Warum Thilo Sarrazin recht
hat
Ralph
Giordano
1.
Solange gebildete, berufsintegrierte und akzentfreies Deutsch sprechende
Muslima in Talkshows mit wirklichkeitsfernen Sätzen wie „die Frage der
Integration stellt sich gar nicht“ so tun, als sei ihr Typ exemplarisch für die
muslimische Minderheit in Deutschland und die Gleichstellung muslimischer
Frauen eben um die Ecke – so lange hat Thilo Sarrazin recht.
2.
Solange diese Vorzeige-Muslima sich lieber die Zunge abbeißen würden als
einzugehen auf das, was kritische Muslima so authentisch wie erschütternd
berichtet haben über den Alltag der Unterdrückung, Abschottung und Ausbeutung,
der Zwangsehe und Gefangenschaft muslimischer Frauen und Mädchen bis hin zu der
unsäglichen Perversion der „Ehrenmorde“ – so lange hat Thilo Sarrazin recht.
3.
Solange widerstandslos hingenommen wird, dass Moscheen in Deutschland nach
Eroberern der türkisch-osmanischen Geschichte benannt werden, nach Sultan Selim
I. oder, wie im Fall der sogenannten Fatih-Moscheen, nach Mehmet II., dem
Eroberer von Konstantinopel – so lange hat Thilo Sarrazin recht.
4.
Solange höchste türkische Verbandsfunktionäre, wie der Generalsekretär des
Zentralrats der Muslime in Deutschland, Aiman Mayzek, vor laufender Kamera und
Millionen Zuschauern erklären können, Scharia und Grundgesetz seien miteinander
vereinbar, ohne sofort des Landes verwiesen zu werden – so lange hat Thilo
Sarrazin recht.
5.
Solange rosenkranzartig behauptet wird, der Islam sei eine friedliche Religion,
und flapsig hinweggesehen wird über die zahlreichen Aufrufe des Koran,
Ungläubige zu töten, besonders aber Juden, Juden, Juden – so lange hat Thilo
Sarrazin recht.
6.
Solange die weitverbreitete Furcht vor schleichender Islamisierung in der
Bevölkerung als bloßes Luftgebilde abgetan wird und nicht als demoskopische
Realität ernst genommen – so lange hat Thilo Sarrazin recht.
7.
Solange von hiesigen Verbandsfunktionären und türkischen Politikern penetrant
auf Religionsfreiheit gepocht wird, ohne jede parallele Bemühung um
Religionsfreiheit in der Türkei – so lange hat Thilo Sarrazin recht.
8.
Solange nicht offen gesprochen wird über islamische Sitten, Gebräuche und
Traditionen, die mit Demokratie, Menschenrechten, Meinungsfreiheit,
Gleichstellung der Geschlechter und Pluralismus nicht vereinbar sind – so lange
hat Thilo Sarrazin Recht.
9.
Solange die großen Themen der Parallelgesellschaften wie Gewaltkultur,
überbordender Nationalismus, offener Fundamentalismus, ausgeprägter
Antisemitismus und öffentliches Siegergebaren mit demografischer Drohung nicht
zentrale Punkte des nationalen Diskurses sind – so lange hat Thilo Sarrazin recht.
10.
Solange Deutschlands Sozialromantiker, Gutmenschen vom Dienst, Pauschal-Umarmer
und Beschwichtigungsapostel weiterhin so tun, als sei das Problem Migration/Integration
eine multikulturelle Idylle mit kleinen Schönheitsfehlern, die durch
sozialtherapeutische Maßnahmen behoben werden können – so lange hat Thilo
Sarrazin recht.
Postskriptum.
Ein
integrationsfördernder Vorschlag: Wenn denn das offene Haar der Frau die
männliche Begierde weckt, wäre es da nicht besser, den Männern Handschellen
anzulegen, als den Frauen das Kopftuch zu verordnen?