Meinungsumfragen

Mit den Meinungsumfragen im besonderen verhält es sich wie mit den Statistiken im allgemeinen. Man soll nur den Ergebnissen trauen, die man selber manipuliert hat. Dies beruht darauf, daß die meisten Meinungsumfragen in erster Linie die Meinung der Fragesteller widerspiegeln. Meinungsumfragen werden deshalb regelmäßig als Mittel der Beeinflussung eingesetzt und nicht zur objektiven Willensermittlung unter objektiven und wissenschaftlichen Bedingungen. Dies gilt auch und insbesondere für die Wahlausgangsprognosen, mit denen die Bevölkerung nicht nur kurzfristig vor der Wahl, sondern fast schon über die gesamte Legislaturperiode bombadiert wird.

Trefflich bestätigt werden diese Thesen durch Vergleiche von Umfragen, die von diametral entgegengesetzten Interessenverbänden veranlaßt wurden: Nach einer Umfrage der Gewerkschaft IG Metall lehnten 95% der Arbeitnehmer in der BRD Samstagsarbeit ab, während zur gleichen Zeit eine Erhebung des Marplan-Instituts in Offenbach zu dem Ergebnis gelangte, 72% aller hiesigen Arbeitnehmer würden gern auch Samstag arbeiten, wenn es denn möglich sei. Man muß kein Hellseher sein, das dies in der manipulativen Formulierung der Fragen angelegt ist. Durch suggestive Fragestellung und verdecktes ideologisches Trommelfeuer wird der Befragte zu der gewünschten Antwort geleitet.

Quelle: "So lügt man mit Statistik" von Walter Krämer