinischen Landtages gegenüber einem existentiell vernichteten Justizopfer: "Wann begreifen Sie endlich, daß Sie als Deutsche in Deutschland keine Rechte haben."

Wenn man allerdings als nicht gänzlich bescheuerter Staatsbürger deutscher Abkunft Rechte und Pflichten in synallagmatischer Verknüpfung sieht, ist das Volk seiner Pflichten ledig, wenn die staatlichen Organe ihrer Pflicht zur Rechtsgewährung nicht nachkommen. So einfach ist das, meine Damen und Herren Politiker und Staatsdiener.