Künstliche
Hysterie
Horrormeldungen:
Das Geschäft mit der Angst
Na, ist Ihnen die Weihnachtsgans
gut bekommen? „Klar, warum auch nicht?“, dürfte die übliche Antwort lauten. Aber so klar ist das
keineswegs. Zumindest dann nicht, wenn man den Prophezeihungen
der Panikmacher Glauben geschenkt hätte. Demnach könnten Sie nämlich
jetzt, während Sie diese Zeilen lesen, ebenso
gut tot sein.
Die
„todbringende Seuche"
Vogelgrippe - schon vergessen? Es
ist noch kein Jahr her, als die „todbringende
Seuche“ in Deutschland „wütete“. Genauer
gesagt, als in Mecklenburg-Vorpommern - wie jedes Jahr - ein paar
Tausend Zugvögel am Ende ihrer letzten
Reise angekommen waren. Nur wurden sie diesmal gezielt auf den Virus H5N1 untersucht. Und siehe da -
bei etwa 200 toten Vögeln wurde man fündig;
außerdem bei drei Katzen und einem Marder.
An sich ist das zwar keinen Aufreger wert, aber das Schreckensszenario, das im Vorfeld des alljährlichen Vogelzuges um die Vogelgrippe
verbreitet wurde, machte die toten Tiere
zur Top-Meldung in allen Massenmedien.
Pandemie und
„Wundermittel“
Die dabei propagierte „Argumentationskette"
war zwar völlig realitätsfremd, aber
trotzdem äußerst wirksam. Vereinfacht
dargestellt, lässt sie sich auf drei Punkte reduzieren: Krankheit gefährlich
für Menschen - Pandemie - Menschheit stirbt aus. „Pflichtbewusst“ wiesen die
großen Meinungsmacher - und zwar öffentlich-rechtliche genauso wie private -
auch bei jeder Gelegenheit auf das „Wundermittel“
eines Schweizer Pharmakonzerns hin, mit welchem die heraufbeschworene
Katastrophe eventuell verhindert werden könnte.
Nicht erwähnt wurde dagegen die Tatsache, dass bei einer Erkrankung eine
ausgewogene Kombination aus Kamillentee und Bettruhe in etwa den gleichen
Effekt gehabt hätte. Die „Wirksamkeit“ des
angepriesenen Medikaments kann jeder unter http://de.wikipedia.org/wiki/Tamiflu nachlesen.
Bei Licht
betrachtet
Und damit wären wir bei den Fakten angelangt: Die Vogelgrippe, auch Geflügelpest
genannt, war und ist eine Tierkrankheit.
Menschen können sich nur in extremen Ausnahmefällen und nur unter ganz
bestimmten Voraussetzungen infizieren, z.
B. wenn sie virenverseuchtes Fleisch
roh essen. Einfache, ganz alltägliche Hygienemaßnahmen reichen aus, um das Risiko einer Ansteckung gegen Null sinken zu lassen. Im Normalfall
ist der menschliche Körper für das
H5N1-Virus überhaupt nicht anfällig, aber auch zu dieser Regel gibt es natürlich Ausnahmen. 154 Menschen starben laut WHO in den vergangenen
drei Jahren weltweit an dem Virus, also im
Schnitt etwas mehr als 50 pro Jahr - 50 von sechs Milliarden. Zum Vergleich: Allein in Deutschland mit
seinen rund 82 Millionen Einwohnern sterben
laut Statistischem Bundesamt pro Jahr
rund viermal so viele Menschen (202) an Mangelernährung, mehr als siebenmal so viele (375) an Tuberkulose und ca. 20mal so viele (1071) durch einen Sturz von der Treppe.
Die Panikmacher
Das statistische Risiko, an Vogelgrippe zu erkranken oder gar daran zu sterben, ist
also nicht nur im Vergleich zu realen
„Gefahren“ des Alltags verschwindend
gering, sondern auch im Vergleich zu
Krankheiten, die in Deutschland sehr selten
geworden sind. Leider spielt das
aber im individuellen Empfinden einer Bedrohung für große Teile der Bevölkerung
keine Rolle.
Und nicht zuletzt deshalb haben Panikmacher
hierzulande leichtes Spiel. Anhand
zahlreicher Beispiele demonstrieren das der Professor für Wirtschafts- und Sozialstatistik Walter
Krämer und der Journalist Gerald Mackenthun in ihrem Buch „Die Panik-Macher“.
Von Amalgam, Asbest und Atomtransporten über BSE, Elektrosmog
und alle möglichen
Gifte sowie krebserregende
Stoffe bis hin zur Zeckenplage
untersuchten die Autoren fast sämtliche Katastrophen-Meldungen der letzten
Jahre und klopften sie auf ihren Wahrheitsgehalt ab.
Hysterische Gesellschaft?
Das Ergebnis kann man, grob zusammengefasst, schon auf dem Einband nachlesen: „Die Deutschen sind die Größten.
Zumindest die größten Angsthasen...Was in
unserer Gesellschaft fehlt, ist eine kühle Risikoabwägung.“ Warum das so ist, lässt sich allerdings
nicht in drei Sätzen wiedergeben.
Krämer und Mackenthun konzentrierten sich vor allem auf die Rolle der Medien
als (vermeintliche) Auslöser der
Panikmache. Doch das greift zu kurz.
Was die Autoren nicht hinterfragen, ist, warum ausgerechnet den
Massenmedien offensichtlich am meisten geglaubt wird. Eine größere journalistische Sorgfalt kommt
dafür nach Darstellung der beiden Publizisten ja wohl nicht in Frage. Und so ist das im Buch erwähnte „Spiegel“-Zitat
- „...aber nichts können sie (die Medien - Anm. d. Red.) auslösen, was nicht auf Aufnahmebereitschaft
trifft“ - nicht ganz von der Hand zu
weisen.
Feiner
Unterschied
Neben der Außerachtlassung des (Medien-)Konsumentenverhaltens unterscheiden Krämer und Mackenthun auch nicht zwischen Auslöser und Überbringer einer Botschaft, die
geeignet ist, Panik unter der Bevölkerung
hervorzurufen. Politiker, Wissenschaftler
und Lobbyisten als Verursacher von Desinformation und Volksverdummung kommen
bei den Autoren im Vergleich zu den
Massenmedien relativ glimpflich weg.
Aber war es etwa der „Spiegel“,
der das
„Waldsterben“ erfand? War es die „BILD“-Zeitung, die nach Tschernobyl vor bestimmten Lebensmitteln warnte, obwohl eine
gefährliche Strahlenbelastung in der Bundesrepublik
nicht vorlag? Waren es Journalisten, die Asbest zum tödlichen Risiko erklärten? Oder Zecken, oder Feinstaub, oder Amalgam, oder BSE?
Nein! Die Initiatoren von
Schreckensmeldungen sitzen selten in
Fernseh- oder Zeitungsredaktionen.
„Echte" Sensationsberichte würden nämlich einen erheblichen Rechercheaufwand erfordern. Und den leistet
sich heute kaum noch ein Medienunternehmen, wie die Buchautoren richtig feststellen. Entscheidend ist nicht, ob
eine Story wahr oder unwahr ist, sondern
einzig und allein, ob sie sich verkaufen lässt.
„Giftmischer“ im Hintergrund
Und genau deshalb stürzen sich Massenmedien gierig auf
all jene nach Sensation riechenden Geschichten, bei denen man sich auf gesellschaftlich
anerkannte Autoritäten, wie Wissenschaftler oder politische Institutionen,
berufen kann. Dabei wird übertrieben und „ausgeschmückt“
- um des Verkäufern
willen. Der Cocktail aus Verblödung und Panikmache
wird von den Massenmedien „hübsch“ verpackt und serviert. Zusammengemixt wird
er allerdings oft genug von Anderen: z. B.
von Wissenschaftlern, die Forschungsgelder
benötigen; von Politikern, die Wähler brauchen oder von Konzernen, die ein völlig überflüssiges
Produkt verkaufen wollen.
Das größere Übel
Horrorszenarien eignen sich dafür deshalb
hervorragend, weil sie dem Fernsehzuschauer
bzw. Leser zumeist nur eine einzige Handlungsoption suggerieren, um das
vermeintliche Übel abzuwenden. Bliebe noch
zu klären, warum „die Masse“ immer wieder
auf den Schwindel hereinfällt?
Obrigkeitshörigkeit und Bequemlichkeit sind sicherlich zwei naheliegende Antworten.
Eine Dritte heißt Konformitätszwang. Was passiert denn mit Leuten, die bestreiten, dass die so genannte globale Erwärmung
der Menschheit schadet; dass Atomreaktoren oder genmanipulierte Nahrungsmittel
gefährlich sind?
Sie werden so lange diffamiert,
verunglimpft und ausgegrenzt, bis sie gesellschaftlich tot sind. Und diese reale
Gefahr betrachtet offenbar eine Mehrheit als das größere Übel im Vergleich zur Anerkennung einer noch so
unglaubwürdig erscheinenden Apokalypse. (E-Mail:
horrormeldungen@op-pt.de)
Buchtipp Die Panikmacher Walter Krämer Gerald Mackenthun Piper Verlag GmbH ISBN 3-492-04355-0
Quelle:
P.T. Magazin – Januar/Februar 2007 – S. 6 f
Anmerkung:
Streng realitätsbezogen und frei von dubiosen Verschwörungstheorien ist auf die
Existenz nach Weltherrschaft strebender Hintergrundmächte hinzuweisen. Das
Endziel jener Kräfte ist kein demokratisches, sondern ein
oligarchisch-diktatorisches System. Durch die oben beschriebenen unbegründeten
oder aufgebauschten Horrormeldungen soll die Bevölkerung bewegt werden, auf
wesentliche demokratische Grundrechte und individuelle Autonomie zu verzichten,
um im Gegenzug von den angeblich übermächtig drohenden Gefahren gerettet zu
werden. Deshalb liegt JENEN auch so viel an der Volksverdummung und der
ruhelosen anderweitigen Beschäftigung der Intelligenz; es soll ihnen ja
möglichst keiner auf die Schliche kommen und das denn auch noch ausposaunen.
Vorsorglich haben JENE deshalb auch schon seit Jahrzehnten daran gearbeitet,
weltweit die Medien unter ihren Einfluß zu bekommen.
Zu den anderweitig oft vertretenen Auffassung, bei
jenen Oligarchen handele es sich überwiegend um
Machtjuden und Hochgradfreimaurer wollen wir uns hier nicht äußern.